Beiträge von Sunu im Thema „Relative und absolute Wirklichkeit“

    Deshalb sind solche Gedanken wie :der Raum ist unendlich, der Raum ist endlich, der Raum ist endlich und unendlich zu gleich, der Raum ist nicht unendlich und endlich zu gleich... Alles bloß Ansichten, die es zurückzuweisen gilt...


    Eine konventionelle Wahrheit wäre aber die Aussage: der Raum ist endlich.... Wenn sich das z. B. auf einen konventionellen Raum mit 4 Wänden bezieht.

    Alles Konventionelle entsteht bedingt und ist endlich.. Ein unendlicher Raum, welcher zugleich bedingt entstanden ist, ist somit absurd.

    Eine konventionelle Wahrheit ist, dass es die Vorstellung vom Osterhasen gibt. Keine konventionelle Wahrheit ist, dass der Osterhase existiert.


    Der Raum, das Offene sind doch nur Benennungen, alles was benannt werden kann existiert nur bedingt, ist endlich. Das es die Vorstellung vom unendlichen Raum gibt, ist eine konventionelle Wahrheit. Die Behauptung der unendliche Raum sei eine konventionelle Wahrheit, wäre aber absurd... Da es dann ja ein endlicher, unendlicher Raum wäre. Das Gebiet der Raumunendlichkeit wird auch nicht als letztendlich Befreiung beschrieben, es steht also ausser Frage, dass es sich dabei im Sinne der Lehre um eine absolute Wirklichkeit handelt. D. h. ja nicht, dass diese Vorstellung nicht heilsam in der Praxis sein kann.Man sollte sie IMO eben nur auch als eine solche erkennen, um ihr nicht zu viel Bedeutung zuzugestehen, so dass man am Ende nicht an ihr anhaftet.

    Gerade weil der unendliche Raum keine sinnliche Wahrnehmung ist, kann man ja nicht davon sprechen, dass er konventionell existieren würde... Noch kann man sagen, dass er absolut existieren würde, da man sowas ja gar nicht auffinden kann... Ich sehe darin einfach eine Vorstellung bzw. Ansicht, die einem auf dem Weg zur Befreiung begegnet... Und die es zu überwinden gilt... Eine Landmarke, so wie auf einer Karte vlt. ein Gebirge eingezeichnet ist, dass man überschreiten muss um letztendlich zum Ziel zu gelangen.


    Zitat

    5. »Durch völlige Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen aber, das Schwinden der Rückwirkswahrnehmungen, das Nichterwägen der Vielheitswahrnehmungen, gewinnt er in der Vorstellung: 'Unendlich ist der Raum' das Raumunendlichkeitsgebiet

    (ākāsānañ-cāyatana).

    jhāna


    Du sagst ein begrenzter Raum ist absurd... Aber ich sitze gerade in einem solchen Raum von 4 Wänden umgeben.... Man mag sich dann fragen, was dahinter ist... Man kann das auch immer weiter fragen..... Deshalb ist ein begrenzter Raum in einem absoluten Sinne absurd....Aber IMO auch nicht weniger absurd ist es, von einem unbegrenzten Raum zu sprechen... Was soll das sein? Entweder ich habe einen Raum der etwas umspannt und damit eingrenzt.... Oder etwas ist offen... Aber dann kann ich doch nicht mehr von einem "Raum" sprechen.


    Du verlangst Sachen... Mhhh

    Ich kann mit den Sinnen so etwas ohne Punkte nicht feststellen. Da die Wahrnehmung immer begrenzt ist, gibt es dort Punkte und Raum. Das es so etwas in Wirklichkeit d.h absolut nicht gibt, das sind Ansichten über die sich z. B. Physiker streiten. Der eine behauptet der Raum ist absolut unendlich, der andere behauptet der Raum ist absolut gesehen endlich... Die Menschen reiben sich an dem Thema wahrscheinlich schon auf, seit es Menschen gibt.

    Aber keine Partei konnte bisher den absoluten Beweis erbringen.

    Wie sollte das auch möglich sein?

    Besser man lässt es und steht von diesen Ansichten ab.

    Alles was man sagen kann ist, dass Raum im Bezug auf die sinnliche Wahrnehmung endlich ist... Wie sollte man sonst auch von einem Raum sprechen können? Und da wo die Wahrnehmung endet, da gibt es auch keine Ansichten mehr.. So wie unendlich, endlich, unendlich und endlich zu gleich oder beides nicht.

    Und nun?


    dann gibt es schließlich ...... ja auch keinen endlichen konventionellen Raum. :eek:

    Das es das nicht gibt, wäre ja auch wieder nur eine Ansicht, die in der Reihe vorher schon überwunden wurde..


    Zitat

    Denn ferner noch, ihr Mönche, hat Sāriputto nach völliger Überwindung der unbegrenzten Bewußtseinsphäre in dem Gedanken 'Nichts ist da' das Reich des Nichtdaseins gewonnen. Und die Dinge der Nichtdaseinsphäre, Wahrnehmung der Nichtdaseinsphäre und Einigung des Herzens, Berührung, Gefühl, Wahrnehmung, Denken, Bewußtsein, Wille, Beschluß, Kraft, Achtsamkeit, Gleichmut, Sammlung, diese Dinge hat er der Reihe nach eingeordnet, diese Dinge läßt er wissentlich aufsteigen, wissentlich standhalten, wissentlich untergehn. Und er erkennt: 'So kommen denn diese Dinge ungewesen zum Vorschein, und gewesen verschwinden sie wieder.' Und er ist diesen Dingen nicht zugeneigt und nicht abgeneigt, nicht angeschlossen, nicht angeheftet, ist ihnen entgangen, ihnen entronnen, ohne das Gemüt umschränken zu lassen. Denn 'Es gibt noch eine höhere Freiheit' weiß er. Und indem er sie entwickelt merkt er eben 'Das gibt es'.

    "Denn ferner noch, ihr Mönche, hat Sāriputto nach völliger Überwindung der Nichtdaseinsphäre die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung gewonnen. Und aus diesem Erfunde kehrt er besonnen zurück.

    Majjhima Nikaya 111

    Zitat

    Denn ferner noch, ihr Mönche, hat Sāriputto nach völliger Überwindung der Formwahrnehmungen, Vernichtung der Gegenwahrnehmungen, Verwerfung der Vielheitwahrnehmungen in dem Gedanken 'Grenzenlos ist der Raum' das Reich des unbegrenzten Raumes gewonnen.

    Majjhima Nikaya 111

    Die Reihe geht aber noch weiter..


    Zitat

    Denn ferner noch, ihr Mönche, hat Sāriputto nach völliger Überwindung der unbegrenzten Raumsphäre in dem Gedanken 'Grenzenlos ist das Bewußtsein' das Reich des unbegrenzten Bewußtseins gewonnen.

    ..........

    Und weiter... Und weiter... Bis der schließlich...


    Zitat

    Denn ferner noch, ihr Mönche, hat Sāriputto nach völliger Überwindung der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung die Auflösung der Wahrnehmbarkeit gewonnen, und des weise Sehenden Wahn ist aufgehoben

    Ergänzend möchte ich noch sagen, ein konventioneller Raum ist immer endlich... Ein absoluter, unendlicher Raum dagegen nicht auszumachen.

    Wie auch? Auch interessant zum Thema:

    Ist der Raum endlich? - Spektrum der Wissenschaft


    Da erinnern einige Thesen und Argumente an Debatten die auch schon im Buddhismus vor über 1000 Jahren geführt wurden... Ganz ohne Teleskop...

    Z. B. Aus dem wissenschaftlichen Artikel:


    Zitat

    Ein unendliches Universum würde unendliche Trägheitskräfte ergeben. Bewegung wäre nicht möglich.


    Im Vergleich zu buddhistisch:


    Zitat

    Wären die innerweltlichen

    Entitäten nicht in Abhängigkeit von

    anderem zustandegekommen, sondern aus ihrem eigenen Wesen heraus existent, müßten sie konsequenterweise

    immer und unveränderlich existieren; etwas, was unabhängig von anderem existiert, das heißt was nicht leer von einem eigenen Wesen ist, könnte nicht

    vergänglich sein, denn was aus sich existiert, entsteht nicht und vergeht nicht.Sein Dasein wäre absolut statisch; es würde ewig existieren. Das Entstehen-in-Abhängigkeit rettet sozusagen die

    Welt vor zwei Extremen, erstens vor

    dem Extrem der Permanenz, das keine Veränderung oder Bewegung erlaubt ,und zweitens vor dem Extrem der end-

    gültigen Vernichtung, das nicht einmal die Existenz von Dingen, die sich verändern könnten oder nicht, erlaubt.

    tibu052-2000-01-08-macdonald-leerheit.pdf

    Wenn, es sind ja hier alles Vorstellungen, alles mit dem Tatsinn ertastbare auf einen Punkt zusammen gefasst ist, wie will man dann den "Raum" messen oder verändern? Da ist nur ein Teil in Raum-unendlichkeit. Mir geht es nicht um messen, was ja auch nur eine erschaffene Bedingung ist, sondern darum das mein Tastsinn keinen Raum um ein Objekt tasten kann. Er kann nur das ertasten das auch Dinghaft ist und bildet somit den vom Tastsinn erfassbaren Raum. Die anderen Sinne richten sich dann auf das Ertastete aus und bilden mit Hilfe des von ihnen erkennbaren Raum um das Objekt die Welt ab die der Tastsinn nicht erfassen kann.

    Mhh, ist doch egal ob ich ihn tasten kann oder nicht. Ich kann den Raum zwischen zwei Dingen sehen, ich sehe einen Abstand, den ich messen kann. Ich nehme einen Abstand wahr, der auch Raum genannt wird. Man einigt sich auf einen bestimmten Wert... Dann beträgt der Raum z. B. zwischen zwei Tischen genau 100cm bzw. 1m...via Konvention. Jeder mit einem Zollstock in der Hand kann das einfach nachvollziehen. Deshalb ist Raum eine konventionelle Wahrheit.

    Den Raum zwischen den Dingen kann man wahrnehmen, messen ect... Er entsteht aber natürlich nur in Abhängigkeit zu den Dingen. Konventionelle Wahrheit.

    Im Vaibhasika sah man Raum hingegen als absolute Wahrheit. Weil man als absolute Wahrheiten alle Dinge sah, die wenn man sie zerlegt, trotzdem immer noch als das ursprüngliche Ding erkennbar bleiben. Ein Glassplitter ist z. B kein Glas... Darum sah man das Glas als konventionell wahr an. Der Raum bleibt aber Raum, auch wenn ich ihn "kleiner" mache. Deshalb sah man ihn als absolut wahr an.

    Da Vaibhasika zum Hinayana gezählt wurde, wird deshalb heute häufig gesagt der Hinayana kenne zwar die Leerheit der Person, aber nicht der Phänomene.... Da es zudem heute keine andere lebendige Richtung mehr gibt, die man Hinayana nennt ausser ggf. den Theravada, behaupten einige nun das Selbe über den Theravada..... Was natürlich Unsinn ist... Da im Theravada ja Anicca, Dukkha, Anatta auch für die Phänomene gilt.

    "ist immer nur Geistig" sollte ausdrücken das es vom Wesen, hier Mensch, geistig gewirkt ist. Also eben nicht Geist ist und schon gar nicht der 6. Sinn Bewusstesein-geist. Nur der Ich-Geist kann nicht Dingliches wahrnehmen das von keinem Sinn wahrgenommen werden kann. Es wird eben nicht durchschaut das das Nicht-Dingliche Wahrgenommene nicht mehr durch die 6 Sinne prüfend bestätigt wir, werden kann. Das ist Verblendung.

    Und Du meinst "Raum" wäre so etwas?

    void


    Es geht in der BuddhaLehre auf jeden Fall weniger, also eigentlich nicht um die Bestehensweise der Phänomene einer Welt. Und man kann, auf diese diese Lehre bauend auch nicht so leicht auf die Idee kommen, dass man irgendeine Welt vielleicht komplett falsch wahrnimmt, weil es noch eine wirklichere Welt gäbe.


    Nein, es geht im Gegenteil um das Beenden von Leid und nicht um die Bestehensweise der Phänomene der Welt. Nur muss dazu verstanden werden, dass die Phänomene der Welt Dukkha, Anicca und Anatta sind.

    Wie kann man so etwas schreiben, wenn durch den Buddha eindeutig gesagt wird: Eine Wahrheit gibt es, nicht eine zweite.

    Er hat auch gelehrt, dass es 4 Wahrheiten gibt.

    Es kommt immer auf den Zusammenhang an... Wenn du nach absoluten Aussagen suchst, bist du bei der Buddhalehre verkehrt.

    Wirklich Unterschiedliche Auffassungen der verschiedenen Richtungen kann ich da eigentlich gar nicht erkennen...

    Wenn Buddha von sich selbst als Buddha spricht zb... Dann spricht er auf der Ebene der konventionellen Wahrheit d.h. So wie Buddha eben als abgegrenzter Mensch sinnlich wahrgenommen wird.( Relative Wahrheit)


    Er erkennt diese Grenzen aber eben nicht als etwas absolutes an, sondern weiß, dass sie nur bedingt zu stande kommen. (Wahrheit im höchsten Sinn). Umschreibt das natürlich auch.. Wozu allerdings wiederum nur konventionelle Worte zur Verfügung stehen.

    Was den Leuten, die solche Sätze sagen, oft nicht klar ist. Die denken nämlich häufig wirklich so. Man selbst würde aus Wasser bestehen, ein anderer würde aus Wasser bestehen ... und schreiben deswegen auch so.


    Damit wird eine Ansicht über die Bestehensweise eines Selbsts geäussert.


    Lange Rede kurzer Sinn: so eine Aussage entspricht im eigentlichen Sinne des Begriffs "konventionell", einer solchen Ansicht. Nicht mehr.

    Genau... Aussagen über Dinge ist immer konventionelle Ausdrucksweise.... Aber manche denken sie wären absolut....

    Oder manche denken es gibt absolut nichts.

    Was heißt manche... Dass passiert mir natürlich auch...


    Deswegen die 2 Wahrheiten...

    Damit lässt sich schnell prüfen.. verneinte ich da gerade zu viel, Aufgrund voreingenommen er Ansichten?


    Oder beruht meine Annahme gerade auf einer Atta Ansicht?

    Wo bleibt denn nun relative und absolute Wahrheit? Es ist Gerede über etwas das nicht wirklich ist, wenn eben nicht erkannt wird das relative Wahrheit sich auf die "Felder" bezieht und absolute Wahrheit auf das was ich zu erkennen Glaube. Dieser ganze Thread dreht sich ausschließlich um die absolute Wahrheit und die hat sich jeder eben so zusammen gebaut wie ihm seine Abbilder und sein Mein, Ich , Selbst das zeigen. Das ist eben auch die Folge von Dasein-erschaffen. Ich erschaffe das was Da sein soll, weil ich das eben als Dasein erkenne, auch wenn es bei richtiger An-sicht nur Felder sind.

    Darum möchte Buddha das wir das Daseinwirken lassen, vermindern, erkennen das es bei richtiger Ansicht nicht so ist wie ich es Da-sein haben will.


    Ps. Jetzt kann auch klar werden was Dukkha ist und wie sie entsteht.


    Alles was direkt über die gesunden Sinne wahrnehmbar ist, oder eben über andere Messgerät (Es muss ja nicht zwingend unmittelbar über das Auge, Ohr, rationales Denken sw. wahrnehmbar sein) alles was dadurch nachvollziehbar ist und bestätigt werden kann, ist abhängig entstanden. Allein schon durch die Abhängigkeit zum Messgerät bzw. zum jeweiligen Sinn mit dem es Wahrgenommen wird, gilt es als abhängig entstanden. Ist bloße konventionelle Wirklichkeit, denn auch dritte, die mit dem selben Messgeräten bzw. Sinnen ausgestattet sind, werden zum selben Ergebnis kommen, wenn sie einfach nur unvoreingenommen messen. Dabei ist egal, ob es sich um Objekte oder Felder handelt... es muss nur wirklich schlüssig nachvollziehbar sein um eine konventionelle Wirklichkeit darzustellen.

    Die absolute Wirklichkeit ist aber, dass da keine absolute Wirklichkeit ist, bzw. das eine solche niemals aufgefunden werden kann. Wie auch? wo doch kein Kontakt zu so etwas hergestellt werden kann... Denn könnte er hergestellt werden, dann bestünde ja in dem Moment ein Abbhängigkeit und das Absolute wäre damit allein schon widerlegt. So etwas wäre also unmöglich aufzufinden und würde sowieso überhaupt niemanden etwas angehen, von daher ist es vollkommen müßig sich darüber Gedanken zu machen...

    Die WasserAussage bedeutet eigentlich nur einen spezifischen MasseAnteil einer GesamtMasse Körper. Ein Anteil von Atomen bestimmter Art. Man könnte auch genausogut sagen: Ich war früher zum Teil eine Sonne :sunny::)


    Hier ein Link, zu dem Begriff "Persönlichkeit": Samyutta Nikaya 22.91-120.

    Sowas mit der Sonne würde nur jemand sagen, der glaubt dass ihm etwas unvergängliches zu Teil wäre, das da ein Atta ist, welches er sein Ich nennt. Jemand der Daseins Ansichten vertritt.


    Wenn Jemand behauptet, dass er überwiegend aus Wasser besteht, dann ist das für mich hingegen längst kein Beleg dafür, dass er Daseinsansichten vertritt.



    Wenn aber jemand zum Thema sowas sagt :

    Zitat

    Ich habe etwas nachgedacht und halte auch die Aussage, dass ein Mensch zum grössten Teil aus Wasser bestünde eigentlich für eine nur sehr bedingt sinnvolle/wegweisende Aussage. Wäre die Sache, die man mit "Mensch" beschreiben und markieren will ein blosser Holztisch mit ein wenig Metallteilen dran, dann würde ich es verstehen. Aber es ist ja so nicht, und wenn man sich die Körperflüssigkeiten so anschaut, wird man feststellen, dass hier nicht ein neutrales "Wasser" ist.


    Die WasserAussage bedeutet eigentlich nur einen spezifischen MasseAnteil einer GesamtMasse Körper. Ein Anteil von Atomen bestimmter Art. Man könnte auch genausogut sagen: Ich war früher zum Teil eine Sonne


    Da liegt mir die Vermutung nahe, dass derjenige Über-Daseins-Ansichten vertritt.

    Es ist trotz all der Aufpasserei und Beschäftigung mit anderen Lehren so, dass man richtigerweise nicht von einer Person sprechen kann, die aus Energie und Strahlung bestünde. Man könnte die Masse des Körpers mit Energie gleichsetzen (entsprechend den Gleichungen aus der Physik). Das ist aber eine ganz andere Aussage.

    Mhh. Heißt das, dass man auch nicht richtigerweise sagen kann.. z. B. : Der Tisch besteht aus Holz" oder der Mensch besteht zum größten Teil aus Wasser... Oder Du besteht zum größten Teil aus Wasser "?

    Eine, nein, bisher hab ich nur zwei absolute Wahrheiten gefunden.

    1, alles begann mit dem in Vielheit sich wandelndem einfachen Einfachen, die dadurch nicht mehr auffindbar wurde.

    2. alles Leben auf dieser Erde begann mit einer Einzigen aller ersten Zelle, die auch nicht mehr auffindbar ist.

    Ob wahr oder unwahr.. Ob du es nun als absolute Wahrheit bezeichnest oder nicht, in beiden Fällen redest Du in Wahrheit nur von Vergänglichkeit...

    Aber sicher, worum geht es denn bei Buddha? Die Vergänglichkeit und das Leiden des Menschen das alles vergänglich ist und das Leiden des Menschen etwas Beständiges zu finden oder glauben zu wollen. Buddha entzieht auch das Beständige, ungeborene, unbedingte dem verlangenden Zugriff des Menschen.

    Ja natürlich, aber er verwendete in diesem Zusammenhang nicht die Bezeichnung "Absolut".

    Weil es ihn nicht in den Sinn kam, die Menschen noch mehr zu verwirren, als sie es sowieso schon sind.

    Eine, nein, bisher hab ich nur zwei absolute Wahrheiten gefunden.

    1, alles begann mit dem in Vielheit sich wandelndem einfachen Einfachen, die dadurch nicht mehr auffindbar wurde.

    2. alles Leben auf dieser Erde begann mit einer Einzigen aller ersten Zelle, die auch nicht mehr auffindbar ist.

    Ob wahr oder unwahr.. Ob du es nun als absolute Wahrheit bezeichnest oder nicht, in beiden Fällen redest Du in Wahrheit nur von Vergänglichkeit...

    In Wahrheit bist Du nur ein Gewaber von Strahlung und Energieansammlungen.


    In Wahrheit ist auch das wieder eine Konstruktion/Ansicht über ein Selbst.

    Nein, dass ist einfach nur eine leidige, relative, in abhängigkeit entstandene, begründbare konventionelle Wahrheit.

    Wenn auch keine absolute Wahrheit.

    Es gibt einen Bezug zwischen den 2 Wahrheiten und Daseins Ansicht und Über Daseins Ansicht.

    Die 2 Wahrheiten dienen bzw. dienten den Zweck zu prüfen ob eine Lehre die als Buddhalehre deklariert wurde, Daseins Ansicht (Ansicht vom Sein) oder über-daseins Ansicht (Ansicht vom Nichtsein) vertrat. Nur eine Lehre die weder das eine, noch das andere vertrat galt als authentische Buddhalehre. Damit sollten seiner Zeit Lehren ausgesiebt werden, die sich auf Buddha beriefen jedoch in Wahrheit Essentialismus oder Nihilismus lehrten.. Und viele solcher Lehren beriefen sich seiner Zeit auf Buddha, u. a. weil ihnen dadurch eine gewisse Förderung zu Teil wurde. Die erste Wahrheit prüft ob Ansicht vom Nichtsein vorliegt.. Nach dem Motto: in Wahrheit existiert absolut nichts..

    Die zweite Wahrheit prüft ob Essentialismus vorliegt. Nach dem Motto: In Wahrheit existiert das Absolute.

    Das sind beides Attaansichten, denn das eine besagt das alles aus dem Nichts heraus entsteht. Das andere besagt das alles aus sich Selbst heraus entsteht (dabei spielt keine Rolle, ob aus einem übergeordneten großen Ganzen oder ob jedes Einzelne aus sich heraus besteht).

    Alles bloß Ansichten bzw. Dünkel ohne jedwede wirkliche Grundlage.

    Und was ist deiner Ansicht nach mit Daseinsansicht und Überdaseinsansicht gemeint?

    Das ist der Versuch einer ideologischen Übersetzung von Mettiko -Zumwinkel.

    havadiṭṭhi und vibhavadiṭṭhi also Daseinsansicht und Nichtdaseinsansicht oder

    die Ansicht vom Sein und die Ansicht vom Nichtsein.

    Beides trifft nicht wirklich, weil die Vertreter beider Ansichten ein Ich inkludieren.

    Danke accinca.. nicht das das noch jemand mit den 2 Wahrheiten verwechselt.

    Zitat

    6. "Ihr Bhikkhus, es gibt diese zwei Ansichten: die Daseinsansicht und die Über-Daseinsansicht. Jegliche Mönche und Brahmanen, die sich auf die Daseinsansicht stützen, die Daseinsansicht annehmen, die Daseinsansicht akzeptieren, sind Gegner der Über-Daseinsansicht. Jegliche Mönche und Brahmanen, die sich auf die Über-Daseinsansicht stützen, die Über-Daseinsansicht annehmen, die Über-Daseinsansicht akzeptieren, sind Gegner der Daseinsansicht."

    Majjhima Nikāya 11

    Und was ist deiner Ansicht nach mit Daseinsansicht und Überdaseinsansicht gemeint?

    Eben... Fälschlicherweise wird Theravada im Mahayana häufig mit Sarvastivada d.h. mit Vaibhasika oder Sautrantika gleichgesetzt, die ja auf den Sanskritkanon der Sarvastivada beruhen.... Weil man sich im Theravada von den Ansichten der Sarvastivada distanzierte, ist der Palikanon ja erst entstanden. Der also auch nicht wie so oft angenommen, die älteste Niederschrift der Lehre ist, sondern die Urtexte des zum größten Teil verlorengegangene Sanskritkanon sind noch etwas älter.

    Nach meinem Verständnis war einer der Probleme die Nagarjuna philsophisch lösen wollte der Konflikt zwischen dem Verständnis der Sarvāstivādins und der Sautrāntikas:

    Die Haltung der Sarvāstivādins mit ihrer Version des satkāryavāda ging Nāgārjuna zufolge einher mit der extremen Ansicht des „Ewigkeitsglaubens“ (śāśvatavāda), da sie die Daseinsfaktoren zu etwas ewig und dauerhaft Existierendem emporhoben. Die Sautrāntikas verfielen mit ihrer Ausarbeitung des asatkāryavāda in den Augen Nāgārjunas hingegen dem anderen Extrem der „Vernichtungslehre“ (ucchedavāda), indem sie die Daseinsfaktoren vor ihrem Entstehen und nach ihrem Vergehen für gänzlich nicht-existent erklärten. Beide Ansichten waren für Nāgārjuna mit dem „Mittleren Weg“ (madhyamā pratipad) nicht vereinbar, den er unter Berufung auf Buddha mit der völligen Gleichwertigkeit von „Bedingtem Entstehen“ und „Leerheit“ definierte

    Damit setzte er sich sowohl von Sautrāntikas als auch von Sarvāstivādins ab. Und da hatte ich es so verstanden, als stehe der heutige Thervada eher dem Sarvāstivāda nahe, also etwas das Nagarjuna zurückweist. Außerdem gelangt Nagarjuna - wohl um einen Ausweg aus dem Streit um den Abidahrma zu finden - zu einer Sicht die Text radikal so weit hinterfragt, dass im Endeffekt der ganze Palikanon als upāya gilt. Ich versteh es so, dass die Bedeutung von Nagarjuna darin liegt, dass er ein Tor für ganz neue Arten des Denkens aufgestossen hat, zu anderen, neuen Formen geschickter Mittel (upāya) in denen sich Befreiung ausdrücken lässt. Und deswegen gilt Nagarjuna in Zen, Amidismus und tiebtischen Schulen als Patriarch.


    Für mich ist es für den Theravada konsitutiv, dass er eine "Lehre der Älteren" ist, die den Palikanon als ihre Referenz sieht. Nagarjuna ist für mich jemand, der das Medium wechselt. Also wie ein Regisuer der ein Buch lose verfilmt und zu neuen Formen findet: Zu Special Effects, zu Soundtrack, zu Möglichkeiten Menschen neu und ganz anders "mitzunehmen". Während der Thervadin der ist, der sagt: das steht alles nicht im Buch und das mit dem 3D sieht mir sehr nach Sinnestaumel aus.

    hinayana_theravada.pdf


    Guter Artikel zum Thema. Auch nochmal zum Thema 2 Wahrheiten


    Zitat

    Nicht nur, dass wir nur über Ashoka vond en Wirkungsstädten Gotama Buddhasw issen, förderte er die Ausbreitung un dVerankerung des Buddhismus auf vielfache Weise. Erst jetzt erlangte die Bud-

    dhalehre in Indien großen Einfluss und weite Verbreitung. Ja, es wurde gerade zu Mode, Buddhist und Ordinierter zu werden, das versprach ein gutes Leben

    und hohe Anerkennung. Die Folge war eine rasche Verwahrlosung des Sangha,der Lehre und der Praxis. Sonnenanbeter, Feueranbeter, Stupaverehrer, alle

    nannten sich jetzt Buddhisten, um

    staatliche Vergünstigungen zu erhalten.

    Ashoka selber erkannte das bald, sodass er einen hoch angesehenen Mönch,Moggaliputta Tissa, der sich aus diesem Grund in die Einsamkeit zurückgezo-

    gen hatte, mit der Durchführung einer Ordensreinigung und eines Konzils zur

    Klärung der Lehre beauftragte.

    Zum dritten Konzil um das Jahr 253

    v. u. Z. in der alten Hauptstadt Pataliputta (dem heutigen Patna) wurden nur

    noch die Gruppierungen zugelassen,die dem Kriterium des „Mittleren Weg-

    es“ (majjhima patipadā) entsprachen, das

    heißt weder eine „Ewigkeitsansicht“

    (sassatavāda) noch eine „Vernichtungs-

    ansicht“ (ucchedavāda) vertraten. Daraus ging unter anderem die Unterscheidung von zweierlei Wahrheiten hervor,

    der „höchsten Wahrheit“ (paramattha

    sacca) und der „konventionellen Wahrheit“ (paññatti sacca oder sammuti sacca),die hier erstmals zur Bedeutung gelangte und den vertretenen Abhidharma-

    Lehren zugrunde lag.7

    Der Einigungsversuch scheiterte an

    einem zentralen Lehrinhalt, an der Auffassung über das Verständnis der Dharmas beziehungsweise Dhammas. Es

    ging darum, ob die Elemente der Wirklichkeit (in Sanskrit dharmāh, in Pali dhammā genannt) letztlich beständig,das heißt „existent“ sind oder nicht. Die Frage war keineswegs scholastisch, son-

    dern für die Meditationspraxis wie für die gesamte philosophische Orientierung von fundamentaler Bedeutung.

    Mit ihr fiel oder behauptete sich Buddhas Lehre von anattā (Nichtich) oder

    suññatā (Leerheit). Zwei Schulen gingen aus dem Konflikt als Antipoden hervor:

    der Sarvāstivāda (die Alles-ist-Schule),der auf der Beständigkeit der Dharmas bestand und der Vibhajjavāda (S. Vibhaj-

    yavāda, die Analytische Schule), der die Momenthaftigkeit der Dhammas vertrat. Letzterer wurde beim Konzil als dieauthentische Sichtweise des Buddha festgelegt. Ein wichtiges Buch desTheravāda-Abhidhamma, das Kathāvatthu (Debatten-Themen) beschreibt die Meinungsverschiedenheiten auf diesem Konzil. Der Konzilsleiter Moggaliputta

    Tissa selbst soll es verfasst haben. Es stellt die älteste Quelle über die inhaltlichen Positionen der damaligen buddhis-

    tischen Schulen in Indien dar. Doch

    fehlt diese Schrift in allen Mahāyāna Schulen und damit die genaue Kenntnis über die Sichtweisen des Vibhajjavāda, der Vorläuferschule

    der Vorläuferschule des Theravāda in Sri Lanka und im späteren Südostasien.

    Das erklärt, warum bis heute von tibetischer Seite und den philosophischen

    Mahāyāna-Schulen – vor allem vom

    Mādhyamaka Nāgārjunas, Āryadevas und Candrakīrtis dem sogenannten Hīnayāna vorgeworfen wird, dieser kenne nur die Leerheit des Selbst (des Āt-

    man), nicht auch die Leerheit der Phänomene (der Dharmas).