"Grundlagen Tibetischer Mystik" habe ich vor kurzem erst antiquarisch recht günstig erstanden, aber noch nicht gelesen. Will nur sagen: man kann es aus irgend einer der vielen Auflagen durchaus günstig bekommen.
Ein "prominentes" Beispiel für die Zuordnung Dhyani-Buddhas / Keimsilben: der rote Buddha Amithaba hat die Keimsilbe "HRIH" (SHRI gesprochen) - ebenso Chenrezig, der Mitgefühlsbuddha. Beide gehören zur "Lotus-Familie". Entsprechend sieht man oft über dem Kopf von Chenrezig seinen "Vater" Amithaba in Rot.
Wo man am Anfang eine sehr strukturierte Logik zu finden glaubt, kann sich diese aber bisweilen auch wieder auflösen. Das dient - so habe ich es jedenfalls immer gesehen - dazu keine zu festen Strukturen im Verstand zuuzulassen, da es ein System von Symbolen und Zuschreibungen ist, man könnte das auch ganz anders machen. Und so verwandeln sich Buddhas in den Meditationen gerne mal in andere Buddhas (Buddhas sind ohnehin "wesensgleich" - d.h. egal wie verschieden sie von Aussen erscheinen mögen, im Wesen sind sie alle gleich, Ausdruck der gleichen Erleuchtung / Buddhanatur) - oder Aspekte gehören zu zwei oder mehr Familien usw. Auch die Zuordnung von Farben zu Chakren und Eigenschaften des Geistes sollte man nicht als "so ist das und nicht anders" lesen sondern als sinnhaftes Lehrsystem.
Das ist auch einer der Gründe, warum empfohlen wird, nicht zu viele Systeme zu mischen. Solange man geneigt ist, die Dinge als "fest und gegeben" zu erleben, kommt man sonst womöglich durcheinander.
kilaya