Merkt ihr eigentlich noch wie weltfremd buddhistisches Denken bei diesem Thema ist? Hier geht es nicht um irgendwelche Höllen oder Riten und Regeln, hier geht es um das nackte Leben. Hier geht es darum was dieser ganze Blödsinn überhaupt nicht auf dem Zettel hat. Über Leiden reden ist interessant, es leben und erleben macht frei von jedem Konzept. Da findet Religion nicht statt. Die ist viel zu elitär.

Buddhismus und Abtreibung
-
- Allgemein
- Diskurs
- Gesellschaft
- Fragender
- Geschlossen
-
-
Das sie nicht mitreden dürfen find ich aber unangebracht.
Das habe ich auch nicht gesagt. Sie dürfen mitreden, wenn sie direkt beteiligt sind.
Hier mal über Alabama. Interessant, wer da über das Leben der Frauen entscheidet.
Aber ich werde sowieso brav in die Hölle gehen, denn ich habe eine Freundin bei ihrer Abtreibung begleitet. Ich war da, als sie den Schwangerschaftstest gemacht hat, habe den Herzschlag des Kindes beim Frauenarzt gesehen und habe sie festgehalten als sie weinend nach der Abtreibung im Bett lag. Ich bereue keine Minute davon und ich verstehe warum sie es getan hat. Ich sehe die Auswirkungen etc. Nichts davon kann jemand, der nie in einer solchen Situation war beurteilen und ich finde auch nicht das jemand das Recht dazu hat. Es wird von Menschen stigmatisiert die selbstgefällig dasitzen können, weil sie selbst nie eine solche Entscheidung fällen mussten.
-
Zitat
Merkt ihr eigentlich noch wie weltfremd buddhistisches Denken bei diesem Thema ist?
Das stimmt sogar. Zum Glück, denn Buddhas Gute Lehre macht seine Schüler in der Tat dieser von Leiden geprägten Welt mehr und mehr fremd. Auf dem Weg zum Nibbāna wird man immer weltfremder, und das ist gut so. So ist etwa ein Arahat unfähig, auch nur das kleinste fühlende Wesen, und sei es eine Ameise, vorsätzlich zu töten. Die Kinder dieser Welt töten hingegen ihre eigenen Kinder noch im Mutterleib und empfinden nicht einmal Reue.
-
Wird nicht alles Verbotene im geheimen gemacht? 🤔
Versteh mich nicht falsch, ich sehe es genau so. Üblicherweise wird dieses Argument auch angeführt wenn, es um Drogen geht und bislang fand ich das Argument auch sinnvoll. Aber gerade frage ich mich inwiefern es überhaupt etwas aussagt. Nur weil Menschen etwas im geheimen machen, weil es legal nicht geht bedeutet natürlich nicht, dass es legal sein sollte.
Das es im Geheimen getan wird, drückt natürlich ein gewisses Bedürfnis aus, aber im Geheimen wird auch vieles getan, das (so nehme ich an und hoffe ich) nicht als "normales" Bedürfnis angesehen werden sollte, dessen Aufklärung es bedarf.
Aber wie gesagt, Abtreibung gehört für mich dazu. Ich wollte nur (für mich?) sagen, dass das Argument (Leute tun es, auch wenn es illegal ist -> Leute wollen es tun -> Leute sollten es tun dürfen -> es sollte legal sein) nicht ganz so einfach ist, wie es sich durch manche Fälle darstellt.
Hoffentlich war es verständlich
Wenn nicht, auch nicht wichtig.. war ja mehr was formales als inhaltliches..
Ich würde es nicht deswegen nicht verbieten wollen, weil es sonst auch gemacht wird, sondern wegen der Folgen, wenn man etwas verbietet, das sich die Menschen nicht nehmen lassen. Wegen der gesundheitlichen Folgen, wegen der gesellschaftlichen Folgen usw.
Das trifft in der Tat auch auf Drogen zu. Portugal hat gezeigt, dass durch eine Entkriminalisierung der Konsum massiv zurückgegangen ist, und gleichzeitig ist die Gesundheit derer, die es noch tun, besser geworden. Portugal hatte so ein massives Drogenproblem, dass man sich entschlossen hat, es einfach mal mit einem komplett anderen Ansatz zu versuchen. Mit grossem Erfolg, denn durch die Entkriminalisierung sind Ressourcen frei geworden für enttabuisierte Prävention und Hilfsangebote für Menschen, die Probleme haben. Wer aber keine Probleme damit hat und macht, wird auch nicht verfolgt.
Die meisten offensichtlich negativen Auswirkungen die dem Drogenkonsum zugeschrieben werden, werden durch die derzeitige Drogenpolitik verursacht.
In beiden Fällen geht es nicht darum, einem Verbot einfach nur eine Legalisierung entgegen zu setzen, sondern eine vernünftige Steuerung dessen, was ohnehin gemacht wird.
-
ja, das zeichnet die Fundamentalisten aller Religionen aus, dass sie den "gesunden Menschenverstand" in Abrede stellen und lieber sklavisch irgendwelche Vorschriften befolgen, bzw. Interpretationen von von 'heiligen' Texten aus denen Vorschriften hergeleitet werden, die irgendjemand in den Kram passen. Das ist in meinen Augen finsterstes Mittelalter, egal von was die Vorschriften abgeleitet werden.
Der Dalai Lama hat vmtl. genau wegen solcher Umtriebe die Aussage getätigt, dass Ethik wichtiger ist als Religion, obwohl es ihm bestimmt lieber wäre, wenn Religion nicht von einem gewissen Prozentsatz der Gläubigen immer wieder so grässlich falsch verstanden würde.
Eigentlich dient diese Vorschriftsmanie nur dem Ego, das sich auf der sicheren Seite fühlen will, gepaart mit der Angst vor sich selbst, dass man bestimmt in der Hölle landet, wenn man seinem eigenen Urteil ab und zu vertraut. Man ist ja im Grunde sowas von schlecht (unwissend, sündig, ...) und nur die starre Befolgung von Regeln kann einen retten... was soll daraus werden?
-
Dass Männer untereinander dieses Thema immer wieder liebend gern diskutieren, sich dabei ausschließlich auf den Akt der Abtreibung fokussieren, ohne dabei auf die Mütter und Kinder undihr weiteres Leben zu schauen, finde ich komplett daneben und scheinheilig.
Das ist sicher wahr. Wobei das bei mir genau der Grund war, warum ich die Argumentation der Abtreibungsgegner für inakzeptabel halte. Ich finde eine Abtreibung per se auch nicht toll, und mir ist klar, dass es für keine Frau leicht ist, so eine Entscheidung zu treffen. Dass es fast immer Situationen mit sehr viel Leid und Kummer sind in denen so eine Frage gestellt wird, egal wie die Entscheidung dann ausfällt.
Spüche wie "Mein Bauch ist und bleibt mein Bauch" leugnen sowohl die Kompelexität als auch die Ambivalenz des Themas.
Sicherlich wahr. Es ist ja auch ein politischer Slogan, der polemisch reduziert. Ich hab neulich mit zwei sehr emanzipierten Frauen darüber gesprochen und denen auch entgegengehalten, dass für mich keine Abtreibung je unproblematisch ist. Weder aus westlich-ethischer noch aus buddhistischer Sicht "gehört" das Kind der Frau. Mir wurde dann auch gesagt, dass die Föten ja noch kein Bewusstsein haben, worauf ich gesagt hab, dann kann man ja die ganzen Komapatienten morgen ausknipsen und Ressourcen sparen. Ich finde, das kann man auch als Mann sagen und feststellen.
Die Frage ist ja, ab wann ist es ein Lebewesen? Was ist mit der Pille danach? Wenn Frau die nimmt, ist die Eizelle unter Umständen auch schon befruchtet, nicht wahr? Natürlich ist es irgendwo beliebig, zu sagen, ab hier ist es Leben und man darf nicht mehr.
Das eine ist die Feststellung, wie problematisch das ganze aus ethischer Sicht ist. Das andere ist praktische Frage, wie geht man damit um. Lässt man es zu, oder nicht? Und in dem Fall, finde ich, ist es wesentlich einfacher. Mir fällt keine Konstellation ein, in der es akzeptabel wäre, das zu verhindern. Nicht in unserer momentanen Situation.
Alle Entscheiung, alle Schuld und Veantwortung auf die Frau abzuwälzen klingt zwar emanzipatorisch, aber es entlastet die Gesellschaft aus ihrer Verantworung, Umstände zu schaffen, in denen man nicht die Not hat abzutreiben.
Das wäre auf jeden Fall schön. Es wird aber selbst in besten Umständen SItuationen geben, in denen eine Frau sich dagegen entscheidet, ein Kind zu bekommen. Man könnte natürlich differenzieren nach Gründen, wie Behinderung des Kindes, Enstehung durch Versehen oder gar Vergewaltigung, Gefährdung der Mutter aus psychischen oder psychologischen Standpunkten...
Für mich ist der Punkt: die Abtreibungsgegner, denen ich hier widersprochen habe, machen solche Unterscheidungen in den meisten Fällen nicht. Da wird von Schuld und Sünde und Hölle und Mord geredet, und ein Verbot gefordert. Und das ist für mich eine Art, heranzugehen, die aus ganz vielen Gründen völlig inakzeptabel ist, und wo man gar nicht lang überlegen muss, um zu sagen nein, das, was ihr da fordert, das Totalverbot, ist übermäßig simpel und geht gar nicht.
-
Merkt ihr eigentlich noch wie weltfremd buddhistisches Denken bei diesem Thema ist? Hier geht es nicht um irgendwelche Höllen oder Riten und Regeln, hier geht es um das nackte Leben. Hier geht es darum was dieser ganze Blödsinn überhaupt nicht auf dem Zettel hat. Über Leiden reden ist interessant, es leben und erleben macht frei von jedem Konzept. Da findet Religion nicht statt. Die ist viel zu elitär.
Das halte ich für ein Gerücht, dass Relgion überhaupt irgendwann mal nicht stattfindet. Das eherne Gesetz des Karma wirkt immer. Es gibt keine Handlung ohne karmische Konsequenz.
Man kann nicht irgendwo bestellen, dass das Karma ausgesetzt wird. Oder dass von den möglichen Orten der Wiedergeburt der Höllenbereich bitte ausgeklammert werden möge.
-
Eben darum sollte ein vermeintlicher Menschenfreund alles unternehmen, um Frauen (...) abzuhalten.
Da stimme ich Dir zu. Vor allen dadurch, dass er und sie vermeiden, überhaupt in so eine Situation zukommen, durch frühzeitige sexuelle Aufklärung, Verhütung durch beide Partner, usw.
Und im Falle der Schwangerschaft: Durch Unterstützung, Liebende Güte, und Übernahme von Verantwortung. Drohungen, wie "das ist ein fürchterlicher Fehler und du wirst in der Hölle wiedergeboren" sind in der Sitution nicht heilsam und mit Metta behaftet, sondern ekelhaft und von oben herab; sie erhöhen nur die Not der Betroffenen. Gesetze und Ausgrenzung sind in solchen Situationen ebenfalls unheilsame Mittel der Wahl, da gibt es ja jahrhunderte-alte Erfahrungen.
Die Kinder dieser Welt töten hingegen ihre eigenen Kinder noch im Mutterleib und empfinden nicht einmal Reue.
Und ich dachte, Du hättest Dich mit Thema außeinandergesetzt und hättest Verbindung zu Frauen und Paaren, die in einer solchen Situation waren. Wohl doch nicht. Mir scheint, Du hast keine Ahnung von der Not von Frauen, die in einer solchen Situation sind.
Liebe Grüße,
Aravind.
-
Zitat
Aber ich werde sowieso brav in die Hölle gehen, denn ich habe eine Freundin bei ihrer Abtreibung begleitet. Ich war da, als sie den Schwangerschaftstest gemacht hat, habe den Herzschlag des Kindes beim Frauenarzt gesehen und habe sie festgehalten als sie weinend nach der Abtreibung im Bett lag. Ich bereue keine Minute davon
Ja, Nyinje, du wirst in der Tat in die Hölle kommen. Das ist weder meine Meinung noch mein Urteil, sondern schlicht das, was der Erwachte gelehrt hat.
Das kleine Herz, das du schlagen sahst, wurde später in Stücke gerissen und du hast deine Freundin nicht von dieser schrecklichen Fehlentscheidung abgehalten. Du hast ihr damit Haß erwiesen statt Liebe, auch wenn du das in deiner Verblendung nicht erkennen magst.
Ich bin, ehrlich gesagt, sehr schockiert, daß sich jemand zur Lehre Buddhas bekennen und doch so reulos an einer Tötung mitwirken kann. Das hätte ich wirklich nicht erwartet.
Karma ist ein Naturgesetz, das man nicht umgehen kann. Nur durch aufrichtige Reue kann es (teilweise) gelöscht werden. Insofern ist es für dich und deine Freundin nicht zu spät. Selbst aus Angulimala wurde noch ein Arahat - allerdings erst, nachdem er umkehrte.
-
Nichts davon kann jemand, der nie in einer solchen Situation war beurteilen und ich finde auch nicht das jemand das Recht dazu hat. Es wird von Menschen stigmatisiert die selbstgefällig dasitzen können, weil sie selbst nie eine solche Entscheidung fällen mussten.
Ich verstehe das einfach nicht. Es sind doch alle Frauen in der gleichen Lage ständig entscheiden zu müssen mit wem sie wann ins Bett gehen. Und es fühlt sich für mich doch genauso übel an wie für jede andere auch keinen Sex haben zu können, weil es kein 100 Prozent sicheres Verhütungsmittel gibt und keiner da ist, mit dem eine Dauerbeziehung läuft die die Grundlage für eine mögliche Elternschaft sein könnte.
Wieso sollte diese Lage, die mich zu permanentem Verzicht zwingt für mich leichter zu tragen sein, als für andere Frauen? Manchmal ist man auch in einen verliebt der nicht als potentieller Vater rüberkommt, das ist richtig ätzend. Oder Frau verdient einfach nicht genug und kann deswegen keinen Sex haben, weil heutzutage ja beide verdienen müssen um ein Kind groß zu kriegen. Das ist Samsara und ich sehe nicht, warum es da eine besser haben sollte als die andere, so dass sie die Situation der anderen dann nicht mehr beurteilen kann. Und Männer die nicht total unsensibel sind, hängen da genauso drin. Kein Sex möglich weil sie sich selbst oder die Frau als nicht-Elternfähig beurteilen müssen.
In einer schlimmen Lage ist eine Frau die sich nicht entscheiden konne ob sie eine Schwangerschaft riskiert, weil sie vergewaltigt wurde.
Ich verstehe es echt nicht, wie gesagt Samsara ist doch für alle gleich schlimm. Man hat den Sextrieb, kann nicht ausleben weil die Möglichkeit ungewollter Schwangerschaft. oder muss bei jeder nicht mehr rückgänig zu machenden Handlung gewaltig aufpassen. Das ist doch immer so in Samsara. Ständig müssen Menschen die Folgen ihres Handelns abschätzen, indem sie zuerst die Lage beurteilen und dann handeln. Das ist anstrengend, kein Paradies, nie kann man einfach tun, wozu man Lust hat usw usw....
-
Ja, Nyinje, du wirst in der Tat in die Hölle kommen. Das ist weder meine Meinung noch mein Urteil, sondern schlicht das, was der Erwachte gelehrt hat.
Das kleine Herz, das du schlagen sahst, wurde später in Stücke gerissen und du hast deine Freundin nicht von dieser schrecklichen Fehlentscheidung abgehalten. Du hast ihr damit Haß erwiesen statt Liebe, auch wenn du das in deiner Verblendung nicht erkennen magst.
Ich bin, ehrlich gesagt, sehr schockiert, daß sich jemand zur Lehre Buddhas bekennen und doch so reulos an einer Tötung mitwirken kann. Das hätte ich wirklich nicht erwartet.
Karma ist ein Naturgesetz, das man nicht umgehen kann. Nur durch aufrichtige Reue kann es (teilweise) gelöscht werden. Insofern ist es für dich und deine Freundin nicht zu spät. Selbst aus Angulimala wurde noch ein Arahat - allerdings erst, nachdem er umkehrte.
Ja, ich lebe ganz gut damit. Denn wenigstens war sie nicht allein. Sehr viele Frauen finden keinen der bei ihnen ist, müssen das alleine durchstehen und haben danach niemanden dem sie sich anvertrauen können. Wenn der Preis dafür die Hölle ist zahle ich ihn gern. Und da nichts von Dauer ist werde ich es überstehen.
-
Ja, Nyinje, du wirst in der Tat in die Hölle kommen. Das ist weder meine Meinung noch mein Urteil, sondern schlicht das, was der Erwachte gelehrt hat.
Ich verstehe es so, dass die karmischen Folgen des Tötens den trifft der getötet hat. Und es ist auch noch der Einfluss da, dass es aus Mitgefühl geschah.
Wir können die Folgen nicht wissen. Niemand kann die Folgen des Karma so genau abschätzen.
-
Zitat
Drohungen, wie "das ist ein fürchterlicher Fehler und du wirst in der Hölle wiedergeboren" sind in der Sitution nicht heilsam und mit Mettabehaftet, sondern ekelhaft und von oben herab
Empfindest du den Erwachten etwa als "ekelhaft und von oben herab"? Er war es nämlich, der vor der Hölle warnte. Ich zitiere ihn nur.
ZitatMir scheint, Du hast keine Ahnung von der Not von Frauen, die in einer solchen Situation sind.
Sowohl Nyinje als auch Ellviral bekannten sich dazu, Frauen bei einer Abtreibung zumindest unterstützt zu haben und dies bis heute nicht zu bereuen. Ellviral weist darüber hinaus darauf hin, daß auch die beiden Frauen, die er "beraten" hat, bis heute nichts bereuen. Auf solche Kinder dieser Welt bezog ich mich mit dieser Äußerung.
-
Das sie nicht mitreden dürfen find ich aber unangebracht.
Das habe ich auch nicht gesagt. Sie dürfen mitreden, wenn sie direkt beteiligt sind.
Hier mal über Alabama. Interessant, wer da über das Leben der Frauen entscheidet.
Aber ich werde sowieso brav in die Hölle gehen, denn ich habe eine Freundin bei ihrer Abtreibung begleitet. Ich war da, als sie den Schwangerschaftstest gemacht hat, habe den Herzschlag des Kindes beim Frauenarzt gesehen und habe sie festgehalten als sie weinend nach der Abtreibung im Bett lag. Ich bereue keine Minute davon und ich verstehe warum sie es getan hat. Ich sehe die Auswirkungen etc. Nichts davon kann jemand, der nie in einer solchen Situation war beurteilen und ich finde auch nicht das jemand das Recht dazu hat. Es wird von Menschen stigmatisiert die selbstgefällig dasitzen können, weil sie selbst nie eine solche Entscheidung fällen mussten.
Hallo Nyinje,
also das immerhin die Väter mitreden können dürfen , das finde ich immer noch zu wenig.
Und das es Menschen gibt die Frauen stigmatisieren ,will ich gar auch nicht bestreiten. Aber falls du meine Posts hier aufmerksam gelesen hast müßte dir eigentlich aufgefallen sein , das es mir um etwas anderes geht: Abrtreibungen tun den allermeisten Frauen nicht gut und ich plädiere deshalb dafür sowohl die Debatte darüber wie auch die gesellschaftliche Praxis dahingehend zu verändern, das Adoption ein höherer Stellenwert zukommt wie Abortion .
-
Ja, ich lebe ganz gut damit. Denn wenigstens war sie nicht allein. Sehr viele Frauen finden keinen der bei ihnen ist, müssen das alleine durchstehen und haben danach niemanden dem sie sich anvertrauen können. Wenn der Preis dafür die Hölle ist zahle ich ihn gern. Und da nichts von Dauer ist werde ich es überstehen.
kannst du denn meinen Gedanken ein bisschen verstehen, dass nicht dich, sondern den Arzt die Folge des Tötens tirfft?
Ich meine, du hast, um ein Wesen welches dir nah steht, vor verhältnismässig kleinem Leid bewahrt, und ein verwirrtes Wesen in der Lage gelassen, eine mögliche Wiedergeburt im Höllenbereich in Kauf zu nehmen. Dieses Wesen steht dir fern und das ist das Problem finde ich. Der Bodhisattva muss allen Wesen gegenüber gleiches Mitgefühl haben und was er oder sie laut den buddhistischen Schriften zu leiden haben wird ist wesentlich schlimmer als was eine Frau leidet die ein Kind austrägt und zur Adoption frei gibt.
-
Zitat
Das ist in meinen Augen finsterstes Mittelalter, egal von was die Vorschriften abgeleitet werden.
Der Erwachte war ein Ozean voller Mitgefühl für alle fühlenden Wesen und aus diesem großen Mitgefühl heraus warnte er die Menschen ihres Tuns. Wenn du das als
"finsterstes Mittelalter" empfindest, sagt das viel über dein Urteilsvermögen, aber nichts über die Lehre des Erwachten.
ZitatDer Dalai Lama hat vmtl. genau wegen solcher Umtriebe die Aussage getätigt, dass Ethik wichtiger ist als Religion
Ja, Abtreibung ist ja eine ethische Frage. Abgesehen davon, daß für mich, der ich der Therava-Schule angehöre, der Dalai Lama ohnehin keine Bedeutung hat, bin ich mir auch ziemlich sicher, daß er in der Abtreibungsfrage genau denselben Standpunkt einnimmt.
Zitatdass man bestimmt in der Hölle landet, wenn man seinem eigenen Urteil ab und zu vertraut.
Das eigene Urteil jedes sittlich nicht völlig heruntergekommenen Menschen wird niemals zugunsten einer Abtreibung ausfallen. Da stimmen Buddhas gute Lehre und das Urteil aller guten Menschen überein.
-
-
kannst du denn meinen Gedanken ein bisschen verstehen, dass nicht dich, sondern den Arzt die Folge des Tötens tirfft?
Ich meine, du hast, um ein Wesen welches dir nah steht, vor verhältnismässig kleinem Leid bewahrt, und ein verwirrtes Wesen in der Lage gelassen, eine mögliche Wiedergeburt im Höllenbereich in Kauf zu nehmen. Dieses Wesen steht dir fern und das ist das Problem finde ich. Der Bodhisattva muss allen Wesen gegenüber gleiches Mitgefühl haben und was er oder sie laut den buddhistischen Schriften zu leiden haben wird ist wesentlich schlimmer als was eine Frau leidet die ein Kind austrägt und zur Adoption frei gibt.
Nein, denn ich war daran beteiligt. Ich habe sie zum Arzt gefahren und ich habe sie nach Hause gefahren. Ich habe mich auch mit dem Arzt unterhalten. Mangelndes Mitgefühl kann man ihm nicht unterstellen, im Gegenteil, ich war sehr von ihm beeindruckt. Und ich möchte nicht über andere Werten aufgrund dessen was sie tun. Für mich ist die Motivation dahinter viel wichtiger. Frauen die gedankenlos abtreiben gibt es bestimmt. Aber die Abtreibung macht sie nicht zu schlechten Menschen, sondern die Gedankenlosigkeit. Genauso gibt es Ärzte die die OP durchführen weil sie damit gut verdienen. Auch da ist es die Gier die ich vor allem abschreckend finde.
-
und ein verwirrtes Wesen in der Lage gelassen, eine mögliche Wiedergeburt im Höllenbereich in Kauf zu nehmen.
Ein Wesen kommt nicht in die Hölle wegen etwas, das jemand anderes macht. Also kommt das werdende Kind nicht in die Hölle, blos weil es abgetrieben wurde. Dessen Karma wirkt weiter und es wird anhand dessen eine ähnliche Geburt finden. Wenn ein erwachsener Mensch getötet wird, der schon eine starke Anhaftung mit dem Körper entwickelt hat, aus dem er vertrieben wird, ist das besonders schwierig, aber dennoch kommt das Opfer ja nicht in die Hölle, weil es getötet wurde. Beim Fötus ist das Bewusstsein bis zu einem bestimmten Stadium nichtmal voll im neuen Körper angekommen, dessen Bardoerfahrung wird in so einem Fall verlängert, was sicher nicht einfach ist und auch nicht wünschenswert, aber auch nicht so krass, dass man so einen Vergleich ziehen kann.
Du kannst weder bei der Mutter noch bei dem werdenden Kind pauschal sagen, dass das eine oder das andere Leid größer wäre, das aus der einen oder der anderen Entscheidung entsteht. Deswegen muss jeder das im Einzelfall entscheiden dürfen und deswegen ist es niemals so platt schwarz weiss, wie manche das gerne hätten.
Was die Textstellen beim Buddha angeht, so lese ich die immer historisch-kritisch. Der Buddha hat auch keine Frauen in den Orden aufgenommen, das kam erst später. Das mag zu der Zeit gute Gründe gehabt haben, rechtfertigt aber heute nicht, dass man sagt: "das hat der Buddha so gemacht, müssen wir auch so machen". Wir sind aufgefordert selbst zu denken und selbst zu entscheiden. Buddha hat uns Karma gelehrt, damit wir eine Grundlage haben, auf der wir eigene Entscheidungen treffen können, und eine Ahnung von den Konsequenzen haben können. Buddha hat nicht gelehrt, damit wir seine Worte als Grundlage für starre Verbote in einer anderen Zeit und Kultur nehmen, um damit die Entscheidungsfreiheit anderer einzuschränken.
-
Zitat
Ein Wesen kommt nicht in die Hölle wegen etwas, das jemand anderes macht. Also kommt das werdende Kind nicht in die Hölle, blos weil es abgetrieben wurde. Dessen Karma wirkt weiter und es wird anhand dessen eine ähnliche Geburt finden.
...
dennoch kommt das Opfer ja nicht in die Hölle, weil es getötet wurde.
Dem ist völlig beizupflichten!
-
Das eigene Urteil jedes sittlich nicht völlig heruntergekommenen Menschen wird niemals zugunsten einer Abtreibung ausfallen. Da stimmen Buddhas gute Lehre und das Urteil aller guten Menschen überein.
Ich glaube Du solltest dringend mal von Deinem hohen Ross runterkommen und Deine Meinung nicht zu hoch bewerten. Deine Haltung zeigt wenig bis gar keine Empathie. Aber das ist ja oft so bei Fundamentalisten und Rechten: man legt sich in der Empathie auf etwas bestimmtes fest (für das "Volk" heisst gegen das "Fremde") oder man legt mit der bedingungslosen Empathie für zukünftiges Leben sämtliche Empathie für die Mutter in ihrer Lage ab usw. Dann hat man die schwarzen und weissen Schubladen gut sortiert und alle, die in die eigene schwarzen Schublade gesteckt wurde, sind böse oder verdienen nicht die gleichen Rechte und nicht das gleiche Mitgefühl, wie die, die man in die weisse Schublade gesteckt hat. Das ist kein grenzenloses Mitgefühl, sondern eine sehr dualistische und eher wie bei einer monotheistischen Buchreligion angehauchte Weltsicht.
-
Wenn der Arzt mit der Abtreibung eine Mutter und auch das ungeborene Kind vor großem Schaden rettet,
bitte noch mal für ganz Dumme: Was ist ein großer Schaden daran, wenn eine Frau die Folgen der eigenen Begierde 9 Monate trägt indem sie mal nicht so sexy aussieht, dann ein paar Stunden sehr schlimme Schmerzen hat, zur Not eine Anästhäsie bekommt und in diesen Stunden werden die Adoptiveltern bereits angerufen und warten im Krankenhaus?
Wo ist da die Katastrophe? Was ist an der Trennung vom Kind,nach der Entbindung schlimmer als an dem Bewusstsein, getötet zu haben? Dafür dass man das riskiert hat man ja auch immerhin Sex.
Wir leben in einem Land wo sich auch Menschen opfern Pflegeeltern zu sein. Man braucht nur Bescheid sagen, dann kommen solche Leute angeschwänzelt. Man kann sich also sogar entscheiden, ob man alles Recht auf Kontakt und das Sorgerecht abgibt oder ob man so art Diener in Anspruch nimmt, welche für einen arbeiten. Denen man das Kind dann jederzeit wieder wegnehmen kann, wenn man in besserer Lage ist, z.B. einen besseren Partner gefunden hat.
-
Das eigene Urteil jedes sittlich nicht völlig heruntergekommenen Menschen wird niemals zugunsten einer Abtreibung ausfallen.
Das ist in meinen Augen das unbuddhistische, was ich hier bisher gelesen habe. Menschen in Not, die in Deinen Augen eine falsche Entscheidung getroffen haben (und es gibt IMHO einige Gründe dafür, dass man das so sehen kann), als "völlig heruntergekommen" zu bezeichnen, wie vereinbarst Du das mit Liebender Güte, eine andere Maxime, die Buddha ausgegeben hat?
War es nicht Buddha, der gemäß der Überlieferung den Serienmörder Angulimala in seine Sangha aufgenommen hat?
Ich bin hier raus,
Aravind.
-
Adoption ist sicher eine sehr gute Lösung für viele Fälle, aber wohl auch nicht für alle Fälle...
-