Anhaftung versus Engagement

  • michaelhecht:

    Wenn ich aber der einzige bin, der immer nachgibt, ruhig bleibt, nie aufbegehrt, wird mir das möglicherweise als Schwäche ausgelegt: "Mit dem kann man's ja machen". Das wäre dann eher schlecht.


    Das buddhistische Verhaltensrepertoire ist durchaus reich und nicht nur auf die Rolle des Obersofties oder des Weicheis beschränkt. Es spricht nichts dagegen, wenn du - unter Wahrung der Fairness - auch mal klipp und klar sagst, was Sache ist. Und warum solltest du immer nachgeben? Du kannst auch freundlich hartnäckig für deine Sache eintreten, besonders dann, wenn es dir gelingt klarzumachen, dass den Interessen der Firma damit gedient ist.


    Onda

  • michaelhecht:

    Hallo,


    ich habe zur Zeit wahnsinnigen Stress bei der Arbeit mit meinem Chef, der ein Projekt, für das ich verantwortlich bin und das meiner Meinung nach für unser Unternehmen wichtig ist und das mir eigentlich wirklich Spaß macht, permanent angreift, diskreditiert und vor versammelter Mannschaft durch den Dreck zieht. Ich leide darunter erheblich.


    Meine Frage: Kann man für etwas (z.B. ein Projekt) engagiert sein ohne anzuhaften (und damit bei Schwierigkeiten zu leiden)?


    Hallo Michael,
    witzig - mir geht's gerade ähnlich und ich erkenne darin für mich eine Serie. Leider kann ich noch nichts Schlaues darüber sagen. Ich kontempliere noch: Liegt es an mir und meiner Art? Liegt es daran, dass ich zu viel für zu doofe Leute tue? Oder liegt es einfach in der Natur der Sache = wer viel tut, kriegt auch immer viel auf's Dach?
    Da muss ich noch überlegen.


    Jedenfalls: herzliches Beileid und vor allem gute Besserung.


    Bei starken Schwierigkeiten mit einzelnen, penetranten Menschen hat mir bisher Metta- und Tonglen-Meditation erheblich geholfen.


    LG, LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo Leute,


    Zitat

    crazy-dragon schreibt:
    ... Selbst wenn er ein Oberkotzbrocken ist und Dich nicht leiden kann, wird er immer seine- monetären, geschäftlichen- Interessen über Persönliches stellen ...


    Antwort darauf: Leider sind Menschen nicht so rational. Der eigene sofortige Triumph in einer firmenpolitischen Intrige ist wichtiger als ein eventueller,
    eher unwahrscheinlicher, finanzieller Verlust in der Zukunft. Das erscheint zwar irrational ist aber sehr menschlich ;)


    Zitat


    Losang Lamo schreibt:
    Liegt es an mir und meiner Art? Liegt es daran, dass ich zu viel für zu doofe Leute tue? Oder liegt es einfach in der Natur der Sache = wer viel tut, kriegt auch immer viel auf's Dach?


    Das kann ich noch ergänzen: Wer gut ist bekommt immer noch mehr aufgedrückt, wer faul und dumm ist, hat ein entspanntes Leben! :badgrin:


    Ich denke wenn man engagiert ist und in einem "normalen" deutschen Unternehmen arbeitet, landet man früher oder später bei vergleichbaren
    Anschauungen und selbstzweifeln. Pareto lässt grüßen: 20% der Mitarbeiter halten den Laden am laufen (maximal), 80% sind Mitläufer oder sogar
    schädlich. Man selbst gehört natürlich immer zu den 20% :D (Jeder der jetzt zustimmend nickt muss unbedingt Dilbert lesen).


    Irgendwer sollte man ein Buch schreiben à la: "Angewandter Buddhismus für den Berufsalltag".


    Der Berufsalltag hält jede Menge der unterschiedlichsten Herausforderungen für buddhistische Übungen bereit. Anstrengende Chefs oder Kollegen die einen
    ausnutzen sind davon nur ein Bruchteil.


    LG,


    Micha

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • michaelhecht:

    Bei euch klingt alles immer so einfach. Offensichtlich liegt jede Menge Übung vor mir.



    :) ;)
    ach ja.. einen darf ich ja noch :D

  • Grüß Dich und ganz recht herzlich Willkommen Werter michaelhecht,


    Zitat

    michaelhecht: Irgendwer sollte man ein Buch schreiben à la: "Angewandter Buddhismus für den Berufsalltag". Der Berufsalltag hält jede Menge der unterschiedlichsten Herausforderungen für buddhistische Übungen bereit. Anstrengende Chefs oder Kollegen die einen
    ausnutzen sind davon nur ein Bruchteil.


    Das Buch gibt es schon dreimal Minimum ... [Buddhas dharma als Arbeitshypothese für die 24Std. eines Tages, für überall gegenwärtig]


    1. Tipitaka (Tripitaka), der Pali Kanon


    2.Milarepas gesammelte Vajra-Lieder, Bd.1Milarepa (Autor), Tsang Nyön Heruka (Autor) [Gebundene Ausgabe] + Milarepas
    gesammelte Vajra-Lieder, Bd.2


    oder falls 2. zu preiswert erscheint ?
    2. Alternativ Herr der Yogis: Das Leben von Jetsün Milarepa [Broschiert] Tsang Nyön Heruka (Autor), Thomas Roth (Übersetzer)


    3. Zen ist die grösste Lüge aller Zeiten [Taschenbuch] Kodo Sawaki (Autor), Kushiya Shusoku (Redakteur), Muho Nölke (Übersetzer)


    Viel Freude & Inspiration weiterhin im Buddhaland


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Hallo,


    hier noch eine Frage zur Literatur (zu Tonglen habe ich mir gerade was bestellt).


    Ich lese seit ein paar Tagen ein Buch über das Karma Yoga (http://www.amazon.de/Karma-Yog…TF8&qid=1297707493&sr=8-2). Ich bin zwar noch nicht durch, aber mir scheint, das trifft genau das Problem.


    Das Karma Yoga ist aus der Bhagavadgita (welche nach Buddha entstanden ist) und scheint mir große Übereinstimmungen mit dem Buddhismus bzw. den hier diskutierten Sichtweisen des "nicht erfolgsbezogenen Handelns" zu haben.


    Kann einer von euch da was zu sagen (auch wenn es nicht originär buddhistisch ist).


    LG,


    Micha

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Mal so zwischendurch:
    Gegen Erfolg ist nichts zu sagen.
    Auch nicht dagegen, Erfolg anzustreben.
    Eine gesunde Zielorientierung ist für erfolgreiches Handeln in dieser Welt unerlässlich.
    LG
    Onda

  • Zitat

    michaelhecht: Kann einer von euch da was zu sagen (auch wenn es nicht originär buddhistisch ist).


    Also originär buddh. txt.dat. passt IMHO: folgendes zum Thema :


    BUDDHISMUS UND GESELLSCHAFT.pdf


    aus: Fehler bei der Dharma-Praxis"Die weltlichen Winde blasen in meinem Geist" Aus einer Unterweisung, die der 1995 verstorbene Ehrwürdige Geshe Ngawang Dhargyey im Dhargyey Buddhist Centre, Dunedin, Neuseeland, gegeben hat.


    Damit wir den reinen Dharma üben können, müssen wir die Anhaftung an die acht weltlichen Dharmas - die acht weltlichen Hoffnungen und Ängste - aufgeben. Diese sind: Glücklich sein, wenn man weltliche Belohnung erfährt, und unglücklich sein, wenn man solche Belohnung nicht erfährt; glücklich sein, wenn man gelobt wird, und unglücklich sein, wenn man kritisiert wird; glücklich sein, wenn man sich geistig und körperlich wohlfühlt, und unglücklich sein, wenn man geistig und körperlich leidet; glücklich sein, wenn man angenehme Dinge hört, sowie unglücklich und aufgeregt sein, wenn man unangenehme Dinge hört.


    Das Verhalten im alltäglichen Leben
    “Verübe keine negativen Taten,
    Sondern sammelt tugendhafte Taten an.
    Zähmt und übt Euren eigenen Geist.“

    Shakyamuni Buddha


    Unbehagen über die acht vergänglichen Angelegenheiten des Lebens zerstreuen


    Das halte ich erst mal für eine entsprechende mögliche Arbeitshypothese?
    Und wünsche Dir Werter michaelhecht viel Freude dabei.


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Hallo Onda, hallo Dorje Sema,


    das was Dorje Sema über die Anhaftungen an die acht weltlichen Darmas schreibt, kann ich schon gut nachvollziehen.
    Das entspricht den Inhalten des Karma Yoga (kennt hier wohl doch keiner ;) ).


    Aber Ondas:

    Zitat


    Gegen Erfolg ist nichts zu sagen.
    Auch nicht dagegen, Erfolg anzustreben.
    Eine gesunde Zielorientierung ist für erfolgreiches Handeln in dieser Welt unerlässlich.


    verwirrt mich jetzt schon. Dalai schreibt doch:

    Zitat


    Bemühe nur dich um die Tat, doch niemals um Erfolg der Tat!
    Nie sei Erfolg dir Grund des Tuns, – doch meid‘ auch Tatenlosigkeit!


    Lustiges Detail: ist mir erst jetzt aufgefallen, dass das aus der Bhagavad Gita ist.
    Soviel ich vom Buddhismus verstanden habe sollte dieser mit der Gita hier doch vollkommen übereinstimmen.
    Liege ich nun daneben, oder steht Ondas Aussage dazu im Widerspruch?


    Bitte antwortet jetzt nicht wieder à la Radio Eriwan: "Im Prinzip schon, aber ..." ... weitere schwammige nebulöse Aussagen ...
    Wenn immer alle Ratschläge auf vielleicht und im Prinzip schon und kommt darauf an lauten, dann hilft einem das
    auch nur bedingt weiter. Ok, Buddhismus ist keine Wissenschaft, aber immer nur von allem ein bischen immer vorsichtig, zu
    nichts bekennen - das kann doch auch nicht der Weg sein, oder?


    Danke für euer Interesse an und euren Posts zu diesem Thema, liebe Grüße


    Michael

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."


  • Das ist nicht gut! Ich verwende schon Urteile, das bewirkt , keine Reaktion. Komm ich mit schwammigen Vorurteilen kann ich mich jeder Zeit der Kritik entziehen mit weiteren Schwammigkeiten. Urteile erforden Antworten die belegt werden können.

  • Hallo Michael,


    es ist gut, dass dich der Widerspruch zwischen den verschiedenen Äußerungen verwirrt. Denn auf solche Fragen gibt es meist keine einfachen Antworten. Auf die eine oder andere Frage wirst du im Buddhismus ein entschiedenes "Jein" zur Antwort erhalten.


    "Bemühe nur dich um die Tat, doch niemals um Erfolg der Tat!" (Kein Statement vom Buddha übrigens).
    EIn solcher Satz bedarf der Interpretation. Was damit gesagt werden soll: Achte auf das Ausmaß deiner Identifikation mit einem Projekt, achte auf das Ausmaß deiner Anhaftung, deiner Gier, achte auf das Ausmaß einer ungesunden Zielorientierung.


    Ein solcher Satz kann leicht missverstanden werden. Als müsse man sich nicht mehr um das Ergebnis seines Tuns scheren. EIn solcher Satz klingt schön, er ist edel und idealistisch. In unserem Alltag zählen aber auch die pragmatischen Dinge, da gilt es zwischen den hohen Idealen und den Anforderungen des Lebens eine gesunde Balance zu finden. Wenn jemand ein Haus bauen will, dann sollte er einen Plan vor Augen haben und diesen zielstrebig verfolgen, sonst wohnt er am Ende unter der Brücke.


    LG
    ONda

  • Milou:


    Antwort darauf: Leider sind Menschen nicht so rational. Der eigene sofortige Triumph in einer firmenpolitischen Intrige ist wichtiger als ein eventueller,
    eher unwahrscheinlicher, finanzieller Verlust in der Zukunft. Das erscheint zwar irrational ist aber sehr menschlich ;)


    Menschlich? Würde eher sagen, kurzfristig-naiv... ;) Bei meiner Antwort bin ich davon ausgegangen, daß der Chef gleich Inhaber ist; wenn er jedoch Bereichsleiter oder sonst was ist, also lediglich Angestellter, handelt er sehr fahrlässig, denn geht der Schuß nach hinten los, lachst Du nachher. Ich kenne mich schon ein bißchen aus mit diesen Herren und gehörte auch mal dazu... :D
    Allerdings scheint die Mobberei derzeit absolut beliebt zu sein in allen Lebensbereichen, von der Schule bis zum Chefarzt.
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Ja crazy-dragon,


    hast du gut erkannt (bist doch nicht so crazy ;) )


    Er ist angestellt und ja er schädigt das Unternehmen. Allerdings ist man bei uns sehr human, da wird keiner so schnell entlassen,
    zumal solange die positiven Leistungen noch die negativen überwiegen (steht aber langsam auf der Kippe).


    Nachdem was ich hier in den letzten Tagen gelernt habe, werde ich erstmal an MIR arbeiten. Wenn ich mein Ego in den Griff bekomme
    kann ich mich vielleicht engagieren ohne anzuhaften, Gleichmut bewahren auch in kritischen Situationen und letztendlich auch meinem
    Chef rechtzeitig entgegentreten ohne Schiss vor den Konsequenzen. Das wird MIR hoffentlich weniger Leiden verursachen. Was ER mit seinem
    Leben macht muss er selbst wissen.


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Zitat

    Onda: Wenn jemand ein Haus bauen will, dann sollte er einen Plan vor Augen haben und diesen zielstrebig verfolgen, sonst wohnt er am Ende unter der Brücke.


    Wer sagt oder bestimmt den dass, das so wie von Dir dargestellt ist ?
    Hört sich für mich eher nach Phobie an ?


    Wie viele hatten bereits ein Haus gebaut eine Familie gegründet und standen [noch lebendig] mit nichts in der Tasche da ?
    Frau/Mann weg, Haus weg, alles was von Bedeutung war einfach weg;
    und es war nicht immer Planlosigkeit, Achtlosigkeit und mangelnder Fleiß.


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Dorje Sema:
    Zitat

    Onda: Wenn jemand ein Haus bauen will, dann sollte er einen Plan vor Augen haben und diesen zielstrebig verfolgen, sonst wohnt er am Ende unter der Brücke.


    Wer sagt oder bestimmt den dass, das so wie von Dir dargestellt ist ?
    Hört sich für mich eher nach Phobie an ?


    Lieber Dorje, ich habe lediglich geschrieben, dass jeder, der ein Ziel verfolgt, zusehen muss, auch die nötigen Schritte zu dessen Verwirklichung zu gehen. Ob sich das Ziel dann realisieren läßt, steht auf einem ganz anderem Blatt. Es liegt nicht in unserer Macht, all unsere Ziele zu verwirklichen. Was allerdings in unserer Macht liegen kann, ist die bewusste Entscheidung für oder gegen bestimmte Ziele.


    Onda


    (Interessanter als alle Texte ist das, was die Leute so in sie hineinlesen... Wenn du den oben isoliert zitierten Satz in seinem Kontext wahrgenommen hättest, würde es keinen Anlass zum Missverständnis gegeben haben)

  • Milou:


    Nachdem was ich hier in den letzten Tagen gelernt habe, werde ich erstmal an MIR arbeiten. Wenn ich mein Ego in den Griff bekomme
    kann ich mich vielleicht engagieren ohne anzuhaften.


    :P Erinnert mich an meine Ex-Firma, diesselbe Konstellation: Mein Chef sagte mal zu mir: " Sie sind hier eben der Watschenmann..." Ich habe gegrinst und weiter mein Ding durchgezogen. Dann kam ein neuer Vorstand, der sofort einen Affen an mir gefressen hatte, wohl weil wir beide liefen, ich ein bißchen besser... :D Der mochte meinen Chef, den Bereichsleiter, aber sofort nicht- und nach kurzer Zeit ging dieser In Urlaub und kam nie wieder. Später hatte er noch einen Herzinfarkt, überlebte aber. Ich erreichte aber das gesetzte Ziel...


    " Was ist das Tao, sprich der Weg? Euer tägliches Leben ist das Tao..."Dies zu Deinen Bedenken, man müsse im Kloster leben...


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Milou:

    Hallo,


    ich habe zur Zeit wahnsinnigen Stress bei der Arbeit mit meinem Chef, der ein Projekt, für das ich verantwortlich bin und das meiner Meinung nach für unser Unternehmen wichtig ist und das mir eigentlich wirklich Spaß macht, permanent angreift, diskreditiert und vor versammelter Mannschaft durch den Dreck zieht. Ich leide darunter erheblich.


    Meine Frage: Kann man für etwas (z.B. ein Projekt) engagiert sein ohne anzuhaften (und damit bei Schwierigkeiten zu leiden)?


    Grias di Milou,


    Wenn man sich für ein Projekt einsetzt weil es gut ist, nimmt man Schwierigkeiten in Kauf und lernt sie zu verstehen. Wenn das Projekt nicht so gut ist, versucht man sich damit zu identifizieren, es zu etwas eignen zu machen (für die Firma...) und wenn man etwas zu etwas eigenen macht ("ich") dann ist es mit Sicherheit früher oder später leidvoll weil man daran anhaftet.


    Das Ding mit der Motivation gilt für Engagements in jeder Form auch für spirituelle.


    Ist es deines?

  • Hallo Hanzze,


    ja, es ist meins.


    Aber (inzwischen) drei Jahre Widerstand von all denen für die ich es eigentlich mache, waren dann doch zu viel. :cry:
    Die Angst vor Veränderungen setzt bei machnen Leuten ungeahnte Kräfte frei. Wenn sie diese mal für die Veränderung einsetzen
    würden, könnten wir heute schon viel viel weiter sein.


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Milou:

    Aber (inzwischen) drei Jahre Widerstand von all denen für die ich es eigentlich mache, waren dann doch zu viel. :cry:


    du bist dir ganz sicher dass du er für die anderen machst? hasst du dich in allen deinen "ecken und verstecke" geprüft?
    entschuldige wenn ich das so direkt frage, aber ich habe ein ähnlich gelagertes thema und es hat eine ganze weile gedauert bis ich erkannt habe das ich es letztendlich für mich mache. die mechaismen sind sehr subtil wenn man sie aber durchschaut hat geht es einem viel besser. so geht es mir.
    :) LG

  • Hallo sumedha,


    kleine Hintergrundinfo: Die IT ist bei uns erheblich veraltet, keiner hat sich darum gekümmert. Wenn wir nix machen, können wir den Laden bald schließen,
    da eine moderne Produktion ohne IT nicht mehr geht. Der Vorstand(!) wollte das ich das Projekt leite. Nun müssen aber alle, denen das bisher am Gesäßmuskel
    vorbeiging, mitziehen, was den "normalen" Tagesablauf für diese Leute erheblich stört. Wert hat die A-Karte? Moi!


    Also: Nein, ich mach das Projekt nicht für mich, sondern um die Jobs der anderen (und meinen) zu sichern!


    Ich habe übrigens noch ein paar ähnliche Projekte hinter mir, bzw. am Laufen. Ich habe anscheinend ein gutes Händchen für sowas :(


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • hallo Milou,


    danke für die antwort. du beschreibst das was im äusseren passiert, was dich aber "fertig" macht befindet sich auf einer anderen ebene. sich mit den struckturen rumzuschlagen und darunter "leiden" das die eigenen bemühungen keine erfüllung finden, sind zwei paar schuhe. sollte ich daneben verstanden haben entschuldige bitte :)
    LG

  • Milou:

    Also: Nein, ich mach das Projekt nicht für mich, sondern um die Jobs der anderen (und meinen) zu sichern!


    Sobald du dich mit dem Job identifizierst, machst du ihn auch für dich.
    Das lässt sich nicht immer so sauber trennen. Dass du ihn auch für dich machst, kannst du an dem Grad deiner Angreifbarkeit erkennen.


    LG
    Onda

  • Ok, ihr habt ja beide Recht.


    Ich wollte nur klar machen, dass ich nicht irgendwas für mich durchsetzen will, sondern dass ich einen Auftrag habe.


    Mir ist in den letzten Tagen auch klar geworden, dass mein größtes Problem bei mir liegt und nur teilweise bei den anderen.
    Ich habe gelernt, dass sich mein Selbstwertgefühl erheblich aus der Anerkennung durch andere speist. Das ist fatal, wenn man ein
    von allen ungeliebtes Projekt bearbeitet :(


    Aber ich bin ja lernfähig ;)


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Milou:

    Aber ich bin ja lernfähig ;)


    Was wäre Tim ohne Struppi?
    Der Kleine ist ein pfiffiges Kerlchen. Der stiehlt auch schonmal K. Hadock die Show.
    Onda