Sudhana:So: "Ihr Bhikkhus, wenn ihr das Gleichnis vom Floß versteht, solltet ihr sogar das Lehrgemäße aufgeben, um wieviel mehr das Lehrwidrige"
Sollen die Bhikkus wirklich "das Lehrgemäße" aufgeben? Und dabei mit "rechter Erkenntnis" anfangen? Aufgrund des Verstehens eines Gleichnisses? Wohl kaum ...
Die Herausforderung besteht darin, Richtige (weltliche) Ansicht aufzugeben, ohne dabei aber falsche Ansicht anzunehmen.
Analog verhält es sich mit Richtiger Absicht:
ZitatAlles anzeigen"Darin, ihr Bhikkhus, kommt Richtige Ansicht an erster Stelle. Und auf welche Weise kommt Richtige Ansicht an erster Stelle? Jemand versteht falsche Absicht als falsche Absicht, und jemand versteht Richtige Absicht als Richtige Absicht: dies ist seine Richtige Ansicht."
"Und was, ihr Bhikkhus, ist falsche Absicht? Die Absicht der Sinnesbegierde, die Absicht des Übelwollens und die Absicht der Grausamkeit: dies ist falsche Absicht."
"Und was, ihr Bhikkhus, ist Richtige Absicht? Richtige Absicht, sage ich, ist von zweifacher Art: es gibt richtige Absicht, die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt; und es gibt Richtige Absicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Pfadfaktor ist."
"Und was, ihr Bhikkhus, ist richtige Absicht, die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt? Die Absicht der Entsagung, die Absicht des Nicht-Übelwollens und die Absicht der Nicht-Grausamkeit [7]: dies ist richtige Absicht, die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt."
"Und was, ihr Bhikkhus, ist Richtige Absicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Faktor des Pfades ist? Das Denken, die Gedanken, die Absicht, das Verankern und Hinlenken des Herzens, die Ausrichtung des Herzens, die sprachliche Gestaltung [8] in einem, dessen Geist edel ist, dessen Geist triebfrei ist, der den Edlen Pfad besitzt und den Edlen Pfad entfaltet: dies ist Richtige Absicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Faktor des Pfades ist."
"Jemand unternimmt die Anstrengung, falsche Absicht zu überwinden und Richtige Absicht zu erlangen: dies ist seine Richtige Anstrengung. Achtsam überwindet jemand falsche Absicht, achtsam erlangt jemand Richtige Absicht und verweilt darin: dies ist seine Richtige Achtsamkeit. So kreisen diese drei Zustände um Richtige Absicht und treffen sich mit ihr, nämlich Richtige Ansicht, Richtige Anstrengung und Richtige Achtsamkeit."
(Majjhima Nikāya 117: Die Großen Vierzig - Mahācattārīsaka Sutta)
Und es wird auch konkret beschrieben, wie Richtige (heilsame) Absicht aufgegeben wird, ohne dabei aber falsche (unheilsame) Absicht anzunehmen:
ZitatAlles anzeigen"Was sind unheilsame Absichten? Es sind die Absicht der Sinnesgier, die Absicht des Übelwollens und die Absicht der Grausamkeit. Diese werden unheilsame Absichten genannt."
"Und wo hören diese unheilsamen Absichten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Hier geschieht es, daß unheilsame Absichten ohne Überbleibsel aufhören [5]."
"Was sind heilsame Absichten? Es sind die Absicht der Entsagung, die Absicht des Nicht-Übelwollens und die Absicht der Nicht-Grausamkeit. Diese werden heilsame Absichten genannt."
"Und wo hören diese heilsamen Absichten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da tritt ein Bhikkhu mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Hier geschieht es, daß heilsame Absichten ohne Überbleibsel aufhören [6]."
(Majjhima Nikāya 78: Samaṇamaṇḍikāputta - Samaṇamaṇḍikā Sutta)
Viele Grüße
Elliot