Hinduismus

  • Damit man im Zweifelsfall weiss, wovon man redet / schreibt:

    Heinrich von Stietencron

    Der Hinduismus

    C.H. Beck (Reihe C.H.Beck Wissen), 4. Aufl. 2017


    ISBN ‎ 978-3-406-44758-7

    E-Book 7,49 €, Broschiert 8,95 €


    Kompakte (128 Seiten) aber fundierte Einführung.Prof. Dr. Heinrich von Stietencron leitete bis zu seiner Emeritierung 25 Jahre lang das Seminar für Indologie und Vergleichende Religionswissenschaft an der Universitat Tübingen. Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und hat von 1980 bis 1993 im Vorsitz der Deutschen Vereinigung für Religionsgeschichte mitgewirkt. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Religionsgeschichte Indiens und zu allgemeinen Fragen der Religionswissenschaft.

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  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Damit man im Zweifelsfall weiss, wovon man redet / schreibt:

    Heinrich von Stietencron

    Der Hinduismus

    C.H. Beck (Reihe C.H.Beck Wissen), 4. Aufl. 2017


    Das ist die Frage. Mit 'Der Hinduismus' weiß man eigentlich schon weniger. Ich jedenfalls würde da nicht nach anderen Autoritäten und nach deren Erklärungen gehen. Vor allem weil man es ja nur eingeschränkt prüfen kann.

  • buddhaland.de/forum/thread/?postID=588201#post588201
  • Ich jedenfalls würde da nicht nach anderen Autoritäten und nach deren Erklärungen gehen.

    Frei von jedem Faktenwissen argumentiert es sich ja auch sehr viel einfacher.

    Vor allem weil man es ja nur eingeschränkt prüfen kann.

    Ja - in dem Fall kann das an einen Experten 'outsourcen'. Weswegen ich auf die Qualifikation des Autors für dieses Thema verwiesen habe - ich denke, man kann beruhigt davon ausgehen, dass der seinen Professorentitel für Indologie und vergleichende Religionswissenschaft nicht ganz unverdient erhalten hat. Für mich reicht das als Prüfung schon mal so weit aus, dem Autor Sachkenntnis zu unterstellen.


    Das ist schon mal etwas mehr, als etwa ein Herr Herzenberger vorweisen kann; ein ehemaliger Religionslehrer und Autor diverser theologischer Bücher - sein magnum opus war wohl das dickleibige (560 Seiten) 'Erscheinungen und Botschaften der Gottesmutter Maria' (Bechetermünz 1996). So ein Büchlein über Hinduismus oder Islam macht man da nebenher.


    Wie auch immer - ich vermute mal bei Stietencron eine solidere Expertise als bei mir - oder Dir.

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  • Sudhana , ich brauche nichts zu viel lesen. Die beide ehemalige Lehrer von dem Buddha waren Yogis. also das war reine Hindu-Tradition. Aber er hatte dann die beide verlassen, weil er erkannt hatte, es sei nichts ausreichend. Nach seinem Erwachen der Buddha schildert selsbt , dass er zuerst mit diesen beiden Lehrern sprechen wollte, aber die waren beide schon tot. Das klingt für mich sehr klar, logisch und nichts widerspüchlich.

    Man hat immer recht, den ganzen "Buddhismus" als nur den Teil von Hinduismus darzustellen, ist das so prinzipiell? Der Atman , der sollte mit dem Brahman sich verschmelzen, sehr vereinfacht ausgedrückt, passen nichts in das Modell von Anatta, deswegen der Buddha hatte es im Kanon verworfen... reine Versenkungen wäre dann nichts genug, man braucht den "Klaren Blick", denn alle Götter im "Hinduismus" sind auch vergänglich, was nur der Buddha erkannt hatte. Das ist für mich der reine qualitative Sprung, egal wie man das ganze um-herum-dreht.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • M. Eliade drückt die ganze Problematik sehr klar aus, ich zitiere:


    Zitat

    Der Buddha lehnte die Unterweisung dieser beiden Miester nur deshalb ab, weil er sie hinter sich gelassen hat. Die meisten Kanonische Texte sprechen von einer unüberbrückbaren Kluft zwischen dem Erleuchteten und seinen Meistern und Zeitgenosssen.

    "Auf dem Boden des Yoga hat der Buddha sich erhoben.. /E. Senart, "Bouddhisme et Yoga"/

    Der Wesen von Nibbana , wie es im Kanon man beschreibt, hat die absolut andere Qualaität, die andere Dimension, als in allen möglichen Schulen von damals herschenden Schulen in Hunduismus. Der historische Buddha sollte doch sehr gut darüber "informiert" werden.

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    Sokrates

  • Bei allem Respekt vor Éliade - Sénart, auf den er sich in dem Zitat beruft, kann in 5 Jahren seinen hundertsten Todestag feiern. Sénart war zweifellos ein wichtiger Pionier, wenn auch primär auf dem Gebiet des Hinduismus und des indischen Kastenwesens. Aber 'Bouddhisme et Yoga' erschien 1900 - das ist nur noch von wissenschaftshistorischem Interesse. Wäre traurig, wenn Religionswissenschaft und Indologie heute noch auf dem Stand von vor 123 Jahren wären. Da könnte man sich doch glatt fragen, wofür da eigentlich Lehrstühle und akademische Forschungsinstitute aus Steuermitteln finanziert werden ...


    Was Buddhas Lehrer Āḷāra Kālāma und Uddaka Rāmaputta angeht, so ist die von A. Bareau aufgestellte These, es handle sich lediglich um literarische (also unhistorische) Figuren mW bis heute nicht widerlegt. Vergleichende Untersuchungen mit der Überlieferung des nördlichen Kanon weisen darauf hin, dass MN.26 die älteste Überlieferungsform dieser Geschichte sind. Wenn diese Überlieferung historisch ist, dann weist schon Abschnitt 15 darauf hin, dass die beiden keine Brahmanen waren - und auch keine Hindus, weil es so etwas noch nicht gab.

    Zitat

    Später, immer noch in jungem Alter, als schwarzhaariger junger Mann, mit Jugendlichkeit gesegnet, in der Blüte meines Lebens, rasierte ich mir Kopf- und Barthaar ab, zog die gelbe Robe an und ging von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ...

    Das waren Śramaṇa - asketische Bewegungen, aus denen neben dem Buddhismus vor allem der Jainismus (die Schüler Nigaṇṭha Nātaputtas) hervorging und zu denen zumindest die fünf weiteren in DN.2 aufgeführten 'Richtungen' gehörten. Die Śramaṇa-Bewegung entstand im Gebiet östlich der Verbreitung der vedischen Religion - mit dem Brahmanismus bzw. Brahmanen, die zu Buddhas Zeiten allmählich einwanderten, hatte man nichts am Hut - und in der buddhistischen Textüberlieferung wird auch deutlich zwischen Śramaṇas und Brahmanen unterschieden.


    Bis aus Sāṅkhya-Philosophie, dem (z.T. darauf beruhenden) Vedanta, den mehrfach redigierten Epen und Puranas, Patanjalis Yogasutras - und auch unter jainistischen und buddhistischen Einflüssen - ein Proto-Hinduismus entstand, sollte es aber noch einige Jährchen dauern ... So etwas wie einen 'klassischen' Hinduismus haben wir erst mit Śankara, um 800 - als Karl der Große die Sachsen mit dem Christentum beglückte.


    Es ist wohl unvermeidlich, dass in einem buddhistischen Forum buddhistische Mythen verbreitet werden - um so sparsamen sollte man da mit anderen Mythen umgehen, z.B. hinduistischen. Wie mit dem sagenhaften Alter ihrer Religion und dass alle anderen indischen Religionen auf ihrem Mist gewachsen sind.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sudhana , Masao Abe sagt so ähnlich, im Buch:


    Innenansichten der großen Religionen. Buddhismus - Christentum - Daoismus - Hinduismus - Islam - Judentum - Konfuzianismus
    Sharma, Arvid (Hrsg.) Innenansichten der großen Religionen. Buddhismus, Christentum, Daoismus, Hinduismus, Islam, Judentum, Konfuzianismus. Dt. Erstausg.,…
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    Und ich rate allen, die das lesen, das Buch:


    Die Philosophie des Buddhismus
    Die Philosophie des Buddhismus
    www.amazon.de


    Weiter , wenn man auf die ebene der Persone herunterschraubt, aber keine sahliche Kritik, dann ich wünsche alles Gute!

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Was Buddhas Lehrer Āḷāra Kālāma und Uddaka Rāmaputta angeht, so ist die von A. Bareau aufgestellte These, es handle sich lediglich um literarische (also unhistorische) Figuren mW bis heute nicht widerlegt.

    Dann man sollte den ganzen Pali-Kanon auch "widerlegen".



    Bis aus Sāṅkhya-Philosophie, dem (z.T. darauf beruhenden) Vedanta, den mehrfach redigierten Epen und Puranas, Patanjalis Yogasutras - und auch unter jainistischen und buddhistischen Einflüssen - ein Proto-Hinduismus entstand, sollte es aber noch einige Jährchen dauern ... So etwas wie einen 'klassischen' Hinduismus haben wir erst mit Śankara, um 800 - als Karl der Große die Sachsen mit dem Christentum beglückte.

    Alles aber umgekehrt, zuerst war Sankhya, ( und auch Yoga-Sutra von Patanjali, apropo vermerkt) aber dann der Buddhismus. Man sollte es nur lesen, dann man sieht die Wurzeln und die krasse Unterschiede , was Satipatthana anbelangt. ( Nach Nyanaponika, oder Analayo).

    Ich bin echt raus hier, ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute, Sudhana .

    Ich wollte keinen Streit und keine Auseinander-Setzungen.

    Wenn man über die beide ehemalige Lehrer von Buddha wissen wollte, man kann es es auch mehr als genug finden.

    Ohne den Buddha als die einzigartige Persönlichkeit es wäre keinen "Budddhismus", aber nur den "Hinduismus". Das ist dein recht, Sudhana , es so anders darzustellen.

    LG. :taube:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • auch keine Hindus, weil es so etwas noch nicht gab.

    Sach mal, kannst Du nicht lesen? 4 von 5 Beiträgen hier und in dem anderen Faden beweisen anekdotisch, dass es Hinduismus schon immer gibt, und Buddha darauf aufbaut. Und du kommst mit Forschung!


    Oh Mann, Sudhana , eine tiefe Verneigung vor deinem Bemühungen und deiner Geduld.


    Allerdings muss ich zugeben, dass meine schwarze Seele diese beiden Fäden unterhaltsamer findet, als sie sollte, und anderem wegen der Vorhersehbarkeit der Posts. Diese meine Gedanken scheinen nicht gut zu meiner Praxis zu passen. Eines der beiden muss ich wohl weiter entwickeln.


    Liebe Grüße an alle, auch an die, über deren Beiträge ich gerade abwertende Gedanken habe,

    Aravind.

  • Ohne Kommentar.



    Nr. 42 (2000)

    Bauddha Dharma vs. Hindu Dharma?

    Studien zum Problem der Differenz und Konvergenz von Buddhismus und Hinduismus

    Von

    Edmund Weber

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Die Religion "Hinduismus" existiert nur in den Begriffen der Eroberer Indiens.

    :lol: :rofl:

    richtig, viele Hindus präferieren die Bezeichnung Dharma.


    (Woher kommt eigenlich dieser Reflex alle Begriffe die auf -ismus enden abzulehnen? Scheint regelrecht allergische Reaktionen hervorzurufen)


  • Hallo Sudhana.



    Erstaunlich, dass du auf meinen Kaputtschlagversuch in dieser Form reagierst. Vielleicht lag es auch daran, dass du vermutest hattest, dass ich es nicht ganz so einseitig meinte, und damit hättest du Recht.


    Man kommt ja an den gegebenen Begriffen wie Religion, Hinduismus und auch Buddhismus und Janaismus usw nicht vorbei, wenn man sich für Ideengeschichte interessiert. Insofern traue ich jemanden wie dir, der offenbar viele Autoren, die zu selben Zeitabschnitten forschten und forschen, gelesen hat, ein verlässliches Urteil über die Qualität einer Schrift, in welcher der Begriff Hinduismus genauer bestimmt werden soll, zu. Knappe 128 Seiten, Beck Verlag, wirkt ja nicht schlecht allein für meinen ersten Blick.


    Für dieses ernsthafte Interesse an Ideengeschichte braucht es natürlich Vertrauen in den wissenschaftlichen Ethos des Menschens der hierüber forscht und schreibt. Auch ich habe von diesem möglichen Vertrauen nicht wenig profitiert und wie gesagt ist dieses Vertrauen ja eine Notwendigkeit, anders macht diese Beschäftigung ja keinen Sinn.


    Letztlich stellt sich mir nur die praktische Frage, welche Praktiken die man Hinduismus zuordnet, auch für selbstverstandene Buddhisten interessant sein können, bzw welche generell gesundheitsfördernde (ob nun mental oder körperlich) Praktiken vorliegen. Ein Interesse an der Ideengeschichte, also ein Interesse an Beschreibungen über die Entfaltung

    gewisser Ideen innerhalb verschiedener Kulturen wozu beispielsweise auch die Nennung grösserer Kulminationspunkte in Form bestimmter Personen oder entstehender einflussfesterer Denktraditionen gehört, besteht bei mir nicht. Ich teile die solcher Forschung und Nacherzählung zugrundelegende Prämisse nur eingeschränkt. Das heisst: ich weiß dass sich Menschen gegenseitig beeinflussen, dass Gedanken sowie Handlungen das Denken und Handeln anderer beeinflussen können. Insofern macht eine ideengeschichtliche Betrachtung Sinn. Andererseits erkenne ich durch das Vorhandensein gewisser sogenannter buddhistischer Texte gewissermassen einen Menschen, der ausserhalb aller Konzepte stand und über ihnen stehend lehrte. Das heisst, in einer Kosmologie welche ich denken kann ist Buddha eine natürliche, quasi naturgesetzgebene, sich allerdings sehr selten manifestierende Möglichkeit. Insofern rückt (aus meiner Perspektive), was die Lehren einer solchen Person angeht, Ideengeschichte zur Erklärung ihres Zustandekommens in den Hintergrund (und in den Vordergrund eine Praxis zur Läuterung des Geistes - ich schreibe es mal so).


    Es ist bezeichnend, dass es sich bei dem letzten Vorfall Buddha (so sehe ich es wie schon beschrieben) um einen in Relation gesehen fortgeschrittenen bis hochentwickelten Kulturraum gehandelt hat. Das heisst für mich wiederrum, dass weiteres wertvolles Wissen 'hier' zu finden ist, und ab da bin ich bei der schon gestellten praktischen Frage nach 'Hinduismus'.




    Ich wünsche einen schönen Abend

  • Die Religion "Hinduismus" existiert nur in den Begriffen der Eroberer Indiens.

    :lol: :rofl:

    Die ganze Diskusssion ist echt zum Lachen, das stimmt.

    Warum? Ich lese in Wikipedia, aber die Fussnote weist auf den Autor von Sudhana hin:


    Zitat

    Artikel 25 der indischen Verfassung, welcher der Religionsfreiheit und den diese einschränkenden Rechten des Staates gewidmet ist, enthält in einer Zusatzbestimmung zu Absatz 2b die Präzisierung, dass der Hinduismus auch Jainismus, Buddhismus und Sikhismus umfasst. Damit folgt die Verfassung durchaus Savarkars Forderung, unter Hindutva alle Religionen und Weltanschauungen zusammenzufassen, die auf indischem Boden entstanden sind und Indien als ihr Heiliges Land betrachten. Ursprünglich ging es vor allem darum, im Kampf um die Unabhängigkeit und die künftige Machtverteilung eine möglichst große Mehrheit von „Hindus“ gegenüber den Muslimen zu erreichen. Gegen diese „Vereinnahmung“ als „Hindus“ haben sich bisher nur die Sikhs vor dem Verfassungsgericht mit Erfolg gewehrt.[11]


    von Stietencron: Der Hinduismus. S. 83–84.


    So viel Lärm um nichts.. Diese Frage würde doch kein Inder stellen, aber nur wir..


    Hinduismus – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich hab mir das Buch heruntergeladen und der Mann ich gut. Klar und nicht überzeugen wollen, bisher. Einer der Fakten gesammelt und geordnet hat. Mir gefällt das, weil ich das bei technischen Themen auch so mache. Gibt mir jedenfalls viel Futter, um mein Unverdautes verarbeiten zu können. :like:

  • Letztlich stellt sich mir nur die praktische Frage, welche Praktiken die man Hinduismus zuordnet, auch für selbstverstandene Buddhisten interessant sein können, bzw welche generell gesundheitsfördernde (ob nun mental oder körperlich) Praktiken vorliegen.

    Ach, liebe eitelpfuetze , wenn man auf dem anderm Ufer schon steht, dann man fragt mehr nichts, und auch braucht kein "geschicktes Mittel". Und keine "Ismen". Wenn wir alle hier so verbissen nach den "Ismen " sind, dann es bedeutet nur eins.. *lach*... wir alle sind noch am diesem Ufer, .... Bei sehr tiefen Versenkungs-Stufe, wie es bei dem historischen Buddha war, als er imstande war, alle seine vorherige Existenzen zu sehen, das ist kaum möglich zu erlangen, wenn überhaupt. Und nur , wenn, das wäre der Präzedenz-Fall, und man könnte in die Klapsmühle landen. So MN 136, der kleine Abschnitt.


    Zitat

    12. "Aber, Ānanda, da erlangt irgendein Mönch oder Brahmane mittels Eifer, Anstrengung, Hingabe, Sorgfalt und richtiger Aufmerksamkeit solche Konzentration des Herzens, daß er, wenn sein Geist konzentriert ist, mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, jene Person hier sieht, die sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, sich vom Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen enthält, von falscher Rede, von gehässiger Rede, von grober Rede, vom Geschwätz; die nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hat, und er sieht, daß sie bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererschienen ist, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. Er sagt: 'In der Tat, gute Handlungen gibt es nicht, ein Ergebnis von gutem Verhalten gibt es nicht; denn ich sah eine Person, die sich da enthielt, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, vom Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen enthielt, von falscher Rede, von gehässiger Rede, von grober Rede, vom Geschwätz; die nicht habgierig war, einen Geist ohne Übelwollen hatte, und richtige Ansicht hatte, und ich sehe, daß sie bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererschienen ist, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle.' Er sagt: 'Bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode erscheint jeder, der sich davon enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, sich vom Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen enthält, von falscher Rede, von gehässiger Rede, von grober Rede, vom Geschwätz; der nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hat, in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. Jene, die es so wissen, wissen es richtig; jene, die es anders wissen, sind im Irrtum.' So bleibt er stur bei dem, was er selbst weiß, gesehen und entdeckt hat, und beharrt: 'Nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.'"


    Das ist echt egal, es geht um den Hinduismus oder Buddhismus, rein praktisch gesehen.

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    Sokrates

  • Ohne Kommentar.

    Okay, dann einen dazu von mir. Zunächst einmal - es ist eine Binsenweisheit, dass miteinander in Kontakt stehende Kulturen eben nicht nur auf militärischer Ebene um Ressourcen konkurrieren, sondern sich dazu auch ökonomisch und kulturell austauschen. Wobei der Kontakt zwangsläufig auch zu einem Austausch von Ideen führt; u.a. auch 'religiöser' Art. Die Entstehung des Christentums - einer typisch hellenistischen Synkresie von Ideen unterschiedlichster kultureller Provenienz - ist das wohl am besten untersuchte Beispiel dafür.


    Ich habe nun den zweifellos interessanten Artikel Herrn Prof. Webers (noch) nicht gelesen, aber dass er da so freihändig mit einem "Selbstverständnis der Inder" jongliert, erstaunt mich schon etwas. Da frage ich mich natürlich, wie er davon erfahren hat und wer oder was dieses indische Selbst ist, das sich da verstehen soll. Alle Inder? Wobei schon mal zu fragen wäre, wer denn da so dazugehört und wer nicht. Die Pakistani? Sikh? Die Muslime? Trotz (beidseitiger) Vertreibungen nach der Unabhängigkeit (ca. 17 Millionen Menschen) und dreier (oder waren es vier?) Kriege mit Pakistan immer noch über 14 % der Bevölkerung ... Die Hindus? 80% der Bevölkerung der Republik Indien ... Und die haben ein Selbstverständnis? Alle dasselbe? Oder nur die Mehrheit? Die absolute oder die relative? Und wer hat die wie festgestellt?


    Schon mal eine Menge Fragen (wobei mir beim Überfliegen auch zumindest zwei seiner 'Schlussfolgerungen' eher spekulativ erschienen). Etwas schwammig ist das ja schon, was Weber da als "Selbstverständnis der Inder" verkaufen will. Zumal in dem Zitat offen bleibt, wo Weber dieses angebliche Selbstverständnis (das man als solches ja auch noch hinterfragen könnte) historisch verordnet. Für mich klingt das erst einmal nach Hindutva. Eine recht ungesunde Sache, wie ich finde.


    Die Eingemeindung Buddhas, also der in dem anderen Thread schon angesprochene "Heldenklau", ist natürlich schon länger Teil dieser Ideologie von einem "indogenen Dharma". Ein eigentlich recht bekanntes Modell: Verbindung eines meist gezielt unscharf definierten geographischen Reviers mit einer dessen Bevölkerung oktroyierten uniformen Ideologie. Nationalismus funktioniert nicht nur im Westen - und im Osten nicht nur in Russland und Ukraine. Ist ansteckend wie die Pest.


    Ansonsten erlaube ich mir hier in einem buddhistischen Forum die Bemerkung, dass es der Verständnistiefe des Autors kein gutes Zeugnis ausstellt, wenn er hinsichtlich Buddhismus und Hinduismus über "essentielle dharmische Verwandtschaft" schwadroniert. Da scheint jemand Probleme mit dem Verständnis von Anātman zu haben - da ist jede Verwandtschaft aufgekündigt, schon gar "essentielle". Bezeichnenderweise fällt dem Autor als eine der möglichen "Unterscheidungen" seines "indogenen Dharma" in der Richtung bestenfalls "atheistische und theistische Weltanschauungen" ein. Um etwas mehr als Atheismus geht es da schon.


    Wenn man sich die (durchaus beeindruckende) Publikationsliste von Herrn Prof. Weber anschaut, klärt sich das Bild etwas bzw. mein oben geschilderter Eindruck vertieft sich. Als ein Nebenschwerpunkt seiner Tätigkeit fällt da Hinduismus auf - Buddhismus hingegen kaum. Außer dem oben Zitierten mal ein Essay 'Die Einheit von Buddhismus und Hinduismus in Erfahrung und Lehre des Dalai Lama' oder 'Ambedkars Neo-Buddhismus und seine Beziehung zum Hindu Dharma'. 'Ein sakralpädologischer Essay über Jesus, Buddha und Krishna' :roll: . Naja ... Die Wechselbeziehungen, die da thematisiert werden, scheinen alle noch recht junger Natur zu sein. Zur Frage des geschichtlichen Verhältnisses zwischen Buddhismus und Hinduismus gibt das - wie auch das obige Zitat - jedenfalls nichts her.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Das ist echt egal, es geht um den Hinduismus oder Buddhismus, rein praktisch gesehen.


    Eben dswg stellt sich ja die praktische Frage: was gibt es Hilfreiches unter 'Hinduismus'. Um den Begriff allein geht es ja nicht, praktisch gesehen.


    Buddha gründete ja keinen Buddhismus und grenzte seine Lehren ja auch nicht von Hinduismus ab. Die Frage nach Buddhismus und Hinduismus kann man mit Interesse an einem Begriffs und Vorstellungsdiskurses stellen aber auch in Hinblick auf Verständigungsmöglichkeiten, etwaigen Gemeinsamkeiten, und hilfreichen Praktiken.

  • Was Buddhas Lehrer Āḷāra Kālāma und Uddaka Rāmaputta angeht, so ist die von A. Bareau aufgestellte These, es handle sich lediglich um literarische (also unhistorische) Figuren mW bis heute nicht widerlegt


    Bis aus Sāṅkhya-Philosophie, dem (z.T. darauf beruhenden) Vedanta, den mehrfach redigierten Epen und Puranas, Patanjalis Yogasutras - und auch unter jainistischen und buddhistischen Einflüssen - ein Proto-Hinduismus entstand, sollte es aber noch einige Jährchen dauern ..

    So. Also, Sudhana , ich hatte bei H.W. Schumann nachgeschaut, im Buch " Leben und Lehre des Gotama" /der historishe Buddha/", und der Autor meint, aufgrund von reiner strukturelllen Analyse von den Texten im Kanon, ich erspare mir das Zitieren, es geht sehr klar um die reale Personen. Beide! Die lehrten sehr tiefe Stufen von Jnana, und das ist doch reiner Yoga. Der Siddhartha erkannte aber, das ist der Weg, der eher so wie zum Bereich von "Nichts-heit " gehört, oder , andere Autoren: "Nicht-et-weis-heit". Also, kurz zusammengefasst, das waren so wie alte Weisheit-Lehren, aber noch kein Buddhimus per se, wie er der Buddha im Kanon es gestaltete, nach dem Erwachen.

    Wenn ich also deine Argumentation verfolge, ich frage mich dann, was bleibt dann von Pali-Kanon übrig? Du hattest selbst geschrieben, Sudhana , du hattest den Autor persönlich kennengelernt.


    Ich wollte aber zum zweitem Zitat "nachhacken". Sankhya war , wenn man dir folgt, später als der Buddhismus selbst?



    Zitat

    Die Überlieferung nennt Kapila, Autor des verlorengegangenen Samkhya-Sutra, als Begründer des Systems. Ob es sich hierbei um eine historische oder um eine rein legendäre Person handelt, ist in der Forschung umstritten. Als wichtigste Textquelle gilt das älteste erhaltene Werk der Tradition, die Samkhya-Karika von Ishvarakrishna, eine Sammlung von insgesamt 72 Lehrstrophen, die etwa zwischen 350 und 450 n. Chr. verfasst wurde. Aus diesem Text ist die Lehre in der vorliegenden Form bekannt. Als Kernzeit des Samkhya ist die klassische Epoche anzusehen (um 400 v. Chr. bis um 700 n. Chr.). Das Mahabharata, das große indische Epos (300 v. Chr. – 500 n. Chr.) wurde deutlich vom Samkhya beeinflusst. Das Samkhya war schon früh mit dem Yoga eine enge Verbindung eingegangen. Das Samkhya lieferte die Theorie, das Yoga bildete die Praxis.[2][3]

    Aufgrund dieses ergänzenden Aspekts werden die beiden Systeme auch unter der Wortkombination „Samkhya-Yoga“ paarweise zusammengefasst. Gegen Mitte des ersten Jahrtausends ging das System des Samkhya vollständig im Yoga auf und zählt daher heute vielfach zu den erloschenen Traditionen indischer Philosophie, auch wenn viele ihrer Grundideen durch Aufnahme in die Lehrgebäude zahlreicher nachfolgender Strömungen weiterhin am Leben erhalten wurden. So beruft sich die Theorie des hinduistischen Medizinsystems, des Ayurveda, ganz wesentlich auf das philosophische System des Samkhya.[4] Feuerstein (2009)[5] widerspricht dieser Auffassung, insofern beide Traditionen ihre eigenen, klar charakterisierten Theorien und praktischen Methoden haben.

    Hier wir haben wieder Yoga, egal wie man es hier oder herum dreht. Der Sidharhtha, ich schlussfolgere nur, sollte diese Methoden sehr gut beherrschen, denn diese beide schon erwähnte Lehrer hatten es echt toll gemeistert. So dein Zitat wirkt auf mich eher echt verwirrend, sorry tausendmal. Der historische Buddha war strikt gegen die Ansichtweise von Upanischaden, daran besteht ( für mich) keinen Zweifel.Der Buddha hatte die nur die tiefste versenkung verworfen, denn das einzugartige im Kanon , das ist der "Klarer Blick". also "Vipassana", und das war der "Fort-schritt", wenn man das mit Yoga vergleicht. Also , lieber Sudhana , ich meine, du zäumst das Pferd von hinten auf.

    Rein strukturell gesehen, man kann sehr gut nachvollziehen, dass der Buddhismus ( mit der Getallt von Buddha) kam eindeuitig später. Der Buddha selbst könnte auch früher geboren werden, also , nach H.W. Schumann ( Probleme der Datierung) , so ca. 563 v. Chr., aber es ist nichts so entscheidend, er hatte zuerst doch Yoga-methoden studiert und war sehr erfolgseich. Aber er ging weiter.

    Ich finde die ganze Argumentation von dir nichts schlüssig, mir ist , apropo, nichts das ganze enorm wichtig, aber ich bin selbst praktiziere Yoga, deswegen es interessiert mich.

    P.S. Es gilt immer zuerst Ockhams Rasiermesser, aber wenn ich deiner "Methode " folge, man könnte auch vermeinen, dass Mahyana war so wie früher oder zugleich mit Hinayana, so siehst du auch doch nichts, oder?

    LG, schönen Abend. :tee:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Kastensystem nennen wir in Bayern Tragerlsystem. 1 Tragerl a 20 × ½l Bier. Das ist bei uns in Bayern heilig.

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Sudhana , ich brauche nichts zu viel lesen. Die beide ehemalige Lehrer von dem Buddha waren Yogis. also das war reine Hindu-Tradition.

    Gerade weil die Entstehung von Religionen komplexe Prozesse sind, kann man da nicht differenziert genug vorgehen, weswegen es nicht hilfreich ist, da pauschale Begriffe zu verwenden und auch nicht solche die etwas bezeichnen, dass es erst später gab.


    Auch wenn die Elemente, die man später im Hinduismus findet - die Veden, die Upanischaden, Yoga alte Ursprünge haben, haben diese Elemente zu Buddhas Zeit erst langsam zusammengefunden.


    Zu der Kultur der Indo-arischen Einwanderer, aus der die Veden stammen . gab es ja eine "Schwesterreligion" in Persien. Die Devas der Veden entraprechen, den Devae der Altiraner, Indra entspricht Andar, Mithra entspricht Mitra und Varuna entspricht Varuna.


    Während viele andere Elemente die man später im Hinduismus wiederfindet, wohl einen Ursprung in der Religion der Ureinwohner hatte. Vor dem Eintreffen der Indoarier die wohl dravidischen Induskultur mit ihren Städten Mohenjo -Dajo und Harappa gab. Und auf einen Siegel hat man Elemente gefunden, in denen man yogischen Elemente sah und solche die man mit Shiva verbindet.


    Über die Jahrhunderte beinflusste sich die unterschiedlichen Traditionen. Buddhas Zeit war eine Zeit der religiöses Neuordnung und aus dem Nachihinein betrachtet, wurden dann viele der damals aufgekommen Ideen und Praktiken zu den Wurzeln dessen was man heute als Hinduismus kennt.

    Ideen wie die von Karma, Wiedergeburt und Yoga kamen auf und wie immer wenn neue Ideen aufkommen, dann ist das meistens mit einer Neuinterpretation des alten verbunden.


    Um diese Prozesse besser zu verstehen, ist es aber nicht so sinnvoll den Begriff "Hinduismus" schon auf diese frühen Zeit anzuwenden.


    Aber natürlich kann man einfach unterschiedlich alles indische als hinduistisch sehen. Dann ist es aber so, dass einem vermutlich Buddhismus und Jainismus zu hinduistischen Strömungen wird.Aber was genau soll das bringen?