Abhidhamma

  • Verschoben

    Verschoben von hier: Buddhismus in Thailand

    Die Hauptsache ist doch, dass DU mit den Lehren, die Dich ansprechen, zurecht kommst.

    Den Abhidhamma/Lehre, auf den ich mich beziehe, würde ich folgendermaßen beschreiben:


    Der Geist beherrscht die ganze Welt.

    Der Geist eines jeden Individuums beherrscht die Person.

    Der Geist des Menschen hat die Wissenschaft geschaffen und und die moderne Technik entwickelt.

    Der Geist des Menschen hat die unterschiedlichen Kulturen der Welt geformt und es wird der Geist des Menschen sein, der diese Kulturen wieder vernichtet.


    Tatsächlich ist der Geist die mächtigste Kraft der Welt, die das Schicksal jedes Individuums auch dahingehend beeinflusst, ob oder in welchen Bereich es wiedergeboren wird. Deshalb ist es von herausragender Bedeutung, die wahre Natur des Geistes und die Funktion jeder Komponente zu verstehen.


    Es besteht kein Zweifel, dass nur der Buddha-Abhidhamma den Geist im Detail analysieren kann und korrekt die Funktionen des Bewusstseins und der Geistfaktoren beschreiben kann.

    Außerdem erklärt nur der Buddha-Abhidhamma vollständig und korrekt die Beziehungen zwischen den verschiedenen Faktoren des Geistes und der Materie in Form des Gesetzes der abhängigen Entstehung, das die Runden der Wiedergeburt beschreibt, welche jedes Individuum durchlebt.


    Weiterhin legt der Abhidhamma klar die theoretischen und die praktischen Aspekte dar, durch die der Geist in sieben Stufen von allen Verunreinigungen durch die Sammlungen und die Vipassana-Einsicht gereinigt wird.

    Der Abhidhamma weist und erhellt den wahren Pfad, dem jede Person folgen muss, um das höchste Ziel zu erreichen.


    Darüberhinausgehendes würde ich als „ausufernde Fantasie“ bezeichnen8)

    Einmal editiert, zuletzt von SPK ()

  • Ich hab mal ein Buch über Abhidhamma und die Geistesfaktoren gelesen. Dieses ganze Ordnen und Einteilen finde ich sehr interessant. Es gibt den Eindruck als bekäme man einen ÜberblicK über den Geist.


    Z.B.: txt_abhidhamma_skript.pdf


    Dass "der Geist die Welt beherrschen" könne, klingt für mich abwegig, weil es ja nicht um Herrschen sondern um Erkennen geht.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Auf welche Tradition genau beziehst du dich? Wenn ich mich richtig erinnere war es nicht theravadisch (?).

    Ich fühle mich zu keiner Tradition hingezogen.

    Gleichwohl mag manch meiner Standpunkte den Inhalten, mal der einen und mal der anderen Tradition entsprechen. Das liegt eben daran, dass jene Traditionen, die berechtigterweise die Buddha-Lehre zu ihren Grundkonsens erklären, damit auch den Abhidhamma, ob bewusst oder unbewusst in ihre Präambeln mit aufgenommen haben.

    Der Abhidhamma ist nicht getrennt von der Buddh-Lehre, sondern er ist die Lehre; dargestellt in einer Form, die den PK in seiner Reichweite besser, um nicht zu sagen, "erst" verständlich macht.

  • Dass "der Geist die Welt beherrschen" könne, klingt für mich abwegig, weil es ja nicht um Herrschen sondern um Erkennen geht.

    Auch eine Erkenntnis des Abhidhamma: Allen Handlungen und Erscheinungen geht der Geist voraus.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe es so verstanden, dass das Problem mit Abhidhamma immer darin bestand, dass es von Buddha zwar viele Lehrreden und Passagen gibt, in denen er die Funktionsweise des Geistes systematisiert - diese Belehrungen aber von verschiedenen Gelegenheiten stammen. Es war also eine ganz große Herausforderung das in einem "Abhidhamma Piṭaka" zusammenzufassen. Weil es natürlich einerseits wichtig ist Zusammenghörendes zusammenzubringen- auch damit man es besser lehren kann. Dass aber bei dem Versuch, ein köhärentes System zu schaffen aber andererseits immer die Gefahr besteht überzuinterpertieren und eigene Deutungen hineinzubringen.


    Weil gerade im Bereich Abhidhamma die Deutungen sehr auseinander gingen, beförderte das leider die die Zersplitterung des Buddhismus in so viele Schulen. Und da ist der thervada villeicht die konservativste Schule, die im zwifelfalls immer eher nciht so viel hineinitnerpretiert statt was falsch hineinzudenken.


    Während sich der Thervada also sehr stark zurückhält, entwirfst du hier ja eher kühn mit dem großen Piselstrichen eine große Vision - die Moderne Individuum, Wissenschaft, Kultur und Welt mitdenkt.


    Zitat

    Der Geist beherrscht die ganze Welt.

    Der Geist eines jeden Individuums beherrscht die Person.

    Der Geist des Menschen hat die Wissenschaft geschaffen und und die moderne Technik entwickelt.

    Der Geist des Menschen hat die unterschiedlichen Kulturen der Welt geformt und es wird der Geist des Menschen sein, der diese Kulturen wieder vernichtet.

  • Inwiefern deine Auslegungen des Abhidhammas einen universellen Anspruch hat, das kannst du hier gerne diskutieren. Aber im Theravadabereich hat der Theravada die Deutungshoheit,

    Wer hat mich hierher verschoben und wer hat mich aufgefordert mich zur Zugehörigkeit einer Tradition zu äußern?


    Mit dem Abhidhamma ist es nicht so wie mit dem „Buddhismus“, wo jeder sein eigenes Süppchen kochen kann.

    Es gibt nur den „einen“ Abhidhamma, der für jede Tradition, die sich buddhistisch nennt, seine Gültigkeit hat.

    PS: ich bin kein Meinungslieferant! und schon gar nicht einer der auf Bestellung die gewünschte Art Meinung liefert.



  • Ich habe es so verstanden, dass das Problem mit Abhidhamma immer darin bestand, dass es von Buddha zwar viele Lehrreden und Passagen gibt, in denen er die Funktionsweise des Geistes systematisiert - diese Belehrungen aber von verschiedenen Gelegenheiten stammen. Es war also eine ganz große Herausforderung das in einem "Abhidhamma Piṭaka" zusammenzufassen. Weil es natürlich einerseits wichtig ist Zusammenghörendes zusammenzubringen- auch damit man es besser lehren kann. Dass aber bei dem Versuch, ein köhärentes System zu schaffen aber andererseits immer die Gefahr besteht überzuinterpertieren und eigene Deutungen hineinzubringen.

    Der Abhidhamma ist nicht das Problem, er sollte die Probleme beseitigen, die durch die ausufernde Interpretation des PK entstanden sind.


    Der Abhidhamma ist auch nicht für die Zersplitterung des Buddhismus verantwortlich; ganz im Gegenteil, er sollte durch seine gradlinige Analyse über die geistigen und materiellen Zusammenhänge regeln und dadurch eine weitere Zersplitterung verhindern. Genau um dies zu umgehen, haben sich scheinbar einige abtrünnigen Traditionen einen eigenen Abhidhamma geschaffen.


    PS: ich bin keine Sprecher des Theravada, wenn ich auch in vielen meiner Standpunkte mit dieser Tradition übereinstimme. Das von dir erwähnte Zitat (der Geist beherrscht die Welt……) spiegelt die Aussage des, ich benutze diesen Begriff der Nachhaltigkeit halber noch einmal, „original“ Abhidhamma wieder.

  • Dass "der Geist die Welt beherrschen" könne, klingt für mich abwegig, weil es ja nicht um Herrschen sondern um Erkennen geht.

    Auch eine Erkenntnis des Abhidhamma: Allen Handlungen und Erscheinungen geht der Geist voraus.

    Sehr richtig. Aber darin erkenne ich kein "Herrschen". Es wird eine Abfolge von Ursache und Wirkung beschrieben. Niemand käme auf die Idee, die Ursachen als Herrscher über die Wirkungen zu beschreiben. :dao:

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • SPK


    Ich glaube es macht keinen Sinn, sich hier noch weiter um Formalien zu streiten.


    Warten wir ab, was der Theravada dazu sagt; vor allem ob er meine Aussagen als respektlos empfindet.

  • Der Geist wirkt das was er erlebt.

    Der Geist erschafft die Welt.

    Der Geist beherrscht die ganze Welt.

    (1) versteh ich nicht

    (2) ja.

    (3) "Der Geist beherrst die erschaffene Welt", oder habe ich das falsch verstanden.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • SPK


    Ich glaube es macht keinen Sinn, sich hier noch weiter um Formalien zu streiten.


    Warten wir ab, was der Theravada dazu sagt; vor allem ob er meine Aussagen als respektlos empfindet.

    Wer ist denn hier "der Theravada"?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Wer ist denn hier "der Theravada"?

    „Der Theravada“ ist in Ermangelung des persönlichen Namens (Meier, Huber usw.) das Synonym eines personifizierten Mitgliedes der Theravada Tradition.

  • Der Geist kann aber eben nur die ganze Welt beherrschen die er selber geschaffen hat.

    Um "wirken und erleben" zu verstehen ist zu verstehen das alles wirken und erleben und entstehen immer innen geschieht, mit den nach innen woher auch immer ankommenden Sinnesreizen, die bewertet und benannt werden. Diese benannten und bewerteten Sinnesreize werden zum Wirken/erschaffen der Welt benutzt und nur diese Welt kann vom Geist beherrscht werden. In Wahrheit gibt es keine überprüfbare Welt außen.

  • Wir könnten doch einfach jemanden erkoren. Ich bin für Aravind als neuer Mr. Theravada.

    Das ist sehr freundlich von Dir, liebe SPK. Dabei bin ich doch noch nicht mal Buddhist. ;)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Der Geist kann aber eben nur die ganze Welt beherrschen die er selber geschaffen hat.

    Um "wirken und erleben" zu verstehen ist zu verstehen das alles wirken und erleben und entstehen immer innen geschieht, mit den nach innen woher auch immer ankommenden Sinnesreizen, die bewertet und benannt werden. Diese benannten und bewerteten Sinnesreize werden zum Wirken/erschaffen der Welt benutzt und nur diese Welt kann vom Geist beherrscht werden. In Wahrheit gibt es keine überprüfbare Welt außen.

    Sorry, da war meine Anwort etwas zu lapidar.


    Ich verstehe tatsächlich den Satz nicht, nicht den Inhalt. "Der Geist wirkt das" kenn ich als Konstruktion nicht. ich kenne "der Geist bewirkt", oder wirkt auf das" .Oder meintest Du wirken im alten Sinne von "weben" oder "stricken"?


    Ansonsten sehe ich bei uns das gleiche Verständnis.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • So kannst Du das erfassen. Der Geist webt, strickt die Welt und Buddha hat erkannt das nur der Geist der da ist dieses tut. Das Wahrnehmen und Gefühl erschafft das Ich, das eine Welt außerhalb erkennen kann, Es erkennt aber eben nicht das es da keine Welt gibt, darum leidet es an nicht haben könne, nicht Beständig, kein stabiles Ich da draußen.

    Weil das so ist müsste es auch sein Sein in Frage stellen, doch es sucht weiter im Außen nach dem was es glauben will, das es finden muss.

  • Das Leiden, das Buddha erkannt hat ist die Suche des Ich nach Dingen die es nicht gibt, weil es da draußen keine Welt gibt die ihm Sicherheit im Selbst sein gibt. Wenn die Welt draußen Kernlos ist dann muss auch die Welt die mein Geist gewirkt, gewebt hat Kernlos sein. Wenn das anders wäre könntest Du sagen ich bin dieser Körper und darum kann ich immer bestimmen wie dieser Körper zu sein hat. Das das nicht geht hast Du schon erfahren, wenn dieser, Dein Körper, der Du bist, in einer Hochzeitsgesellschaft laut furzt oder rülpst oder hustet, oder niest, was diese blöde Ding eben macht, weil ich eben nicht dieser Körper bin.

  • So kannst Du das erfassen. Der Geist webt, strickt die Welt und Buddha hat erkannt das nur der Geist der da ist dieses tut. Das Wahrnehmen und Gefühl erschafft das Ich, das eine Welt außerhalb erkennen kann, Es erkennt aber eben nicht das es da keine Welt gibt, darum leidet es an nicht haben könne, nicht Beständig, kein stabiles Ich da draußen.

    Weil das so ist müsste es auch sein Sein in Frage stellen, doch es sucht weiter im Außen nach dem was es glauben will, das es finden muss.

    Alles klar. Danke für die Erläuterung!


    Ich stimme zwar nicht mit der Folgerung überein, dass es keine Welt da draußen gibt, aber das haben wir ja schon mehrfach festgestellt, dass das keine Rolle für die buddhistische Praxis spielt. Wohl aber Deine Folgerung "doch es sucht weiter im Außen nach dem was es glauben will, das es finden muss.", was zu überwindbarem Leiden führt.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Das mit der Welt da draußen ist und bleibt ein Problem solange die Da-seins-erschaffung Es soll etwas so dasein. nicht überwunden ist. Sprachlich, benennend, bewertend ist das auch vollkommen in Ordnung, mir geht nur öfter mein Irrtum auf und mir wird dann klar, das ist Illusion. Wenn ich mir wieder klar bin sag ich mi,r na und? Wenn immer wieder ein Gedanke auftaucht: Es ist wie es ist, es bleibt nicht so. hab ich festgestellt das ich Gier, Hass, Verblenden wollen verloren habe. Son Unheil nichts mehr um sich zu verbergen.