Etikettieren im Zen

  • Dieser Zusammenhang scheint mir doch arg spekulativ, da kein kausaler Zusammenhang zu erkennen ist. Labeln ist relativ neu und findet sich meines Wissens nicht in den Schriften. Wäre wohl demnach eher vom Gegenteil auszugehen.
    Habe mal recherchiert. U.a. Joko Beck riet zum etikettieren. Das finde ich interessant, da sie nicht nur westliche Zen Lehrerin war (also offenbar nicht so nicht traditionell), sondern meines Wissens auch keine Schriftgläubige war. Nachts sind eben nicht alle Katzen....

  • Das ist durchaus eine legitime Art Einsichtsmeditation zu üben und wenn es richtig praktiziert wird hat es auch nicht wirklich etwas mit einer "Meta-Ebene" oder Dissoziation in ein Ich zu tun. Diese Meditation wird immer noch vor allem in Birma in der Tradition Mahasi Sayadaws praktiziert. Auf deutsch wird man glaub ich leider nicht viel finden. Allerdings haben unter den Westlern Leute wie Daniel Ingram und Kenneth Folk diese Technik in jeder Hinsicht verinnerlicht und in ihrer Praxis komplett ausgereizt. Es ist sehr speziell und man sollte sich dessen bewusst sein wie die 16 Nanas entwickeln und dass darunter auch die "dunkle Nacht der Sinne/Seele" vorkommt.
    Kein wirklicher Zen-Weg und ich selbst bin auch kein großer Fan davon, jedoch ist dies durchaus ein buddhistischer Weg der funktioniert. Jedoch letztendlich nicht wirklich Mahayana ist.

  • mindfullness:

    Aber für den Beginn finde ich es wie gesagt dennoch praktisch


    Ja, ist es. Ich habe vier Jahre lang auf dem Kissen herumgesessen und mehr oder weniger auf die Erleuchtung gewartet. Dann habe ich aufgegeben und sechs Jahre gar nicht mehr gesessen.


    Dann bin ich durch Zufall auf Ayya Khema gestoßen und auf ihren Vorschlag, nach folgendem System (oder so ähnlich) zu etikettieren: Auslöser, Wahrnehmung, Empfindung, Gedanke. Also zu unterscheiden: Was löst eine Wahrnehmung aus? Z.B. der Boden. Worin besteht die Wahrnehmung? z.B. Kontakt Boden-Knie. Was ist die Empfindung? z.B. Druckschmerz. Folgt darauf ein Gedanke? z.B. hm, gefällt mir nicht, hoffentlich wird das nicht schlimmer (aus dem Buch "Vier Ebenen des Glücks").


    Das habe ich dann mehr oder weniger ein paar Monate lang ziemlich systematisch gemacht, und habe erst in diesem Zusammenhang gemerkt, dass meine Aufmerksamkeit sich in der Regel gar nicht mit meinen Wahrnehmungen und Empfindungen beschäftigte, sondern mit meinen Gedanken über meine Wahrnehmungen und Empfindungen. Vorher bin ich vier (!) Jahre um diese Erkenntnis herumgerutscht. Außerdem habe ich ziemlich lang daran herumgeknackt, was der Unterschied zwischen Wahrnehmung und Empfindung sein soll. In der Zeit habe ich viel gelernt, was mir geholfen hat, mit negativen Emotionen besser umzugehen. Einfach durch das konsequente Aufsplitten: Wo ist der Auslöser? Was ist die Wahrnehmung? Was für eine Empfindung entsteht dadurch? Was für Gedanken entstehen dadurch?


    Shinzen Young hat auch ein ganz gutes System. Ich finde es für mich aber zu kompliziert:
    http://www.shinzen.org/Retreat…%20Note%20and%20Label.pdf
    aus: http://www.shinzen.org/ / Stichwort im Menü "For Students"
    Der ist bestimmt gut für Ingenieure.


    Wenn man nicht dran festklebt, kann sowas meiner Meinung nach sehr nützlich sein, und einem helfen, sehr viel klarer zu sehen, was im eigenen Geist abgeht.

  • _

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

    Einmal editiert, zuletzt von Jon ()

  • Diese Benennungstechnik ist eine wirklich gute Methode für sehr viele Menschen. Aber halt nicht für alle. Sie könnte denke ich noch für mehr Menschen nutzvoll sein, aber viele bringen eine Menge dogmatischen Balast mit, der sie davon abhält, daraus Nutzen zu ziehen. Ich denke, dies kann besonders häufig im Dogen-Zen mit dem reinen Sitzen auftreten.


    Mein Eindruck hier im Thread ist: wer das Benennen selber für einige Zeit geübt hat, bewertet es eher positiv und wer es nur aus der Theorie kennt, bewertet es eher negativ. Ich würde schauen, ob die Jungfrauen die besten Ratgeber sind beim Kinder kriegen.


    Ich habe die Benennungstechnik direkt im Mahasi Meditationszentrum in Yangon gelernt und eingeübt. Für mich funktioniert sie sehr gut. Der Mahasi Sayadaw ist aber nicht der Erfinder dieser Methode, aber ihr bekanntester Vertreter. Mahasi war sowohl ein Schriftgelehrter als auch ein Meditationsmeister. Ich arbeite gerade an einer knappen Biographie über ihn.


    Warum das Benennen der Erfahrungswelt der Gipfelpunkt der Künstlichkeit sein soll, erschließt sich mir überhaupt nicht. Auch sehe ich kein Bewerten darin, sondern ein Unterscheiden, um klar zu sehen, was gerade wahrgenommen wird. Ich glaube bel war es, der Zazen einmal in Richtung Satipatthana erklärt hat. Im Satipatthana-sutta gibt der Buddha deutlich die Anweisung, die unterschiedlichen Arten von Gefühlen und Geisteszuständen zu unterscheiden. Werten bzw. Bewerten beschränke ich jedoch auf "das ist gut" oder "das ist schlecht". Nicht darauf, "dies ist ein Wohlgefühl" oder "dies ist ein Wehgefühl".


    Und auch in der Mahasi-Tradition wird gelehrt, dass das Benennen ab einem bestimmten Punkt zur Ruhe kommt. Dieser Punkt ist aber der Übergang zum 2. jhana. Ob Zazen bis in die Jhana führt, mag ich nicht abschätzen.


    Gruß
    Florian

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Wenn ich mal wieder rumgehe, immer den gleichen Schritt immer das gleiche Tempo, einmal eingenommen vergesse ich das. Dann kommt das benennen der Dinge die ich wahrnehme und das nach und nach abstellen der Benennungen, da geh ich auf der Straße nach Hause um eine Ecke und weiss nicht mehr wo ich bin, ich habe es vergessen, ich wusste nicht mehr wie es hier aussieht, alles fremd. Dann,,, Erinnerung, das kennst du genau aus deiner Vergangenheit doch was Du jetzt siehst ist eben nicht Vergangene Erinnerung sondern das jetzt ganz Neue scheinbar unbekannt.
    Das ist ein Bericht mit sehr viel mehr als ein Hauch von Zen. Ohne Zazen nicht möglich. Das heißt eigentlich ohne Shikantaza unmöglich. Etikettieren im Zen ist enorm wichtig damit geübt werden kann auf Etikettieren ganz zu verzichten und in der Welt die einem vollkommen fremd und doch erinnernd bekannt ist einfach nur Dasein. -()-

  • Naja, die einen wollen das Bewusstsein mit dem Bewusstsein erfassen.
    Die anderen halten das für große Verwirrung. So geht das.
    Was davon Zen ist, müssen zum Glück nur die Zennies wissen. Da bin ich ganz froh drüber. Und die Sitzen und ihnen ist es wohl egal. 8)


    (Sicher kann es Zennies geben, die Labeling mögen. Es gibt auch Zennies, die an Gott glauben. Trotzdem muss das beides nix mit Zen zu tun haben (Obwohl mir manchmal scheint, daß Sanbo-Kyodan, wo ja Joko Beck ihre Heimat hat, eh so ein Thema für sich ist)


    Ich hab in dem Kommentar zu SoGens Reinkarnation-Artikel (auf den ich ja gestern in nen anderen thread hinwies), einen aus meiner Sicht treffenden Kommentar gefunden.

    Zitat

    Wenn man sich 'bemüht', den achtfachen Pfad zu gehen, 'um Erleuchtung zu erlangen' - dann wird das wohl nichts - auch, wenn es richtig ist, dass man in aller Regel den Pfad BETRITT, um Erleuchtung zu erlangen. Man bleibt dann beim 'Betreten' stehen. Sich um den Pfad zu bemühen, heisst von ihm getrennt zu sein. Den Pfad zu verkörpern, ist keine Mühe - sondern Erleuchtung. Der Knackpunkt dabei ist, das "um" zu überwinden. Das ist 'spiritueller Materialismus': ich praktiziere, UM damit etwas zu erreichen. Oder sogar: ich praktiziere, um damit etwas FÜR MICH zu erreichen. Genau diese Sicht steht der Erleuchtung im Weg. Es gibt Erleuchtung, aber ICH kann sie nicht haben. Ich kann allenfalls durch das Verkörpern des Pfades an ihr teilhaben. Übung ist Erleuchtung, Erleuchtung ist Übung. Zumindest wird es in meiner Tradition so gelehrt.


    Aber vielleicht mag ich ihn auch nur, weil er meinem Shin-Verständnis recht nahe kommt.

  • http://buddhaweg.de/Lehre/Kuse…Alltags%20realisieren.htm

    Zitat

    Joshu fragte Meister Nansen: „Müssen wir uns auf den Weg hin ausrichten?“ - Für die meisten Praktizierenden ist es offenkundig, dass man sich auf den Weg hin ausrichtet. Bodaishin ist der Geist, der sich dem Weg zuwendet, Buddha zuwendet. - Aber Nansen antwortete: „Wenn du versuchst, dich auf den Weg auszurichten, entfernst du dich von ihm.“ Joshu fuhr fort: „Aber wenn man sich nicht bemüht, sich auf den Weg auszurichten, wie kann man dann wissen, dass es der Weg ist?“ Nansen antwortete ihm: „Der Weg gehört weder zu Wissen noch zu Nicht-Wissen. Denn Wissen ist Täuschung und Nicht-Wissen ist Verwirrung. Wenn du den Weg des Nicht-Zweifels realisierst, ist dies wie eine unendliche, unbegrenzte Leere. Wie könnte es dann auf dem Weg richtig oder falsch geben?“ Als er diese Worte hörte, erwachte Joshu.


    Schon "praktizieren" ist es nicht. Man fängt natürlich mit irgendwas an - und dieses irgendwas, die Praxis oder Übung, die muss mit der Zeit abfallen. Und da ist alles Übung, Praxis und von mir aus auch Erleuchtung.

  • buddhagosa:


    Zitat

    Im Satipatthana-sutta gibt der Buddha deutlich die Anweisung, die unterschiedlichen Arten von Gefühlen und Geisteszuständen zu unterscheiden


    Ja, aber nicht zu benennen, dies scheint mir ein Missverständnis zu sein, das auf einer Art "intellektuellen" Interpretation dieser Sutra beruht.


    "Er weiß" bedeutet halt nicht: "er denkt" oder " er sagt (zu sich) ".


    Ich selber schließ "Kommentieren" nicht aus, beschränk es aber, auch auf eher unbehauen-neutrale "Wörter". Für mich hat es nur den Nutzen inne zuhalten, wenn s gerade nicht anderes geht und unheilsam und heilsam grob identifizieren zu können. Wenn man aber Dauerlabeln als Methode nimmt erzeugt man willkürlich Geistobjekte / zzgl. fokussierte Analyse - ist das nicht Zen Art. Produziert "Fremdeln", Dualität.


    Ganz negieren tun es vermutlich Zennies die eh auf "leere Birne " bestehen, was aber auch im Zen ein subtiler "Abweg" ist - " Ziegel polieren".

  • Jinen:
    Zitat

    Wenn man sich 'bemüht', den achtfachen Pfad zu gehen, 'um Erleuchtung zu erlangen' - dann wird das wohl nichts - auch, wenn es richtig ist, dass man in aller Regel den Pfad BETRITT, um Erleuchtung zu erlangen. Man bleibt dann beim 'Betreten' stehen. Sich um den Pfad zu bemühen, heisst von ihm getrennt zu sein. Den Pfad zu verkörpern, ist keine Mühe - sondern Erleuchtung. Der Knackpunkt dabei ist, das "um" zu überwinden. Das ist 'spiritueller Materialismus': ich praktiziere, UM damit etwas zu erreichen. Oder sogar: ich praktiziere, um damit etwas FÜR MICH zu erreichen. Genau diese Sicht steht der Erleuchtung im Weg. Es gibt Erleuchtung, aber ICH kann sie nicht haben. Ich kann allenfalls durch das Verkörpern des Pfades an ihr teilhaben. Übung ist Erleuchtung, Erleuchtung ist Übung. Zumindest wird es in meiner Tradition so gelehrt.


    Aber vielleicht mag ich ihn auch nur, weil er meinem Shin-Verständnis recht nahe kommt.


    http://global.sotozen-net.or.j…ibrary/stories/book1.html

  • Ellviral:

    Wenn ich mal wieder rumgehe, immer den gleichen Schritt immer das gleiche Tempo, einmal eingenommen vergesse ich das. Dann kommt das benennen der Dinge die ich wahrnehme und das nach und nach abstellen der Benennungen, da geh ich auf der Straße nach Hause um eine Ecke und weiss nicht mehr wo ich bin, ich habe es vergessen, ich wusste nicht mehr wie es hier aussieht, alles fremd. Dann,,, Erinnerung, das kennst du genau aus deiner Vergangenheit doch was Du jetzt siehst ist eben nicht Vergangene Erinnerung sondern das jetzt ganz Neue scheinbar unbekannt.
    Das ist ein Bericht mit sehr viel mehr als ein Hauch von Zen. Ohne Zazen nicht möglich. Das heißt eigentlich ohne Shikantaza unmöglich. Etikettieren im Zen ist enorm wichtig damit geübt werden kann auf Etikettieren ganz zu verzichten und in der Welt die einem vollkommen fremd und doch erinnernd bekannt ist einfach nur Dasein. -()-


    Ja...meistens bis oft und immer erleben wir das Dasein aufgrund von Erinnerungen. Wir haben was aufgeschnappt und abgespeichert. Wie sagte mir doch grad Jemand ? Und zwar, dass wir viel zu viel im Speicherbewusstsein/Gedächtnis abspeichern, anstatt Dinge einfach sein zu lassen. Auch sein lassen, was die Länge/Kürze/Etappe der jeweiligen Ereignisse anbelangt. Ich bin nicht (das) Ereignis.
    Eben die Dinge ihre Eigenheiten entfalten zu lassen und sie dennoch nur als ein Windhauch, eine Windbö oder auch mitunter einen Sturm zu betrachten.
    Wenn alle Erinnerungsfragmente (eine zeitlang) nicht mehr vorhanden sind, dann kann ich im Moment sein. Einfach .. ganz einfach .. ganz simpel, bei dem was ich tu und was IST. naja . .so ganz einfach ist es (anfangs) wohl nicht.


    Und wenn nötig lass ich wieder Erinnerungen zu .. unter anderem, weil ich sie vllt grad brauch, um was zu machen/denken ...
    Für dieses Ganze bedarf es schon einer Person/Wesen/Individualität, die sowas macht/praktiziert ..


    Ja .. und irgendwann vielleicht sind Dinge immer wieder neu . .immer wieder "frisch" .. weil der Moment die "Oberhand" gewann.
    .
    Helmut... ZaZen ist ein Weg unter vielen anderen Wegen ..
    so wie viele Wege nach Rom/Timbuktu führen (können)
    .
    Der Knackpunkt ist doch, endlich zu begreifen, wie vermüllt wir doch Alle noch (oft) sind.
    Die ganzen Ängste, die Zwänge, die selbst auferlegten und dennoch nicht bewussten ...
    Die weite Offenheit einer Steppe .. keine Wüste, sondern eine Weite voller Erleben und Eindrücken .. dennoch weit und geschmeidiger Geist .. anpassungsfähig und dennoch fest in sich und nicht kriecherisch.
    .

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Yo, das Zitat ist nicht übel. Man kann auch -nicht anstatt, sondern mal alternativ für `Erleuchtung` `Dhyana` einsetzen -
    ( ausgenommen den vorletzten Satz, da passte es nicht so recht )
    ein Hinweis für Buddhaghosa.


    Labeln gehört natürlich auch zu " Um zu...".
    Es grenzt ein und ab was nicht `wirklich`ein und abzugrenzen ist.
    Es kann nur ein vorläufiges, temporäres Hilfsmittel sein, wie Zählen, denn
    Zen nimmt eh keine `Methode` an, insofern auch nicht das Etikettieren.

  • Aiko:

    http://buddhaweg.de/Lehre/Kuse…Alltags%20realisieren.htm

    Zitat

    Joshu fragte Meister Nansen


    Schon "praktizieren" ist es nicht. Man fängt natürlich mit irgendwas an - und dieses irgendwas, die Praxis oder Übung, die muss mit der Zeit abfallen. Und da ist alles Übung, Praxis und von mir aus auch Erleuchtung.


    Meister Nansen kann mich mal.
    Soll ich hinter alten Meistern herrennen, und meine eigene Nase in meinem eigenen Gesicht ignorieren?
    "Ihr rennt hinter den wertlosen Erkenntnissen der Alten her, ihr wendet Euch Worten und Sprüchen zu, und interpretiert sie nach Eurem Gusto, ihr kritzelt die Worte von irgendeinem toten alten Kerl in ein großes Notizbuch, wickelt das in vier oder fünf Ellen Tuch und lasst dann keinen hineinsehen. Blinde Idioten! Welche Art von Saft wollt ihr aus diesen vertrockneten Knochen pressen?"
    Angeblich von Lin-ji. Aus: https://beingwithoutself.files…2014/06/ordinary-mind.pdf, Seite 22.


    Immer dieses "Das ist es nicht, das ist es nicht." Umgekehrt wird ein Schuh draus. Das ist es, und das auch, und das auch, und das auch.
    Zen lässt nichts aus. Wenn Zen nicht so anarchisch wäre, würde ich es damit nicht aushalten. Zen, wie ich es im Moment verstehe, ist eine einzige große Einladung zum Experimentieren, Erforschen, Selber-Herausfinden, nichts-auslassen.
    Also rein ins kalte Wasser. Oder vielleicht mal eine Suppe probieren, die man noch nie gegessen hat.

  • Wenn Joko Beck auch Labeln empfahl, ist das ja ein Gegenbeweis für die These, nach Dogen Zenji Übende hätten damit besondere Probleme (denn sie war ja im Soto wie im Rinzai zuhause, so weit ich weiß). Aber ich danke für den Hinweis, ich sagte ja schon, dass ich ihr auch nicht recht übern Weg traute, trotz ganz gut lesbarer Texte.


    buddhaghosa:

    Zitat

    Mein Eindruck hier im Thread ist: wer das Benennen selber für einige Zeit geübt hat, bewertet es eher positiv


    Nein, denn wir haben es ja ALLE für einige Zeit geübt. Ich mache das z.B. auch noch, wenn ich mich versuche zu erinnern, was ich morgens alles zum Schwimmen mitnehmen muss: Handtuch, Schließfachschlüssel, Kleingeld. Diese Art von Bennenen - noch ohne Wertung - gehört also zum Alltag. Aber auch diese Gewissheit - Handtuch ist Handtuch - soll ja in der Zenübung zunächst einmal erschüttert werden. Um dann am Ende das Handtuch wieder als solches anzunehmen, aber in seiner Leere erkannt zu haben.


    Wenn ich nach Ayya Khema gehe, wäre Boden also Boden. Nehmen wir nun mal Boden - Arsch - kalt. Diese führe dann zu einer Abneigung. Diese schützt mich davor, meinen Unterleib zu verkühlen. Diese Gedankenketten sich bewusst zu machen, ist zwar schön und gut, aber sie haben ja, wie man dabei erkennt, auch ihren Sinn. Khema setzt aber bei dem wertenden Gedanken eine eigene Wertung dagegen - so würde sie zum Beispiel nach dem Palikanon argumentieren, eine Abneigung gegen eine andere Person oder eine große erotische Zuneigung seien wertende Gedanken, die es loszuwerden gelte. Am Ende des Labelns steht also auch eine Wertung - eine Wertung der wertenden Gedanken. Das kann man auch in diesem Forum sehen, wenn immer wieder der Palikanon dahingehend zitiert wird, solcherlei Gefühlsaufwallungen seien kein Zeichen des Erwachens usf.


    Stattdessen geht es im Zen darum, den Dingen ihre Existenzberechtigung zu lassen. Dass ich lieber auf einem beheizten Fußboden sitze ist dann nicht dümmer als der ebenfalls leere Anspruch, ich möge doch bitte hinnehmen, wie kalt und unbequem es um mich herum auch sei. Sicher ist eine solche Flexibilität als Abfallprodukt dieser allgemeinen Erkenntnis der Leere zu erwarten und von Vorteil. Die eine Ansicht ("wie kalt es meinem Arsch auch wird, ich hege keine Abneigung") hat keinen höheren Rang als die andere ("ach, wie unbequem, ich gehe lieber dahin, wo es angenehmer ist"). Der menschliche Fortschritt beruht eben auch darauf, dass wir diese Zu- und Abneigungen entwickeln. Allerdings sollen die genauso wenig auf ein Podest gestellt werden wie die Freiheit davon. Letzteres ist unrealistisch. Es wird sich auch immer wieder zeigen, wenn man sich die Leute, die so üben, genauer anschaut.


    Deshalb macht auch diese typische Argumentation aus dem Soto-Zen keinen Sinn, die Jinen zitierte. Wer behauptet, er würde Buddhismus praktizieren, ohne damit etwas erreichen zu wollen, täuscht sich selbst und andere. Ein guter Hinweis ist, zu schauen, ob denn die, die das behaupten, dann auch wirklich alles ablehnen, was sie "erreichen": Kesa, Rang, Titel, Tempel etc. pp. Nun? Das mag im Shin so sein (dazu kenne ich es zu wenig), im Zen ist es oft nicht so.


    Etwas anderes ist, zu sagen, das, was zu erreichen sei, ist im Grunde erreicht - da wir alle von Natur aus erleuchtet sind. Was dann zu erreichen wäre, ist das Ablegen der Zweifel daran und die Hemmungen, dieses erleuchtete Dasein auszuleben. Und das ist, wie bei allen anderen Wegen, wo man etwas übt, praktiziert und ändert, dann mit einem Ziel verbunden, genau wie Diäten, Sport oder Therapien - nämlich dem, weniger verschleiert zu denken und weniger gehemmt zu leben. In der Geschichte des Zen wurden (siehe Koan-Sammlungen) diese Stadien in der Entwicklung eines Menschen recht klar voneinander unterschieden - der unerleuchtete und der erleuchtete. Auch Dogen Zenji selbst legte Wert darauf, von einem Chinesen authorisiert worden zu sein (und niemand weiß, ob er es wirklich war). Wieso - wenn es nichts zu erreichen gibt - musste er nach China gehen und sich seinen Segen holen?


    Zitat

    Übung ist Erleuchtung, Erleuchtung ist Übung.


    Das bezieht sich lediglich auf die Tatsache, dass Erleuchtung in unserem Wesen angelegt ist. Wenn wir im buddhistischen Sinne üben (meditieren, freigebig sind, wohl reden etc.), dann drückt sich diese unsere Natur aus. Ansonsten ist es ein rhetorischer Trick, mit dem die Gleichsetzung Übung = Zazen = Erleuchtung insbesondere von Dogen propagiert wurde. Diese Rhetorik diente also der Stärkung der eigenen Lehrposition.


    Es bedeutet nicht, dass es darüber hinaus nichts gäbe. Diät ist auch nicht Gewichtsverlust. Es ist nur der Weg, auf dem er geschieht. Wenn man mit 100 Kilo anfängt und auf 80 runter will, dann ist der Tag, an dem man fastet, noch nicht das Idealgewicht. Die obige Rhetorik will lediglich davor schützen, sich an "Erleuchtung" als etwas Hab-bares (nicht-leeres) zu klammern, dass man "willentlich" (per "Ich") sich aneignet. Um in meinem Beispiel zu bleiben: Sind die 80 Kilo erreicht, ist zu erwarten, dass man sich um ihren Erhalt bemühen muss. Indem man so lebt, wie es die 80 Kilo erfordern. Der Erleuchtete - wir haben hier oft diskutiert, dass einmal Erwachte offenbar wieder in unerwachte Denk- und Handelsweisen verfallen können - bekräftigt seine Erleuchtung, indem er immer wieder das praktiziert, was sie kennzeichnet - etwa die Fähigkeit zum Loslassenkönnen.

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  • Ich wollte gerade was zum Focusing schreiben, was ich als hilfreich erfahre...
    Hab ich auch:


    Es ist eine Art Kontemplation. `Man` "unter-sucht", aber analysiert nicht (diskursiv),
    dann kommt ein Wort auf, so wie es im Kanon manchmal heißt:" Da kam mir der Gedanke..." , besser: " Eine Erwägung, ein Gedanke stieg auf".
    Wenn es das genau passende Wort ist, ein Gleichklang wie "Holz auf Holz", können sich `Hemmungen`auflösen. Sie zeigen sich als Gemütszustand.


    Zen ist eh sehr körperlich ( Herz und Bauch ), nicht kopflastig. Es ist deswegen für Zen auch wichtig nicht allzu arg mit dem Körper, den Shankara zu "fremdeln". `Distanzieren `- nicht nur in dieser Hinsicht- scheint mir im Vipassyana" der Fall, u.a deswegen-finde ich-passt es nicht mit Zen/Zazen zusammen.


    Da wollte ich gucken wie sich diese Richtung noch mal nennt: Tradition von Mahasi Sayadaw. Da sehe ich, dass bei Wiki der Eintrag dazu geändert wurde:


    Das Hauptmittel der immer bewussteren Betrachtung sind hier spontan im Geist auftauchende „Etiketten“. Sie haben die Funktion von inneren Schnappschüssen. Sie sind gleichsam intuitive „Flashes“ des Verstehens, nicht Gedanken im eigentlichen Sinne. Bloß ein kleiner Teil der Aufmerksamkeit soll in die Etiketten fließen, damit sie nicht eigens „hervorgebracht“ werden.


    Das ist interessant, weil es in dieser Art iwie dem "Focusing" zusammen geht. Hier liest es sich anderes als gezieltes ( Um-Zu---) Etikettieren. Hier wird ja auch schon ein recht subtiles Aufmerken als "Voraussetzung" für das "richtige" Labeln angesetzt.
    Die Frage ist halt, ob der Kopfmensch nicht doch ein Kopfding aus dem Labeln macht oder ob Einsteiger oder sogar Langjährige diese Vipassana-Med-Systematik überhaupt verstehen. Es werden ja auch irre Abhandlungen zu Stufen und Yana verfasst...
    Also eigentlich braucht man für diese Tradition jemanden der einen führt. Einen "Guru" der weiß wo der Übende "gerade steht".


    Hm.


    Wie auch immer...


    Grüße
    Blue_

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Buddhaghosa:

    Ob Zazen bis in die Jhana führt, mag ich nicht abschätzen.


    Wenn ich dem Lehrer, dessen Sesshin ich derzeit frequentiere, glauben darf, ja, und dann noch weiter.


    Interessant, dass du darauf hinweist, dass nach Mahasi Sayadaw ab dem 2. Jhana das Benennen zur Ruhe kommt. So deutlich habe ich das noch nirgendwo gelesen.

  • Ihr nicht über den Weg trauen? :lol: sie empfiehlt labeln, bestimmt aß sie auch kleine Kinder.
    Mit Verlaub so sehr ich oft deine pragmatische Sicht schätze, so kann ich keinen deiner Beiträge hier nachvollziehen. Auch bezüglich des erreichen wollen. Und mir scheint, dass du das Etikettieren falsch verstehst, sodass ich deine Abneigung wiederum nachvollziehen kann.

  • Jojo:


    Zitat

    Interessant, dass du darauf hinweist, dass nach Mahasi Sayadaw ab dem 2. Jhana das Benennen zur Ruhe kommt. So deutlich habe ich das noch nirgendwo gelesen.



    das "richtige" intuitiv-spontane aufmerken müsste aber nach ( wiki ) in dieser tradition in "angrenzender sammlung" oder "erstem jhana" aukommen.
    dann frag ich mich ob das labeln wie es oft benutzt wird -absichtsvoll- überhaupt dieser tradition gemäß ist. naja, vielleicht mal wieder "vom groben ins feine" ? :D das plöde ist, der geist kann nicht richtig "ruhen", wenn absichtlich gelabelt wird, insofern müsste das "tor" zu dhyana versperrt sein. wie dann vom "Groben ins Feine" ?


    nicht mein thema.
    auf mich hört eh keiner :D


    dann experimentiert man schön. aber nicht vergessen. man braucht ne basis fürs experimentieren. da kann ich nur zazen empfehlen. Ich weiß echt nicht welche basis sonst "funktionieren" würde. andersrum würd ich sowas nie kapieren, auch das Tibetische nicht. das geht bei mir nur vom Zen aus, dass ich andere Geschichten leidlich kapiere, eher intuitiv. gerade deswegen wende ich das meiste auch gar nicht an, weil s methodisch ist. ich hab erkannt, dass im zen allet drin is, was wesentlich is. zum glück. :|:)



    äh jojo, ein letztes hier: dem zen ist eher die waldtradition nah, also ajahn chah und co. und anapanasati sutra, nicht satipatthana sutra und maha dingens ( wieder vergessen ... :| )
    vielleicht nützt wat.



    isn das für ein feiner lehrer ?
    schreibst mir eine PN ?


    Guten Tach.
    Grüße
    Blue_

  • mindfulness: Eben sagte doch jemand, dass selbst der Burmese meint, schon im 2. jhana würde das Labeln ein Ende haben. Es handelt sich also um einen "Stufenweg", bei dem Labeln nur upaya, Mittel zum Zweck, ist. Ich verstehe das nicht falsch. Ich bin, wie ich hier oft sagte, ein Gegner der Auffassung von "Stufen". Ich glaube nicht, dass man sich auf einem Stufenweg dem annähert, was im Zen mit Erwachen gemeint ist. Ich rate daher Übenden von Umwegen ab. Es geht nicht darum, dass es dem ein oder anderen helfen mag, es geht darum, dass es einen Irrtum bekräftigt, nämlich dem Namenlosen mit Namen zu begegnen.


    Ich setze manchmal voraus, was ich anderswo schrieb. Meine Skepsis auf Joko Beck bezog sich auf ihre seltsame Watschen gegen Joshu Sasaki, von dem sie sich lossagte, nachdem er sich ihrer Tochter genähert haben soll. Dann hat sie eine Ernennung in der Dharma-Nachfolge widerrufen. Bücher kann man natürlich lange umschreiben, bis sie ganz gut klingen, aber dann gibt es noch diese Verhaltensweisen, die mir recht seltsam erscheinen. Und ihre Bücher, das sagte ich schon, kenne ich nur vom Querlesen, etwas wie Labeln kann einem da schon mal durchrutschen, ich nehme also auch meine Leseempfehlung für Beck teils zurück und sage: "mit Einschränkung lesenswert".


    Zitat

    , so kann ich keinen deiner Beiträge hier nachvollziehen. Auch bezüglich des erreichen wollen.


    Wenn du nicht nachvollziehen kannst, dass auch Dogen-Adepten etwas erreichen wollen, frage sie doch, warum sie dauernd Zazen machen oder Sesshin.


  • Helmut:

    Ohne Zazen nicht möglich. Das heißt eigentlich ohne Shikantaza unmöglich. Etikettieren im Zen ist enorm wichtig damit geübt werden kann auf Etikettieren ganz zu verzichten und in der Welt die einem vollkommen fremd und doch erinnernd bekannt ist einfach nur Dasein. -()-

    Da widerspreche ich Dir, Sitzen in Versenkung /Zazen ist der unverzichtbare Weg. Dieser wird durch Shikantaza verlassen, das nur, ausschließlich sitzen. Meinen "ersten Sitz" habe ich mir selber erobert ohne auch nur eine Ahnung zu haben von Zen oder Buddhismus. Den Zweiten hatte ich mit einer Gruppe von Zenreinschnüfflern, ich mit eigenen Erfahrungen durch Koan. Beide waren im Ergebnis gleich in den Folgen nicht. Jetzt fällt mir ein warum der zweite andere Folgen hatte.
    Es wurde Kinhin gelehrt, ich machte die Erfahrung das es Shikantaza auch im Gehen gibt, nur Gehen. Erst durch Zazen kommt es zum nur gehen, nur liegen, nur stehen. Das ist so weil beim Sitzen der Körper in seinem Skelett sitzt, er wird stabilisiert, nicht durch Muskelkraft sondern durch sein Stützgerüst. Da kann erfahren werden was mit: Abfallen von Körper und Geist gemeint ist. Alle Muskeln gehen ihrer Aufgabe nach, sind angespannt entspannt, ganz entspannt oder angespannt. Nur wenn das erreicht wird kommt es zum Shikantaza. Der Körper schläft ein der Geist ist Wach hat aber eben nur noch die Aufgabe der Wahrnehmung. Gedanken erscheinen nur noch als Info aus der Umwelt, nur Info, keine Benennung oder Bedeuten oder Vorstellung. Es kommt nicht zum Träumen, weil die Betrachtung wach ist.
    Nur Gehen in der ganz normalen Umwelt ist etwas sehr befremdliches weil die Betrachtung wach ist und somit Sinneseindrücke nur als Info gesehen werden, wahrnehmen ohne Gedanken Verarbeitung/Verstand. Das das überhaupt geht muss in einem Rahmen geübt werden der Sicher ist vor Unheil oder da wo ich Störungen ignorieren kann(geschlossener Raum), also im Zazen das zum Shikantaza werden kann weil ich keine Gedanken zulassen brauch das irgendwas mich in diesem schwachen Zustand gefährden kann. Der Körper(alle Sinne) hat ein sehr großes Interesse daran nicht von außen geschädigt zu werden.


    Wir sind nicht vermüllt! Wir glauben nur das Erinnerungen wirklicher sind als das was wir jetzt wahrnehmen. Wir wollen Handlungsabläufe erhalten und weiter benutzen die irgendwann mal erfolgreich waren vergessen aber das die Vergangenheit nicht mehr ist und die Zukunft noch nicht ist. -()-

  • Zitat

    Ein Mönch fragte Meister Ling-Yan Dschih-TschinYa: »Wie muss sich ein Mönch vervollkommnen, um den Leiden des Lebens — um Geburt, Alter, Krankheit und Tod entgehen zu können?«
    »Schau dir einmal den hochragenden, waldbedeckten Berg vor dem Kloster an«, sagte der Meister. »Er steht dort schon seit vielen Tausenden von Jahren und lässt die Morgennebel sein Haupt umhüllen, den Abendregen seine Hänge peitschen, nimmt alles an, was kommt, und lässt es gehen, gehen, wie es will.«


    Zitat

    An einem abgelegenen Ort irgendwo im tiefsten China saß unter einem alten, knorrigen Baum ein alter Mann, dessen Gliedmaßen schon wie trockenes Holz zu sein schienen. Seine Haut war wie gegerbtes Leder und die Glut in seinen Augen war zu kalter Asche erloschen. Da kam ein Arbeiter vorbei und fragte ihn: ,Du wartest hier sicher auf jemanden?‘
    ,So ist es nicht.‘
    ,Dann sitzt du hier vielleicht einfach nur so und erinnerst dich an die vergangenen Tage?‘
    ,So ist es nicht.‘
    ,Was um alles in der Welt machst du dann hier?‘
    ,Sitzen und vergessen.‘

  • mindfullness:

    Hallo,


    wird im Zen eigentlich auch das Etikettieren/Labeln von Gedanken praktiziert? Vor allem im Alltag?


    Ich kenne es nicht so, Gedanken sind Wolken, die vorüberziehen. Wobei Wolke und Gedanke Label sind. Zen auch.
    Aber explizit? Nein.


    LG
    Bailong

  • diamant:

    buddhaghosa:

    Zitat

    Mein Eindruck hier im Thread ist: wer das Benennen selber für einige Zeit geübt hat, bewertet es eher positiv


    Nein, denn wir haben es ja ALLE für einige Zeit geübt. Ich mache das z.B. auch noch, wenn ich mich versuche zu erinnern, was ich morgens alles zum Schwimmen mitnehmen muss: Handtuch, Schließfachschlüssel, Kleingeld. Diese Art von Bennenen - noch ohne Wertung - gehört also zum Alltag...


    Aber diese Art von Benennen hat auch nichts damit zu tun, wie es in der Mahasi-Tradition gemacht wird. Was du da machst, ist für mich auch Blödsinn. Von daher haben es eben nicht alle schon einmal geübt.


    Gruß
    Florian