Welche Religion stimmt denn nun ?

  • Taishan:


    Nur als bekannte Begriffe der buddhistischen Lehre. Anstatt "recht", "vollkommen" oder dgl.
    Die Begriffe heilsam oder unheilsam werden im buddhistischen Kanon NUR in Bezug zum Pfad gebraucht -was dazu dient Leiden zu beenden, das ist heilsam. Oder das ist "recht", "vollkommen".
    Das ist dann auch nicht ethisch-moralisch begründet, sondern personal-situativ.
    So ist "vollkommen" das, was zur vollkommenen Leidenserlöschung führt.


    Das, was Du da schreibst, ist im besten Falle Hermetik, und was Du von Dir gibst hat keinen "Umfang" bzw. ist so formuliert, das sowieso keiner "Zugang" findet? Wo ist da der Einstieg für "Uneingeweihte"?
    Wie willst Du bei diesem "Circulus virtuosus" vermitteln bzw. übersetzen können?"
    Personal-situativ ist "subjektiv"?!?.....in dieser Weise bin ich schon jetzt "leidfrei"....dazu brauch ich kein Dhamma.....hast Du nicht mehr zu bieten?
    aber das verstehst Du natürlich jetz wieder nicht..... :grinsen:


  • Was ist den die Ursache für Vergänglichkeit ?


    Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG

  • Taishan:
    Apannaka2:

    Es geht um Personen!
    Warum sonst sollte man die Lehre 'schützen'?


    Es geht um die Leidenserlöschung - natürlich von Personen. Nur es ist eben so, dass sich da jede Person selbst drum bemühen muss. Ein anderer kann dies nicht für dich oder mich tun. Aber die Person Buddha hat durch ihre vollkommene Bemühung für alle Menschen und alle Zeiten das Tor geöffnet. Durchschreiten muss dann jeder selbst. und nur SO "schützt" man den Dharma.


    Somit wird der Pfad, die Lehre allein durch das beständige Gehen, die Praxis lebendig gehalten. Es ist wie mit einem Trampelpfad im Dschungel.


    Das ist schon klar.
    Daher schrieb ich ja einige Seiten vorher,
    von der Ariyasangha als echte 'Überlieferungs'-Linie.


    Aber auch solche Verwirklchte stellen Dinge klar (und weisen den Weg).
    Genauso wie viele unverwirklichte ihre jeweilige Sicht klarstellen,
    wenn auch auf unterster Stufe nur durch Bücherwissen.



    Zitat

    Das zeigt aber lediglich die Unwissenheit, die auch bei Buddhisten besteht. Wären sie tiefer in die Lehre eingedrungen, dann könnten sie auch größere Achtung und Respekt vor den Lehrreden des Jesus Christus haben. Meinen Weg berührt es insofern, als ich erkenne, wie wichtig ein Dialog zwischen Christen und Buddhisten ist.


    Klar, weil Jesus auch Ego-losigkeit, Metta und das nonduale Wirklichkeitserleben verwirklicht hat,
    wenn auch erst am Kreuz endgültig.


    Aber was îch eigentlich sagen wollte, war,
    dass wenn man als Buddhist, Christ, Moslem usw,
    einen anderen mit seiner Meinung stalkt,
    eben eher das Gegenteil erreicht wird,
    als man eigentlich wollte.

    4 Mal editiert, zuletzt von Apannaka2 ()

  • Dorje Sema:
    accinca:

    Auch die vier heiligen Wahrheiten sind keine absoluten Wahrheiten.
    Auch die Wahrheit über die Vergänglichkeit ist von der Vergänglichkeit
    abhängig. Sind die Wahrheit über die Vergänglichkeit und Leidhaftigkeit usw.
    nun Dhammas oder nicht?


    Was ist den die Ursache für Vergänglichkeit ?


    Dorje Sema


    Die Ursache für den Tod ist die Geburt.
    Die Ursache für Vergänglichkeit der Dinge ist das Entstehen der Dinge.
    Die Ursache dafür ist Begehren und Nichtwissen usw. usw.

  • Taishan:

    Ich schmiede nicht. Und ich glaube auch nicht "Buddha". Buddhadharma ist eine Wirklichkeit, die ist erfahrbar für jeden, der sich in diese Wirklichkeit begibt.


    Gut...das ist Dein "Glaube"?! :lol:
    Interessant wäre mal eine "Definition von Glaube"? langsam kommt es mir so vor, daß Ihr Buddhisten auf zwei völlig verschiedenen Märkten gleichzeitig dieselben Waren anbietet!?


    Aber eins ist doch wichtig zu wissen: Sich als Person mit dem Dhamma gleichzusetzen...ist das nicht bei Euch so etwas wie "Blasphemie"...?


    Zitat


    Von den Hauptwerken Gehlens hat „Moral und Hypermoral“ zwar den schlechtesten Ruf, vor allem wegen der unreflektierten Vermischung von Systematik und Polemik, von grundlegenden anthropologischen Überlegungen und tagespolitischen Invektiven. Davon sollte man sich aber..........................................................................................................................................................................


    Nettes Elaborat...hat zwar nichts von Gehlen ist nur Interpertat und obendrein auch noch......
    .....rechtfertigende Logorhoe...denke ich....
    ja, es gibt Leute, die kennen Gehlen noch, mein guter 68er!


    Zitat

    ....In dieser Hinsicht ist man aber vor allem stets von rhythmischen, periodischen, in ihrer Unbeirrbarkeit »tendenziös« wirkenden Vorgängen beeindruckt worden, handle es sich nun um die rätselhaft genaue Wiederholung des Umschwungs der Gestirne oder um die eigensinnigen, stereotypen, unablenkbaren Gewohnheiten der Tiere. Nun ist aber der Mensch in der Tat in ganz zentralen Bereichen seiner Natur Automatismus, er ist Herzschlag und Atmung, er lebt geradezu in und von sinnvoll funktionierenden, rhythmischen Automatismen, wie sie in der Bewegung des Gehens, vor allem aber in den eigentlichen Hantierungen und Arbeitsgängen der Hand vorliegen, in dem »Handlungskreis«, der über Sache, Hand und Auge zur Sache zurücklaufend sich schließt und dauernd wiederholt. So faszinieren ihn die analogen Vorgänge der Außenwelt kraft einer »Resonanz«, die sozusagen eine Art des inneren Sinnes für das Eigenkonstitutionelle im Menschen darstellt, der auf das anspricht, was dieser Eigenkonstitution in der Außenwelt ähnelt. Und wenn wir heute noch vom »Gang« der Gestirne, vom »Gang« der Maschine reden, so sind das keine oberflächlichen Vergleiche, sondern aus der Resonanz heraus objektivierte Selbstauffassungen bestimmter Wesenszüge des Menschen — der die Welt nach seinem Bilde interpretiert und umgekehrt sich nach Weltbildern....


    Genau diesen Dualismus farbriziert Ihr hier auch............Ihr sucht ein "ewiges Gesetz"! und das ist auch Eure "Sucht"!

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • accinca:

    Auch die vier heiligen Wahrheiten sind keine absoluten Wahrheiten.


    Aha? Was hat denn dann der Buddha verwirklicht?


    accinca:

    Auch die Wahrheit über die Vergänglichkeit ist von der Vergänglichkeit abhängig.


    Na sach mal :)


    accinca:

    Sind die Wahrheit über die Vergänglichkeit und Leidhaftigkeit usw. nun Dhammas oder nicht?


    Natürlich sind die Formulierungen Dhammas. Was gibts denn da für ein Problem DHAMMA und "Dhammas" auseinanderzuhalten?


    _()_


  • Ein Entstehen das aus sich heraus entsteht ? Und Dinge vergehen ja schließich nicht um dann zu entstehen .
    Was ist dann die Ursache für Geburt ?
    Was ist die Ursache für Unwissenheit ?


    Dorje Sema



    OMMANIPADMEHUNG


  • Der bel wird keine Ruhe geben. Der wird noch die Relativität als Argument gegen die Relativität verwenden um dann in seinem absoluten Nichts zu enden.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Dorje Sema:


    Ein Entstehen das aus sich heraus entsteht ? Und Dinge vergehen ja schließich nicht um dann zu entstehen .
    Was ist dann die Ursache für Geburt ?
    Was ist die Ursache für Unwissenheit ?


    Dorje Sema


    Ja so sind sie. Fragen über Fragen ... enden tun sie dann bei der ewigen Buddhanatur als Allheilmittel gegen die schnöde Relativität der Erscheinungen, an denen man sich leider nicht festhalten kann ... zum Glück gibt's dann die Buddhanatur ... wie schön

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Zitat


    Der bel wird keine Ruhe geben. Der wird noch die Relativität als Argument gegen die Relativität verwenden um dann in seinem absoluten Nichts zu enden.


    Tja der Satz: "Alles ist relativ!" ist eben relativ....das hat gar nichts mit Nihilismus zu tun...eher mit Tiefengrammatik..... ;)

  • Dualcore:
    Zitat


    Der bel wird keine Ruhe geben. Der wird noch die Relativität als Argument gegen die Relativität verwenden um dann in seinem absoluten Nichts zu enden.


    Tja der Satz: "Alles ist relativ!" ist eben relativ....das hat gar nichts mit Nihilismus zu tun...eher mit Tiefengrammatik..... ;)


    Ja deswegen ist die Lehre des Buddha die einzige relative Lehre des Buddhas und aus dem Sachverhalt dass es nur diese relative Lehre des Buddhas gibt, lässt sich eben nicht ableiten, dass man diese durch relativen Unsinn ersetzen kann.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • ByangChub:
    Dorje Sema:


    Ein Entstehen das aus sich heraus entsteht ? Und Dinge vergehen ja schließich nicht um dann zu entstehen .
    Was ist dann die Ursache für Geburt ?
    Was ist die Ursache für Unwissenheit ?


    Dorje Sema


    Ja so sind sie. Fragen über Fragen ... enden tun sie dann bei der ewigen Buddhanatur als Allheilmittel gegen die schnöde Relativität der Erscheinungen, an denen man sich leider nicht festhalten kann ... zum Glück gibt's dann die Buddhanatur ... wie schön


    Kein Eternalismus und kein Nihilismus , nur Deine Gedankengirlanden


    Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG

  • Dorje Sema:
    ByangChub:


    Ja so sind sie. Fragen über Fragen ... enden tun sie dann bei der ewigen Buddhanatur als Allheilmittel gegen die schnöde Relativität der Erscheinungen, an denen man sich leider nicht festhalten kann ... zum Glück gibt's dann die Buddhanatur ... wie schön


    Kein Eternalismus und kein Nihilismus , nur Deine Gedankengirlanden


    Im Gegensatz zu dir, weiß ByangChub zu unterscheiden zwischen seinen Gedankengirlanden und der Lehre des Buddha.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Dualcore:


    Gut...das ist Dein "Glaube"?! :lol:


    Interessant wäre mal eine "Definition von Glaube"? langsam kommt es mir so vor, daß Ihr Buddhisten auf zwei völlig verschiedenen Märkten gleichzeitig dieselben Waren anbietet!?


    Der Geist geht den Dingen voraus - das nennt man Glaube.
    Mein Glaube ist - Nicht-Ich gehe voraus - also folge ich nach und kümmere mich nicht um den Namen "Buddhist" - ich bin es auch nicht nach der allgemeinen Definition. Ich habe keine Zuflucht genommen zu BDS - . Ich lasse mich allerdings auch davon nähren.

    Zitat


    Aber eins ist doch wichtig zu wissen: Sich als Person mit dem Dhamma gleichzusetzen...ist das nicht bei Euch so etwas wie "Blasphemie"...?


    Es ist überhaupt nichts "wichtig" zu wissen. Nur glauben muss man, dass der, der voraus gegangen ist und den man nicht sieht, wirklich den Pfad zur Leidenserlöschung so gegegangen ist. Dann erfährt man auch, dass der Glaube - also der Geist - zur Wirklichkeit voraus geht. Nämlich dann, wenn man die Wirkung erfährt. Und salzig schmeckt, weiss jeder, der es geschmeckt hat. Dazu muss er nicht wissen, dass das Salz heisst, aber er muss eine Zunge haben, die noch die entsprechenden Geschmacksknospen hat. Also Geschmack lässt sich bilden und verfeinern.


    Zitat


    ja, es gibt Leute, die kennen Gehlen noch, mein guter 68er!


    Ja, die 68er - ich kenne aber vor allem Reinald Grebe.
    Schubladen sind auch nur Kategorien.


    Zitat

    ....In dieser Hinsicht ist man aber vor allem stets von rhythmischen, periodischen, in ihrer Unbeirrbarkeit »tendenziös« wirkenden Vorgängen beeindruckt worden, handle es sich nun um die rätselhaft genaue Wiederholung des Umschwungs der Gestirne oder um die eigensinnigen, stereotypen, unablenkbaren Gewohnheiten der Tiere. Nun ist aber der Mensch in der Tat in ganz zentralen Bereichen seiner Natur Automatismus, er ist Herzschlag und Atmung, er lebt geradezu in und von sinnvoll funktionierenden, rhythmischen Automatismen, wie sie in der Bewegung des Gehens, vor allem aber in den eigentlichen Hantierungen und Arbeitsgängen der Hand vorliegen, in dem »Handlungskreis«, der über Sache, Hand und Auge zur Sache zurücklaufend sich schließt und dauernd wiederholt. So faszinieren ihn die analogen Vorgänge der Außenwelt kraft einer »Resonanz«, die sozusagen eine Art des inneren Sinnes für das Eigenkonstitutionelle im Menschen darstellt, der auf das anspricht, was dieser Eigenkonstitution in der Außenwelt ähnelt. Und wenn wir heute noch vom »Gang« der Gestirne, vom »Gang« der Maschine reden, so sind das keine oberflächlichen Vergleiche, sondern aus der Resonanz heraus objektivierte Selbstauffassungen bestimmter Wesenszüge des Menschen — der die Welt nach seinem Bilde interpretiert und umgekehrt sich nach Weltbildern....


    Es ist hier eigentlich üblich Zitate auch mit Quellen zu belegen - also will ich das für dich mal nachholen - Arnold Gehlen, Die Seele im technischen Zeitalter . Sozialpsychologische Probleme in der industriellen Gesellschaft.

    Zitat


    Genau diesen Dualismus farbriziert Ihr hier auch............Ihr sucht ein "ewiges Gesetzt"! und das ist auch Eure "Sucht"!

    n
    Wo ist denn dein Problem dabei. Willst du mir einreden, ich finde nicht das Gesuchte? Nun - ist doch mein Leben. Ich habe schon immer gerne gefunden - und oft dann auch erfunden - that' life. That's fun. Keep smiling. Und hör mal ein bißchen die Kapelle der Versöhnung.


    Die 68er - sind an allem schuld.

  • Bitte entschuldigt vielmals ?
    Doch so oder so ähnlich betrachte ich dies auch und verzichte von daher auf
    meine persönliche Darlegung meiner eigenen Worte .


    Die Definition von Glauben


    Bei der buddhistischen Diskussion um Glauben geht es weder um Glauben als geistige Objekte, die jemand passiv für richtig hält, noch um religiösen Glauben, das heißt den Geisteszustand, der jemanden zu einem „Gläubigen“ macht. Stattdessen erklärte Asanga, dass der Glauben eine konstruktive geistige Handlung ist, die sich auf etwas Existierendes und Erkennbares ausrichtet und es für entweder existent oder wahr hält, oder eine damit verbundene Tatsache für wahr hält. Diese Art von Glauben umfasst nicht, dass man an einen nicht erkennbaren Gott oder den Weihnachtsmann glaubt, oder daran, dass der Mond aus grünem Käse besteht. An eine Tatsache zu glauben, ist zudem nur in der Zeitspanne möglich, in der man die Tatsache auch gültig erkennt; ferner beinhaltet der Glaube an eine Tatsache stets Gewissheit. Daher schließt diese Art des Glaubens auch Vermutungen und blinden Glauben aus, wie beispielsweise den Glauben daran, dass sich die Notierungen am Aktienmarkt nach oben entwickeln werden.


    Es gibt drei Arten des Glaubens daran, dass eine Tatsache wahr ist: (1) Der „Glaube an eine Tatsache mit einem klaren Verstand“ (auch bezeichnet als: klarsichtiger Glaube oder läuterndes Vertrauen) ist die geistige Handlung, die sich einer Sache völlig klar ist und die, gleich einem Wasserfilter, den Geist in konstruktiver Weise reinigt. Vasubandhu beschrieb das noch genauer, indem er sagte, dass dieser Glaube den Geist von störenden Emotionen und Geisteshaltungen in Bezug auf sein Objekt reinigt. (2) Der „Glaube an eine Tatsache auf Grundlage der Vernunft“ (auch bezeichnet als: logischer Glaube oder überzeugtes Vertrauen) ist die geistige Handlung, die eine Tatsache von etwas für wahr hält und zwar auf der Grundlage des Nachdenkens über die Gründe, die diese Tatsache beweisen. (3) Der „Glaube an eine Tatsache mit dem Streben in diese Richtung“ (auch bezeichnet als strebender Glaube oder nach Verwirklichung strebendes Vertrauen) ist die geistige Handlung, die sowohl die Tatsache in Bezug auf ein Phänomen für wahr hält, als auch das Ziel des Bestrebens für wahr hält, das man infolge des Für-Wahr-Haltens des Phänomens in Bezug auf dieses Objekt aufrechterhält.


    Asanga erklärte darüber hinaus, dass etwas für wahr zu halten, die Grundlage für das Anregen einer Absicht darstellt. Die Absicht wiederum dient als Grundlage für den positiven Enthusiasmus, ein Ziel erreichen zu wollen.
    Die drei Arten des Glaubens im Zusammenhang mit den guten Qualitäten eines Mentors


    In seinen Erklärungen der Guru-Meditation der Sutra-Ebene spezifizierte Tsongkhapa, dass ein Schüler sich auf die guten Qualitäten konzentrieren muss, die sein Mentor tatsächlich hat, während er gleichzeitig mit klarem Verstand daran glaubt, dass der Mentor diese Qualitäten wirklich besitzt. Tsongkhapa skizzierte nur einen Weg, wie man den Glauben daran entwickelt, dass es sich bei diesen Qualitäten um Tatsachen handelt, und folgt damit Vasubandhus Darstellungen der konstruktiven geistigen Handlung des Glaubens. Sangwejin hingegen erwähnte in seiner allgemeinen Erörterung des spirituellen Pfades alle drei Arten des Glaubens. Daher scheint es eine angemessene Vorgehensweise zu sein, alle drei Arten des Glaubens an die guten Qualitäten des Mentors in die Guru-Meditation einzubringen, um auf diese Weise mehr Inspiration, eine kraftvollere Absicht und größeren Enthusiasmus zu entwickeln. Wir wollen uns an die Reihenfolge halten, in der Yeshe-Gyaltsen diese drei Arten des Glaubens präsentiert hat, denn sie bilden eine logische Abfolge:


    (1) Nachdem wir die guten Qualitäten unseres Mentors klar erkannt haben, richten wir unsere Aufmerksamkeit auf diese Qualitäten, während wir klaren Verstandes daran glauben, dass der Mentor diese guten Qualitäten tatsächlich besitzt. Mit anderen Worten: Die guten Qualitäten unseres Mentors sind für uns offenkundig, weil wir seinen Charakter und sein Verhalten genau untersucht haben. Je mehr wir uns auf diese Qualitäten konzentrieren und klaren Verstandes an ihre Wirklichkeit glauben, desto mehr reinigen wir unseren Geist von störenden Emotionen und Geisteshaltungen, wie beispielsweise Arroganz und Zweifel, die wir in Bezug auf unseren Mentor empfinden.


    (2) Sind wir erst in der Lage uns mit klarem Verstand auf die guten Qualitäten unseres Mentors auszurichten, solange es für uns offenkundig ist, dass er diese Qualitäten wirklich besitzt, vergegenwärtigen wir uns, was „gute Qualitäten haben“ eigentlich bedeutet. Der Sanskritbegriff für gute Qualitäten, guna, erscheint auch in der nicht-buddhistischen philosophischen Schule der Samkhyas und zwar als Name für die drei universellen Bausteine – Intelligenz, Energie und Masse (Skt. sattva, rajas und tamas) – die einen wesentlichen Teil eines jeden Phänomens ausmachen. Im Buddhismus bezieht sich der Begriff jedoch auf die guten Qualitäten, die, als Aspekte der Buddhanatur, die wesentlichen Potenziale oder Eigenschaften des Geistes des klaren Lichts darstellen. Die tibetische Übersetzung des Begriffs, „yönten“ (tib. yon-tan), bedeutet wörtlich die Korrektur eines Defizits. Die Folgerung daraus ist, dass, obwohl alle Wesen die gleichen Potenziale besitzen, die Verwirklichung dieser Potenziale nur dann zustande kommt, wenn wir unsere eigenen natürlichen Fähigkeiten entwickeln, um unsere Unzulänglichkeiten zu überwinden.


    Wenn wir uns die Bedeutung des tibetischen Begriffs yönten vergegenwärtigen, versetzt uns dies dazu in die Lage, als nächstes darüber nachzudenken, wie unsere Mentoren ihre Qualitäten erlangt haben, nämlich indem sie einen Prozess von verhaltensbedingter Ursache und Wirkung durchlaufen haben. Unsere Mentoren sind dadurch zu qualifizierten spirituellen Lehrern geworden, indem sie sich intensiv im Dharma geübt haben. Darüber hinaus wissen wir, dass unser Mentor definitiv gute Qualitäten besitzen muss. Dieses Wissen gründet sich auf unwiderlegbaren Beweisen – nämlich darauf, dass wir den positiven Einfluss, den unsere Lehrer auf uns und andere ausgeübt haben, selber erlebt haben. Während wir jetzt, gegründet auf einwandfreien Argumenten, unsere Aufmerksamkeit auf die guten Qualitäten unserer Mentoren ausrichten, glauben wir noch stärker daran, dass sie diese Qualitäten tatsächlich besitzen. Dabei ist unser Geist vollkommen frei von Arroganz und Zweifel.


    (3) Die Qualitäten unseres Mentors klar erkennend und wissend, dass er sie durch einen Prozess von verhaltensbedingter Ursache und Wirkung erlangt hat, richten wir unsere Aufmerksamkeit nun auf diese Merkmale aus, während wir an etwas glauben, das unser Streben mit einbezieht. Wir glauben daran, dass es sich bei diesen Qualitäten um Eigenschaften handelt, die auch wir erlangen können, und zwar auf Grundlage unserer eigenen Buddhanatur und der entsprechend Bemühung, diese Qualitäten erlangen zu wollen. Und weil wir darüber hinaus erkennen, wie sehr unsere Mentoren anderen Menschen, wie auch uns selbst, durch eben diese Qualitäten geholfen haben, glauben wir daran, dass auch wir uns bemühen müssen, diese guten Eigenschaften zu entwickeln, um anderen Wesen ebenfalls helfen zu können. Die konstruktive geistige Aktivität, die es darstellt, in dieser Weise über die guten Qualitäten unseres Mentors zu denken, fördert die Entwicklung unseres Bodhichitta, d.h. der geistigen Handlung, bei der wir auf das Erlangen der Erleuchtung ausgerichtet sind, und die mit der starken Absicht verbunden ist, die Erleuchtung zum Wohle aller Lebewesen erreichen zu wollen. Diese Absicht wiederum dient als Grundlage für den positiven Enthusiasmus, die gleichen guten Charaktereigenschaften erlangen zu wollen, die auch unser Mentor durch sein eigenes Bemühen erlangt hat.
    Der konstruktive Geisteszustand, der sich daraus ergibt, dass man an eine Tatsache glaubt


    Als konstruktive geistige Aktivität ist das Glauben an eine Tatsache frei von störenden Emotionen wie Naivität, Zweifel, Anhaftung, Groll, Stolz oder Eifersucht. Solange wir also klaren Verstandes und auf gute Gründe gestützt daran glauben, dass unsere Mentoren, als Ergebnis ihrer Bemühungen, über gute Qualitäten verfügen, ist unser Geist frei von Naivität (Skt. moha) in Bezug auf unsere Potenziale, wie auch in Bezug auf die Schritte, die notwendig sind, um diese Potentiale zu verwirklichen. Dabei glauben wir mit klarem Verstand daran, dass wir die guten Qualitäten unserer Mentoren selbst auch entwickeln können und müssen, wobei dieser Glaube mit dem Streben in diese Richtung verbunden ist. In dieser Angelegenheit ist unser Geist außerdem auch frei von Unentschiedenheit. Während wir unsere Aufmerksamkeit auf die guten Qualitäten unserer Mentoren richten, sehnen wir uns weder verzweifelt danach, unsere Lehrer exklusiv ganz für uns allein zu besitzen, noch sind wir von dem brennenden Wunsch besessen, zu ihrem innersten Kreis zu gehören. Wir ärgern uns auch nicht darüber, dass sie diese Qualitäten besitzen, und ebenso wenig hassen wir uns selbst dafür, dass wir vergleichsweise unzulänglich sind. Wir gehen nicht arrogant davon aus, dass wir keine Unzulänglichkeiten haben, die der Korrektur bedürfen, und ebenso wenig empfinden wir deprimiert, dass unsere Unzulänglichkeiten so zahlreich sind, dass wir keinerlei Aussicht auf Erfolg haben können. Darüber hinaus ist die geistige Aktivität des Glaubens an die guten Qualitäten unserer Mentoren, die auch wir erreichen können, frei von jeder Eifersucht gegenüber unseren Lehrern oder unseren Mitschülern. Unser Geist ist nüchtern und klar, frei von allen emotionalen Hindernissen, die es verhindern würden, dass wir die guten Charaktereigenschaften unserer Lehrer selbst erlangen können.


    Vasubandhu fügte noch hinzu, dass eine konstruktive geistige Aktivität stets von einem Gefühl für Werte (ngotsa sheypa, tib. ngo-tsha shes-pa) und von Skrupeln (trelyö, tib. ’khrel-yod) begleitet wird. Dadurch dass wir also daran glauben, dass es sich bei den guten Qualitäten unserer Mentoren um eine Tatsache handelt, und indem wir auch daran glauben, dass unsere Fähigkeit, diese Merkmale selbst auch erlangen zu können, ebenfalls eine Tatsache darstellt, entwickeln wir ein Gefühl für Werte, das die Wertschätzung und Achtung positiver Qualitäten und der Menschen, die sie besitzen, beinhaltet. Unser Sinn für Werte bedeutet auch, dass wir eine gesunde Ehrfurcht (tib. ’jigs-pa) gegenüber unseren Mentoren empfinden. Das heißt wiederum nicht, dass wir Angst vor unseren Lehrer hätten oder uns in ihrer Gegenwart steif, linkisch und humorlos verhalten. Unsere Ehrfurcht und unser Respekt führen dazu, dass wir uns in ihrer Gegenwart eher ganz natürlicherweise gezügelt und zurückhaltend verhalten.


    Darüber hinaus empfinden wir auch Skrupel, die bewirken, dass uns schon die bloße Idee erschreckt, wir könnten uns auf eine Art und Weise benehmen, die von spirituellen Menschen nicht gut geheißen wird. Diese Furcht hat allerdings nichts Beunruhigendes. Sie unterscheidet sich gewaltig von der Angst, wir könnten uns womöglich falsch verhalten und deshalb als „schlechter Mensch“ abgelehnt werden. Unsere Skrupel falsch zu handeln, treibt uns lediglich zu konstruktivem Handeln an.


    Asanga erklärte ngotsa sheypa als Ehrgefühl und trelyö als Schamgefühl. Wenn wir klaren Verstandes daran glauben, dass die guten Qualitäten unserer Mentoren eine Tatsache sind, erleben wir ein gewisses Gefühl von Hochachtung oder Stolz auf uns selbst, das uns daran hindert, dass wir uns selber schlecht machen oder dass wir uns selbst zum Narren machen. Wir empfinden zudem ein Gefühl von Scham, das uns daran hindert, auf eine negative oder lächerliche Weise zu handeln, die unsere Familien, unsere Lehrer und unsere Freunde blamieren, verlegen machen oder enttäuschen würde. Sowohl im Allgemeinen, als auch speziell in unseren Beziehungen zu unseren Mentoren, verzichten wir darauf, uns in beschämender Weise zu verhalten.
    Die Beziehung zwischen dem Glauben daran, dass eine Tatsache wahr ist und der Vorliebe für diese Tatsache (oder der Unterschied zwischen Glauben und Mögen)


    Vasubandhu erklärte, dass der Glaube an die Wahrheit einer Tatsache nicht notwendigerweise auch beinhaltet, dass man glücklich über diese Tatsache ist. Der Glaube daran, dass das Leben schwierig ist, bedeutet beispielsweise nicht, dass wir diese Tatsache auch mögen. Wenn wir andererseits an die guten Qualitäten unserer Mentoren glauben, kann uns diese Tatsache möglicherweise erfreuen und dazu führen, dass wir unsere Mentoren mögen. Jemanden zu mögen und sich für seine Qualitäten zu begeistern, kann mit einer störenden Emotion oder Geisteshaltung einhergehen, kann aber auch frei von beiden sein. So erfreuen wir uns vielleicht darüber, wie niedlich unser Neugeborenes ist, aber wegen unserer Anhaftung an das neugeborene Baby, können wir nicht davon ablassen, jedem, dem wir begegnen, Babyfotos zu zeigen. Die Begeisterung, die wir für die guten Qualitäten unserer Mentoren empfinden, muss jedoch unbedingt frei sein von jeglicher störenden Emotion oder Geisteshaltung. Ebenso muss auch unser Glauben an die Tatsache, dass unsere Mentoren diese Qualitäten auch tatsächlich besitzen, frei sein von diesen beiden.


    Asanga verwies auf noch einen weiteren Grund, warum jemanden zu mögen und klaren Verstandes an Tatsachen bezüglich dieser Person zu glauben, nicht unbedingt gemeinsam auftreten müssen. So könnten wir zum Beispiel einem Scharlatan begegnen, der behauptet ein spiritueller Lehrer zu sein. Wir könnten nun glauben, dass er hoch qualifiziert sei, obwohl es sich in Wirklichkeit um einen wichtigtuerischen Betrüger handelt. Und obwohl wir den Scharlatan sehr mögen, ihm als unserem Lehrer vertrauen und ihn sogar inspirierend finden, ist unser Glaube an seine Qualitäten doch falsch. Das ist nicht ungewöhnlich. In der Geschäftswelt werden Menschen oft von Schurken betrogen, die sie zunächst gerne mögen und vertrauenswürdig finden. Jemanden zu mögen garantiert nicht, dass wir die Qualitäten dieses Menschen auch richtig einschätzen.


    Die Guru-Meditation fordert uns aber auch nicht dazu auf, etwas Unwahres über einen Lehrer für richtig zu halten. Die Meditation ist frei von Naivität, sowie frei von inkorrekter Einschätzung. Selbst wenn wir einen Lehrer mögen, müssen wir seine Qualitäten richtig einschätzen, ohne dabei Charakterzüge oder Fähigkeiten hinzuzufügen, die er gar nicht besitzt, oder ohne dabei die Charakterzüge und Fähigkeiten, die er tatsächlich besitzt, zu übertreiben, zu unterschätzen oder zu leugnen. So würden wir zum Beispiel sicher nicht glauben, dass unser Mentor die Allmacht besitzt, uns von all unseren Problemen zu befreien. Obwohl der Glaube an die Allmacht unseres Mentors uns trösten und glücklich machen kann, wäre dieses Glück letztlich doch ein störendes, weil es auf Naivität und falscher Hoffnung beruht. Enttäuschung und Desillusionierung zerstören dieses Glück unvermeidlich.
    Von einer Tatsache ganz und gar überzeugt sein


    Der Glaube an die Tatsache, dass unser Mentor gute Qualitäten hat – mit klarem Verstand erkannt, auf logischen Gründen basierend und mit dem Anstreben dieser Qualitäten verbunden – führt einen ganz natürlich zu der wichtigsten geistigen Aktivität hin, die für diese Phase der Guru-Meditation vorgesehen ist. Diese Aktivität besteht darin, sich auf die Qualitäten unseres Mentors zu konzentrieren und zwar mit der völligen Überzeugung (möpa, tib. mos-pa), dass es sich bei diesen Qualitäten um eine Tatsache handelt. Lassen Sie uns diesen technischen Begriff ein wenig eingehender betrachten. Er bildet den ersten Teil des zusammengesetzten tibetischen Wortes mögü (tib. mos-gus). „Mögü“ ist die wichtigste Geisteshaltung oder Empfindung, die man für einen gesunden gedanklichen Umgang mit einem spirituellen Mentor benötigt.


    Vasubandhu definierte „möpa“ als die geistige Aktivität, die in einem Objekt der Ausrichtung (Konzentrationsobjekt) eine gute Qualität erkennt. Die gute Qualität, die er meinte, besteht darin, dass das Objekt interessant genug ist, so dass man sich wünscht, seine Aufmerksamkeit weiterhin auf dieses Objekt zu richten. Als eine allgemeine geistige Aktivität begleitet „möpa“ die Ausrichtung auf jedes beliebige Objekt, wobei ihre Stärke von stark bis schwach variieren kann. Die geistige Aktivität deckt sich also mit dem Interessiertsein an einem Objekt, während man seine Aufmerksamkeit auf dieses Objekt richtet.


    Asanga andererseits interpretierte „gute Qualitäten“ in der Definition als „wahr sein“. Damit beschränkte er die Bandbreite der Bedeutungen von „möpa“ und erklärte die völlige Überzeugung als eine geistige Aktivität, die stattfindet, solange man an eine Tatsache in Bezug auf das Objekt der Ausrichtung glaubt. Asanga erklärte also den Zustand völliger Überzeugung als eine geistige Aktivität, die sich auf eine Tatsache konzentriert, von der man gültig erkannt hat, dass sie so ist und nicht anders. Ihre Funktion besteht darin, den eigenen Glauben so zu festigen, dass die Argumente und Meinungen anderer, einen von der eigenen Überzeugung nicht abbringen können. Shantideva fügte noch hinzu, dass die feste Überzeugung, dass eine Tatsache wahr ist, aus einer langfristigen Vertrautheit damit erwächst, dass aus dieser Tatsache durchweg bestimmte Konsequenzen folgen.


    Von einer Tatsache fest überzeugt zu sein, entsteht also nicht aus blindem Glauben. Um von etwas völlig überzeugt zu sein, benötigt man gültige Erkenntnis. In seiner Schrift „Nachtrag zum Mittleren Weg“, zeigte Chandrakirti drei Kriterien auf, wie man die Wahrnehmung einer Tatsache bestätigt (Beweis der Gültigkeit einer Erkenntnis).


    (1) Die Tatsache, die man für richtig hält, muss von der entsprechenden Konvention ebenfalls als richtig akzeptiert werden. In unserem Fall müssen die Eigenschaften des Mentors, auf die wir uns ausrichten, den notwendigen Qualitäten eines spirituellen Mentors entsprechen, so wie sie in der buddhistischen Literatur zu finden sind. Wenn ein Geschäftsmann die Charakterzüge eines Mentors als eine Art Kapitalanlage betrachtet, die ein Lehrer seiner Ansicht nach besitzen sollte, um ein großes Publikum anzuziehen – zum Beispiel, dass er unterhaltsam sein sollte und geschickt darin sein sollte, gut Witze zu erzählen – dann verleiht die Konvention des Geschäftsmanns unserer Einschätzung, dass es sich bei diesen Eigenschaften um positive Qualitäten handelt, keinerlei Gültigkeit. Die Konvention von Menschen, die an Ruhm und Profit interessiert sind, ist der Situation nicht angemessen.


    (2) Ein Geist, der die konventionellen Phänomene, auf die wir uns ausrichten, gültig wahrnimmt, darf nicht zu dem im Widerspruch stehen, was man in Bezug auf diese Phänomene als wahr betrachtet. Nehmen wir an, einige objektiv denkende Menschen, die uns gut kennen, würden korrekt erkennen, dass eine bestimmte Eigenschaft eines unserer Lehrer – etwa ein autoritäres Feudalverhalten – eine negative Wirkung auf uns ausübt. Ihre gültige Wahrnehmung würde unsere eigene Einschätzung dieser Eigenschaft entkräften, nämlich, dass wir diese Eigenschaft für Selbstsicherheit halten und daran glauben, dass es sich dabei um eine positive Qualität handeln würde.


    (3) Ein Geist, der die tiefste Art, wie die Dinge existieren, gültig wahrnimmt, darf dem, was man für wahr hält, ebenfalls nicht widersprechen. Wenn wir die Befähigungen unserer Mentoren als etwas inhärent in ihnen Existierendes betrachten, so als wären unsere Lehrer allmächtige Götter, so ist das eine ungültige Wahrnehmung. Ein Geist, der richtig erkennt, wie die Dinge existieren, weiß, dass gute Qualitäten nicht auf diese Weise existieren können. Gute Qualitäten entstehen abhängig von verhaltensbedingter Ursache und Wirkung, dass heißt durch die Korrektur von Unzulänglichkeiten.


    http://www.berzinarchives.com/…er_08.html?query=Skandhas


    Mit Ganz lieben und herzlichen Grüssen
    Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG

  • ByangChub:
    Dualcore:


    Tja der Satz: "Alles ist relativ!" ist eben relativ....das hat gar nichts mit Nihilismus zu tun...eher mit Tiefengrammatik..... ;)


    Ja deswegen ist die Lehre des Buddha die einzige relative Lehre des Buddhas und aus dem Sachverhalt dass es nur diese relative Lehre des Buddhas gibt, lässt sich eben nicht ableiten, dass man diese durch relativen Unsinn ersetzen kann.


    Es läßt sich aber auch nicht nur mit Verweis auf die relative Lehre des Buddhas Shakyamuni ableiten, daß eine andere relative Ausdrucksform der relativen Lehre Buddhas relativer Unsinn ist.
    Das trägst Du aber regelmäßig vor.


    _()_

  • bel:

    Es läßt sich aber auch nicht nur mit Verweis auf die relative Lehre des Buddhas Shakyamuni ableiten, daß eine andere relative Ausdrucksform der relativen Lehre Buddhas relativer Unsinn ist.
    Das trägst Du aber regelmäßig vor.


    _()_


    Unsinn dann, wenn man behauptet, dass es äquivalent zur Lehre Buddhas sei. Es geht aber darum, dass die Lehre Buddhas zu einem Ziel führt, welches in Relation zu eben dieser Lehre steht. Andere mögen zu anderen Zielen oder keinen führen ...

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Zitat

    Der Geist geht den Dingen voraus - das nennt man Glaube.


    Oh sehr salbungsvoll! Welcher Geist? Welche Dinge? Was sind das für Abstrakta...auf was referieren die? Ist das Dialektisch zu verstehen? Was ist "vorausgehen" (Ursache-Wirkung) ,(Sukzessiver Prozess?)
    (Analoge Simulation?).............


    Zitat


    Mein Glaube ist - Nicht-Ich gehe voraus - also folge ich nach und kümmere mich nicht um den Namen "Buddhist" - ich bin es auch nicht nach der allgemeinen Definition. Ich habe keine Zuflucht genommen zu BDS - . Ich lasse mich allerdings auch davon nähren.


    Ach es gibt eine allgemeine Definition? Na also...hätte ByangChub doch Recht?!!?
    Und wenn Du keine Zuflucht genommen hast warum "schwebst Du hier über allen Wassern"?




    Zitat

    Es ist überhaupt nichts "wichtig" zu wissen. Nur glauben muss man, dass der, der voraus gegangen ist und den man nicht sieht, wirklich den Pfad zur Leidenserlöschung so gegegangen ist.


    So so, man muß glauben?! Du bist wohl ein kleiner "Ignatius von Loyola"!?! Nun gehört nicht zu Eurem Glauben die Dreifache Zuflucht? Was soll ich Dir noch glauben, der sich in einem posting drei mal widerspricht!!?




    Zitat

    Dann erfährt man auch, dass der Glaube - also der Geist - zur Wirklichkeit voraus geht.......


    Na klar...lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen sie ihren Arzt oder Apotheker?! So klingt das Hörnchen der In-sekten! Schluck das Gift und Du wirst schon sehen, wie es wirkt....nur ihr verkauft es nicht in der Apotheke, sondern auf dem Nahrungsmittelmarkt.........



    Zitat

    Ja, die 68er - ich kenne aber vor allem Reinald Grebe.
    Schubladen sind auch nur Kategorien.


    Hör mal, du verwechselst da was... ich bekenne mich doch ganz freiwillig offen zu Kategorien....: Ihr Buddhisten wollt doch alle Kategorien auflösen und verheddert Euch dabei ständig in der Kategorienstruktur des Denkens und der Sprache......




    Zitat


    Es ist hier eigentlich üblich Zitate auch mit Quellen zu belegen - also will ich das für dich mal nachholen - Arnold Gehlen, Die Seele im technischen Zeitalter . Sozialpsychologische Probleme in der industriellen Gesellschaft.


    Ich danke Dir für den Nachtrag..werde demnächst darauf achten und es freut mich, daß Du was zum Glänzen hast...... :grinsen:



    Zitat

    Wo ist denn dein Problem dabei. Willst du mir einreden, ich finde nicht das Gesuchte? Nun - ist doch mein Leben. Ich habe schon immer gerne gefunden - und oft dann auch erfunden - that' life. That's fun. Keep smiling. Und hör mal ein bißchen die Kapelle der Versöhnung.


    Die 68er - sind an allem schuld.


    Welche Versöhnung? Welche kapelle? Aber schön, daß Du zugibst, daß Du eine "Erfindung" bist......
    Nur hat das alles nix mit Buddhismus zu tun....langsam muß ich mit ByangChub wohl verständnisvoller umgehen.......
    ;)


  • Das ist eine Frage der Identifikation und mit wem es man zu tun hat. Wenn man "feststeht im Buddhismus" dann ficht einen die Meinung eines Christen wohl wenig an. Ob man sich allerdings mit Buddhismus identifiziert, wenn man "feststeht im Buddhismus" ist so eindeutig nicht zu sagen.



    Vielleicht liegt deinen Worten der Irrtum zugrunde, dass es da um Überzeugungsabsichten gehe - ?
    ByangChub kann nun nicht den Geist anderer lesen, aber er selbst will eigentlich niemanden überzeugen.
    Wenn der Kaiser keine Kleider anhat, sagt er dies.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Dualcore:

    Ihr Buddhisten wollt doch alle Kategorien auflösen


    Das ist nicht korrekt, denn die Kategorien von "richtig" und "falsch" sind zu wahren.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • ByangChub:
    Dualcore:

    Ihr Buddhisten wollt doch alle Kategorien auflösen


    Das ist nicht korrekt, denn die Kategorien von "richtig" und "falsch" sind zu wahren.


    Lieber ByangChub...daraus entstehen doch alle anderen kategorien! Du willst den Keim, aber nicht die Pflanze?!? :oops:

  • Dualcore:
    ByangChub:


    Das ist nicht korrekt, denn die Kategorien von "richtig" und "falsch" sind zu wahren.


    Lieber ByangChub...daraus entstehen doch alle anderen kategorien! Du willst den Keim, aber nicht die Pflanze?!? :oops:


    Missverständnis. Das Floß wird erst verlassen, wenn das andere Ufer erreicht ist. Aber aus dem Wissen, dass das Floss mal zurückgelassen wird, folgern viele, dass das Floss an sich nicht so wichtig wäre. Ähnlich verhält es sich mit dem Wissen um die Relativität von allem: Daraus ziehen dann manche die Schlussfolgerung von Beliebigkeit oder Nihilismus. Beides ist aber verblendet.


    Zitat

    http://www.phathue.de/buddhism…a/mittlere-sammlung/mn22/


    13. „Ihr Bhikkhus, ich werde euch zeigen, wie das Dhamma einem Floß ähnlich ist, indem es zur Überfahrt da ist, nicht zum Festhalten. Hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde.“ – „Ja, ehrwürdiger Herr“, erwiderten die Bhikkhus. Der Erhabene sagte dieses: „Ihr Bhikkhus, angenommen ein Mann sähe im Verlauf einer Reise eine große Wasserfläche, deren hiesiges Ufer gefährlich und voller furchterregender Dinge war, und deren jenseitiges Ufer sicher und frei von furchterregenden Dingen war, aber es gab keine Fähre oder Brücke, um zum anderen Ufer zu gelangen. Dann dachte er: ,Da ist diese große Wasserfläche, deren hiesiges Ufer gefährlich und voller furchterregender Dinge ist, und deren jenseitiges Ufer sicher und frei von furchterregenden Dingen ist, aber es gibt keine Fähre oder Brücke, um zum anderen Ufer zu gelangen. Angenommen, ich sammle Gras, Zweige, Äste und Blätter und binde sie zu einem Floß zusammen, und mit Hilfe des Floßes, und indem ich mich mit Händen und Füßen abmühe, gelange ich sicher ans andere Ufer.‘ Und der Mann sammelte Gras, Zweige, Äste und Blätter und band sie zu einem Floß zusammen, und mit Hilfe des Floßes, und indem er sich mit Händen und Füßen abmühte, gelangte er sicher ans andere Ufer. Dann, nachdem er übergesetzt hatte und auf der anderen Seite angelangt war, dachte er möglicherweise: ,Dieses Floß war mir sehr nützlich, da ich mit seiner Hilfe, und indem ich mich mit Händen und Füßen abmühte, sicher ans andere Ufer gelangte. Angenommen, ich würde es mir auf den Kopf hieven oder auf die Schulter laden, und dann gehen, wohin ich wollte.‘ Nun, ihr Bhikkhus, was meint ihr? Würde jener Mann bei solcher Vorgehensweise das tun, was er mit jenem Floß tun sollte?“ „Nein, ehrwürdiger Herr.“ „Mit welcher Vorgehensweise würde jener Mann das tun, was er mit jenem Floß tun sollte? Ihr Bhikkhus, nachdem jener Mann übergesetzt hatte und auf der anderen Seite angelangt war, dachte er möglicherweise: ,Dieses Floß war mir sehr nützlich, da ich mit seiner Hilfe, und indem ich mich mit Händen und Füßen abmühte, sicher ans andere Ufer gelangte. Angenommen ich würde es ans trokkene Land ziehen oder es auf dem Wasser treiben lassen, und dann gehen, wohin ich wollte.‘ Nun, ihr Bhikkhus, mit solcher Vorgehensweise würde jener Mann das tun, was er mit jenem Floß tun sollte. Also, ihr Bhikkhus, habe ich euch gezeigt, wie das Dhamma einem Floß ähnlich ist, indem es der Überfahrt dient, nicht dem Festhalten.“

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Dualcore:


    Ach es gibt eine allgemeine Definition? Na also...hätte ByangChub doch Recht?!!?
    Und wenn Du keine Zuflucht genommen hast warum "schwebst Du hier über allen Wassern"?


    Allgemein ist die nicht.
    Aber es ist notwendig, falls man eine "Identität" konstruieren will, diese von anderen Identitäten abzugrenzen. Deshalb sind Christen getauft und Buddhisten nehmen Zuflucht.
    Zu deiner Frage - ich tue was ich tue. Ohne warum. Wenn du es "schweben" nennst - nett.
    Die Frage "warum" ist die nach den Ursachen - da gibt es das schöne Gleichnis vom Pfeil - . Diese Frage führt - konsequent zu Ende gefragt ans Ende aller Fragen - man nennt dies "Fraglosigkeit".


    Zitat
    Zitat

    Es ist überhaupt nichts "wichtig" zu wissen. Nur glauben muss man, dass der, der voraus gegangen ist und den man nicht sieht, wirklich den Pfad zur Leidenserlöschung so gegegangen ist.


    So so, man muß glauben?! Du bist wohl ein kleiner "Ignatius von Loyola"!?! Nun gehört nicht zu Eurem Glauben die Dreifache Zuflucht? Was soll ich Dir noch glauben, der sich in einem posting drei mal widerspricht!!?


    Jeder beginnt den Weg in Verblendung - also braucht er Vertrauen/Glaube, der ihn den nächsten Schritt machen lässt - ins Offene - und falls du schon mal übers Wasser gegangen sein solltest, dann weisst du ja, dass ohne Trittsteine unterhalb der Wasseroberfläche, das eine reine Sache des Vertrauens ist und wenn da ein paar Steine von einem Witzbold entfernt wurden, dann gibt es ein riesiges Lachen, wenn der Vertrauende ins Wasser fällt und nass wird.
    Die Zuflucht ist eine Formel - so wie es auch die Taufformel ist - ohne Gehen des Pfades, also Vertrauen/Glaube ist das nur eine hohle Phrase.
    Zu meinem Glauben gehört nicht die Taufe und nicht die Zuflucht. Zu meinem Glauben gehört Geburt und Tod - und Leiden und Leidenserlöschung. Ich bin geboren - ich werde sterben - ich leide - ich kenne einen Weg, wie Leiden beendet werden kann.Ich gehe diesen Weg. Und - ja - ich schwebe diesen Weg - ich lass mich nämlich gerne tragen - sanft und stetig. Wie Wolken.


    Zitat


    Ich danke Dir für den Nachtrag..werde demnächst darauf achten und es freut mich, daß Du was zum Glänzen hast...... :


    Spiegelein, Spieglein an der Wand - es gibt keinen Spiegel, keine Wand und auch niemand der da glänzt.


    Zitat


    Nur hat das alles nix mit Buddhismus zu tun....langsam muß ich mit ByangChub wohl verständnisvoller umgehen.......
    ;)

    Ja - tu das.
    Du scheinst wohl sein erster Anhänger werden zu wollen - das ist doch schon ein Anfang.

  • ByangChub:


    Missverständnis. Das Floß wird erst verlassen, wenn das andere Ufer erreicht ist.


    So - das ist korrekt.

    Zitat


    Aber aus dem Wissen, dass das Floss mal zurückgelassen wird, folgern viele, dass das Floss an sich nicht so wichtig wäre.


    Das nennt man "Festhalten" am Dhamma und ist eben dein Denkfehler.
    Du machst hier den Fährmann.