Ein ewiges hin und her der Bewusstheit

  • Hallo liebe community erstmal vielen Dank für die Aufnahme.

    Ich bin 29 Jahre alt und meditiere seit nunmehr ca. 1 jahr regelmäßig.

    Darüber hinaus praktiziere ich achtsamkeit im Alltag.

    Nun zu meiner Frage, es frustriert mich ziemlich und verunsichert mich auch immer wieder das der Zustand der Gegenwärtigkeit dermaßen schwankend ist. Es gibt Momente in denen erkenne ich klar die Konditionierungen und Gedankenmuster und kann diese einfach sein lassen und beobachten, dann gibt es wieder Momente wo alles so dicht und eng ist ich quasi das Gefühl habe vom EGO begraben zu sein und nichts von der Gegenwärtigkeit mehr da ist. Sind diese krassen Gegensätze gerade am Anfang normal?

    Man muss vll. Dazu erwähnen das ich viel aufzuarbeiten habe da ich an einer diagnostizierten Angststörung und Depressionen leide. Ich habe diesbezüglich eine Therapie gemacht doch jeder der schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht weiß das es lange über die Therapie hinaus darum geht grundlegende Dinge im Leben anders zu betrachten und achtsamkeit für das Verhalten zu entwickeln, dadurch kam ich auch zur Meditation, Achtsamkeit und Spiritualität.

  • Nyinje ☼

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Die Achtsamkeit macht ja viele Dinge erstmal überhaupt sichtbar, weil man genauer hinschaut. Das ist also ganz normal und ein buddhistischer Praxisansatz (aus dem Tantra) wäre, eben dich der scheinbaren Störungen gewahr zu sein so dass die Gegenwärtigkeit davon gar nicht unterbrochen wird. Im Gegenteil: gegenwärtig ist, was da gerade jetzt ist. Mal ist das dies, mal das. Es gehört auch dazu, die Inhalte die im Geist auftauchen nicht mehr zu beurteilen.

  • Erstmal vielen Dank für das Feedback.

    Es fühlt sich halt in solchen Momenten an als würde sämtlicher Fortschritt in Luft aufgelöst sein und das kann bisweilen sehr deprimierend sein. Mir fehlt da auch das Vertrauen darauf das nichts verloren ist.

    Vll. ist das für einige nicht nachvollziehbar aber ich weiß in solchen Situationen auch nicht wie ich am gesündesten damit umgehen kann weil es soviele Möglichkeiten gibt, einfach fühlen, akzeptieren und nichts tun, die Gefühle und Reaktionen beobachten, die Achtsamkeit nach außen richten auf die Sinne.

    Ich verwirre mich dann immer noch zusätzlich mit der Vielzahl an Möglichkeiten.

  • Hallo,


    schau mal auf das was du schon geschafft hast, 1 Jahr durchgehend konsequent meditiert. Das ist eine Leistung, gerade für Menschen, die sensibler sind, ich kann das ein wenig beurteilen, weil ich auch "sensibel" bin.


    Der Buddhismus ist für mich das Angebot schlichthin für Menschen, die sensibler sind als die "Masse" - du hast dich intuitiv sehr richtig entschieden. Weil diese Religion, dieser Glaube, dieses Angebot ist das was dich weiter bringen kann als sämtliche Therapien oder Medikamente, kein Arzt kann dir mehr helfen als du dir selbst in dem du dich der Meditation und der Achtsamkeit konsequent widmest.


    Eine Angststörung bzw. Depression hat man aus meiner Sicht leider in irgendeiner Form ein Leben lang. ABER der Buddhismus bietet da wirklich deutliche Möglichkeiten einer Verbesserung, einer dauerhaften Stabilisierung. Mir sind keine Therapieformen bekannt, die besser wären als der spirituelle Weg für den du dich entschieden hast.


    Ich kann dir aus Erfahrung sagen, das ist wirkliche Hilfe. Niemand kann dir besser helfen als du dir selbst. Meide Medikamente so gut es geht und ganz ehrlich, du kannst deine Probleme sehr gut kontrollieren, wenn du es schaffst "richtig" zu leben. Regelmäßige Meditation ist der Grundpfeiler schlichtweg für eine Verbesserung deines Lebens in allen Bereichen. Ich kenne niemanden, der nicht durch Meditieren ein besserer Mensch geworden wäre bzw. hat sich das auch auf die "Welt" übertragen.


    Das ist eine Plattform, wo ich das schreiben darf und sagen darf, sonst im realen Leben oder auch wo anders mache ich das nicht, jeder muss für sich entscheiden, was sein Weg ist, aber wie gesagt, hab Geduld, du hast schon sehr viel erreicht. Und einfach den Fokus mehr auf das richten, was gut läuft in deinem Leben, was funktioniert, wofür du dankbar bist und nicht auf das permanent sehen, was du noch nicht im Griff hast. Es gibt vermutlich nicht den perfekten Menschen, wir "alle" haben Fehler, wir machen oft Dinge, obwohl wir wissen, dass es falsch ist, auch das ist Mensch sein.


    Schön, dass jemand wie du ins Forum gekommen ist, willkommen, LG Son

  • Erstmal herzlich Willkommen Bewusst-Sein,

    hier eine kleine Zen-Geschichte:


    Ein Schüler fragt seinen Lehrer: Wie lange dauert es, bis ich in Deiner Obhut zur Erleuchtung gelangen kann?

    Lehrer: ca. 10 Jahre.

    Schüler: Und wenn ich mich ganz doll anstrenge?

    Lehrer: mehr als 20 Jahre.


    Meine Empfehlung, entspanne Dich einfach und lass zu, dass es scheinbar Rückfälle gibt. Ich selbst glaube nicht an Rückfälle, sondern alles ist Lehre auf dem Weg. Hinfallen, aufstehen, weitergehen, hinfallen, aufstehen, weitergehen ...

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Es gibt Momente in denen erkenne ich klar die Konditionierungen und Gedankenmuster und kann diese einfach sein lassen und beobachten, dann gibt es wieder Momente wo alles so dicht und eng ist ich quasi das Gefühl habe vom EGO begraben zu sein und nichts von der Gegenwärtigkeit mehr da ist. Sind diese krassen Gegensätze gerade am Anfang normal?

    Könnte nicht normaler sein! Am Anfang ist man eben meistens "vom Ego begraben", aber es fällt einem nicht auf. Wenn man dann beginnt, daran zu arbeiten, kommt dieser Kontrast sehr deutlich zum Vorschein.

    Man wird mit der Zeit immer besser darin, einen mentalen Schritt zurück zu gehen, und diese Dinge geschehen zu lassen, sich dem heilsamen zuzuwenden.

  • Bewusst-Sein , alles ok. So ist das Leben. mach einfach weiter.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Erstmal vielen vielen Dank für die ganzen lieben Worte.

    Gerade dein Text Son war sehr schön zu lesen. Es baut auf zu hören das es ganz normal ist, da ich am Anfang meiner Reise stehe ist da noch viel Unsicherheit.

    Ich kann aufjedenfall bestätigen aus eigener Erfahrung das mich die Therapie zwar in die richtige Richtung gelenkt hat aber nichts bisher so mein Leben am verändern ist wie Achtsamkeit, Meditation und was dazu gehört.

    Ich habe vorher alles probiert auch Medikamente, aber dieser natürlich Weg ist der beste bisher.

    Und Spock ja auch könntest recht haben ich neige zu starkem Streben weil ich Angst vorm Stillstand in der Entwicklung habe das ist es was ich hier ehrlich sagen kann.

    Monikadie4. Tolle Geschichte, errinnert mich ein bissl an Ajan Brahm.

    Ich lasse mich auch zu schnell anfixen wenn ich Spirituelle Bücher lese zum Beispiel, da ist es halt so scheinbar einfach daher geschrieben.

    Und dann stellt man fest so einfach ist es aber nicht und denkt man macht was falsch.

  • Nun zu meiner Frage, es frustriert mich ziemlich und verunsichert mich auch immer wieder das der Zustand der Gegenwärtigkeit dermaßen schwankend ist. Es gibt Momente in denen erkenne ich klar die Konditionierungen und Gedankenmuster und kann diese einfach sein lassen und beobachten, dann gibt es wieder Momente wo alles so dicht und eng ist ich quasi das Gefühl habe vom EGO begraben zu sein und nichts von der Gegenwärtigkeit mehr da ist. Sind diese krassen Gegensätze gerade am Anfang normal?

    Es ist eben diese Verstrickung in den Dingen die uns scheinbar zurück katapultiert. Da können wir nur eines tun, Innehalten und es Fest-Stellen als das was es ist und zurückkehren zum Ausgangspunkt des stillen Sitzens.

    In der Hinwendung zu eben diesem Ausgangspunkt geschieht dieses Gewahrsein. Sonst nichts.


    _()_ Gassho

    Ja, manchmal weiss ich nicht was ich über die Dinge denken soll und dann lass ich es. Und dann sind die Dinge so wie sie sind.

  • Hallo,


    du bist 29 Jahre, das ist eigentlich sehr jung und für das bist du ja schon sehr weit gekommen. Ich meine, du kannst mehr als zufrieden sein, und entgegen dem, was vielleicht gelehrt wird, ein wenig Ego ist ja nichts Schlimmes, also ich denke ganz kann man sich dem nicht entziehen.


    Was ich dir empfehle, wenn du es vermeiden kannst, dann halte dich fern von Medikamenten, wenn du das dauerhaft schaffst und ein halbwegs normales Leben führen kannst, eben rausgehen, soziale Kontakte haben, Familie, Arbeit natürlich, dann hast du unglaublich viel geschafft mit dieser "Grunderkrankung", die du zumindest andeutungsweise ja erwähnt hast.


    Die buddhistische Lebensphilosophie bzw. die Angebote des Buddhismus sind ideal für sensible Menschen, so mein Gefühl.


    Das was du praktizierst und versuchst ins Leben mitzunehmen, diese permanente Reflexion, dieser Wunsch nach Weiterentwicklung, wenn du das dauerhaft schaffst, ist auch in Bezug auf das seelisches Wohlbefinden eine deutliche Verbesserung bzw. Stabilisierung möglich.


    Alles Gute Son

    Einmal editiert, zuletzt von Son ()

  • Das macht mir echt Mut und nimmt mir auch etwas diesen Zugzwang.

    Das wirklich heftige ist manchmal auch wenn ich mir der ganzen katastrophlisierenden Gedanken bewusst bin und der Reaktionen meines Körpers, aber eben nichts gefühlt dagegen tun kann weil es nur mit Widerstand verbunden wäre und Widerstand ist das was man ja unbedingt vermeiden sollte wie ich auch am eigenen Leib erfahren habe. Viele meiner heutigen Probleme und Somatoformen Schmerzen rühren aus jahrelangen Widerstand gegen das was ist.


    Ist es eigentlich überhaupt möglich den ganzen Tag achtsam zu sein ohne zwischendurch wieder in die Unachtsamkeit zu fallen?

    Ich meine klar bei Anfängern ist es das nicht aber wie ist es bei jahrelang praktizierenden?

  • Ist es eigentlich überhaupt möglich den ganzen Tag achtsam zu sein ohne zwischendurch wieder in die Unachtsamkeit zu fallen?

    Ich meine klar bei Anfängern ist es das nicht aber wie ist es bei jahrelang praktizierenden?

    Ja, ich denke schon. Denn in dem Moment, in dem die Unachtsamkeit auffällt, ist die Achtsamkeit ja schon wieder da.

    Im Laufe der Jahre geht diese in Fleisch und Blut über, so dass sie eigentlich noch nicht mal mehr wahrgenommen wird. Es fällt sofort auf, wenn sie wegrutscht. Immer schneller und immer deutlicher. So jedenfalls ist es bei mir.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ist es eigentlich überhaupt möglich den ganzen Tag achtsam zu sein ohne zwischendurch wieder in die Unachtsamkeit zu fallen?

    Ich meine klar bei Anfängern ist es das nicht aber wie ist es bei jahrelang praktizierenden?

    Ja, ich denke schon. Denn in dem Moment, in dem die Unachtsamkeit auffällt, ist die Achtsamkeit ja schon wieder da.

    Im Laufe der Jahre geht diese in Fleisch und Blut über, so dass sie eigentlich noch nicht mal mehr wahrgenommen wird. Es fällt sofort auf, wenn sie wegrutscht. Immer schneller und immer deutlicher. So jedenfalls ist es bei mir.

    _()_

    Und wie lange meditierst du schon bzw. praktizierst du achtsamkeit?

  • Zitat

    Das wirklich heftige ist manchmal auch wenn ich mir der ganzen katastrophlisierenden Gedanken bewusst bin und der Reaktionen meines Körpers, aber eben nichts gefühlt dagegen tun kann weil es nur mit Widerstand verbunden wäre und Widerstand ist das was man ja unbedingt vermeiden sollte wie ich auch am eigenen Leib erfahren habe. Viele meiner heutigen Probleme und Somatoformen Schmerzen rühren aus jahrelangen Widerstand gegen das was ist.


    Hallo,


    dieser Absatz unterstreicht für mich, dass was ich oben geschrieben habe, wenn es dir gelingt mit einer bewussten Lebenshaltung deine Probleme zu verbessern wäre das extrem hilfreich. Nun, ich nehme es mir zwar immer vor nicht so persönlich zu schreiben, aber manchmal finde ich es wichtig, wenn es hilfreich sein kann.


    Mir ist bewusst, dass dies vielleicht nicht der Grund ist, warum du Buddhist bist, aber ein mehr als angenehmer Nebeneffekt.


    Widerstand gegen gewisse Dinge finde ich nicht falsch, wenn ich körperliche oder seelische Probleme habe ist es für mich normal, dass ich das zwar akzeptiere, dass es so ist, aber dennoch muss ich mich dem ja nicht komplett beugen.


    Was mir extrem hilfreich vorkam war zur Meditation, zur Achtsamkeit, den Kampfsport, denn ich einige Jahre gemacht habe. Regelmäßige Bewegung und die Gruppendynamik das war toll, auch dort fand ich Meditation, Achtsamkeit, es lehrt auch Disziplin und erhöht das Bewusstsein für gegenseitigen Respekt.


    Ich habe immer gesagt, das macht mich zu einem besseren Menschen, nach einem Training, daher empfehle ich gerade diese Art des Sports vielen die seelische oder körperliche Schmerzen haben.


    Sorry, dass ich so sehr auf deine Probleme einging, die eigentlich abseits deiner spirituellen Suche sind bzw. die ja nicht deine Hauptfrage war, aber hier kann ich gut mitreden, weil ich da Erfahrung habe, die Spiritualität - da gibt es andere die dir deutlich mehr helfen können, alles Gute Son

  • Und wie lange meditierst du schon bzw. praktizierst du achtsamkeit?

    Ich habe vor ca. 40 Jahren angefangen mit meditativen Praktiken diverser Schulen. Auf die Achtsamkeitsmethode kam ich durch thich nhat hanh vor ca. 20 Jahren, aber erst durch Analayos "Satipatthana - Der direkte Weg" kam ich auf die richtige Spur. Es ist imho ein Prozess. Durch die bewusst gewollte Achtsamkeit wurde ich immer bewusster, was wiederum zu immer mehr Bewusstheit führt, denn ich konnte sehen, was mir zuvor alles entgangen war - sowohl außen wie auch innen. Der Weg der Achtsamkeit wurde immer spannender und interessanter, gleichzeitig aber führte er auch zu immer mehr Gelassenheit, weil Vieles, Überflüssiges wegfiel.

    Es lohnt sich!

    _()_

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    Ayya Khema

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  • Ich nehme an, lieber Spock, der Unterschied liegt an meiner Reife. Mir wurden erst in den letzten 10 Jahren die Lehrreden zugänglich, u.a. Dank dieses Forums. Ich finde das Buch einfach Klasse, aber ich hätte es nicht viel eher lesen können.


    Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht forcieren können. Ich bin halt viele Umwege gegangen. Es ist auch meine Art zu lernen, (z.B. am PC "learning by doing". Erst hinterher schaue ich in die Bücher, kapiere dann, aber dafür richtig. Durch die Fehler habe ich viel gelernt und konnte im Endeffekt besser mit der Materie umgehen als meine Kolleginnen/Kollegen.)

    _()_

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hinzufügen möchte ich noch, dass Thich Nhat Hanh die Achtsamkeit auf die alltäglichen Dinge richtet (zumindest in meiner Erinnerung), z.B. auf das Abwaschen - wenn ich abwasche, wasche ich ab, wenn ich esse, dann esse ich, Zenmethode eben. Während sich Satipatthana auf alle Sinne richtet und sie zu einzelnen Meditationsobjekten macht.

    Einiges hab ich dabei übersprungen, denn mit dem Verfall des Körpers und seinem Ende habe ich mich schon von klein auf an beschäftigt, erst recht jetzt im Alter. Es ist unübersehbar.;)

    Satipatthana war für mich also eher eine Bestätigung meiner eigenen jahrzehntelangen Erfahrung, und daher leicht verständlich. Nun kam dann noch die Einsicht hinzu, dass es wirklich der beste Weg ist, seinen eigenen Vorurteilen, seinen eigenen Begrenzungen und Fehleinschätzungen und womöglich Beschönigungen auf die Schliche zu kommen. Einfach herrlich :shock::erleichtert:

    _()_

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  • Danke für die ausführlichen Antworten Monikadie4.

    Ich bin erst 1 Tag hier und merke schon ein bisschen was ander laufen könnte eure ganzen Antworten und Tipps sind echt hilfreich vielen Dank.


    @Son:

    Garkein Problem ich danke dir für deine Tipps.

    Ich habe vor kurzem angefangen wieder ein bisschen joggen zu gehen das tut auch schon ganz gut.

    Du musst wissen ich war früher Leistungssportler und durch diesen selbstauferlegten Druck und gewissen anderen Umständen kam es zu der Angsstörung, ich habe sie quasi auf dem Höhepunkt meiner sportlichen Entwicklung erfahren. Es ging von jetzt auf gleich von einer Sekunde zur anderen dachte ich, ich sterbe jetzt. Es ist echt krass wieviel sich da schon lange im Unterbewusstsein abgespielt hat ohne das ich es merkte und in dieser Nacht vor knapp 5 Jahren kam es dann zum Vorschein.

    Ich kann aber aus dieser ganzen Entwicklung entnehmen das es so kommen musste denn ohne die Störung hätte ich niemals angefangen etwas an meinem Leben und Verhalten zu ändern und wer weiß was noch gekommen wäre da Leistungssport auch immer viel mit gewissen Substanzen zusammenhängen kann. Demnach kann ich unter gewissen Umständen dankbar dafür sein weil mir diese Krankheit die Augen öffnet es ist manchmal sehr schwer und schmerzhaft aber es zeigt mir auch das der achtsame Weg der einzig richtige für ein aufrichtiges und meinen Werten entsprechendes Leben ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bewusst-Sein ()

  • Hallo,


    nun kurz zu Monika Thich Nhat Hanh hat mich so richtig zum Buddhismus gebracht, als ich seine Bücher zu lesen begann bzw. Videos von ihm sah. Weil er so eine einfache Art hat zu leben und zu erzählen, das gefiel mir sehr. Wobei das war eher so die Initialzündung - interessiert habe ich mich schon vorher bzw. war ich vorher schon Buddhist. Aber diesen Zen-Meister liebe ich sehr.


    Mein Lehrer hat mir auch immer gesagt einfach Denken, einfach Leben. Er meinte damit nicht dumm zu sein, sondern eben nicht aus unkomplizierten Dingen komplizierte zu machen. Na ja, auf das andere habe ich leider weniger gehört, weniger sprechen, weniger essen....


    ---------------------------


    Dass du wieder ein wenig Joggen gehst ist gut, Ausdauersport ist gut und kostet nichts, also joggen ist günstig und kann man das ganze Jahr machen, auch eine gute Idee.


    Du warst Leistungssportler? Glaubst du deine Angststörung hing mit dem Druck funktionieren zu müssen zusammen oder mit abliefern von Ergebnissen? Wenn du vorher nie Probleme hattest, sprich in Kindheit und Jugend hast du keine Grunderkrankung aus meiner Sicht, aber ich bin natürlich kein Experte.


    Ich glaube gewisse Menschen kommen auch ohne Leid zum Buddhismus, also dass das der alleinige Grund war ist schwer einzuschätzen, ich kenne viele Menschen, die auch Probleme haben, aber nicht über den Tellerrand raussehen oder sich für was interessieren. Also das hängt schon auch mit dir zusammen, LG Son

  • Depressive Episoden hatte ich schon in der Jugend aber ich denke das ist normal.

    Die Angststörung kam zu einer Zeit wo ich mir selbst auferlegt habe das es im Sport immer weiter gehen muss und ich nie genüge wie ich bin dazu kam ein neuer Job den ich 100% perfekt absolvieren wollte, ich glaube beides zusammen hat sehr viel Stress erzeugt.

    Du musst wissen das ich dazu neige mich in Dinge fanatisch reinzusteigern so kann aus jedem Hobby ein Zwang werden, das habe ich natürlich damals nicht erkannt, heute ist mir das klar.

    Ich habe für den Sport damals alles aufgegeben kein Alkohol, kein Rauchen, essen nach Plan, Training nach Plan etliche Supplements und ähnliches, strenge Diäten das macht viel mit einem wenn man nicht unbedingt die Resillienz hat.

    Ich habe aus heutiger Sicht das Gefühl die Angststörung ist ein Ergebnis jahrelanger kontraproduktiver Verhaltensweisen im Zusammenspiel mit eingebrannten Konditionierungen aus der Kindheit und einer Portion Unsicherheit und mangelnden Selbstvertrauen.

  • Hallo Bewusstsein,


    Deine Erfahrungen zb aus dem Leistungssport kann ich gut nachempfinden.Der Druck ist groß..Die Energie die doch schmeicheln sollte, zog doch tatsächlich nach unten!


    Womöglich Medien,TV, der ständige Wettbewerbs-Bohai all diese Dinge hatten doch am Ende der Zeit nur noch wenig mit der „spielerischen Freude“ zu tun.


    Der, wegen der doch mal alles anfing....


    Als dies auch über den Dhamma Pfad immer klarer wurde und der Ausdauer-/statt Leistungssport anfing brachte es nach vielen Jahren auf einmal wieder richtig Freude.:)

    Dazu einen benötigten Ausgleich, einen inzwischen sehr starken und heilenden ‚Raum’ zusätzlich für die täglichen Druckmomente.


    Eine Freude die Alle sehen, eine Freude die strahlt und die uns niemand nehmen kann.


    Die Dauer, die Geduld ‚ für’ den Sport, statt Ego= Leistung im Sport lüfteten mir auf einmal ein Geheimnis..._()_

  • Hi,

    mit dieser Achtsamkeit, hat es so einiges auf sich. Achtsamkeit kann durch die Formulierung im PK und dem Achtfachen Weg, beschrieben werden.

    Unter der Rubrik: Rechtes Mühn, beobachtet man in der Meditation und auch nacher was die Körperteile alles so

    machen. Dazu muss man auch sehen, des es für arbeitende Menschen, kaum möglich ist, sich auch noch darauf zu konzentrieren. Geht das nur, falls man seinen Beruf aufgibt und als Anhänger sich auf den Achtfachen Weg konzentriert. Die einzige Ausnahme, die ich kenne, sind die Lehrer, die auch weiterhin berufstätig sein dürfen. Keine Ahnung wo das mal stand, aber vergessen habe ich es nicht!