Spock,
alle Kommentare zum Palikanon sind Ausarbeitungen. Es ist auch ok wenn jemand nur wenige Aspekte der Sutten ausarbeitet. Nagarjuna hat sich mit MMK auf das Abhängige Entstehen konzentriert, und dann ist es in diesem Werk ausführlicher, mit zusätzlichen Argumenten, dargestellt. Das ist alles.
Die Prajnaparamitatexte sind kein Hindernis dazu, dass Nagarjuna sich in MMK nur auf das Kaccayangottasutta beruft, und nur dies kommentiert und ähnliche Stellen im Palikanon. Die Bodhicittalehre ist etwas Zusätzliches, sie ist kein Widerspruch zum Theravada. Man muss ja nicht Bodhisattva werden.
Was "Nirvana das selbe ist wie Samsara" betrifft, heisst es in Wikipedia sehr schön (Wiki kann man leicht zitieren, andere Kommentare, die das auch so erklären, liegen den meisten ja nicht vor):
Vom Standpunkt der Erlösung aus gibt es keine Differenzierung mehr zwischen den bedingten Erscheinungen der Daseinswelt und dem unbedingten Nirvana. „Bedingtes“ und „Unbedingtes“ sind dualistische und aufeinander bezogene Begriffe. Nur derjenige, der nicht zur Weisheitserfahrung der universellen Leerheit gelangt ist, haftet an ihnen, und dies versperrt ihm den Weg zur Einsicht – er errichtet eine Grenze zwischen Samsara und Nirvana, die es nicht gibt.
(Hervorhebung von mir)
Für uns Unwissende ist also Samsara nicht gleich Nirvana.
Samsara is allerdings nur unser Konzept. Das kann man so sagen.
Denn sonst wäre es wohl unmöglich Samsara zu beenden, wenn Samsara unabhängig von unserem Konzept existierte. Samsara ist ja kein Ort, den wir verlassen können.
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Nur meine Meinung.
Und andere werden natürlich bei ihrer Meinung bleiben.
Dies Forum hier ist aber trotzdem ein netter Ort, sich zu unterhalten, und dabei seine eigenen Gedanken sich noch klarer zu machen.