Mehrheit gegen Stupa-Bau in Gföhl (Niederösterreich)

  • Liebe Sangha!


    Am Sonntag fand die Abstimmung über den Stupa-Bau in der niederösterreichischen Gemeinde Gföhl statt. 67% der Wähler stimmten gegen den Bau der Stupa, 33% waren dafür. Die Wahlbeteiligung betrug 52%. Geplant war der Bau einer der größten Stupas Europas (Quelle: derStandard.at). Fand ich auf ersten Blick ein wenig überraschend. Ich vermute, dass ein buddhistischer Sakralbau wohl weniger abgelehnt wird wie eine muslime Moschee.


    Allerdings frage ich mich schon, warum man gerade in solch einem kleinen Ort (mit vermutlich keiner lokal nennenswerten buddhistischen Gemeinde) eine Stupa errichten möchte. Man könnte doch eine Stupa auch in einer neuen (europäisch angehauchten) Bauweise errichten. In Japan und Tibet wurden schließlich auch nicht nur indische Stupas kopiert. Europäische Buddhisten können sich dadurch anregen lassen nachzudenken, was die Lehre Buddhas im Westen ausmacht.


    Was meint ihr dazu?


    _()_ Wohlwollen :)

    Mögen alle Wesen frei sein von Gier, Hass und Verblendung.

  • Voll lustig:


    http://www.youtube.com/watch?v=lHNVQ__zkiA


    Auch lustig:


    Elisabeth Lindmayer von der Lotos-Lindmayer-Privatstiftung
    http://www.lindmayer.at/index.php


    noch viel lustiger:


    Der Stupa, der weithin sichtbar auf einer Anhöhe bei Gföhl gebaut werden sollte, wäre nach Angaben der Initiatoren „das größte Weltfriedensdenkmal dieser Art in Europa“ geworden. Neben dem rund 30 Meter hohen Bau mit 20 Metern Durchmesser waren auf dem zwei Hektar großen Areal auch ein Gebäude für Mönche und Parkplätze für Besucher geplant. Jährlich sollte der Stupa 3000 bis 5000 Besucher nach Gföhl locken, wovon sich die niederösterreichische Gemeinde zusätzliche Einnahmen versprochen hatte.

  • Servus Wohlwollen,


    Das Abstimmungsergebnis wundert mich nicht, im Waldviertel mit seinen nicht gerade sehr weltoffenen Bewohnern.


    Aus der Homepage Gföhl:
    "Impuls für die Region Gföhl - Der Friedenstupa wird Besucher aus allen Kontinenten nach Gföhl führen. Vom sanften Pilgertourismus mit geschätzten jährlichen Besuchern von rund 3000 – 5000 Personen kann Gföhl touristisch und wirtschaftlich profitieren."


    Da denkt kaum jemand an den ideellen Wert, es geht ums Geld. Da wollen die eher Einkaufszentren oder Vergnügungsbetriebe. Was interessiert den Durchschnitts-Waldviertler der Buddhismus, wird nur als Fremdkörper empfunden.
    Vielleicht findet man ja einen passenderen Ort. Den Stupa anzupassen an die europäische Bauweise macht Sinn, ist ja auch in den verschiedenen Ländern Asiens in verschiedenen Stilen errichtet worden.


    Ansonsten stehe ich protzigen Denkmälern skeptisch gegenüber, sowas fördert oft ein unheilsames Selbstbewusstsein, kostet eine Menge Geld und Energie und führt zu allerhand politischem Durcheinander. Bescheidenheit ist besser.


    Schöne Grüße in die Steiermark,
    mukti

  • Servus mukti! :)


    mukti:

    Servus Wohlwollen,


    Das Abstimmungsergebnis wundert mich nicht, im Waldviertel mit seinen nicht gerade sehr weltoffenen Bewohnern.


    Ja, am Land (bin ja selbst ursprünglich vom Land), ist man anderen eher skeptischer eingestellt.


    mukti:

    Aus der Homepage Gföhl:
    "Impuls für die Region Gföhl - Der Friedenstupa wird Besucher aus allen Kontinenten nach Gföhl führen. Vom sanften Pilgertourismus mit geschätzten jährlichen Besuchern von rund 3000 – 5000 Personen kann Gföhl touristisch und wirtschaftlich profitieren."


    Da denkt kaum jemand an den ideellen Wert, es geht ums Geld. Da wollen die eher Einkaufszentren oder Vergnügungsbetriebe. Was interessiert den Durchschnitts-Waldviertler der Buddhismus, wird nur als Fremdkörper empfunden.


    Ja, das denke ich auch.


    Zitat

    Ansonsten stehe ich protzigen Denkmälern skeptisch gegenüber, sowas fördert oft ein unheilsames Selbstbewusstsein, kostet eine Menge Geld und Energie und führt zu allerhand politischem Durcheinander. Bescheidenheit ist besser.


    Ich verstehe wie bereits erwähnt nicht wirklich warum man ein (so großes) Bauwerk an so einem kleinen Ort errichten möchte. Ich würde ja nichts sagen, wenn Gföhl ein buddhistisch-spirituelles Zentrum wäre. Aber ich habe den Verdacht, dass dort höchstens eine handvoll Buddhisten leben. Bei uns in Graz steht im Volksgarten eine kleine Stupa und ein paar buddhistische Fahnen - jedoch gibt es auch zwei buddhistische Zentren mit dutzenden Mitgliedern. Zwar wurde der goldene Buddha daraus gestohlen, aber hatte noch nie von Bedenken gegenüber der Stupa in Graz gehört.


    mukti:

    Schöne Grüße in die Steiermark,
    mukti


    Einen schönen Gruß nach Wien, bin nächste Woche mal wieder dort. :)


    Wohlwollen _()_

    Mögen alle Wesen frei sein von Gier, Hass und Verblendung.

  • Da ist denn braven Katholiken wohl nicht zu helfen mit zusätzlichen Einnahmen. Ein anderer Ort wird sich darüber freuen.
    Ein gutes Beispiel dafür ist Immenstadt im Allgäu wo das Miteinander wohl ganz prima funktioniert. Und die ca. 3000-5000 Besucher im August zum Sommerkurs bringen gutes Geld ins Stadtsäckel. Wenn ca. 2014 die ganzen An- und Umbauten dort fertig sind, wird es sicher viele Veranstaltungen und Kurse dort geben und noch mehr Buddhisten werden dorthin reisen.
    Vielleicht sind die Bayern ja doch noch Weltoffener als die Österreicher.

  • Namaste!


    Handelt es sich bei der Stupa um eine Friedens-Stupa der Nipponzan-Myōhōji (vgl. Peace-Pagoda, sorry nur auf Englisch), um ein Bauwerk tibetischer Tradition oder um ein "unabhängiges" Bauwerk?


    Kann dazu jemand Angaben machen?


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin


  • Weiß nicht so genau, aber hier ist die Homepage dazu:
    http://www.stupa.at/

  • Hallo Bankei!



    Ich weiß leider nicht um welche Art Stupa es sich handelt. Auf der Webseite stupa.at steht lediglich von einem "Friedens-Denkmal", was auch immer das sein soll. Interessanterweise zeigte sich die meinungsbildende österreichische Boulevard-Zeitung "Die Kronen Zeitung" sogar offen für das Bauprojekt der "friedlichen Weltreligion" (Kronen Zeitung, 10.12.2011). Der erzkonservative BZÖ-Politiker Ewald Stadler würde "allen Ernstes" gegen den "Götzentempel wettern" (Kronen Zeitung, 10.12.2011).


    _()_ Wohlwollen

    Mögen alle Wesen frei sein von Gier, Hass und Verblendung.

  • christiane72:

    Da ist denn braven Katholiken wohl nicht zu helfen mit zusätzlichen Einnahmen. Ein anderer Ort wird sich darüber freuen.
    Ein gutes Beispiel dafür ist Immenstadt im Allgäu wo das Miteinander wohl ganz prima funktioniert. Und die ca. 3000-5000 Besucher im August zum Sommerkurs bringen gutes Geld ins Stadtsäckel. Wenn ca. 2014 die ganzen An- und Umbauten dort fertig sind, wird es sicher viele Veranstaltungen und Kurse dort geben und noch mehr Buddhisten werden dorthin reisen.
    Vielleicht sind die Bayern ja doch noch Weltoffener als die Österreicher.



    na, soganz reibungslos scheints bei "Oles mannschaft" dann auch nicht abzugehn.....


    http://europe-center.org/de/2011/09/09/klage-gegen-zonierung


    .....aber "depperte" gabs und wirds geben.......

  • christiane72:

    Erschreckend was es für bösartige Menschen gibt. Diese Initiatoren der Hetzkampagne erinnern mich an die mittelalterliche Inquisition.


    http://images.derstandard.at/2…/14/stupaaussendungen.pdf


    http://derstandard.at/13285077…d-Stadler-verbreitet-Hass


    Da bekomme ich ja schon Kopfschmerzen beim Lesen dieser Schrift, deren Verfasser es wohl sehr bewußt darauf abgezielt haben, die Menschen mit derartigen Unwahrheiten über den Buddhismus zu täuschen bzw. zu manipulieren ! Mich würde mal interessieren ob es eine Gegendarstellung zu diesem Text gab oder evtl. noch geben wird ?


    LG
    Matthias

  • So einem Menschen zu schreiben bringt eh nix. Der sieht nur Dämonen. Wahrscheinlich ein gutes Beispiel für eine Wiedergeburt in der Höllenwelt. :D


    Das von Immenstadt habe ich noch nicht mitbekommen. Aber dort sind es 10 Leute von tausenden. Irgendwelche Querköpfe gibt es immer wieder. Zudem scheint es auch nur um den Bebauungsplan zu gehen. Kann ich sogar verstehen, denn das historische Gut Hochreute ist schon sehr schön. Die Anbauten/Nebengebäude werden wohl sehr modern. Ich persönlich mags alt. ;)

  • Mirco:
    Phil:

    Der Bund Naturschutz legt das schon mal detaillierter dar. http://www.kempten.bund-naturs….php?id=buddhismuszentrum


    Ja, oh mein Gott. Welch dramatischer Eingriff in die Natur.
    Dann schon lieber Tropen für Bio-Sprit abholzen und Mastvieh essen.


    *kopfschüttel*


    So? - Dramatisiert wird das nicht. Es geht um die Veränderungen der Bedingungen, die da ohne Kenntnis der Betroffenen einfach so vorgenommen werden. Man erweitert einfach die Nutzung - mehr Leute, mehr Fläche, baggert frei weg alles um und schafft auch Fakten.


    Und dann ist noch die Frage, womit jemand sich vergleicht - mit den eigenen Maßstäben oder mit den Fehlern derjenigen, die keinen Maßstab an ethischem Verhalten anlegen.

  • Also ich finds auch nicht dramatisch. Überall in den Alpen werden Mondlandschaften für Skipisten und Hotelbunker gemacht. Diese Touristen sind völlig rücksichtslos gegenüber Natur, Tieren und Mitmenschen. Es wird gesoffen und gefeiert.
    Bei den Buddhisten wird sich über die Begradigung einer Wiese aufgeregt. Das die tausenden Besucher achtsam mit der Natur dort umgehen wird anscheinend nicht gesehen. Dort liegt nirgendwo Müll rum. Es gibt keine besoffenen Leute oder laut wummernde Musik. Die Autos bleiben alle auf Sammelparkplätzen in Immenstadt, es gibt kein offenes Feuer das Probleme machen könnte, usw. :roll:

  • Zitat

    Da bekomme ich ja schon Kopfschmerzen beim Lesen dieser Schrift, deren Verfasser es wohl sehr bewußt darauf abgezielt haben, die Menschen mit derartigen Unwahrheiten über den Buddhismus zu täuschen bzw. zu manipulieren ! Mich würde mal interessieren ob es eine Gegendarstellung zu diesem Text gab oder evtl. noch geben wird ?


    Der Mann kann einem doch schon Leid tun. So absurd, so weltfremd... Er hat Angst um seinen lieben Katholizismus und um sich selbst. Er klammert sich an ih,n als Bestandteil seiner Traditionen. Wir mussten diesen wirren Text nur einmal lesen, er läuft den ganzen Tag mit solchen Gedanken herum. Wie schrecklich. Wer so um sich schlägt, hockt (bildlich gesprochen) verängstigt und verletzt in einer Ecke. So surreal wie dieser Text ist, braucht er keine Gegendarstellung, der geneigte Leser wird feststellen wie absurd der Text ist. Meine Meinung.



    P.S. Wer will schon in solcher Gesellschaft eine Stupa bauen?

  • christiane72:

    Also ich finds auch nicht dramatisch. Überall in den Alpen werden Mondlandschaften für Skipisten und Hotelbunker gemacht. Diese Touristen sind völlig rücksichtslos gegenüber Natur, Tieren und Mitmenschen. Es wird gesoffen und gefeiert.
    Bei den Buddhisten wird sich über die Begradigung einer Wiese aufgeregt. Das die tausenden Besucher achtsam mit der Natur dort umgehen wird anscheinend nicht gesehen. Dort liegt nirgendwo Müll rum. Es gibt keine besoffenen Leute oder laut wummernde Musik. Die Autos bleiben alle auf Sammelparkplätzen in Immenstadt, es gibt kein offenes Feuer das Probleme machen könnte, usw.


    Mein Reden :)