Beziehungen als Irrweg

  • @mkha' Ich war noch nie jemand, der Menschen in der Öffentlichkeit oder bei der Arbeit oder sonstwo kennengelernt hat. Ich kann ja die nonverbalen Signale kaum deuten und senden. Bei mir lief schon immer alles übers Internet (Foren) . Dort hat man längeren schriftlichen Kontakt und telefoniert regelmäßig und irgendwann trifft man sich öfter. Seit der Kreislaufkrankheit ist es natürlich nur bedingt möglich. Das heisst, dass man sich in unmittelbarer Nähe der Wohnung oder bei größerem Vertrauen in der Wohnung treffen muss. Natürlich ist das nicht optimal, aber ich finde, dass man sein Leben trotz Krankheit nicht komplett aufgeben darf.


    Der Psychiater arbeitet nicht ambulant, sondern ist Diagnostiker im stationären Rahmen. Die stationäre Diagnostik in der Psychiatrie war sehr anstrengend. Nur wegen einer Frage möchte ich da nicht mehr rein :)

  • Der Psychiater arbeitet nicht ambulant, sondern ist Diagnostiker im stationären Rahmen. Die stationäre Diagnostik in der Psychiatrie war sehr anstrengend. Nur wegen einer Frage möchte ich da nicht mehr rein

    Aber kannst du ihn nicht anrufen und sagen, ich möchte an diesem und jenem arbeiten, haben Sie einen Tip, wo ich mir Unterstützung holen kann?

  • Ja, das kann ich tun, aber es ist natürlich alles auch eine Frage der Mobilität. Es sei denn, der Psychologe bietet Online Sitzungen an, aber meist findet das Erstgespräch offline statt.

  • (...)


    Das Beziehungsthema finde ich auch schwierig, es hat sich aber im Laufe der Jahre beruhigt. Das Alter hilft sicher auch dabei.


    (...)

    Ich habe meine Frau mit 42 kennengelernt. Ich hattte es eigentlich nach dem letzten Misserfolg aufgegeben. Ich dachte mir nur, dass man ja mal schauen kann, wenn da jemand interessiert zu sein scheint. Aber erwartet habe ich nichts. War auch mittlerweile viel zu kaputt um was zu erwarten. Das hat genau diese Situation herbeigeführt, dass man findet, wenn man gar nicht sucht. Und da hat es dann funktioniert. Das Suchen macht einen verrückt. Das Nicht-Suchen funktioniert viel besser, ist aber sehr schwierig wegen der Gier des Menschen, die ihn ständig ungeduldig und hibbelig macht. Ständig muss es irgendeine bestimmte Person sein. Die Dinge nehmen wie sie sind, ist dann versperrt.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Ich treffe mich am Montag mit einem buddhistischen Mönch. Ich hatte gesehen, dass er in meiner Stadt wohnt und ihn um ein Gespräch gebeten. In meiner Stadt gibt es nichts, was annähernd mit Buddhismus zu tun hat - wenn dann eher indirekt.

    Ich denke, dass er der Therava-Richtung zugehörig ist, seiner Robe nach zu urteilen. Leider kenne ich mich in der Richtung nur sporadisch aus. Ist "Bhikkhu" eine besondere Form des Mönchseins? D.h. gibt es da irgendwelche traditionellen Regeln, die ich beachten muss?


    (Leider lässt sich das Fettdrucken der Buchstaben gerade nicht mehr abstellen)


  • Ein Bikkhu ist ein Mönch der Theravadatradition.


    Du solltest ihm nicht unbedingt die Hand geben (bes. wenn Du eine Frau bist)


    Und falls Ihr auf dem Boden sitzt, bitte nicht Deine Füsse in seine Richtung...


    Find ich nett von ihm, dass er sich mit Dir trifft. Wie hast Du ihn denn gefunden?

    Jedenfalls freu ich mich für Dich🙏

    • Offizieller Beitrag

    Ich stecke irgendwie in einer Art Teufelskreis fest: Ich versuche auf dem Pfad zu bleiben und für mich zu praktizieren, aber am Ende suche ich doch Liebe und lasse mich auf Beziehungen ein. Ich denke immer: "Bei diesem Mann ist es anders. Wir passen gut zusammen und ich werde mich anstrengen, damit es so bleibt." Ich versuche nur meine beste Seite zu zeigen. Es passiert dann aber nicht, dass es die Beziehung stabilisiert, sondern führt dazu, dass der Partner scheinbar denkt:" Okay, bei dieser Frau kann ich mir alles erlauben" und wird dann immer respektloser.

    Je mehr man selber den anderen braucht, in einer desto schlechteren Verhandlungsposition ist man. Während derjenige, der sich selber mag und das Gefühl hat er ist etwas wert, in einer starken Position ist, wird man sich selber, wenn man sich nicht mag, als sich unwichhtig und vernachlässigbar sehen und dann kann man auch leicht von anderen so eingestuft und behandelt werden. Was dann ja doppelt tragisch ist.


    Von daher ist die Frage nicht so sehr, inwieweit man eine Beziehung hat oder nicht, sondern genau diese beiden Sachen zu ändern: Das man sich selber mehr mag und eine Beziehung weniger braucht.


    Oftmals sehnt man sich ja so, von jemand anderen geliebt und gewertschätzt zu werden, weil man das selber nicht schafft. In dieser Hinsicht ist ja auch Meditation eine gute Sache: Bei der Meditation ist man ja ganz mit sich selber konfrontiert - und auch gerade mit dem, was man an sich selbst auzusetzten hat. Von daher kann Meditation helfen, sich selber zu ertragen und von daher vom anderen weniger zu brauchen. wenn man den anderen weniger braucht, dann ist das nicht schlecht für eine Beziehung sondern sogar gut. Man ist sozusagen reicher - man kann mehe geben und muss weniger nehmen. Die Praxis macht einen also sogar beziehunsfähiger.


    Man muß also nicht so sehr Beziehungen selber abschwören, sondern eher der Hoffnung, ein andere könne und solle durch seine Liebe, den Mangel in uns selber beheben.

  • Ich treffe mich am Montag mit einem buddhistischen Mönch. Ich hatte gesehen, dass er in meiner Stadt wohnt und ihn um ein Gespräch gebeten. In meiner Stadt gibt es nichts, was annähernd mit Buddhismus zu tun hat - wenn dann eher indirekt.

    Ich denke, dass er der Therava-Richtung zugehörig ist, seiner Robe nach zu urteilen. Leider kenne ich mich in der Richtung nur sporadisch aus. Ist "Bhikkhu" eine besondere Form des Mönchseins? D.h. gibt es da irgendwelche traditionellen Regeln, die ich beachten muss?


    (Leider lässt sich das Fettdrucken der Buchstaben gerade nicht mehr abstellen)


    Hallo Rainer Klarname

    In allererster Linie ist das ein Mensch wie Du. Lass Dich bloß nicht verrückt machen von Schulen, sitzen Haltungen usw. Es ist ein Mensch und der lebt in Deutschland. Wenn er nicht mit unseren Gebräuchen zurechtkommt, ist er kein Mensch, sondern ein Mönch und ein Mönch hätte Dich niemals eingeladen. Sei einfach ein Mensch, der sich auf eine Begegnung mit einem fremden Menschen freut, der Rest ergibt sich von ganz alleine.

    Hier gibt es zu viele die vergessen haben wie ihre erste Begegnung war, alles schon Wissende die dich behindern.

    Ich wünsch Dir ein sehr schönes Treffen und vielleicht sogar einen Menschen der Dich abholt, wo Du stehst.

    Ganz liebe Grüße

    Helmut

  • So ähnlich mache ich das auch und ich denke auch immer noch daran, was ich noch alles kann :) Das hilft mir, nicht meinem alten Leben nachzutrauern.

    Du solltest doch nichts "nachtraueren", denn das Leben passiert immer Jetzt, und es ist immer frisch , so wie augen-blick-lich....Liebe Rainer Klarname , die hauptsache, wenigstens wie ich es praktiziere, immer deinem Inerem Ich , egal wie man es definiert und was man davon versteht, das absolute Vertrauen zu schenken.... Denn es war der Ur-Sprung von allem.... Wir haben es nur so wie "vergessen" und uns mit dem identifiziert hatten, was mit unserem unzerstörbarem und klarem Licht in der Seele nichts zu tun hat...

    Deswegen es mir nichts so wichtig, was ich praktiziere, der springende Punkt, "WIE", mit welcher inneren Einstellung ich es tue....

    Wenn das Herz offen wäre, das sei die richtige Methode.:heart:

    LG.

    Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Bei mir lief schon immer alles übers Internet (Foren)

    Das waren auch meine Erfahrungen.... Aber ich habe in diese Leute unbewusst hineinprojeziert, was ich selbst sehen wollte, und was bei mir nichts vorhanden war... Diese Suche war und entpuppte sich als der Holzweg....

    Wenn der Mensch tief im eigenen Inneren sich selbst nicht mag, und zwar ohne wenn und aber, dann niemand kann diese innere Leere ausfüllen.... Kein Gott sogar , wenn er dir erscheint...

    Man kann das "Göttliche" nur in sich selbst ent-decken....

    Ich würde es nicts mehr machen..... Nur meine meinung, Rainer Klarname . Aber es war real, nichts aus den Büchern....

    Die Kommunikation in Internet läuft meistens verzerrt ab, die "eigene Vorstellungen", wie es sein sollte, beeinflussen es alles noch mehr....

    Das könnte sehr oft nach hinten losgehen....

    Man "sollte" realen Menschen ins Gesicht sehen, ihn spüren, wie der tickt....

    Im Internet es ist schier unmöglich...

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    D.h. gibt es da irgendwelche traditionellen Regeln, die ich beachten muss?

    Mönche haben sie bestimmte Gelübte also z.B im Umgang mit Essen, Geld und auch Frauen. Meistens ist es am besten wenn man das direkt anspricht. Also z.B sagt "Ich habe gehört, dass Mönche so bestimmte Gelübte haben und manches nicht dürfen. Sag mir bitte bescheid wenn ich was anders machen soll!."


    Das wird den Mönch freuen, weil er dann bestimmte Sachen einfach ansprechen kann statt höflich über sie hinweg zu gehen.

  • Die Erfahrung, die ich mein Leben lang machte, war die, dass sobald ich meine wahren oder positiven Gefühle offenbart habe schlichtweg nicht böse war sondern für mein Gegenüber uninteressant oder langweilig.


    Was habe ich für Schlüsse daraus gezogen, dass man bedauerlicherweise wohl nicht seine wahren Gefühle zeigen darf sondern immer mit angezogener Handbremse in eine Beziehung gehen kann.


    Wobei das ist keine Pauschalaussage, war nur meine Erfahrung, traurig, sobald Interesse da ist von einem für den anderen wird man oft uninteressant, wobei wie erwähnt nicht immer.


    Es gibt auch normale Menschen, die das annehmen und schätzen können.


    Ich würde deshalb meine Persönlichkeit nicht verändern, es sei denn ich enge andere Menschen ein, das wäre ein Grund zu Veränderung meines Verhaltens, weil zu viel Nähe und "Liebe" vertragen eben nicht alle Menschen.


    Das bedeutet, du bist dafür verantwortlich, was es mit dir macht, was andere Menschen tun oder sagen. Du bist natürlich nicht dafür verantwortlich, WAS andere tun (also für ihr Verhalten), aber du bist dafür verantwortlich, was es mit dir macht.


    Viel Glück, Son

  • Igor07 Meinst Du, dass es einen Unterschied macht, jemanden real kennenzulernen oder erst über das Internet? Denn Menschen, mit denen man sich im Internet austauscht, trifft man später auch real. Menschen mit manipulativen Ansichten würden sich in beiden Fällen zunächst eine Maske aufsetzen.


    Ich habe in letzter Zeit folgenden Fehler gemacht. Ich habe gedacht, dass ich einfach warte, ob jemand Interesse an einer Beziehung hat und beginne sie mit diesem Menschen einfach, wenn es nicht allzu unharmonisch war.


    void Ja, das Nachfragen ist eine gute Idee. Habe schon Angst, dass ich bei dem Treffen mein Englisch nicht mehr allzu gut zusammen bekomme. Außerdem kann es passieren, dass ich rot im Gesicht werde. Hoffentlich wird das dann nicht falsch interpretiert. Mir passiert das auch bei Frauen und hat nichts mit Anziehung zu tun.


    Son Ja, das Blöde ist nur, dass ich dachte, dass ich eben dieses im Griff habe, was es mit mir macht. Ich habe mich da schlichtweg überschätzt. Ich dachte, dass ich mit Worten nicht mehr verletzt werden kann, weil ich es aus anderer Perspektive sehen würde. Dummerweise war das Gegenteil der Fall.

  • Das durch Worte verletzt werden ist wohl am schwierigsten zu durchschauen. Es ist ganz tief verwurzelt in dem glauben an ein Ich das sicher und stabil ist gegründet.

    Sei zuversichtlich, vertraue Buddha er hat mir den Weg gezeigt es nicht mehr zu sein, verletzt durch Worte.

    Aber glaub ja, nicht dass ich das nicht aus tiefstem Herzen sein kann! Doch es ist ja nicht MEIN Herz, wem es gehört und damit das verletzt sein weiß ich nicht.

  • Kennt jemand von euch sowas auch und wie geht ihr damit um? Wie kann ich es schaffen, nicht mehr an Liebe zu glauben?

    Bei Dir bleiben. Sei Dir Dein*e beste*r Freund*in. Von dort aus darfst Du sein, wie Du bist, musst Dich nicht anstrengen und schon gar nicht nur Deine beste Seite zeigen.


    Du bist okay, der andere ist okay. Von dort aus kann man sogar lieben - ohne viel zu erwarten.


    Bei sich zu bleiben ist eine Übung für's Leben.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    Einmal editiert, zuletzt von Lirum Larum ()

  • Meinst Du, dass es einen Unterschied macht, jemanden real kennenzulernen oder erst über das Internet? Denn Menschen, mit denen man sich im Internet austauscht, trifft man später auch real. Menschen mit manipulativen Ansichten würden sich in beiden Fällen zunächst eine Maske aufsetzen.

    Tja, das ist nichts so einfach, Rainer Klarname .... Im Internet , wenn man lange sehr mit jemandem kommuniziert, dann diese "Verzerrung" kann sehr ausgeprägt werden, aber man merkt es nichts...

    Und , klar, man trifft sich dann real, aber diese Innere Verzerrung hatte schon die Wurzeln geschlagen, und es passiert so wie "unbewusst".

    Wer wollte geliebt werden, der täuscht sich selbst.... Z.B., um den anderen zu gefallen....

    Aber ich wollte es nichts verallgemeinern...

    Mein Sohn hatte die eigene Frau durch Internet gefunden....

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ja, das Blöde ist nur, dass ich dachte, dass ich eben dieses im Griff habe, was es mit mir macht. Ich habe mich da schlichtweg überschätzt. Ich dachte, dass ich mit Worten nicht mehr verletzt werden kann, weil ich es aus anderer Perspektive sehen würde. Dummerweise war das Gegenteil der Fall.

    Genau das! Du merkst zu spät, als du schon verletzt wurdest.... Man denke, er hatte alles "Im Griff"....

    Entschuldige, ich sitze nicht in Foren, habe es schon mir so wie "abgewöhnt"...

    Bleibe dir selbst treu, dann es würde alles OK...

    @mkha' sagte es am besten hier.

    :tee:_()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das "zu spät" merken von Verletzung passiert mir nicht mehr, ich merk es sofort und kann dann entscheiden, ob der Verletzte darauf reagiert oder eben nicht.

  • Ich habe bald eine Probestunde bei Jion Blonstein zwecks Therapie.

    Wow, das ist doch echt die "grandiose" Möglichkeit, mit einem "Schlag" zwei Fliegen zu "erledigen". Spirituell und rein "medizinisch".

    Toi, toi, toi...

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe bald eine Probestunde bei Jion Blonstein zwecks Therapie.

    Wow, das ist doch echt die "grandiose" Möglichkeit, mit einem "Schlag" zwei Fliegen zu "erledigen". Spirituell und rein "medizinisch".

    Toi, toi, toi...

    LG.

    Auf seiner Website

    lese das so, dass er keine medizinische Ausbildung hat. Er ist weder Psychologe noch Psychotherapeut sondern ein Coach und Lebensberater mit einem spirituellen Hintergrund. Aber vielleicht ist da ja für diese Fragestellung ( Beziehung und Spiritualität) genau das richtige.

  • void Klar, sorry... Aber manchmal der Lebensberater kann mehr bewirken, als sehr guter und auch sehr toll ausgebildete Psychotherapeut...

    Leider....

    Und ich hoffe sehr, egal was, wenn ich die Beiträge von Rainer Klarname lese, es schadet nichts... Aber es könnte bestimmt weiter helfen....

    Was ich ihr von ganzem Herzen wünsche....

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Was fehlt dir?

    Jetzt? Was ist noch da? Was von dem was noch da ist ist noch wirklich? Jetzt?


    Und jetzt?

    Erneut was fehlt dir?

    Wann war die Antwort auf eine Frage gleich?

    Jetzt? Und was ist noch da? Was von all dem was noch da ist ist noch wirklich jetzt?


    Worüber reden wir?

    Jetzt?