Raum und Berührung

  • Ich kann einen Gegenstand in der Hand halten, aber nicht den Raum?


    Ich laufe durch den Raum sagt man, aber ich berühre den Raum gar nicht.

    Der Raum ist um mich und ich verdränge den Raum?

    Ich finde dafür irgendwie keinen Begriff.


    Das ist so komisch.


    ... der Raum ist irgendwie... so wie ich.


    PS: Ich prüfe es.

    Noch lasse ich mich drauf ein.

  • Es kommt darauf an wie man Raum auffasst oder definiert. Im Abhidharmakosa definiert Vasubandhu den Raum als Nicht-Behinderung: "Der Raum ist Nicht-Behinderung"


    Vasubandhu definiert den Raum als ein beständiges Phänomen, das physische Gegenstände und ihre Bewegung ermöglicht. Dieser Raum ist eine abstrakte Kategorie, die erklärt, dass Bewegung und die Anwesenheit von physischen Gegenständen ermöglich ist.


    Dieser Raum wird durch das geistige Bewusstsein erfasst und nicht durch ein Sinnesbewusstsein. Deshalb kann man ihn auch nicht mit dem Tastsinn, also durch Berührung, erfassen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Dieser Raum wird durch das geistige Bewusstsein erfasst und nicht durch ein Sinnesbewusstsein. Deshalb kann man ihn auch nicht mit dem Tastsinn, also durch Berührung, erfassen.

    Genau dieser Raum... ich kann ihn nicht anfassen, oder mal eben ein Stück davon herausnehmen.


    Es ist erstmal echt komisch, ungewohnt, sich darüber Gedanken zu machen :D

  • Ein Raum definiert sich durch Objekte, die ihn bestimmen, der einfachste Raum ist eine Strecke.

    Aber die Strecke mit ihren zwei Endpunkten ist nicht der Raum, der Raum der bezeichnet werden kann, ist zwischen den Endpunkten. Was um die Stecke herum ist weiß ich nicht.

  • Spannend finde ich, dass es einerseits sehr offene und unbegrenzte Räume gibt, wie z.B. den Weltraum. Und andererseits gibt es die umschlossenen Räume wie Zimmer und Behälter.


    Wir verwenden zwar einen Begriff "Raum", aber verstehen darunter zwei grundverschiedene Dinge. Der eine Raum ist nicht greifbar und ein Ende/ eine Begrenzung lässt sich nicht finden, der andere Raum ist zumindest dadurch fassbar, dass ich seine Grenzen erkennen kann.


    Die Physik beschreibt den Raum als "Behälter aller Dinge". Und so gesehen fassen wir wieder beide Erscheinungen - den unendlichen und den begrenzten Raum - zusammen.


    Wenn wir den Raum als "Behälter aller Dinge" ansehen, dann können wir freudvoll auf den Raum schauen, denn nur durch ihn werden "die Dinge" ermöglicht.

  • Irgendwie werde ich dieses Bild nicht los, bei dem ich mir auf meinen Oberarm mit einem Mikroskop schaue. Irgendwie ist das Bild so losgelößt das ich durch meine Augen sehen kann. Und ich spüre diesen Menschen irgendwie, aber das Bild was ich da sehe, die Haut, ist gar kein ganzer Mensch. Ich glaube hier lösen sich die Grenzen zwischen der Person und dem Universum auf.


    Ich konnte als Person leben und auch als Person sterben, aber alles führte letztendlich zu der höchsten Einsicht.

    Jeder Moment ist einzigartig und das Universum weiß es.

  • Wenn ich keinen Gedanken fassen kann, bin ich der Raum.

    Und da bin ich undefiniert, irgendwie, werde gehalten von dir.


    Wenn da ein Gedanke auftaucht und ich diesen Gedanken verfolge, ist das so als würde etwas den Raum erfüllen. Es ist so, als würde ich der Raum sein und merken, dass da ein Gedanke in diesem Raum aufgetaucht ist und so wie meine gemachte Aufmerksamkeit, wieder geht.


    Im Prinzip ist der Raum aber auch die Stille.

    Auch die Stille, kann ich nicht berühren.


    Sie sind unveränderlich und ich kann alles tun um sie zu ändern, aber es wird niemals klappen.

  • Wenn ich keinen Gedanken fassen kann, bin ich der Raum.

    ... und mir kam noch die Frage in den Sinn: Was macht der Raum im Traum?

    Das Wort Traum beinhaltet Raum. Ist das wirklich Zufall? :?

    Ich wünsche eine gute Nacht und wunderbare T-Räume.

  • Es gibt auch eine "ganz nüchterne" Betrachtung:


    aus physikalischer Sicht ist der Unterschied zwischen Körper und Raum nicht wirklich vorhanden.

    Unsere Körper bestehen schließlich hauptsächlich aus Raum. Was den Körper ausmacht, das sind unvorstellbar starke Anziehungskräfte zwischen den "Teilchen" (in Anführungsstrichen, da es fraglich ist, was ein sogenanntes Teilchen ausmacht, jedenfalls nach unserem begrenzten Vorstellungsvermögen).

    Daraus lässt sich ableiten, dass auch aus physikalischer Sicht sämtliche Körper-Erscheinungen illusionär sind, in der Weise, dass sie nicht so sind, wie sie uns erscheinen. Also unsere Vorstellung der Erscheinung von einem Körper ist illusionär.


    Es ist sowohl interessant als auch beruhigend zu wissen, dass man sowohl auf dem Weg der buddhistischen Philosophie als auch der Physik zu einem gleichartigen Ergebnis kommt!

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Das ist mein Erkennen meiner Selbst. Da ist, sind dann nur noch zwei Teilchen und in der Strecke zwischen ihnen erscheinen alle Kräfte für zusammen gesetzte Dinge.

    Das "Wahre Ich" ist unvorstellbar winzig, noch vor der Wirkung der Quantenmechanik. Mit der Quantenmechanik beginnt Samsara, der Rest??? ist Nirvana.

  • Das ist mein Erkennen meiner Selbst. Da ist, sind dann nur noch zwei Teilchen und in der Strecke zwischen ihnen erscheinen alle Kräfte für zusammen gesetzte Dinge.

    Das "Wahre Ich" ist unvorstellbar winzig, noch vor der Wirkung der Quantenmechanik. Mit der Quantenmechanik beginnt Samsara, der Rest??? ist Nirvana.


    Ich verpacke das gerne in das Bild des Baumes, der nach oben und auch nach unten wächst. Ein Teil wächst in die Erde, wo es kaum Platz und Raum gibt. Ein Teil wächst dem Licht entgegen, da wo es den Raum gibt.

  • Das ist mein Erkennen meiner Selbst. Da ist, sind dann nur noch zwei Teilchen und in der Strecke zwischen ihnen erscheinen alle Kräfte für zusammen gesetzte Dinge.

    Das "Wahre Ich" ist unvorstellbar winzig, noch vor der Wirkung der Quantenmechanik. Mit der Quantenmechanik beginnt Samsara, der Rest??? ist Nirvana.


    Ich verpacke das gerne in das Bild des Baumes, der nach oben und auch nach unten wächst. Ein Teil wächst in die Erde, wo es kaum Platz und Raum gibt. Ein Teil wächst dem Licht entgegen, da wo es den Raum gibt.

    Ein guter Anfang! :)

  • Ein guter Anfang! :)

    Das motiviert mich.

    Oder du? :)


    Ist schon komisch... also unter der Erde... da haben ja Regenwürmer doch Platz und als Mensch sagte ich, da wäre kein Platz. Außerdem wie viele andere Wesen sich dort tummeln... da habe ich mich wohl gewaltig geirrt.


    Auf der anderen Seite, als Mensch und da scheine ich ja irgendwie drin zu stecken, ist da wirklich kein Platz für mich. Ich bin ja hier in diesem Menschen, also was anderes kann ich mir nicht vorstellen. Und etwas anderes habe ich mich auch noch nie gewagt... sag ich dir ganz ehrlich. Ich stelle mir doch nicht vor, unter der Erde zu sein. Wie soll das gehen, wenn nichts was ich von dem hier erlebe, in meine Richtung kommt? Ich will es, aber es tut sich nichts. Ich bin und bleibe in diesem Menschen.

  • Auf der anderen Seite, als Mensch und da scheine ich ja irgendwie drin zu stecken, ist da wirklich kein Platz für mich. Ich bin ja hier in diesem Menschen, also was anderes kann ich mir nicht vorstellen. Und etwas anderes habe ich mich auch noch nie gewagt... sag ich dir ganz ehrlich. Ich stelle mir doch nicht vor, unter der Erde zu sein. Wie soll das gehen, wenn nichts was ich von dem hier erlebe, in meine Richtung kommt? Ich will es, aber es tut sich nichts. Ich bin und bleibe in diesem Menschen.

    Aber in der Meditation kann man sich alles vorstellen, auch sowas.

    Träume beweisen es. Im Traum kann man ein Baum sein.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet