Ich habe, wie viele wahrscheinlich, eine größere Abneigung gegen Schmerzen aller Art, die meinen Körper treffen könnten. Meine Praxis war immer auch mit der Hoffnung verbunden, zukünftigen Schmerzen, ganz gleich welcher Art, besser aus dem Weg gehen zu können. Aber gestern las ich davon, wie Sariputto, einer der wichtigsten Jünger des Buddha, derart verprügelt wurde, das er später daran starb. Und obwohl ich immer noch der Meinung bin, das man durch positive Handlungen einiges abwenden kann, so bin ich nun auch zu der Erkenntis gekommen, das manche Sachen wohl unvermeidlich sind (Alter, Krankheit, Tod), und man da einfach durch muss, egal wie gut man praktiziert. Das war zuerst eine unangenehme, dann jedoch eine relativ entspannende Erkenntnis, da ich nicht mehr tun kann, als das was in meiner Hand liegt.
Hoffen tue ich dennoch auf's Beste
Persönliches Leid vermeiden wollen
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Ich vermute, dass die Angst vor künftigen Schmerzen noch schlimmer ist als die direkten Schmerzen jetzt und hier.
Als ich Ischias hatte, war immer der schlimmste Moment, wenn meine Gedanken sich verselbstständigten in Richtung: "Was, wenn dieser Schmerz niemals endet?" Das was dann so ein Gefühl von Verlorensein und der körperliche Schmerz kam einem dann auch noch schlimmer vor.
Ich fand dann eine Nische in meinem Bewusstsein, mich mit diesem Schmerz nicht zu identifizieren. Er war dann noch da und tat weh, aber nicht mir... -
Losang Lamo:
Ich vermute, dass die Angst vor künftigen Schmerzen noch schlimmer ist als die direkten Schmerzen jetzt und hier.
Als ich Ischias hatte, war immer der schlimmste Moment, wenn meine Gedanken sich verselbstständigten in Richtung: "Was, wenn dieser Schmerz niemals endet?" Das was dann so ein Gefühl von Verlorensein und der körperliche Schmerz kam einem dann auch noch schlimmer vor.
Ich fand dann eine Nische in meinem Bewusstsein, mich mit diesem Schmerz nicht zu identifizieren. Er war dann noch da und tat weh, aber nicht mir...Schmerz für Fortgeschrittene.
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Geronimo:
... so bin ich nun auch zu der Erkenntis gekommen, das manche Sachen wohl unvermeidlich sind (Alter, Krankheit, Tod), und man da einfach durch muss, egal wie gut man praktiziert. ...
Hallo Geronimo,
mir ging es genau so bis zu dem Moment, als ich las, dass der Buddha auch noch bis zum Verlassen seines Körpers Einiges erleben musste (inkl. das zum Tode führende vergiftete Essen), weil das Karma eben noch wirkte. Entscheidend ist wohl die Einsicht und daraus folgende Akzeptanz, dass wir unser Karma, dass wir einst in Unwissenheit aufgebaut haben, auch wieder abbauen und ertragen müssen. Bauen wir also kein weiteres negatives Karma auf, kann es ja dennoch nur besser werden- und das ist schon jetzt spürbar und relativ einfach zu überprüfen, nicht wahr?
Monika
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Ein Frosch sitzt, dann frißt er, dann sitzt er. Auch er geht Leid aus dem Weg, so gut er kann. Aber er denkt nicht darüber nach: Dadurch vermeidet er das meiste Leid. So ist er im Hier und Jetzt zufrieden.
_()_c.d.
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Phu, diese olle Negativität plagt mich auch oft
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crazy-dragon:
Ein Frosch sitzt, dann frißt er, dann sitzt er. Auch er geht Leid aus dem Weg, so gut er kann. Aber er denkt nicht darüber nach: Dadurch vermeidet er das meiste Leid. So ist er im Hier und Jetzt zufrieden.
_()_c.d.
Sehr gut. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen. Man könnte es nur anders sagen. -
Buddhismus kurz: "Auf nichts ist Verlass", "Drum (ver)lass alles"
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crazy-dragon:
Ein Frosch sitzt, dann frißt er, dann sitzt er. Auch er geht Leid aus dem Weg, so gut er kann. Aber er denkt nicht darüber nach: Dadurch vermeidet er das meiste Leid. So ist er im Hier und Jetzt zufrieden.
_()_c.d.
Immer wenn ich soetwas lese oder höre, frage ich mich: Wenn diese Ansicht wirklich zu endgültiger Befreiung, und nicht nur zeitweiliger, wie ich eher vermute, führen würde, warum hat der Buddha dann den edlen 8fachen Pfad gelehrt und überhaupt "84.000" Lehrreden gehalten? Das stille Verweilen im Hier und Jetzt ist sicher etwas das auch schon vor dem Buddha vielfach praktiziert wurde, da es naheliegend ist. Aber nach dem ausführlichen Studium der Quellen, und meiner eigenen Erfahrung nach, gehört noch ein bisschen mehr dazu. Der Frosch überwindet ja sein Begehren dadurch nicht...
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Geronimo:
Immer wenn ich soetwas lese oder höre, frage ich mich: Wenn diese Ansicht wirklich zu endgültiger Befreiung, und nicht nur zeitweiliger, wie ich eher vermute, führen würde, warum hat der Buddha dann den edlen 8fachen Pfad gelehrt und überhaupt "84.000" Lehrreden gehalten? ...
Dann liegt das vielleicht daran, dass du "ein Ganzes" aus 84.000" Lehrreden fabrizierst. Der Buddha hat nämlich viele einzelne Lehrreden gehalten. Dass diese von eingen in Buchform "zusammengetragen" wurden, macht aus ihnen noch lange kein "Ganzes".Zudem ... "Befreiung" von was? Dein Befreiung gehört vielleicht in die Sphäre der Metaphysik ... darüber lässt sich eh nicht diskutieren
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Grund:Geronimo:
Immer wenn ich soetwas lese oder höre, frage ich mich: Wenn diese Ansicht wirklich zu endgültiger Befreiung, und nicht nur zeitweiliger, wie ich eher vermute, führen würde, warum hat der Buddha dann den edlen 8fachen Pfad gelehrt und überhaupt "84.000" Lehrreden gehalten? ...
Dann liegt das vielleicht daran, dass du "ein Ganzes" aus 84.000" Lehrreden fabrizierst. Der Buddha hat nämlich viele einzelne Lehrreden gehalten. Dass diese von eingen in Buchform "zusammengetragen" wurden, macht aus ihnen noch lange kein "Ganzes".Nee, aber der edle 8fache Pfad besteht ja dennoch.
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Geronimo:Grund:
Dann liegt das vielleicht daran, dass du "ein Ganzes" aus 84.000" Lehrreden fabrizierst. Der Buddha hat nämlich viele einzelne Lehrreden gehalten. Dass diese von eingen in Buchform "zusammengetragen" wurden, macht aus ihnen noch lange kein "Ganzes".Nee, aber der edle 8fache Pfad besteht ja dennoch.
Dann lass ihn einfach weiter bestehen. Was andere schreiben oder sagen kann deiner Vorstellung weder was wegnehmen noch etwas hinzufügen.
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Ich persönlich vermute ja, das die Praxis des Verweilens im Hier und Jetzt, der Praxis der ersten Lehrer Buddhas gleicht. Die haben auch verschiedene Vertiefungen gemeistert und weilten zufrieden im Hier und Jetzt. Der Buddha erkannte jedoch das das noch nicht alles ist, das diese Art der Praxis zwar durchaus für lange Zeit zu einem glücklichen Dasein führt, aber nicht zur endgültigen Befreiung. Daraufhin forschte er allein weiter und entdeckte den edlen 8fachen Pfad, mit der rechten Ansicht, von der Enstehung und der Aufhebung des Leidens, an der Spitze. Ohne diese rechte Ansicht ist der Weg zur endgültigen Befreiung nicht zu gehen, da man das "Ziel" und den Weg dorthin nicht kennt. Das ist auch etwas das ich am Zen nicht so gut finde, das auf das gesamte Lehrgebäude, und insbesondere auf den edlen 8fachen Pfad wenig bis garnicht eingegangen wird. Dabei sind gerade die Erklärungen zu den Pfadgliedern von entscheidender Bedeutung. Aber ich glaube auch, das wenn jemand tatsächlich den Weg zur endgültigen Befreiung gefunden hat, dann kann er ihn wohl auch ohne Worte vermitteln.
Der Buddha sagte ja selbst, das frühere Buddhas ihre Schüler allein durch Praxisanweisungen (Tue dies, unterlasse jenes...) angeleitet haben, und überhaupt keine weiteren Erklärungen gaben.
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Geronimo:
Ich habe, wie viele wahrscheinlich, eine größere Abneigung gegen Schmerzen aller Art, die meinen Körper treffen könnten. Meine Praxis war immer auch mit der Hoffnung verbunden, zukünftigen Schmerzen, ganz gleich welcher Art, besser aus dem Weg gehen zu können. Aber gestern las ich davon, wie Sariputto, einer der wichtigsten Jünger des Buddha, derart verprügelt wurde, das er später daran starb. Und obwohl ich immer noch der Meinung bin, das man durch positive Handlungen einiges abwenden kann, so bin ich nun auch zu der Erkenntis gekommen, das manche Sachen wohl unvermeidlich sind (Alter, Krankheit, Tod), und man da einfach durch muss, egal wie gut man praktiziert. Das war zuerst eine unangenehme, dann jedoch eine relativ entspannende Erkenntnis, da ich nicht mehr tun kann, als das was in meiner Hand liegt.
Hoffen tue ich dennoch auf's BesteHallo Geronimo,
Alter, Krankheit, Tod sind unvermeidlich. Jeder "Praktizierende" (nicht nur buddhistisch !) hat jedoch die große Chance, den Umgang mit Alter, Krankheit, Tod zu trainieren, d.h. vermutlich ist die Wahrscheinlichkeit größer das der Praktizierende weniger Angst vor den drei großen Veränderungen des Lebens empfindet als ein Nicht-Praktizierender, der sich damit gar nicht beschäftigen möchte, ja diese Veränderungen sogar verdrängt. Es ist also nicht egal wie gut man praktiziert, diese Schlußfolgerung wäre ja sehr pessimistisch !
LG
Matthias -
Matthias65:Geronimo:
Ich habe, wie viele wahrscheinlich, eine größere Abneigung gegen Schmerzen aller Art, die meinen Körper treffen könnten. Meine Praxis war immer auch mit der Hoffnung verbunden, zukünftigen Schmerzen, ganz gleich welcher Art, besser aus dem Weg gehen zu können. Aber gestern las ich davon, wie Sariputto, einer der wichtigsten Jünger des Buddha, derart verprügelt wurde, das er später daran starb. Und obwohl ich immer noch der Meinung bin, das man durch positive Handlungen einiges abwenden kann, so bin ich nun auch zu der Erkenntis gekommen, das manche Sachen wohl unvermeidlich sind (Alter, Krankheit, Tod), und man da einfach durch muss, egal wie gut man praktiziert. Das war zuerst eine unangenehme, dann jedoch eine relativ entspannende Erkenntnis, da ich nicht mehr tun kann, als das was in meiner Hand liegt.
Hoffen tue ich dennoch auf's BesteHallo Geronimo,
Alter, Krankheit, Tod sind unvermeidlich. Jeder "Praktizierende" (nicht nur buddhistisch !) hat jedoch die große Chance, den Umgang mit Alter, Krankheit, Tod zu trainieren, d.h. vermutlich ist die Wahrscheinlichkeit größer das der Praktizierende weniger Angst vor den drei großen Veränderungen des Lebens empfindet als ein Nicht-Praktizierender, der sich damit gar nicht beschäftigen möchte, ja diese Veränderungen sogar verdrängt. Es ist also nicht egal wie gut man praktiziert, diese Schlußfolgerung wäre ja sehr pessimistisch !
LG
MatthiasNee, ich habe doch am Anfang geschrieben, das ich sehe das die Praxis "einiges ausrichten kann". Aber alles was das Leben so an Unannehmlichkeiten mit sich bringt kann sie nicht ausgleichen, wenn auch unsere Stellung dazu.
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Hallo Geronimo, verstehe ich nicht ganz. Was willst Du denn "ausgleichen" mit Deiner Praxis ?
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Matthias65:
Hallo Geronimo, verstehe ich nicht ganz. Was willst Du denn "ausgleichen" mit Deiner Praxis ?
Negative Taten durch positive Taten z.B. Ansonsten bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen
Ich drücke mich vielleicht manchmal etwas unpräzise aus, aber ich hoffe dennoch das klar wird was ich meine.
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Geronimo:
Ich persönlich vermute ja, das die Praxis des Verweilens im Hier und Jetzt, der Praxis der ersten Lehrer Buddhas gleicht. Die haben auch verschiedene Vertiefungen gemeistert und weilten zufrieden im Hier und Jetzt. ...
Na ja siehste, was er verrückte Drachen geschrieben hat, hat für mich damit gar nichts zu tun, sondern damit:Zitat3. Der Erhabene sprach also: "Welches ist aber, ihr Bhikkhus, das Gesetz von der ursächlichen Entstehung?
Aus dem Nichtwissen als Ursache entstehen die Gestaltungen;
aus den Gestaltungen als Ursache entsteht das Bewußtsein;
...
Auf solche Art kommt der Ursprung der ganzen Masse des Leidens zustande. Dies, ihr Bhikkhus, heißt ihre Entstehung. -
Geronimo:
Ich habe, wie viele wahrscheinlich, eine größere Abneigung gegen Schmerzen aller Art, die meinen Körper treffen könnten. Meine Praxis war immer auch mit der Hoffnung verbunden, zukünftigen Schmerzen, ganz gleich welcher Art, besser aus dem Weg gehen zu können. Aber gestern las ich davon, wie Sariputto, einer der wichtigsten Jünger des Buddha, derart verprügelt wurde, das er später daran starb. Und obwohl ich immer noch der Meinung bin, das man durch positive Handlungen einiges abwenden kann, so bin ich nun auch zu der Erkenntis gekommen, das manche Sachen wohl unvermeidlich sind (Alter, Krankheit, Tod), und man da einfach durch muss, egal wie gut man praktiziert. Das war zuerst eine unangenehme, dann jedoch eine relativ entspannende Erkenntnis, da ich nicht mehr tun kann, als das was in meiner Hand liegt.
Hoffen tue ich dennoch auf's BesteDiese Zukunftsgedanken, daß mich oder meine Kinder dies oder jenes treffen könnte,
sind destruktiv, überflüssig und ziehen am Ende noch das Gefürchtete heran.Mein Mann hat ständig Schiss vor Einbrechern und macht mich damit malle.
Die Einbrecher sind unserer Gegend schon bedenklich nahe gekommen.
Hätte ich nicht meine gesunde Einstellung, überhaupt nicht über Zukünftiges oder
was alles passieren könnte, nachdenke; wer weiß, was schon alles Wirklichkeit geworden wäre . . .Alter, Krankheit, Leid und Tod sind nun mal in dieser Welt.
Damit muß umgegangen werden können,
dem kann ich nicht entfliehen.LG
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Betreff: Zen-Meister Hinnerk Polenski zu Gast bei Tietjen und Hirschh
Hirschhausen am Ende:
ZitatDas spannende ist, dass die großen seelischen Erkrankungen, Depression und Angst, immer damit zu tun haben, dass man nicht in der Gegenwart ist. Der Depressive ärgert sich über Dinge die waren, der Angstvolle hat Angst vor Dingen, die wahrscheinlich nie eintreffen werden. Und der einzige Moment wo man glücklich sein kann ist jetzt.
Es ist nicht neu. Es ist jahrtausende-altes Wissen. Aber Danke dass Sie uns daran erinnert haben. -
Wobei Hirschhausen natürlich den Tod ausblendet, denn von dem kann man ja nicht sagen "Dinge, die wahrscheinlich nie eintreffen werden." Aber man muss sich den und den Weg dorthin ja nicht notwendigerweise in den düstersten Farben ausmalen.