Realität und Konsum

  • Milou:

    Ist schon erstaunlich, wie die Bedeutung des Wortes Konsum im Sinne von "kaufen" in den Köpfen der dieses Forum konsumierenden, eigentlich nicht anhaftenden Buddhisten und Buddhismussymphatisanten verankert, ja geradezu eingebrannt ist.


    Recht hast Du .. ist eigentlich jammerschade ..!

  • Meine zwei Leben. Das Kaufen und mein spirituelles ich... Das die Leute das nicht trennen können. Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps.

  • Hanzze:

    Meine zwei Leben. Das Kaufen und mein spirituelles ich... Das die Leute das nicht trennen können. Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps.


    Sehr witzig .. es gehört beides zu deinem Leben .. Wenn du es dermaßen trennst, ist Beides nichts ..
    Dein innerliches Leben äussert sich im Äusseren und das umgekehrt genau so ... oder ??
    Zum Bier gehört zum Beispiel das Glas oder die Flasche .. etc .. !
    Stell dir mal Jemanden vor, der ständig Bier kauft oder was auch immer und dann noch davon faselt, ein spirituelles Leben zu haben. Oder Jemand, der rund um sich zu kauft.


    EGAL --. darum geht es hier ja garnicht .. es geht um das Konsumieren der Realität oder besteht die Realität nur aus dem Konsum von zig Dingen, die wir eigentlich garnicht benötigen, um spirituell zu sein ??
    UND .. was hat Buddhismus mit Spiritzualität zu tun ???

  • Nichts, es geht nur um den Geist und den Atem. Also was machst du so wenn du gerade nicht konsumierst? Lesen, Musikhören, eine Jause einnehmen, ein Bad nehmen oder einfach ein bisschen an ein konsumfreies Leben denken? Was konsumierst du so wenn du gerade mal nicht konsumierst?

  • Eins vorweg: Ich bin einer dieser stillen Mitleser. Dies ist mein erster Post, ich bin bereit, mich von euch in der Luft zerreißen zu lassen ;)


    Zitat

    Dein innerliches Leben äussert sich im Äusseren und das umgekehrt genau so ... oder ??


    Sehe ich auch so. Ohne den "Konsum" von Reizen, Informationen, äußeren Einflüssen können wir doch nicht darauf kommen, spirituell, buddhistisch, bewusst oder wie auch immer zu leben, oder?


    Zitat

    Was konsumierst du so wenn du gerade mal nicht konsumierst?


    Ging es nicht darum, dass man eben eben nie nicht konsumiert? So hab ich peeter verstanden. Die einzige Tätigkeit, die mir bekannt ist, bei der man in peeters Sinne (so, wie ich ihn verstehe) nicht konsumiert, ist Schlafen, würd ich mal sagen. Okay, man atmet. Aber ansonsten verarbeitet man die ganzen Konsumeindrücke.

    Think for yourself. Question authority.

  • Essen tun wir immer, sechs Münder und der größte ist der Geist. Mit dem Mund Nahrung, mit der Nase Düfte, mit den Ohren Klänge, mit den Augen Farben und Formen, mit dem Körper Berührungen und mit dem Geist Gedanken und Ideen. Und das endet in der Regel auch nicht mit dem Schlaf.


    In der Praxis (dem Dharma entsprechend) geht es darum, diese auf das zu reduzieren was man braucht und sich nicht von ihnen leiten lassen. Vielleicht hilft etwas die Wurzeln zu betrachten sonst bleibt der Durst bis zum Tod.

  • Zitat

    Jedes Blatt, jeder Zweig ist abhängig von den Wurzeln


    Das Bild mit dem Baum finde ich gut. Um darin zu bleiben: Die Wurzeln sind doch ebenso abhängig von Blatt und Stamm wie umgekehrt.


    Sich nicht leiten lassen, das kann ich mir schlecht vorstellen. Sobald man Texte studiert, diskutiert, Dinge beobachtet, wird man doch beeinflusst. Man kann durch seine Sichtweise nur Einfluss darauf nehmen, wie (stark) man beeinflusst wird. Oder ist mit "leiten lassen" hier nur ein blindes Folgen gemeint?

    Think for yourself. Question authority.

  • Das was kommt, kommt und das kann man auch so wieder gehen lassen. Das dieses gewöhnlich nicht so erfolgt, ist Ursache für unserer Verwirrungen. Dies zu verstehen und zu lernen ist einer der wesentlichen Dinge um die es in der Praxis geht. Das darf man aber ganz und garnicht mit ignorieren verwechseln. Mit den wachsenden Verständnis und wachsender Achtsamkeit, kann man die Dinge (Phänomen, physisch wie auch geistig) so nehmen, lassen und wieder vergehen lassen, ohne sie zu einem selbst oder einem Teil davon zu machen.
    Die Qualität liegt im weder ergreifen noch abwehren, weder mögen noch nicht mögen, weder Gier noch Hass. Was der Körper bracht nennen wir heute wohl nicht unbedingt Konsum, eher Versorgung.
    Man kann durchaus sagen, das das Buddha Dharma der Weg aus dem Konsum ist.


    PS: Freut mich, dass dir das Bild gefällt. Nur schnell gekritzlt. *schmunzel*