Hallo zusammen,
kann mir jemand zu der Praxis des Medizin Buddhas etwas sagen?
Danke sehr.
Hallo zusammen,
kann mir jemand zu der Praxis des Medizin Buddhas etwas sagen?
Danke sehr.
Die Lehre ist die Medizin, welche die Krankheit des "ich-Irrsinns" heilen kann.
Buddhadasa Bikkhu schrieb ausführlich über dies
Buddhadasa Bikkhu schrieb ausführlich über dies
Aber wohl kaum über Bhaiṣajyaguru (Yakushi Nyōrai 藥師) und die an ihm ausgerichtete Bodhisattvapraxis ...
Radha dasi : Grundlage der Praxis im ostasiatischen Mahāyāna ist das Bhagavato-bhaiṣajyaguruvaiḍūryaprabhasya-pūrvapraṇidhānaviśeṣavistāra (Sanskrit - Original ist erhalten). Ein Text der Mahāsāṃghika. Ins Chinesische erstmals übersetzt von Śrīmitra in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts; die heute übliche Übersetzung (von fünf) stammt von Xuanzang (T.450.14.404-409), um 650 entstanden. Von dieser wiederum gibt es mindestens 3 Weiterübersetzungen ins Englische, die sich als PDF kostenfrei im Internet finden lassen.
Im 8. Jahrhundert wurde der Text dann auch ins Tibetische übersetzt - von Śāntarakṣita, der da auch gleich ein paar Rituale dazu bastelte. Das wurde dann wohl auch noch "tantrisch" weiterentwickelt und auch mit Praktiken tibetischer Volksmedizin vermischt.
Die Praxis ist eine Reines-Land-Praxis, wobei es hier nicht um das 'westliche' Reine Land Amidas geht, sondern um ein 'östliches' - jedoch nicht das von Akṣobhya (offensichtlich eine andere Überlieferungslinie). Die 'meditative' Praxis ist - wie der Text, dessen Kern die 12 Gelübde Bhaiṣajyagurus sind, nahelegt - primär eine des Hörens und ('einspitzigen') Rezitierens seines Namens; sinnvollerweise unterstützt durch Mantra - / Dhāraṇī - Rezitation. Ergänzend auch Visualisierung (auf Grundlage der Beschreibung in den ersten beiden Gelübden). Die (im weitesten Sinn) "medizinischen" Gelübde beginnen mit dem sechsten. In diesem Zusammenhang heute etwas pikant: das achte Gelübde mit dem Versprechen, dass das Hören seines Namens "jene Frauen, die extrem angewidert sind von den hundert Leiden, die die Frauen heimsuchen und ihre weibliche Form aufzugeben wünschen" ein Wiederwerden als Mann garantiert. Ist aber kein Alleinstellungsmerkmal, auch in Sukhāvatī gibt's keine Frauen ...
Anders als im Amidismus wird in dieser Praxis die 'fremde Kraft' tariki 他力 ergänzt durch 'eigene Kraft' jiriki 自力 - insbesondere indem sich der/die Übende bemüht, sein Leben an den 12 Gelübden Bhaiṣajyagurus als Bodhisattva auszurichten. D.h. neben der Geistesschulung durch Vergegenwärtigung Bhaiṣajyagurus und seiner Gelübde auch an der dort entworfenen karitativen sozialen Praxis.
Beides führt - so verspricht es der Text - zu einem Wiederwerden in seinem Reinen Land. Wie Amidas Sukhāvatī ist dies das letzte Sprungbrett ins Nirvana ...
oh je ... die Scholastik
So ganz konkret wird die
Medizinbuddha Praxis bei uns ja hauptsächlich in tibetischen Zentren aufrechterhalten.
Da gibt es dann - wie z.B im Aryatara-Zentrum - regelmässig bei Vollmond Medizinbuddha-Pujas:
Hindernisse in der Dharma-Praxis und im eigenen Leben liegen an unserem Mangel an Verdiensten und aufgebautem negativen Karma. Beseitigen wir dieses Karma und bauen Verdienste auf, so verändern wir die Umstände, Hindernisse lösen sich auf und Fortschritt wird möglich.
Die Medizinbuddha Praxis ist vor allem Kranken und Verstorbenen gewidment und wird auch für den Erfolg in der Dharmapraxis durchgeführt. Sie ist eine kraftvolle Methode, um viel positives Potenzial aufzubauen und negatives Karma zu reinigen. Dabei richten wir unseren Geist mit Rezitation des Praxistextes und Meditation auf den Medizinbuddha. Die Praxis findet immer an Vollmonden statt.
Du bist herzlich willkommen, an dieser Praxis im Zentrum oder online teilzunehmen.
Man muß sich also nicht mal hinbewegen so dern kann auch online mitmachen.
Hallo Radha dasi ,
mir hilft es, dieses Medizinbuddha - Mantra zu singen, wenn ich Angst und/oder Schmerzen habe:
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Ich glaube, dass Singen und Musik entspannen, Schmerzen und Ängste lindern können und wenn dann noch ein Buddha involviert ist, kann es sehr hilfreich sein....
mir hilft es, dieses Medizinbuddha - Mantra zu singen, wenn ich Angst und/oder Schmerzen habe:
Das freut mich - also bitte meine Ergänzung nicht missverstehen. Wenn ich hier schon als Scholastiker gedisst werde dann wenigstens nicht grundlos.
Das ist wohl eine tibetische Abwandlung der letzten Worte des Dhāraṇī im Medizinbuddha-Sutra (ich spare mir mal den o.g. Originaltitel), das der Medizin-Buddha beim Eintritt in das Samādhi genannt 'Beseitigung aller Leiden und Gebrechen fühlender Wesen' spricht:
Namo bhagavate
Bhaiṣajyaguru-vaiḍūrya
Prabha-rajaya
Tathāgataya
Arthate
Samyak-sambuddhaya
Tadyathā
Om Bhaiṣajye Bhaiṣajye
Bhaiṣajya-samudgate Svaha
- etwas irritierend war für mich das 'tayate' bzw. 'teyate'; offensichtlich (bin da nicht so firm) tibetische Aussprache von Skrt "tadyathā" (= etwa "so, auf diese Weise"). Das eigentliche Mantra beginnt (wenig überraschend) erst danach mit "Om" - das Vorangehende ist die 'Anrufung' (mit der Bhaiṣajyaguru sich hier selbst anruft). Dazwischen steht vermittelnd das "tadyathā" - der Verweis auf den Weg dieses Buddha, den das folgende Mantra symbolisiert. Nun ja - in Tibet ist das wohl so üblich, wie eine kurze Recherche gezeigt hat.
Grundsätzlich: Klang ist potentiell heilsam, wobei das Erzeugen des Klanges die Wirkung des nur gehörten Klanges zu steigern vermag; es überträgt ihn. Wobei es da wie mit anderer Medizin auch ist; die Dosis macht's und wenn man ohne auskommt - um so besser ...