Die Anhaftung an diese "Freiheit" war sehr groß. Auch die Erinnerung daran ist Anhaftung - so wie jetzt gerade.
Insofern stimme ich auch Rudolf jetzt zu. Ja, da ist immer Anhaftung.
Hast Du das gesehen, Rudolf?
Die Anhaftung an diese "Freiheit" war sehr groß. Auch die Erinnerung daran ist Anhaftung - so wie jetzt gerade.
Insofern stimme ich auch Rudolf jetzt zu. Ja, da ist immer Anhaftung.
Hast Du das gesehen, Rudolf?
Was Soheit genannt wird, ist gemäß der Zen-Lehre genau jetzt unmittelbar gegeben und "erlebbar", aber dazu bedarf es extremer Hingabe, allen Mutes und konsequentester Selbstdisziplin, sonst fällt man sofort aus dem Zustand wieder heraus (genau wegen unseres von Buddha so treffend beschriebenen Hanges zum Ergreifen und Abstoßen). Vor allem muss diese Form der Praxis letztlich eine nonverbale sein, eine Praxis jenseits bzw. diesseits von Vorstellungen. Im Zen gibt es dafür auf den Begriff des "Augenblicks vor dem Denken", wobei mit "Denken" u.a. vor allem die Einordnung und Bewertung von Geschehen gemeint ist.
Das kann ich aus eigenem Erleben wiederum bestätigen. 1989/1990 erfuhr ich längere Zeit einen "Zustand der Soheit". Mir fehlten jedoch ein Lehrer und konsequente Selbstdisziplin. Deshalb fiel ich wieder heraus. Mir wurde damals intuitiv bereits klar, dass dies damit zusammenhängt, dass ich darüber nachdachte und es bewertete. Ich hatte Vorstellungen, ich war davon überrascht worden und glaubte, jetzt "erleuchtet" zu sein. Es entstanden Wünsche und Vorstellungen darüber, was sich denn jetzt wie entwickeln würde.
Die Anhaftung an diese "Freiheit" war sehr groß. Auch die Erinnerung daran ist Anhaftung - so wie jetzt gerade.
Insofern stimme ich auch Rudolf jetzt zu. Ja, da ist immer Anhaftung.
In der Soheit ist das Erlebnis einfach so, weder gut noch schlecht, ohne Form und nicht zu begreifen. Sobald du es aber als etwas verstehst, sobald du es "Soheit" nennst oder "das Unbedingte" oder "Freude" oder "Gleichmut" oder "Nirwana", bist du bereits aus der Soheit gefallen. Denn das sind lediglich Begriffe und bedingte Vorstellungen, die ebenfalls reflexhaft mit Bewertungen und samsarischen Verstrickungen einhergehen.
Danke für die umfangreichen Ausführungen.
Man kann auch an einen pragmatischen Alltags-Gleichmut anhaften (wenn der uns wenigstens zufrieden macht, uns Ruhe gibt), in dem man sich übt immer mehr Vergnügungen (besonders im Alter
) aufzugeben, oder vielleicht lässt das Interesse natürlicherweise nach.
Und wer das gut kann und dauerhaft zu immer mehr Dingen Gleichmut entwickelt, bei dem könnte dann die Idee entstehen: ich habe keine Anhaftung mehr.
So ist es vielleicht mit einigen Teilnehmern hier. Insbesondere Thorsten schätze ich so ein.
(Diese Einschätzung ist natürlich ohne Gewähr)
Ja, manche Anhaftungen gehen durch Alter von selbst - aber nicht bei allen "Alten", wie ich beobachten kann.
Aber ich behaupte, niemand von uns hat hier behauptet, keine Anhaftungen zu haben. Und Deine Einschätzung ist eine Unterstellung.
Ich sehe, dass Du nicht verstehst, worum es mir - und offenbar auch anderen - geht.
Schönes Wochenende.
#144: In dem von mir zitierten Majjhima Nikaya 11 erklärt der Buddha, dass Anhaftung eine notwendige Folge der Unwissenheit ist und sie erst aufgegeben wird, wenn die Unwissenheit beseitigt ist.
Kein einziger User ist auf dieses Sutra eingegangen.
Das denkst Du, Rudolf, entspricht aber nicht der Tatsache, dass Anhaftung von uns unterschiedlich interpretiert wird. Selbst wenn ich nicht mehr unwissend bin, kann ich dennoch anhaften - aber ich weiß das, ich erkenne es und kann das ändern, wenn ich denn will. Unwissenheit bedeutet doch lediglich, dass ich mir der Entstehung und der Vergänglichkeit all der weltlichen Freuden (und auch Leiden) nicht bewusst bin und einfach drauflos lebe, ohne an die Konsequenzen zu denken.
Ich habe mir Beitrag 144 nochmal angeschaut. Was ich erkennen kann ist, dass viel darauf eingegangen wird. Aber Du beharrst auf Deiner Vorstellung, was Anhaften bedeutet.
Das ist der einzige Unterschied.
Wenn ich mir das Sutra genau anschaue, dann spricht der Buddha zu Mönchen. Wenn er über Sinnesvergnügen spricht, dann ist doch klar, dass diese Mönche, sich nicht hinter ihrer Hütte mit jemandem vergnügen "dürfen", den Bauch vollschlagen, dumme Witze erzählen oder was auch immer, wenn sie denn Nirvana erreichen wollen. Denn dann hängen sie am Sinnesvergnügen und wollen das immer wiederholen.
Aber darum geht es mir - und sicher auch vielen Usern - nicht. Ich kann meine Anhaftung an gutem Essen sehen. Ob ich mich dagegen oder dafür entscheide, hat aus meiner Sicht - jedenfalls für mich - nichts mit Unwissenheit zu tun, sondern mit dem "Ertragen der Konsequenzen". Ich weiß aber, dass ich darauf verzichten kann - und tue es auch meistens, d.h. ich hafte nicht an.
Auch dem Buddha hat sicher gutes Essen geschmeckt, wenn er bei Fürsten eingeladen war, oder?
Was bedeutet dann die Unwissenheit?
Ausser Wiederholungen finde ich also hier auch noch die Methode des Ignorierens was den Vertretern von "Freude ohne Anhaftung" gar nicht gut ins Konzept passt.
Es sind Wiederholungen - genau so wie Deine -, die versuchen, genau zu erklären, wie es von mir und sicher auch den anderen Usern gemeint ist.
Alles anzeigenThorsten,
wenn ich dankbar bin, dass ich lebe, dass die Sonne scheint, dass ich Nahrung habe usw. dann bin dankbar weil es mir gefällt, weil ich das gut oder schön finde.
Anders gibt Dankbarkeit für mich keinen Sinn.
Insbesondere wenn von Freude oder gar genießen die Rede ist, ist immer Anhaftung dabei. Auch wenn wir das manchmal nicht merken oder wahrhaben wollen.
Ich persönlich jedenfalls finde es absurd, wenn ich gerade einen schönen Urlaubstag in wundervoller Natur genieße, mir zu sagen: aber ich hafte daran ja nicht an. Da hätte ich den Eindruck, mich selbst zu belügen.
Ich denke, das haben wir doch geklärt?
Denn auch hier muss ich wiederholen: es geht nicht um weltliche Freude, sondern Du hast auch die Freude ohne besonderen Anlass bereits als Anhaftung abgelehnt.
Der Buddhaweg war bisher für mich von zunehmenden Empfindungen von Glück begleitet, weil ich jeweils das, was mich hat leiden lassen, erkennen und beiseite lassen konnte. Das Glück wird subtiler, zugleich tiefer, das Leiden auch. Auf der einen Stufe sind Glück und Befreiung das, was auf der nächsten Stufe vielleicht schon wieder als Leiden und Anhaftung identifiziert wird. – Aber diese Stufen sind keine Siegertreppchen, bei denen der eine besser, fähiger, konsequenter, intelligenter, buddhistischer ist als der andere. Es geht darum, das aktuelle, praktische, nicht das theoretische Leiden zu überwinden. Dabei entsteht Glück gewissermaßen als Nebenprodukt, als Erleichterung.
Wenn man wissen will, ob man noch Anhaftung an sein körperliches Wohlsein hat, muss man mal etwas Deutlicheres erfahren als gewöhnlich. Wenn man nur leichtes Unwohlsein oder gar nur neutrale Empfindungen hat und dann in seiner Dachstube philosophiert, könnte man auf die Idee kommen: ich hafte nicht immer am Wohlsein meines Körpers an, jetzt gerade erfreue ich meines gesunden Körpers - ganz ohne Anhaftung. Ist das nicht schön? Hurra.
Es gibt sie: Freude ohne Anhaftung! 😊
Ja, Rudolf, aber Deine Art zu schreiben klingt so, als ob die anderen User, denen Du widersprichst, keinerlei Leiden hätten, nicht wüssten, was es bedeutet, einen gesunden Körper zu haben oder unter starken Schmerzen zu leiden. Und deshalb auch an einer Freude anhaften, die möglicherweise samsarisch ist.
Ich finde auch den obigen Absatz sehr widersprüchlich. Ist es nun ironisch gemeint oder freust Du Dich wirklich?
Schaust aus den Augen des Dachstubenphilosophen oder aus Deinen eigenen?
Ich denke, Du verkomplizierst das Ganze. Natürlich gibt es Buddhisten, die meinen, sie würden nicht mehr anhaften. Und natürlich machen solche Erfahrungen das deutlich. Aber davon war hier im Thread nie die Rede.
Um es ganz deutlich zu "sagen": Ich hafte noch an so Manchem an, aber ich lasse immer wieder los. Mir geht es darum, dies immer wieder zu erkennen. Ich entscheide mich dafür oder dagegen. Aber ich bin keine Nonne, ich träume auch nicht vom Nirvana. Ich habe auch keine Angst, möglicherweise auf dieser Welt wieder aufzutauchen als was auch immer. Denn das weiß ich ja dann nicht mehr, dass ich mal Monika war.
In den letzten 30 Jahren hat sich jedoch mein "übliches Geleide" radikal vermindert. Und wenn ich leide, dann weiß ich, was ich dagegen unternehmen kann. Allein das zu wissen, nämlich die Werkzeuge zu kennen, empfinde ich als sehr wertvoll. Alles andere ist für mich "Spekulatius".
Ist diese Freude bedingt entstanden oder einfach so und schon mit Nibbana gleichzusetzen?
Ich selbst weiß es nicht und sage vorsichtshalber lieber, dass sie bestimmt noch weltlich ist und deshalb bedingt entstanden.
Raphy, ich bin sehr skeptisch, was Nibbana anbelangt. Das zu erreichen, dazu müsste ich eine Nonne sein und allem Weltlichen entsagen.
Ich sehe es auch so, dass sie bedingt entstanden ist. Dennoch gibt es Momente, die Freude aufleuchten lassen, wie sie der Buddha beschreibt.
Was immer auch was ist, ehrlich gesagt, es ist mir egal.
Wenn ich den Dalai Lama beobachte, so sehe ich sehr viel Freude, die ganz bestimmt auch bedingt entstanden ist.
Da habt ihr euch nun, meine Mönche, wohl zu üben: 'Nicht soll unser Gemüt verstört werden, kein böser Laut unserem Munde entfahren, freundlich und mitleidig wollen wir bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke; und jene Person werden wir mit liebevollem Gemüte durchstrahlen: von ihr ausgehend werden wir dann die ganze Welt mit katzenfellgleichem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem, durchstrahlen': also habt ihr euch, meine Mönche, wohl zu üben.
"Wenn auch, ihr Mönche, Räuber und Mörder mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennten, so würde wer da in Wut geriete nicht meine Weisung erfüllen. Da habt ihr euch nun, meine Mönche, wohl zu üben: 'Nicht soll unser Gemüt verstört werden, kein böser Laut unserem Munde entfahren, freundlich und mitleidig wollen wir bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke; und jene Person werden wir mit liebevollem Gemüte durchstrahlen: von ihr ausgehend werden wir dann die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem, durchstrahlen': also habt ihr euch, meine Mönche, wohl zu üben.
Ich denke, das was was Buddha beschreibt ist Achtsamkeitmeditation. Wo man eben auf das Gemüt achtet und eben nicht "verstört" wird.
Du denkst, Void. Nein, das ist nicht die Achtsamkeitsmeditation.
Schau mal das Satipatthana Sutra.
ZitatAlles anzeigen[DIREKTER WEG:]2
„Ihr Mönche, dies ist der direkte Weg zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Wehklage, zum Beenden von dukkha und Betrübtheit, zur Erlangung der richtigen Methode, zur Verwirklichung von
Nibbâna, nämlich die vier satipaúúhânas.
[DEFINITION:]
Welche vier? Hier, ihr Mönche, verweilt ein Mönch hinsichtlich des Körpers den Körper betrachtend, unermüdlich, wissensklar und achtsam, frei
von Verlangen und Betrübtheit hinsichtlich der Welt. Hinsichtlich der Gefühle verweilt er die Gefühle betrachtend, unermüdlich, wissensklar und
achtsam, frei von Verlangen und Betrübtheit hinsichtlich der Welt. Hinsichtlich des Geistes verweilt er den Geist betrachtend, unermüdlich, wissensklar und achtsam, frei von Verlangen und Betrübtheit hinsichtlich der
Welt. Hinsichtlich der dhammas verweilt er dhammas betrachtend, unermüdlich, wissensklar und achtsam, frei von Verlangen und Betrübtheit hinsichtlich der Welt.
Wenn dich jemand während deiner Achtsamkeitsmeditation mit einer Nadel pieken würde, dann würdest du merken, wie du am Wohlsein deines Körpers anhaftest.
Das soll ich ja, ich soll wahrnehmen, bemerken. Dazu ist diese Methode ja da.
Aber Du kennst Dich offenbar damit nicht aus.
Ich lehne es ab, mich weiter auf Deine Anhaftung an Deiner Meinung und am Festhalten bestimmter Begriffe einzulassen.
Festhalten heißt ja etwas nicht loslassen wollen. Anhaften wird es dann, wenn ich nicht mehr merke, dass das was ich nicht loslassen konnte, bei Zeiten, an mir kleben bleibt zu meiner Persönlichkeit gehörend erkannt wird. Kein Begehren, Kein Festhalten, es ist selbstverständlich da wie meine Hand.
Genau das wollte ich auch schreiben. Anhaften ist Festkleben. Sagt der Ausdruck doch ganz klar.
Sonst wäre auch die Achtsamkeitsmethode sinnlos, bei der die Gedanken, die Gefühle, der Körper, alle Funktionen genau angeschaut werden.
Alles anzeigenFazit:
Ob DEEPA anhaftet bei seinen Vergnügungen, hängt also davon ab wie man das Wort anhaften versteht.
Aber vergnügen will er sich jedenfalls.
Und dann ist es auch sein Vergnügen - nehme ich mal an.
P.S.
Ein Austausch macht natürlich nur Sinn, wenn man auch mal auf die Argumente des Anderen eingeht und nicht immer nur mit neuen Zitaten aufwartet.
Wieso sollte jemand auf solche ironischen Beiträge noch ernsthaft eingehen?
Wenn einen das nicht stört, ist alles paletti.
Das ist für mich überhaupt in den letzten Jahren die wichtigste Erkenntnis, Aravind.
Es wird immer wieder auf die Lehre gepocht, als ob es ein großes Vergehen wäre, eine große Schuld ...
Dabei geht es doch lediglich darum, sein eigenes und das der anderen Leid zu vermindern oder sogar zu vermeiden.
Ist mir das gleich gültig geworden, so ist alles paletti.
Wenn man nicht an Sex anhaftet dann kann man ihn ja gleich lassen. Wenn einer sein Leben lang keinen Sex hat und behauptet er wäre nicht daran angehaftet, dann ist das wahrlich überzeugender.
Als ich Teenager war und nicht mehr Jungfrau, da hat mich meine Freundin verurteilt. Ich aber habe ihr entgegnet, dass es wohl keine Kunst ist, Jungfrau zu bleiben, wenn man nichts fühlt.
Das aber hat nichts mit Anhaftung oder eben nicht zu tun.
Wenn ich ein sehr sinnlicher Mensch bin, dann ist es schon eine Leistung, wenn ich mich davon abwenden kann.
Um die 2.Jhanastufe, auf der sich z.B. Monika befindet, ging es ja gar nicht.
Da befinde ich mich nicht, lieber Rudolf, das ist eine meiner Erfahrungen.
Spätestens jetzt aber steige ich wieder aus, denn ich will Dich nicht überreden, nicht überzeugen. Wie soll das gehen, wenn Du diese Erfahrungen nicht teilst?
Wer sich gar der Freude in den Jhanas verweigert, weil er glaubt abgeklärt und nüchtern zu sein, wird wohl nie, Nichtmal das erste Jahna wirklich erreichen.
Genau. Ohne Freude kein Fortschritt. Auch dies findet sich im Palikanon.
Leider hab ich diese Stelle nicht parat. Aber dafür diese
ZitatAlles anzeigen10...Aber mit übermäßigem Nachdenken und Nachsinnen könnte ich meinen Körper ermüden, und wenn der Körper ermüdet ist, wird der Geist überanstrengt, und wenn der Geist überanstrengt ist, ist er von Konzentration weit entfernt.' Also festigte ich meinen Geist innerlich, beruhigte ihn, brachte ihn zur Einheit und konzentrierte ihn. Warum ist das so? Damit mein Geist nicht überanstrengt werden sollte."
Dann sind als Geisteszustände Ruhe, Sammlung und rechte Gedanken vorhanden:
12. "So wie im letzten Monat der heißen Jahreszeit, wenn alles Korn in die Dörfer eingebracht worden ist, ein Kuhhirte seine Kühe hüten würde, während er sich am Fuß eines Baums oder im Freien aufhält, da er nur darauf zu achten braucht, daß die Kühe anwesend sind; genauso bestand für mich nur die Notwendigkeit, achtsam darauf zu sein, daß jene Geisteszustände anwesend waren.
Mit diesen Voraussetzungen beginnt dann das Eintreten in die Vertiefungen:
13. "Unerschöpfliche Energie wurde in mir hervorgebracht und ununterbrochene Achtsamkeit wurde gegenwärtig, mein Körper war still und unbeschwert, mein Geist war konzentriert und einspitzig."
14. "Ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, trat ich in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind."
usw.
Dazu braucht es nur eines gewöhnlichen Menschens. Sonst wäre die Lehre unsinnig, würden wir ihr nicht folgen können.
Der Buddha hätte uns etwas Unmögliches erzählt.
Um immer wiederkehrende Missverständnisse auszuräumen:
Und genauso erlebe ich das Gefühl des Reichtums - es ist süß.
Unter Reichtum erlebe ich nicht den Reichtum eines Millionärs, sondern das Reich-Sein ohne große Bedürfnisse, ein inneres Reich-Sein. Das habe ich seit Mitte der 80er Jahre. Damals hatte ich noch 35000 DM Schulden, war alleinerziehende Mutter und hatte die üblichen Sorgen und den üblichen Ärger z.B. mit Kollegen usw. Dennoch fühlte ich mich im Gegensatz zu vielen, denen es viel besser ging als mir, sehr reich.
Und das ist bis heute geblieben.
Wenn ich ohne Gier, ohne Haß, und besonders "frei von Allem" wäre, dann würde ich mich wohl auch freuen - dem Buddha glaube ich das.
Ich vermute allerdings, dass diese göttergleiche Freude mit unseren Freuden als gewöhnliche Menschen nicht so viel zu tun hat.
Ja, das wurde hier ja auch schon des öfteren betont.
Monika,
was die Freude der höheren Meditationsstufen angeht, da frage mich nicht.
Merkwürdig, warum geht es jetzt nicht mehr um uns? Um die Freuden gewöhnlicher Menschen?
Komische Fragen. Ich bin ein gewöhnlicher Mensch, aber ich kenne diese Freuden.
dem Buddha glaube ich das.
Aber dann verstehe ich auch Deine Beiträge. Du schreibst nicht aus Erfahrung.
Hier mal was von Ayya Khema:
ZitatAlles anzeigenDasselbe gilt für die zweite Vertiefungsstufe, sie bringt ein Gefühl der „Freude“. Jeder hat schon
Freude erlebt, es wäre entsetzlich, wäre es nicht so. Aber: Wir erfuhren Freude immer von außen durch
unsere Sinneseindrücke: Durch etwas, was wir bekommen haben, was wir losgeworden sind, durch etwas
was wir sehen, hören, riechen, schmecken, uns gedacht haben usw. Hier haben wir Freude ohne äußeren
Anlass und in verfeinerter Art: Wenn diese Freude innerlich zur Blüte kommt, empfindet man eine Art
innerer Süße. Damit ist nicht ein Sinneseindruck, also ein süßes „Schmecken“ gemeint. Es ist vielmehr ein
„inneres“ Gefühl von Süße. Ein Gefühl, daß sich da innen, in uns, etwas Wunderbares befindet. Wenn man
normalerweise in sich hineinzuhorchen versucht, findet man nicht unbedingt gleich etwas Wunderbares.
Praktiziert man aber ernsthaft, dann ist diese Erfahrung des Wunderbaren in uns ein sehr starkes Erlebnis.
Wir bezeichnen dieses Gefühl als die „Nähe der Reinheit“, im Christentum „Gottes Nähe“. Wir sind unserer
eigenen Reinheit, dem „Erleuchtungsfunken“ (im christlichen Glauben: dem „Gottesfunken“), nahe
gekommen.
Es ist ein Gefühl, das man immer wieder herstellen kann, denn es ist ja nur der zweite Schritt. „Nur“ meint
aber nicht, daß es etwa kein wichtiger Schritt sei. Es ist ein enorm wichtiger Schritt. Denn innere Freude ist
ja genau das, was wir immer schon haben wollten, bisher aber immer nur durch die Sinneseindrücke
bekamen. Wenn dieser Schritt einmal wirklich zur Blüte gekommen ist, dann hat man ein Juwel in sich und
trägt es in sich. Dieser zweite Schritt ist ein Juwel, das mit nichts anderem in unserer Existenz vergleichbar
ist. Das vorausgehende angenehme Körpergefühl muß lange genug gehalten werden, damit sich die Freude
entwickeln kann. Dieses Körpergefühl soll, so hat es Der Buddha gelehrt, nach seiner Entfaltung absichtlich
in den Hintergrund gebracht werden im Bewußtsein, daß es zwar feiner ist als die uns sonst bekannten
äußerlich veranlassten Körpergefühle, aber andererseits auch nur eine Vorbereitung für die weiteren
Vertiefungen. So kann man sich voll auf die Freude konzentrieren. Diese Freude, sie heißt auf Pali “Sukkha”,
hat eine andere Qualität als die Freude, die wir im Alltag kennen, ist aber mir ihr verwandt. Sie ist weicher,
ausfüllender, der Reinheit näher... Deswegen entwickelt sie in unserem Inneren dieses Gefühl von Süße.
Und genauso erlebe ich das Gefühl des Reichtums - es ist süß.
Stimm ich nicht mehr mit überein. Mitgefühl erscheint einfach und alles was ich mal als Mitgefühl erfahren, geübt, gelernt, gelehrt, gehört habe ist verloren.
Ja, Ellviral, Du hast eben alles verinnerlicht im Laufe von x Jahren. Und dann entsprang die Frucht. Du hast den "richtigen Wolf gefüttert", sonst wäre es nicht möglich.
Dankbarkeit kann sehr gut kultiviert werden, besser ist Mitgefühl zu üben, da braucht es keinerlei Kultivierung, einfach machen.
Ja, Dankbarkeit kann kultiviert werden. Aber Mitgefühl - wenn es denn nicht spontan da ist - muss auch erstmal ins Bewusstsein gerückt werden, wenn es denn daran mangelt.
Einfach machen, kann nur der/dienjenige, der/die sich der Wichtigkeit bewusst ist.
Dankbarkeit enthält mehrere Elemente. Zum einen kommt es ja von "Denken".
Ja, ich kenne die Dankbarkeit, die ich durch Begreifen und Denken "erlebe" und kultivieren will.
Ich kenne aber auch eine Dankbarkeit, die einfach da ist, ohne dass ich sie benennen müsste. Wenn ich denn dieses Gefühl analysiere, erkenne ich, es ist Dankbarkeit. Und die ist für mich die wichtigste, denn die erdachte ist genauso wie das "Erlernen von Mitgefühl" nicht dasselbe wie reines Mitgefühl, das spontan entsteht.
Ich bin im Laufe meines Lebens hart geworden und musste mich erstmal erinnern, wie wohl diese und auch andere Gefühle "waren" als ich noch nicht so enttäuscht vom Leben war. Das geht mir sogar noch heute manchmal so. Deshalb kenne ich sowohl das echte Mitgefühl, die echte Dankbarkeit als auch die anerzogenen Gefühle, um "heilsam zu fühlen".