Savant-Syndrom

  • kesakambalo:

    Die Lehre wäre für psychisch Kranke Menschen gefährlich, in der Hinsicht, dass sich die Symptome verschlechtern könnten und wer will denn so etwas schon.


    So hat das der Buddha aber nicht gelehrt.
    Der Buddha lehrte die Lehre wäre nur für die gefährlich,
    die die Lehre falsch anfassten (M22).
    Für die welche die Lehre recht verstehen und somit
    recht anfassten ist sie selbstverständlich nicht
    gefährlich sondern überwindet alle Gefahren des
    Daseins d.h. alles Leiden. Ob sich jemand als "psychisch Krank"
    deklariert oder nicht spielt dabei keine Rolle. Wer den rechten
    achtfachen Pfad wandelt wird dadurch keinen Nachteil haben.
    So ist die Lehre und nicht anders. Wäre ja auch unlogisch.

  • Im Gegensatz zu meiner früheren Annahme, die Speichermedien würden bereits direkt bei der Speicherung filtriert und überschrieben, komme ich nach genauerer Überlegungen zu der Überzeugung, dass die Speicherungen an den fünf Sinnen generell unfiltriert und ohne Überschreibmodus stattfinden würden, also dass jeder Bewusstseinsmoment ohne Veränderung in dem dafür vorgesehenen Speicherbereich abgelegt wird. Das würde darauf hinweisen, dass gewaltige Dimensionen an Erinnerungspotential im Geist/Bewusstsein vorhanden sind und z.T. ungenutzt dahin schlummern. Wobei es so zu sein scheint, dass der Bewusstseinsmoment/e „sowieso“ bei einer Situation ausgeblendet wird und bei einer anderen Situation, derselbe Moment für die Wahrnehmung herangezogen wird. Es würde also nichts unnütz herumliegen sondern erst nach Bedarf, sortiert durch die Wahrnehmung, zur Darstellung von Vorgängen/Erinnerungen herangezogen werden.
    Der Savant hat in einem kleinen Teilbereich Zugang zu den außerordentlichen Dimensionen von Erinnerungen.


    Warum besitzt nun der „normale Mensch“ keinen bzw. nur den allgemeinen, beschränkten, gedrosselten Zugang zu den Erinnerungen und der Savant hat einen, wenn auch nur in einen Teilbereich des Bewusstseins, unbeschränkten Zugang?


    Bei den Überlegungen, warum das so sei, rückt nun die Wahrnehmung in den Vordergrund.

    Das träge Wahrnehmungsvermögen ist das Nadelöhr für das duale Erkennen und der Erinnerung an dem, was an den 5 Sinnen im Millisekunden Takt gespeichert wurde. Die Wahrnehmung filtriert, überschreibt, bereinigt und verbindet, je nach Anforderung die abgespeicherten Bewusstseinsmomente; u.z. in der Weise, dass Wahrnehmen, Erkennen und Erinnern korrekt und der Situation angepasst, erlebbar werden.


    Bei einem Savant wäre also nicht der Speichermodus beeinträchtigt oder gar geschädigt, sondern seine Wahrnehmung ermöglicht den direkten, freien Zugriff zu dem, was für den üblichen Menschen im Verborgenen bleibt.

  • hedin02:

    Im Gegensatz zu meiner früheren Annahme, die Speichermedien würden bereits direkt bei der Speicherung filtriert und überschrieben, komme ich nach genauerer Überlegungen zu der Überzeugung, dass die Speicherungen an den fünf Sinnen generell unfiltriert und ohne Überschreibmodus stattfinden würden, also dass jeder Bewusstseinsmoment ohne Veränderung in dem dafür vorgesehenen Speicherbereich abgelegt wird. Das würde darauf hinweisen, dass gewaltige Dimensionen an Erinnerungspotential im Geist/Bewusstsein vorhanden sind und z.T. ungenutzt dahin schlummern. Wobei es so zu sein scheint, dass der Bewusstseinsmoment/e „sowieso“ bei einer Situation ausgeblendet wird und bei einer anderen Situation, derselbe Moment für die Wahrnehmung herangezogen wird. Es würde also nichts unnütz herumliegen sondern erst nach Bedarf, sortiert durch die Wahrnehmung, zur Darstellung von Vorgängen/Erinnerungen herangezogen werden.
    Der Savant hat in einem kleinen Teilbereich Zugang zu den außerordentlichen Dimensionen von Erinnerungen.
    ....


    Das ist nebenbei natürlich auch eine der Ausgangsvorstellungen von Scientologie, ohne jede wissenschaftliche Absicherung bisher.

    • Offizieller Beitrag
    hedin02:

    Im Gegensatz zu meiner früheren Annahme, die Speichermedien würden bereits direkt bei der Speicherung filtriert und überschrieben, komme ich nach genauerer Überlegungen zu der Überzeugung, dass die Speicherungen an den fünf Sinnen generell unfiltriert und ohne Überschreibmodus stattfinden würden, also dass jeder Bewusstseinsmoment ohne Veränderung in dem dafür vorgesehenen Speicherbereich abgelegt wird. Das würde darauf hinweisen, dass gewaltige Dimensionen an Erinnerungspotential im Geist/Bewusstsein vorhanden sind und z.T. ungenutzt dahin schlummern.


    Die Aufgabe Gehirns ist es ja nicht möglichst viel Information über die Welt zu bekommen, sondern im Gegenteil, aus der unglaublichen Masse an Information das herauszufiltern, was für unser Handeln relevant ist. Weil das Gehirn ein riesiger Filter ist, ist es klar, dass in Situationen wo der Filter defekt ist, viel mehr Information da ist.


    Dieses Problem hatte man auch in der Anfangszeit beim Training künstlicher neuronaler Netze. Man versuchte ja schon in den Neunzigerjahre, Netze so zu trainieren, dass sie Autos navigieren konnten. Dazu gab man ihnen Aufnahmen von realen Verkehrsituationen als Input. Man fand heraus, dass es wichtig war, da die richtigen Parameter einzustellen. Stimmte alles, war das Netz fähig über "analogen Situationen" zu abstrahieren. In anderen Fällen lernte es stump die Eingangsdaten, d.h es konnte bei diesen perfekt reagieren, weil es aber nicht abstrahieren konnte, war es dann bei realen Daten aufgeschmissen.

  • void:

    ..
    Die Aufgabe Gehirns ist es ja nicht möglichst viel Information über die Welt zu bekommen, sondern im Gegenteil, aus der unglaublichen Masse an Information das herauszufiltern, was für unser Handeln relevant ist. Weil das Gehirn ein riesiger Filter ist, ist es klar, dass in Situationen wo der Filter defekt ist, viel mehr Information da ist.


    Das ist eine gute Darstellung der Ausgangsproblematik.


    Mal ein simples Beispiel - wenn wir die Augen geöffnet haben liegt unter normalen Umständen die eigene Nase immer im Blickfeld. Da der Anblick vielleicht faszinierend, aber nicht wirklich wichtig ist wird die Nase normalerweise in der Bildverarbeitung ausgeblendet. Wer sie sehen möchte muß schon gezielt hinsehen :rofl:

  • void:


    Die Aufgabe Gehirns ist es ja nicht möglichst viel Information über die Welt zu bekommen, sondern im Gegenteil, aus der unglaublichen Masse an Information das herauszufiltern, was für unser Handeln relevant ist. Weil das Gehirn ein riesiger Filter ist, ist es klar, dass in Situationen wo der Filter defekt ist, viel mehr Information da ist.
    Dieses Problem hatte man auch in der Anfangszeit beim Training künstlicher neuronaler Netze.


    Ich dachte, es wäre schon längst geklärt, dass das Gehirn als Solches der Körperlichkeit zugehörig ist. Körperlichkeit, also Materie, oder auch die vom Geist/Bewusstsein wiedergegebene Materie ist m.E. nicht fähig Informationen zu sammeln, zu sortieren oder zu filtrieren und schon gar nicht diese zu abstrahieren. Das ist Aufgabe des Geist/Bewusstseins; was das aus wissenschaftlicher Sicht auch immer sein mag. In der buddh. Philosophie und aus deren Sicht, wird dies aber ausführlich erklärt.


    Die neuronalen Netze sollten als Computersoftware den menschlichen Geist nachahmen und sind im übertragenen Sinne ein grobes praktisches Beispiel dafür, wie das Zusammenspiel von Körper und Geist funktioniert.
    Dabei wird ein Rahmen mit Daten-Eingang, Daten-Gewichtung, Daten-Mustern und einen Daten-Ausgang programmiert.
    Diesen statischen Teil der Software könnte man als Körper/Gehirn bezeichnen.
    Die Datenverarbeitung innerhalb dieses Rahmens, die durch eine „Wenn – Dann“ Klausel lernfähig wird und schließlich zu einem gebündelten Ergebnis (Datenausgang) führen soll, kann im übertragenen Sinne als der Geist der Software bezeichnet werden.

  • void:


    .......Weil das Gehirn ein riesiger Filter ist, ist es klar, dass in Situationen wo der Filter defekt ist, viel mehr Information da ist.


    Angenommen, das Gehirn wäre der Filter, der Wahrnehmung möglich macht.

    Wie lässt es sich dann erklären, dass einerseits ein Defekt des Filters das geistige und körperliche Leistungsvermögen einer Person zunehmend vermindert (Demenz) und zum anderen das Leistungsvermögen eines Savant, zumindest in einem geistigen Teilbereich, auf ungeahnte Höhen steigert?

    • Offizieller Beitrag
    hedin02:

    Angenommen, das Gehirn wäre der Filter, der Wahrnehmung möglich macht.


    Wie lässt es sich dann erklären, dass einerseits ein Defekt des Filters das geistige und körperliche Leistungsvermögen einer Person zunehmend vermindert (Demenz) und zum anderen das Leistungsvermögen eines Savant, zumindest in einem geistigen Teilbereich, auf ungeahnte Höhen steigert?


    Das Gehirn ist nicht nur ein Filter. Neben denjenigen Teilen, die die Komplexität der Welt auf etwas verdaubares herunterkochen, gibt es natürlich noch dijenigen Teile des Gehirns, die dann (darauf basierend) für das Planen und Handeln zuständig sind.


    Demenz bedeutet ja einfach, dass bestimtme Teile des Gehirns nicht mehr funktionieren. Jetzt ist es natürlich wichtig, für was dieses Teile dienen. Realisieren sie bestimmte Fähigkeiten, dann fallen diese natürlich weg. Aber, wenn diese Gehirnteile dazu dienen, Information zu Filtern, dann kann das natürlich dazu führen, das mehr Information da ist.


      Von all den verschiedenen Theorien, die in den letzten Jahren zur Erklärung des Savant-Syndroms aufgestellt wurden, hebt Treffert eine besonders hervor. Diese sieht eine Störung im Gleichgewicht der linken und der rechten Gehirnhälfte als Ursache für das Syndrom. Diese Hypothese kam bereits vor fast 30 Jahren auf, als bei einem Knaben nach einer Verletzung der linken Gehirnhälfte savantähnliche Fähigkeiten auftraten. Seitdem wurden mehrere solche plötzlichen oder erworbenen Savant-Fähigkeiten beobachtet – bei bestimmten Formen der Demenz, Hirnschlägen oder Kopfverletzungen. Untersuchungen ergaben, dass sie meistens mit einem Funktionsverlust im linken vorderen Scheitellappen einhergehen.
      Quelle


    Neben den Savants die gute mit Zahlen können gibt es ja auch solche, die auf einmal einen unglaublichen Zugang zu ihrer Erinnerung haben. Heisst es nicht, dass man auch über Hypnose sehr viel an unbewusster Erinnerung bewusst machen kann? Ich kann mir vorstellen, dass auch das darauf basiert, dass man bestimmte höhere Hirnareale ( den inneren Zensor/Filter) herunterfährt und deswegen ein direkter Zugang zu den von den nachgeschalteten Hirnarealen hevorgebrachten inneren Welten da ist. Also ein Öffnen der "Pforten der Wahrnehmung".

  • void:


    Das Gehirn ist nicht nur ein Filter. Neben denjenigen Teilen, die die Komplexität der Welt auf etwas verdaubares herunterkochen, gibt es natürlich noch dijenigen Teile des Gehirns, die dann (darauf basierend) für das Planen und Handeln zuständig sind.


    Und hier schließt sich der Kreis wieder zum Anfang des Threads.

    Die Wissenschaft steckt in der Angelegenheit, was die Ortung des Geist/Bewusstseins betrifft, hauptsächlich deshalb in einer Sachgasse, weil sie sich nicht von der Vorstellung lösen kann, dass die tatsächlich ermittelbaren und messbaren chemischen Substanzen, die leuchtenden und blitzschnellen Kügelchen und die farbigen Verlaufsstrukturen innerhalb des Gehirns, den Geist/Bewusstsein schlechthin manifestieren.
    Neuere Erkenntnisse haben allerdings ein sanftes Umdenken verursacht.


    Dabei ist das Gehirn, mit all seinen Bestandteilen und reaktionsfähigen Substanzen, ebenso ein körperlicher Teil des Individuums, wie z.B. Arme, Beine, Finger, Lunge usw. und als Solcher, die Schaltstelle, Verbindungsstelle, Plattform oder Schnittstelle zwischen dem Geist/Bewusstsein und der Körperlichkeit; wie immer man das Ganze auch nennen mag,

    Die „Wahrnehmung“ kann m.E. von diesem körperlichen Konstrukt (Gehirn) nicht hervorgebracht werden.
    In der Buddha Lehre wird zum Ausdruck gebracht, dass Körperlichkeit von sich aus nicht denken, reden und handeln kann………….