accinca:Alles anzeigenMirco:Ich habe versucht, zu verstehen, was cakkhuñca, sotañca bedeutet und bin dazu gekommen, dass des Anhängsel von añcati/añchati stammt. Dies bedeutet ziehen, stammt wiederum ab von kaḍḍhati = ziehen reissen, zerren. Hier im Sutta sind die Sinnesorgane also mit ihrem Potential beschrieben. Willen würde ich es dennoch nicht nennen.
Diese Ableitung widerspricht meiner Übersetzung nicht und halte ich auch für möglich.
Soto kennen wir ja schon von "Sotapanno" dem, in den Strom der Heilsstömung gelangten.
Einen anderen Strom gibt es auch bei den Sinnen den Strom der Sinneswahrnehmungen.
Oder der Strom der Willensimpulse welche diesen Strom lenken und bestimmen.
In wieweit der auch immer bewußt sein mag. Ich finde jedenfalls
das er viel zu wenig bewußt ist weil er einfach nicht genug beachtet wird.
Diese Ableitung ist allerdings meiner Ansicht nicht richtig.
Cakkhuñca ist eine Zusammenziehung (bzw. Lautangleichung/Sandhi) von cakkhum (Akk. Sg.) und ca (und). paticca steht mit Akkusativ.
In der Lehrrede geht es darum, dass der Bhikkhu eine falsche Ansicht bezüglich des Bewusstseins vertritt, nämlich eine, nach der es nach dem Tod weiterwandert und so unabhängig existieren würde. Der Buddha weist ihn scharf zurecht und zeigt nocheinmal auf, dass Bewusstsein nur abhängig entsteht und nur in Bezug auf das, wovon es abhängig entsteht positiv beschrieben werden kann. (Daher auch das Beispiel mit den verschiedenen Arten von Feuern, die nur in Abhängigkeit dessen, wovon sie genährt werden, benannt werden können). Von Willen ist da nirgendwo die Rede. Wäre dieser Sehwillen für ein Seherlebnis eine notwendige Bedingung, dann wären alle Arahats blind.
Liebe Grüße.