Die Anhäufungen

  • 1) Was bedeutet eigentlich, die Anhäufungen seien kein Ich?
    Wie hat der Buddha das gemeint?
    2) Empfand der Buddha bei seiner Erleuchtung ein Gefühl der Freiheit seiner Person und was noch oder etwa überhaupt nichts?
    3) Nagarjuna bezeichnet das Nirwana als das "endgültige Gute" was könnte er damit gemeint haben?
    4) Warum ist die Lehre von der Ichlosigkeit kein Nihilismus, wenn doch fast nichts mehr übrig bleibt?
    5) Was bleibt dem Buddhisten nach seiner Analyse noch fürs Leben?


    Das sind einige Fragen. Ihr könnt euch auch sehr gern einfach eine oder ein paar herauspicken mit denen ihr euch gerne befassen würdet. :)

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube wir sind es unglaublich gewohnt, die Sache aus der Perspektive eines Ichs zu sehen, so dass wir uns eine andere Perpektive überhaupt nicht recht vorstellen können.


    So wie jemand der glaubt, die Sonne dreht sich um die Erde. Für so jemanden ist es vollkomen klar, dass die Sonne in der früh aufgeht, über den Himmel zieht und am Abend untergeht. Das er selbst sich Bewegen könnte ist ihm womöglich total absurd. Hört der das jemand ( z.B der Philosoph Aristarch) sagt, dass sich die Sonne nicht bewegt, dann kommt ihm das wie eine reichlich abgedrehte, der Erfahrung hohnsprechende Idee vor.


    Er kommt dann vielleicht zu dem Schluss, dieser Aristarch sei ein nihilistische Typ. Der die schönen Sonnenaufgänge und die schönen Sonenuntergänge verneint. Der verneint, dass die Sonne über den Himmel zieht und es in Wirklichkeit total dunkel ist. Denn was bleibt, wenn die Sonne nicht ihre Bahnen zieht?


    Aber in Wirklichkeit bleibt alles so wie es ist, nur die Perspektive dreht sich um 180 Grad.


    Aber so lange man selbst die Freheit von der Person aus der Perspekive der Person denkt, kann man das nicht denken.

  • Hallo void,


    Ich stelle mir vor Du als Sonne seist meine als Mond Bedingtheit und nun streiten wir nicht wer Sonne und wer Mond ist, weil Du mich kennst und ich Dich.
    Sondern wir kreisen unanfänglich umeinander bis in alle Ewigkeit ungestört von Gier, Hass und Verblendung uns nicht aufreibend und nicht von einander wegstoßend.


    Schönes avatar übrigens, strahlt Ruhe aus.

  • gbg:

    1) Was bedeutet eigentlich, die Anhäufungen seien kein Ich?
    Wie hat der Buddha das gemeint?
    2) Empfand der Buddha bei seiner Erleuchtung ein Gefühl der Freiheit seiner Person und was noch oder etwa überhaupt nichts?
    3) Nagarjuna bezeichnet das Nirwana als das "endgültige Gute" was könnte er damit gemeint haben?
    4) Warum ist die Lehre von der Ichlosigkeit kein Nihilismus, wenn doch fast nichts mehr übrig bleibt?
    5) Was bleibt dem Buddhisten nach seiner Analyse noch fürs Leben?


    1. Der Körper ist der Körper, kein Ich. Gefühle sind Gefühle, kein Ich, usw.
    2. Er nahm Befreiung und Allwissenheit bezüglich des bedingten Enstehens wahr.
    3. Dass die Natur unseres Geistes von Grund auf rein und offen ist.
    4. Weil das was übrig bleibt kein Nichts ist (aber auch kein Etwas).
    5. Da ein Buddhist in der Regel kein Buddha ist, es jedoch anstrebt (oder auch Arahatschaft) arbeitet er daran bis er es verwirklicht hat. Daneben bleibt ihm das alltägliche Leben: Kochen, Staubsaugen, Kinder erziehen, Arbeit, Beziehungen pflegen, usw. Auch das Bedürfnis spirituellen Weggefährten auf dem Weg mitzuhelfen, als auch allen Lebewesen mit Mitgefühl zu begegnen.

  • gbg:

    1) Was bedeutet eigentlich, die Anhäufungen seien kein Ich?



    S.5.10. Vajirā - 10. Vajirā Sutta http://www.palikanon.com/samyutta/sam05.html#s5_10


    Da ist kein Wagen, da ist kein Ich :D

  • gbg:

    ......
    2) Empfand der Buddha bei seiner Erleuchtung ein Gefühl der Freiheit seiner Person und was noch oder etwa überhaupt nichts?


    Wahrscheinlich bekomme ich jetzt wieder einen Rüffel, aber Buddha hat bei seiner Erleuchtung und noch ziemlich lange danach ein unglaubliches Hoch erlebt. Wenn man die ganz frühen Texte liest ist da kein bescheidener Lehrer, sondern ein Überwinder, ein Kriegsherr gegen das Leid, gegen die menschliche Beschränktheit



    M. 85. Bodhi der Königssohn http://www.palikanon.com/majjhima/m085n.htm


    Nach ein paar Jahrzehnten als Lehrer und beschäftigt mit dem ewigen Kleinkram seiner Gemeinde hat das deutlich nachgelassen, aber wer es lesen möchte darf das Feuer heute immer noch erleben :D