Etikettieren im Zen

  • Jinen:

    Ich kann mich daran erinnern, daß Hans Wolfgang Schumann in einen seiner Bücher über Buddhismus ein Stelle (oder mehrere, weiß nicht mehr) zitierte, wo der Buddha seine Lehrrede nicht ausführen konnte, und sie einen Schüler ausführen ließ, und sich wegen der Schmerzen an einen Baum lehnte. Schumann zumindest deutete dies als Bandscheibenvorfall oder -schaden. Also nix mit keine Schmerzen mehr.


    Die einen suchen ein schmerzfreies leben, die anderen Nirvana. Ramana drückte das so aus:


    "Die Menschen wollen die nackte und einfache Wahrheit nicht begreifen, die Wahrheit ihres alltäglichen, stets gegenwärtigen und ewigen Gewahrseins. Das ist die Wahrheit des Selbst. Ist da auch nur einer ohne Gewahrsein des Selbst? Aber sie wollen das nicht einmal hören, sind vielmehr ganz begierig zu wissen, was jenseits liegt – Himmel und Hölle und Reinkarnation. Weil sie das geheimnisvoll Verborgene und nicht die offen daliegende Wahrheit lieben, gibt die Religion ihnen nach – um sie am Ende doch zum Selbst zu führen. Soviel du auch wandern magst, du musst schließlich doch zum Selbst zurückkehren, warum also nicht hier und jetzt im Selbst verweilen?"


    Das einfache und simple ist zu wenig, man will mehr, mehr, mehr und möglichst dieses mehr ohne Leid :)
    Da fällt auch etikettieren drunter - sonst ist es vielen zu wenig. "Einfach nur sitzen" kann für viele grausam langweilig sein. Wer etikettieren möchte soll es tun, irgendwann kommt aber der Punkt wo es weg muss weil es nichts taugt.