Hallo mal wieder,
ich merke, wie gut es mir tut, buddhistische Lehre zu lernen und zu praktizieren, aber der Nachteil ist, dass ich momentan sogar noch mehr grübele.
Das liegt aber auch daran, dass ich mich momentan neuen Situationen stelle, die mich sehr ängstigen aufgrund vergangener Traumatisierungen, die ich durch Therapie und Buddhismus bearbeite und überwinde. Da spielt Angst eine große Rolle...
Wichtig ist hierbei die Veränderung des eigenen Verhaltens, der bessern Wahrnehmung sich selbst und seinen Gefühlen gegenüber, achtsames Handeln und Abgrenzen, ehrlich zu sich selbst sein!
Nun frage ich mich Folgendes:
Wenn ein anderer sich auf eine bestimmte Weise einem Gegenüber verhält und der erste Gedanke ist "das war ja mal echt beknackt", wie gehe ich da jetzt weiter?
Ich habe Folgendes bemerkt:
Wenn man sich doof behandelt fühlt, dann schnattert einem ja oft das Ego rein und man ist zum Beispiel beleidigt und denkt Dinge wie:
Das ist ja respektlos mir gegenüber! Oder Das ist ja albern! etc.
Buddhistisch gedacht ist es sinnvoller zu sagen: Das hat mit mir nichts zu tun, das begründet auf diesen und jenen Dingen, die im anderen vorgehen.
Das ist für mich eine gute Lösung, wenn man nicht direkt angegriffen wird. Man sollte nicht direkt einen Konflikt eingehen.
Ich war früher gut darin, mit Leuten zu streiten und ihnen zu erklären, was mich an ihnen stört und dann habe ich daraus keine Konsequenz gezogen, sondern habe alles so weiter passieren lassen. Konflikte sind also sinnlos und keine Abgrenzung.
Dennoch ist da ein Zweifel, wie weit man sich dann mit einer anderen Person noch auseinandersetzen will, wenn man zum Beispiel bemerkt:
Diese Person kann nicht richtig zu sich selbst stehen und ist inkonsequent. Oder: sie ist unzuverlässig und sprunghaft aufgrund von Unsicherheiten. Demgemäß kann es Nachteile bergen, mit so einer Person umzugehen. Auch versuche ich Mitgefühl zu üben: Diese Person hat diese und jene Probleme noch nicht bewältigt und steht sich selbst im Weg.
Aber: Ich möchte nicht zu sehr dort hineingeraten.
Ich bemerke grade einen großen Knoten in meinem Denken.
Immer, wenn ich mir gesagt habe: "Bausch das nicht so auf, mach da kein Ding draus", endete das ganz übel beim Umgang mit Menschen.
Denn dann zog ich Leute an, die merkten, dass man "alles mit mir machen kann". Da wurden die Grenzüberschreitungen und Respektlosigkeiten langsam gesteigert und jedes Mal sagte ich mir dasselbe. Ich vermeidete Konflikte und redete mir jeden Menschen schön, der mir über den Weg lief, selbst wenn die Warnzeichen schon unübersehbar vor mir aufleuchteten. Es musste immer erst übel kommen, bis ich mich distanziert habe. Leider ging es sogar bis zur totalen gefühlten Vernichtung und Traumatisierung. (Ich weiß, lt. Buddhismus gibt es keine Vernichtung
). Das darf natürlich nicht so weitergehen.
Aber im Umkehrschluss jedes Ding auf die Goldwaage zu legen bringt es ja auch nicht.
Man sollte sich nicht sofort persönlich angegriffen fühlen, man muss auch nicht sofort verschwinden oder sofort einen Konflikt anzetteln, aber trotzdem sollte man das doch irgendwie "abspeichern" und gewahrsam sein und dann vielleicht doch irgendwann ins Handeln kommen? (Z.B. Distanzierung). Aber wann?
Wie bewertet ein guter praktizierender Buddhist, wie geht er damit um?
Mich nervt schon wieder mein Dauergegrübel
Das bringt es irgendwie nicht.