Der große "4 unermesslichen ???" Beschreibungswettkrampf

  • Zitat

    Wenn man die Gefühle wie auch alles andere sehen würde wie sie sind,
    dann würde man sie nicht wertfrei sehen, sondern als ein unnützes und
    sinnloses Elend


    hm,


    wie machst du das denn in der Meditation? Also wenn du meditierst und dann taucht irgendein Gefühl auf. Erzeugst du dann eine Wertung und versiehst das Gefühl mit dieser? Ich möchte das was du sagst gar nicht als falsch oder richtig bezeichnen, aber da ich sehr an der praktischen Umsetzung interessiert bin, frage ich einfach mal nach.


    Wenn ich in der Meditation ein Gefühl aufsteigen sehe, bewerte ich es nicht und lasse es unbeeindruckt (klappt natürlich nicht immer) ziehen. Mit ein wenig Übung hat es dann auch geklappt, dass ich im Alltag mit Gefühlen besser (im Sinne von gleichmütiger und ruhiger) umgehen kann. Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass ich sehr unter Gefühlen litt, solange ich sie bewertet habe. Denn wenn immer wenn ich sie bewertete konnte ich davon nicht loslassen. Es kann gut sein, dass dies nicht im Sinne der buddhistischen Lehre ist, daher frage ich nochmal nach.


    lg
    maus

  • Gefühle als vergänglich zu betrachten ist doch gut *schmunzel* von bewerten ist sicher keine Rede, sicher geht es mehr um das durchschauen. Wenn man sie dann durchschaut hat, sind sie wie sie sind.
    Vielleicht neben vergänglich auch unpersönlich und leidvoll. Das wird aber nie heißen, dass man sie deshalb ablehnen muß. Sie verringern sich alleine, wenn man ihnen nicht mehr so viel Achtung gibt.

  • Erdmaus:
    Zitat

    Wenn man die Gefühle wie auch alles andere sehen würde wie sie sind,
    dann würde man sie nicht wertfrei sehen, sondern als ein unnützes und
    sinnloses Elend


    hm, wie machst du das denn in der Meditation? Also wenn du meditierst und dann taucht irgendein Gefühl auf. Erzeugst du dann eine Wertung und versiehst das Gefühl mit dieser? Ich möchte das was du sagst gar nicht als falsch oder richtig bezeichnen, aber da ich sehr an der praktischen Umsetzung interessiert bin, frage ich einfach mal nach.
    Wenn ich in der Meditation ein Gefühl aufsteigen sehe, bewerte ich es nicht und lasse es unbeeindruckt (klappt natürlich nicht immer) ziehen. Mit ein wenig Übung hat es dann auch geklappt, dass ich im Alltag mit Gefühlen besser (im Sinne von gleichmütiger und ruhiger) umgehen kann. Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass ich sehr unter Gefühlen litt, solange ich sie bewertet habe. Denn wenn immer wenn ich sie bewertete konnte ich davon nicht loslassen. Es kann gut sein, dass dies nicht im Sinne der buddhistischen Lehre ist, daher frage ich nochmal nach.


    Ja, über die Lehre des Buddha, davon rede ich hier.
    Es kommt natürlich auf die Umstände an, welche Übung man gerade macht.
    Da gibt es fünf Methoden der Überwindung. Aber was die letztendliche
    Durchschauung und Überwindung anbelangt da sind alle Dinge von Übel
    ob nun Gefühl oder was anderes. Daran hat der Buddha keinen Zweifel gelassen
    und sonst brauchte man auch keine Befreiung.
    Wenn es um die vollständige Befreiung geht, dann betrachtet er selbst
    die aller höchsten Zustände gründlich, und zwar als vergänglich, als
    leidvoll, als Krankheit und Geschwür, als Stachel, als Übel, als Bedrückung,
    als etwas Fremdes, Hinfälliges, Leeres, Ichloses.

  • Hanzze:

    Gefühle als vergänglich zu betrachten ist doch gut *schmunzel* von bewerten ist sicher keine Rede, sicher geht es mehr um das durchschauen. Wenn man sie dann durchschaut hat, sind sie wie sie sind.
    Vielleicht neben vergänglich auch unpersönlich und leidvoll. Das wird aber nie heißen, dass man sie deshalb ablehnen muß. Sie verringern sich alleine, wenn man ihnen nicht mehr so viel Achtung gibt.


    Wenn man sie nicht damit ablehnt , kann man sich das
    auch sparen, eine Befreiung wird es dann nicht geben.

  • Wenn man etwas ablehnt, kann man sich erst recht alles sparen, denn dann gibt es mit Sicherheit keine Befreiung *schmunzel* Das nennt man das Nihilismussymdrom
    Ohne unangenehmes Gefühl zu dem Gefühl oder in diesem Fall wahrscheinlich neutrales Gefühl kommt keine Ablehnung auf, wie soll das gehen? *schmunzel*

  • Hanzze:

    Wenn man etwas ablehnt, kann man sich erst recht alles sparen, denn dann gibt es mit Sicherheit keine Befreiung *schmunzel* Das nennt man das Nihilismussymdrom
    Ohne unangenehmes Gefühl zu dem Gefühl oder in diesem Fall wahrscheinlich neutrales Gefühl kommt keine Ablehnung auf, wie soll das gehen? *schmunzel*


    Das mag ja deine Lehre sein. Hier ging es aber um die lehre des Buddha
    und der lehrte offensichtlich was anderes:

    "3. "Tod, Tod sagt man, o Herr. Inwiefern nun, o Herr, spricht man vom Tod?"


    4. "Wenn Körperlichkeit (Form) da ist, Rādha, dann gibt es Tod, etwas das tötet, und etwas das getötet wird.


    Daher Rādha: sieh die Körperlichkeit (Form) als den Tod an,
    sieh sie als Mörder an, sieh, dass (durch sie) Sterben ist,
    sieh sie als Krankheit, als Geschwür, als Stachel, als Übel,
    als eine Quelle des Übels an.
    Wer sie so betrachtet, betrachtet sie recht.


    5. Wenn Gefühl, da ist, dann gibt es Tod, etwas das tötet, und etwas das getötet wird.

    Daher, Rādha,: sieh das Gefühl als den Tod an, sieh es als einen Mörder an, sieh,
    dass man (durch es) stirbt, sieh es als Krankheit, als Geschwür, als Stachel, als Übel,
    als eine Quelle des Übels an.
    Wer es so betrachtet, betrachtet es recht.


    6. "Wenn Wahrnehmung da ist, dann gibt es einen Māra,
    einen Tötenden, und auch einen der zu Tode kommt.


    Daher Rādha: sieh die Wahrnehmung als den Tod an,
    sieh sie als einen Mörder an, sieh, dass man (durch sie) stirbt,
    sieh sie als Krankheit, als Geschwür, als Stachel, als Übel,
    als eine Quelle des Übels an.
    Wer sie so betrachtet, betrachtet sie recht.


    7. "Wenn Gestaltungen da sind, dann gibt es einen Māra,
    einen Tötenden, und auch einen der zu Tode kommt.


    Daher Rādha: sieh die Gestaltungen als den Tod an,
    sieh sie als einen Mörder an, sieh, dass man (durch sie) stirbt,
    sieh sie als Krankheit, als Geschwür, als Stachel, als Übel,
    als eine Quelle des Übels an.


    Wer sie so betrachtet, betrachtet sie recht.

    8. "Wenn Bewusstsein da ist, dann gibt es einen Māra,
    einen Tötenden, und auch einen der zu Tode kommt.


    Daher Rādha: sieh das Bewusstsein als den Tod an,
    sieh es als einen Mörder an, sieh, dass man (durch es)
    stirbt, sieh es als Krankheit, als Geschwür, als Stachel,
    als Übel, als eine Quelle des Übels an.


    Wer es so betrachtet, betrachtet es recht.


    9. "Die rechte Erkenntnis nun, o Herr, welchen Zweck hat sie?"
    - "Rechte Erkenntnis, o Rādha, hat Abwendung zum Zweck."


    10. "Welchen Zweck hat Abwendung, o Herr?" –
    "Abwendung, o Rādha, hat Entsüchtung zum Zweck."


    11. "Welchen Zweck nun hat Entsüchtung, o Herr?" –
    "Entsüchtung, o Rādha, hat Befreiung zum Zweck."


    12. "Welchen Zweck hat nun Befreiung, o Herr?" –
    "Befreiung, o Rādha, hat Nibbāna zum Zweck."


    13. "Welchen Zweck hat nun Nibbāna, o Herr?" –
    "Überschritten ist das Fragen, Rādha, es ist nicht möglich
    über die Grenze des Fragens hinauszugehen.


    Denn um im Nibbāna zu münden, o Rādha, wird der
    Heilige Wandel gelebt, Nibbāna hat er zum Ziel, Nibbāna zum Ende." S. 23.1

  • Grüß Dich ganz recht herzlich Erdmaus,


    Zitat

    Erdmaus: Hallo Dorje,


    ich glaube du missverstehst da etwas. Wenn ich schreibe, dass Autos einfach Autos sind nicht mehr und nicht weniger, dann wirst du das ja wohl nicht bestreiten mit der Begründung, dass es Porsche, Nissan, Toyota und andere Modelle gibt. Das macht nämlich wenig Sinn, weil die unterschiedlichen Typen allesamt unter die Klasse der Autos fallen. :)


    Ich geh sogar noch einen undenkbaren Schritt weiter :


    es gibt 'keine' wirklichen aufzuzeigenden Autos,
    es sei denn Du siehst Dich in der außerordentlichen Lage mir den
    Teil des Konglomerat bzw. der Ansammlung der Teile Auto,
    als Auto in seinen bedingten Teilen als Auto aufzuzeigen ?


    Zitat

    Erdmaus: Analog hierzu verhält es sich mit dem Oberbegriff "Gefühl" unter dem die unterschiedlichen Typen eben subsummiert werden.
    Natürlich gibt es unterschiedliche Gefühle. Darum ging es doch aber nun gar nicht. Mir ging es darum das Gefühl als das zu sehen was es ist und ihm nicht zusätzliche Etiketten (Unrat, schlecht, gut usw..) anzuheften. Dies ist es ja grade was in der Meditation (unter Anderem) immer geübt wird. Die Dinge wertfrei und neutral zu betrachten. Das meinte ich mit "Gefühle sind Gefühle nicht mehr und nicht weniger".


    Also ergo : Nein
    oder eben denke dankend an Hanzze so



    Zitat

    Dorje Sema: Wobei das deklarieren der Gefühle von Müll ne interessante herausfordernde hoch provokative Variable ist. :lol:


    Also ergo: Ja !


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Zitat

    Ich geh sogar noch einen undenkbaren Schritt weiter :


    es gibt 'keine' wirklichen aufzuzeigenden Autos,
    es sei denn Du siehst Dich in der außerordentlichen Lage mir den
    Teil des Konglomerat bzw. der Ansammlung der Teile Auto,
    als Auto in seinen bedingten Teilen als Auto aufzuzeigen


    schön und gut, aber dann gibt es auch keine Gefühle und auch sonst nichts über das man reden könnte und wir können das hier gleich beenden. Mit deinem Totschlagargument kannst du praktisch jede Notwendigkeit einer Gegenarguementation abwenden. Dann sei aber auch nicht bös, wenn dieses Argument gegen deine angewendet wird. :)


    Man kann praktisch alles was der Buddha sagte mit deinem Argument abwiegeln. Es gibt dann keine Lebewesen und kein gar nichts, denn diese ganzen Dinge sind ja alle zusammengesetzt und substanzlos.
    Und ja: Natürlich findet man in keiner Sache die Sache selbst. Im Tisch findet man nur Atome und keinen Tisch und in den Atomen womöglich auch keine Atome usw usw...

  • Erdmaus:
    Zitat

    Ich geh sogar noch einen undenkbaren Schritt weiter :


    es gibt 'keine' wirklichen aufzuzeigenden Autos,
    es sei denn Du siehst Dich in der außerordentlichen Lage mir den
    Teil des Konglomerat bzw. der Ansammlung der Teile Auto,
    als Auto in seinen bedingten Teilen als Auto aufzuzeigen


    schön und gut, aber dann gibt es auch keine Gefühle und auch sonst nichts über das man reden könnte und wir können das hier gleich beenden. Mit deinem Totschlagargument kannst du praktisch jede Notwendigkeit einer Gegenarguementation abwenden. Dann sei aber auch nicht bös, wenn dieses Argument gegen deine angewendet wird. :)


    Seit wann gibt es keine Autos mehr?
    Es gibt keine unbedingte Autos, aber das hat wohl auch
    noch niemand auf der Welt je ernsthaft behauptet oder?

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Zitat

    Erdmaus:
    schön und gut, aber dann gibt es auch keine Gefühle und auch sonst nichts über das man reden könnte und wir können das hier gleich beenden. Mit deinem Totschlagargument kannst du praktisch jede Notwendigkeit einer Gegenarguementation abwenden. Dann sei aber auch nicht bös, wenn dieses Argument gegen deine angewendet wird. :)


    Man kann praktisch alles was der Buddha sagte mit deinem Argument abwiegeln. Es gibt dann keine Lebewesen und kein gar nichts, denn diese ganzen Dinge sind ja alle zusammengesetzt und substanzlos.
    Und ja: Natürlich findet man in keiner Sache die Sache selbst. Im Tisch findet man nur Atome und keinen Tisch und in den Atomen womöglich auch keine Atome usw usw...


    Nein!


    es ist wichtig hierbei zu ersehen,
    wie die 'hundertmillionen Dinge und Nicht-Dinge' existieren,
    denn das sie nicht gar nicht überhaupt nicht existieren [siehe NICHTS]
    ist ganz offensichtlich so falsch und unrichtig wie als das dies hier eben geschrieben steht.
    Allerdings mit Bezug worauf ?


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Zitat

    es ist wichtig hierbei zu ersehen,
    wie die 'hundertmillionen Dinge und Nicht-Dinge' existieren,
    denn das sie nicht gar nicht überhaupt nicht existieren [siehe NICHTS]
    ist ganz offensichtlich so falsch und unrichtig wie als das dies hier eben geschrieben steht.
    Allerdings mit Bezug worauf ?


    ich check nicht so recht was du mir sagen willst. Ist ev. auch schon zu spät am Abend. :)


    ich wünsch dir eine gute Nachtruhe - ich muss ins bett ^^

  • Hi Norbert,
    der Artikel entspricht auch weitgehenst meiner Sichtweise. Danke :D
    _()_ Monika

  • Auszug aus Norberts Post
    Da­bei ist eine Rück­be­sin­nung auf die Ur­werte im Bud­dhis­mus je­doch ge­nauso emp­feh­lens­wert wie im Chris­ten­tum, wenn wir uns bei­spiels­weise wün­schen, daß Chris­ten doch nach der Berg­pre­digt le­ben soll­ten. Dies er­for­dert je­doch ein tie­fes Ver­ständ­nis der Lehre und nur wenn die Lehre des Buddha auch wirk­lich be­grif­fen wurde, also be­dingte Ent­ste­hung, Un­be­stän­dig­keit, Leid­haf­tig­keit und Selbst­lo­sig­keit der Khandhas und noch ei­nige wei­tere Dinge, dann kann über­haupt erst heil­sa­mes Mit­ge­fühl auf­kom­men, das sich von Ge­fühls­krä­me­rei, Emo­tio­na­li­tät oder re­li­giö­sen Ge­füh­len un­ter­schei­det. Mit­ge­fühl ist nie­mals boß in­tui­tiv da — es will ent­wi­ckelt und ge­för­dert wer­den und kann dies auch nur, wenn das Dham­ma­fun­da­ment hier­für be­reits im Her­zen ge­legt wor­den ist.

    Das kann ich als Christ bestätigen,
    im Herzen ist die Grundlage zum
    Erfassen und Leben der Lehre !


    :|

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Erdmaus:
    Dorje Sema:

    es ist wichtig hierbei zu ersehen,
    wie die 'hundertmillionen Dinge und Nicht-Dinge' existieren,
    denn das sie nicht gar nicht überhaupt nicht existieren [siehe NICHTS]
    ist ganz offensichtlich so falsch und unrichtig wie als das dies hier eben geschrieben steht.
    Allerdings mit Bezug worauf ?

    am 21. Jun 2011, 00:01 ich check nicht so recht was du mir sagen willst. Ist ev. auch schon zu spät am Abend. :)


    ich wünsch dir eine gute Nachtruhe - ich muss ins bett ^^


    Praktische wie Theoretische Arbeitshypothese/Anleitung für u.a. Gefühl [statische wie dynamische Wahrnehmungsprozesse]


    Sollte Bewusstsein gleichzeitig mit dem wahrgenommenen Objekt entstehen -> in Abhängigkeit wovon soll es entstehen ?
    Falls Bewusstsein vor dem wahrgenommenen Objekt besteht -> in Abhängigkeit wovon soll es entstanden sein ?
    Wenn Bewusstsein nach dem wahrgenommenen Objekt entsteht -> wie soll Bewusstsein dann entstehen ?


    Also ergo ?


    Eignet sich ideal omnino für die analytische meditative Praxis wenn 'der Geist' einen gewissen Grad an stabiler Stille bereits
    verwirklicht hat und kann zudem bei Ablenkungsfreiheit zyklisch in der alltäglichen Nachmeditation
    eingesetzt werden.



    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema



  • Hier ein Zitat aus dem Text (wer ist der Autor?):
    "Mit­ge­fühl führt, falls al­lei­nig und in­ten­siv in Me­di­ta­tion und Le­bens­pra­xis um­ge­setzt, zu himm­li­schem Wie­der­er­schei­nen, je­doch nicht zur end­gül­ti­gen Be­en­di­gung al­len Lei­dens und al­ler Pro­bleme, was wir Nib­bana nen­nen. Wa­rum ist dem so? Weil Karuna an ei­nem Ge­gen­über haf­tet und da­mit auf fal­scher Ansicht be­ruht: Mit wem hat man Mit­ge­fühl wenn die fünf Khandhas leer von ei­nem Selbst sind?"
    Merwürdige Argumentation.

  • Hanzze:

    Weil ein Gefühl dabei ist *schmunzel*


    Mitgefühl ist nicht das Gelbe vom Ei, weil noch ein G E F Ü H L dabei ist....


    Wir müssen die Gefühle in uns ausrotten... Gefühlsfrei werden.


    Nibbanataktisch ist Mitgefühl entbehrlich....


    Welch kuriose Buddhismus-Auslegungen man hier immer wieder geboten bekommt...


    Weltfern und - letztlich auch - buddhismusfern.


    LG
    Onda


  • Guten Morgen Onda,
    warum so ironisch? Meinst Du das ist buddhismusnah? Versuch doch mal zu akzeptieren, dass es noch etwas gibt, was über das normale Mitgefühl, das wir für diesen oder jenen fühlen, das also abhängig ist von einem Gegenüber, hinausgeht. Was Du aber vielleicht noch nicht wahrnehmen kannst.
    _()_ Monika

  • monikamarie:


    Guten Morgen Onda,
    warum so ironisch?

    Zitat

    Moin, MM. Ich bin nicht ironisch (Der Ironiker sagt das Gegenteil von dem, was er eigentlich zum Ausdruck bringen will) Ich habe nur paraphrasiert.


    Das habe ich schon längst akzeptiert. Das eine schließt das andere aber nicht aus. Eine Praxis, die irgendwann einmal zum Versiegen des Mitgefühls führen sollte, kann man wohl kaum noch als buddhistisch bezeichnen.


    LG
    Onda

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Onda,
    hier geht es um die "4 unermesslichen", d. h. es sind Geisteshaltungen, die nicht auftauchen und dann wieder vergehen, nur weil das Objekt des Mitgefühls verschwindet. Diese Geisteshaltung ist so beschaffen wie der Zustand, in dem sich ein friedlicher Mensch befindet, wenn er morgens nach einem guten Schlaf aufwacht und - noch nicht denkt "oh, wie gut geht es mir" - der kleine Moment dazwischen. Eben einfach still, ruhig, voller Frieden - objektlos und motivlos einfach vorhanden. Deshalb betrachte auch ich es nicht als Gefühl, sondern als einen Ur-Zustand.


    Beispielsweise:
    Ein Mensch, der von Natur aus sehr liebevoll ist, liebevoll erzogen wurde und eine liebevolle Umgebung hatte, also alles Voraussetzungen, die seine liebevolle Natur unterstützen, wird nicht verstehen, was mit diesem Gefühl gemeint ist - sobald ihn jemand darauf anspricht, weil er das als seinen Grund-Ur-Zustand empfindet. Es ist ein normaler entspannter Zustand, ohne zu wählen.


    Ein Mensch, der von Natur aus sehr zornig angelegt ist, zum Zorn erzogen in einer aggressiven Umgebung, der wird sich selbst nicht als aggressiv wahrnehmen, da das sein Grund-Ur-Zustand ist. Wenn jemand zu ihm sagt: "Was bist Du aggressiv!" wird er das bestreiten, da er den Unterschied nicht unbedingt kennt oder sich an dieses Gefühl nicht erinnert. Selbst Menschen, die den Unterschied kennen, bestreiten solche Gefühle, wenn sie sie bei sich selbst ablehnen. Andererseits freuen sie sich über die Bestätigung guter Gefühle, weil sie sie bevorzugen.


    Bei einem "Befreiten" wird ein Außenstehender - der diesem zugeneigt ist - Mitgefühl und Liebe wahrnehmen, weil dieser das ausstrahlt, er wird sogar durch die Berührung in Tränen ausbrechen. Für den Befreiten selbst ist das sein natürlicher Geisteszustand. Ein Außenstehender - der diesem Befreiten argwöhnisch und feindlich gegenübersteht - wird Mitgefühl und Liebe als Bedrohung wahrnehmen und u. U. versuchen, diesen zu vernichten (s. das Beispiel Jesu).


    _()_ Monika

  • Der Erwachte sprach zu vielen Menschen, uns steht die gesamte Lehre zur Verfügung. Nicht umsonst wird den Lehrreden vorangestellt zu wem er sprach und wo.
    Das Auflösen von Mitgefühl wird sicherlich erst weit, weit dem Ziel sehr nahe geschehen, und dann auch nur weil es damit für etwas vieeeel größeres Platz macht...
    Der Erwachte wird niemals den Hausleuten empfohlen haben Mitgefühl aufzulösen - es soll ja entwickelt, entfaltet und vervollkomnet werden (rechtes Bemühen) bis es eine Gemütshaltung geworden ist wie Monikamarie beschrieb.


    Die Lehre ist von feinster Genauigkeit, vom Weisen auf dem Weg erfahrbar heisst es nicht umsonst - und auch : nichtverstandenes werde ich (noch) verstehen ...


    Liebe Grüsse


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

    Einmal editiert, zuletzt von Norbert ()

  • Also ist karuna jetzt doch ein Gefühl? *schmunzel* oder etwas was man haltet? oder nur etwas auf dem Weg? oder ein Aspekt des Zieles?

  • Zitat

    Onda: Das habe ich schon längst akzeptiert. Das eine schließt das andere aber nicht aus. Eine Praxis, die irgendwann einmal zum Versiegen des Mitgefühls führen sollte, kann man wohl kaum noch als buddhistisch bezeichnen.



    Ergo: Das ist so falsch wie unrichtig;
    und das [direkt] in zweierlei Hinsicht !!!
    [?] :idea:


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Zitat

    Also ist karuna jetzt doch ein Gefühl? *schmunzel* oder etwas was man haltet? oder nur etwas auf dem Weg? oder ein Aspekt des Zieles?


    ... such Dir was aus ... :D


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)