Dana - Man gibt der Robe, nicht dem Menschen der drin steckt

  • Man gibt der Robe, nicht dem Menschen der drin steckt.


    Kusala:

    Verdienst für die Geber.


    Jemand gibt zwei Menschen in Robe Dana. Beide unterscheiden sich von außen nicht. Beide sieht man zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben. Der eine ist ordinierter Mönch, der andere jemand dessen Ordination ungültig ist oder (noch schlimmer ;)) der die Robe nur trägt weil er sie für chic hält, der aber mit dem Dhamma nichts am Hut hat.


    Gibt es einen Unterschied im Verdienst für den Gebenden? Im oben zitierten Thread habe ich den Eindruck gewonnen das wäre so. Warum? Ist nicht nur und ausschließlich der Eindruck beim Gebenden entscheidend?

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Das kann man damit vergleichen:


    Wenn Herr Wulff jetzt einen Ehrensold bekommt, dann bekommt den nicht Herr Wulff, sondern der Ex-Bundespräsident.
    Wir Steuerzahler haben nur dann Verdienst, wenn wir mit unseren Steuern den Ehrensold finanzieren, wenn wir ihn dem Ex-Bundespräsidenten geben, nicht dem Herrn Wulff. Oder so …
    Würden wir die Steuern für Herrn Wulff zahlen, dann wäre das kein Verdienst, keine noble Geste. Deshalb verzichtet der Ex-Bundespräsident auch nicht: zu unserem Gunsten, zu unserem Wohl, damit wir Verdienste sammeln (obwohl er in realiter unseren Verdienst einsammelt). Er nimmt es in Kauf, dass sich Herr Wulff unbeliebt macht, opfert sich generös.

  • Bambus:

    Gibt es einen Unterschied im Verdienst für den Gebenden?


    Was karmisch zählt ist allein die Motivation.
    Übrigens: einer Robe kann man nichts spenden, bloß einem Menschen.
    Wer einen anderen Menschen auf seine Funktion reduziert (Robenträger), hat eine verengte unheilsame Wahrnehmung.


    LG
    Charlie

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Charlie:
    Bambus:

    Gibt es einen Unterschied im Verdienst für den Gebenden?


    Was karmisch zählt ist allein die Motivation.
    Übrigens: einer Robe kann man nichts spenden, bloß einem Menschen.
    Wer einen anderen Menschen auf seine Funktion reduziert (Robenträger), hat eine verengte unheilsame Wahrnehmung.


    LG
    Charlie


    Ach, Charlie! Ist wie in der katholischen Kirche. Sie bleibt immer die heilige katholische Kirche, egal wer die Roben trägt und was er in ihnen anstellt. Die Spende geht immer an die heilige katholische Kirche, auch wenn man sie einem notorischen Kinderschänder übergibt. Deshalb lag Luther total daneben mit seiner Kritik am Ablasshandel. Außerdem hatten sich die Geber den Verdienst geschaffen, von dem wir heute auch profitieren, den Petersdom in Rom. Ohne den, wäre das Christentum sicherlich schon längst elendig verendet …


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • GaliDa68:

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    "Hurz".

  • Bambus:

    Jemand gibt zwei Menschen in Robe Dana. Beide unterscheiden sich von außen nicht. Beide sieht man zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben. Der eine ist ordinierter Mönch, der andere jemand dessen Ordination ungültig ist oder (noch schlimmer ;)) der die Robe nur trägt weil er sie für chic hält, der aber mit dem Dhamma nichts am Hut hat.


    Gibt es einen Unterschied im Verdienst für den Gebenden?


    Wen interessiert das?
    Interessanter ist es doch, ob es einen Unterschied zwischen den beiden falschen Mönchen gibt. Das ließe sich herausfinden, indem man beiden als Dana eine Tracht Prügel verpasst. 8)

  • GaliDa68:

    Ach, Charlie! Ist wie in der katholischen Kirche. Sie bleibt immer die heilige katholische Kirche, egal wer die Roben trägt und was er in ihnen anstellt. Die Spende geht immer an die heilige katholische Kirche, auch wenn man sie einem notorischen Kinderschänder übergibt.


    Der Vergleich hinkt, weil die katholische Kirche nicht anatta lehrt 8)


    Was allerdings die Katholiken unter den Buddhisten angeht, da passt der Vergleich 8)

  • Es freut mich für Euch, dass Ihr Euch so amüsiert. Meine Frage war aber durchaus ernst gemeint. Und da würden mich ein paar ernsthafte Antworten freuen. Plaudert doch bitte in der Plauderecke weiter.


    Danke

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Bambus:

    Meine Frage war aber durchaus ernst gemeint.


    Das wundert mich nicht. Reh-, Schafe- und Ziegendharma erfreut sich großer Beliebtheit. 8)


    Grade bei den Traditionen. Denn die brauchen den Zaster.

  • Bevor nun mukti wieder anfängt sich zu beklagen: Nein, das war nicht überheblich gemeint. Es war nur gut gemeint. Ganz im Sinne des Buddha also 8)

  • Majjhima Nikāya 142 - Die Darlegung der Spenden


    @GaliDa68 und TMingyur

    Zitat

    "Und auf welche Weise, ihr Haushälter, gibt es Menschen, die vier Arten von sprachlichem Verhalten, die nicht im Einklang mit dem Dhamma stehen, ...


    ... (Da) redet (einer) nutzloses Zeug, spricht wider das Dhamma und die Disziplin; zur falschen Zeit sagt er Worte, die nutzlos, unvernünftig, maßlos und sinnlos sind. Auf solche Weise gibt es Menschen, die vier Arten von sprachlichem Verhalten, die nicht im Einklang mit dem Dhamma stehen, nicht rechtschaffenes Verhalten ausüben."
    (Majjhima Nikāya 42)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Und welche Relevanz hat das überhaupt? Bei wem im Viertel oder Dorf kommen täglich Mönche auf Almosengang vorbei .... na?


    Aber Verdienst wo bleibt dann der Verdienst, wenn doch keine Mönche zum Geben vorbei kommen denkt sich da mancher und nach Verdienst lechzend und gierend spendet er Geld an irgendwelche Traditionen auf dass diese ihre Abhängigen weiterhin heranzüchten können. 8)

  • @GaliDa68 und TMingyur

    Zitat

    "Und auf welche Weise, ihr Haushälter, gibt es Menschen, die vier Arten von sprachlichem Verhalten, die nicht im Einklang mit dem Dhamma stehen, ...


    ... (Da) redet (einer) nutzloses Zeug, spricht wider das Dhamma und die Disziplin; zur falschen Zeit sagt er Worte, die nutzlos, unvernünftig, maßlos und sinnlos sind. Auf solche Weise gibt es Menschen, die vier Arten von sprachlichem Verhalten, die nicht im Einklang mit dem Dhamma stehen, nicht rechtschaffenes Verhalten ausüben."
    (Majjhima Nikāya 42)


    Ach, die Dharmakeule mal wieder …


  • Das ist in Ordnung. Jeder so wie er/sie sich konditioniert hat. Kein Problem. Bei den heiligen Theravadins ist das eben so. Da ist es auch so, dass sobald du irgendwo hinkommst dir sofort ein Mönch etwas über die Vorzüge des Dana erzählt ... also nicht mit offener Hand, den soviel Anstand gibt es da schon noch. :lol:

  • Warum das hierzulande auch so wichtig ist, wo es doch eigentlich gar keine Mönchssangha gibt, DAS ist das erstaunliche 8)
    Nichts gegen "caritative" Spenden, für die Armen und Kranken ... Im Gegenteil, da sollte man geben. Aber den Traditionen sollte man es nicht hinterherwerfen. Da unterstützt man nur die Rekrutierung von Abhängigen und Prestigegehabe 8)

  • Ich habe ja nix gegen Dana. Mache ich auch, aber ich gebe das Menschen. Ob mit oder ohne Robe spielt keine Rolle.
    Allerdings empfinde ich das nicht als verdienstvoll, nur als höflich.

  • GaliDa68:

    Allerdings empfinde ich das nicht als verdienstvoll, nur als höflich.


    Das mit dem Verdienst ist das Dhamma für Rehe Schafe und Ziegen. Die Biester brauchen hin und wieder einen Tritt, weil sie so störrisch sind und dann bekommen sie auch Streicheleinheiten, wenn sie folgsam waren. Dann fühlen sie sich wohl und bleiben dabei und fühlen sich erst genommen .... die können dann so eine richtige Abhängigkeit entwickeln ... Verdienstjunkies 8)

  • Das ist so ein bischen wie mit den Höllen und schlechten Wiedergeburten ... manche haben einen natürlichen Skrupel zu lügen oder zu stehlen und bei anderen funktioniert die Entsagung nur über Furcht ... mit Geben und Verdiensten ist es ähnlich 8)

  • Problematisch finde ich es, wenn so ein natürliches Bedürfnis zu geben immer auf eine Sangha umgeleitet wird. Es gibt ja wirklich genügend Bedürftige und eine Sangha würde ich da nicht unbedingt dazuzählen.
    Das geht so weit, dass von buddhistischen Traditionen propagiert wird, dass es falsch sei weltlichen Organisationen zu spenden wie z.B. im Falle von Naturkatastrophen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, wo doch gerade die weltfremden Buddhisten es sind, die sich durch eine vollkommmene Unprofessionalität bei der Organisation von Hilfe für andere auszeichnen. 8)

  • Nun, ich bin ja nicht gegen die Traditionen. Bewege mich auch in einigen und finde es sehr inspirierend.
    Wie können Deiner Meinung nach die Orden selbst der Rekrutierung von Abhängigen etwas entgegensteuern? Durch möglichst autarkes Wirtschaften?
    Ich selbst finde die westliche Tradition diesbezüglich nicht schlecht, Landwirtschaft, Schulen, Gesundheitswesen, …
    Hätte es als Kind sicherlich schön gefunden, von Lehrern unterrichtet zu werden, die sich ein wenig mehr um sich selbst gekümmert hätten, statt dass sich die Schüler um sie drehen mussten …