Veränderungen bei Hobbies?

  • Losang Lamo:

    Ja.
    Wenn Du bei Dir fertig bist, komm mal bei mir vorbei. :grinsen: Ich blicke durch meinen Kram nicht mehr durch.
    Letztens hab ich ein Regal frei geräumt und musste mir gar keine Gedanken machen 'Wohin damit?', weil ich nichts mehr davon brauchte! Grausam - da liegt das alles so wichtig, schon immer, und wie unnötig es ist, merkt man nur im Ausnahmefall. :lol:


    Die Dakota-Indianer feiern ja Give-Away-Feste. Alle Gäste, die zur Party kommen, können sich mitnehmen, was sie wollen. :) ich hab schon mal mit dem Gedanken gespielt, sowas auch zu machen. Es ist aber zu befürchten, dass niemand meinen ganzen Schrott haben will...



    ich mach'n Stand aufm Flohmarkt, das ist lustig, man kommt mit allen möglichen Leuten ins Gespräch und immer findet sich wer der noch was gut brauchbares in meinem "Angebot" für nen fünfer oder weniger findet.....

  • Losang Lamo:

    Ach je, das erinnert mich an mein 100 Jahre altes Kilo "Schietwetter Tee" im Küchenregal. :( Früher schmeckte der schon wie Schietwetter, aber jetzt wahrscheinlich wie aufgegossenes Heu. :grinsen:



    hihi, solche Teesorten kenne ich auch! :lol::lol::grinsen:

  • Hallo,
    ich habe diesen Tread mit einer großen Interesse verfolgt..... und selber erkannt, dass ich zu viele Hobbys habe, was mich nicht nur sehr unruhig macht, weil die Zeit für die allen Hobbys einfach nicht vorhanden ist, sondern auch ein Gefühl mir vermietelt, dass ich dadurch zu nichts komme, und nur im Kreis mich drehe.
    Nun, wenn ich entrumpeln möchte, stehe ich sofort von der Frage, was eigentlich ich weg schmeißen soll ?


    Ich habe meinen Job, den ich mag, und der aber immer eine Weiterbildung verlangt , damit ich die Patienten, die ich pflege, immer mit den neuersten Stand der Dinge versorgen kann. Ich habe 2 Hunde, mit den mir einen großen Spaß habe, wenn wir wandern, oder etwas neues üben, oder einfach nur kuscheln.
    Auserdem liebe ich nähen, und nache Yoga, und jogge ich, und meditiere, und lese gerne. Ich helfe gerne charitativ Anderen.


    Ich habe einen Klavier.Nun, für das Üben keine Zeit. Ich habe früher Kunst studiert. Danach habe ich mich aber mit der Malerei verabschiedet , und male nur sporadisch.
    Demnächst möchte ich Englisch lernen, weil es viele interessante Sachen zum Lesen gibt, die aber nur im Englisch da sind. Deutsch habe ich auch geletnt.
    Ich liebe Kräuter, und merke, dass das Wissendarüber sehr umfangreich ist, werde ich es irgendwann beherrschen ?
    Ich habe auf mehrere Hobbys schon verzichtet. Bonsai, Ikebana, Fotografie, auch irgendwie Malerei, und Klavier weiter lernen sind irgendwrie schon entrumpelt. Zum Glück sammle ich keine Gegenstände.... sonst würde ich schon überhaupt nicht zur Recht kommen....
    Trotzdem spüre ich die Unruhe in mir, dass ich von den übrig gebliebenen Hobbys noch zu viel besitze, weil die Zeit für die alle nicht da ist.
    Nun auf welche soll ich verzichten ? Wie kriege ich das raus ?

  • Hey Dana,
    wir beide haben fast die gleichen Hobbies ( brauchst nur Englicsch mit Singen auszutauschen).


    Der Trick ist das Lockerlassen: wenn man sich für etwas interessiert, lernt man es ganz von selbst.


    So musste ich mich im Alter von 13 immer zum Gitarre üben zwingen, weil ich doch Unterricht und Hausaufgaben hatte, bis die Gitarre endlich erleichternder Weise in der Ecke stehen blieb.
    Mit 17 dann hatte ich so einen Drang, dieses und jenes schöne Lied unbedingt begleiten zu wollen, so dass ich das Gitarrespielen von ganz allein lernte. Nicht virtuos natürlich, aber zum gemütlichen Klimpern auf dem Sofa reicht es.


    LG, LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Über die Jahre haben sich meine "Hobbies" mächtig verändert.
    Kaufen und sammeln gehört definitiv NICHT mehr dazu !


    Habe mich der chinesischen Tuschemalerei zugewandt,
    die auf jeden Fall der meditativen Sitzpraxis gleichzusetzen ist.


    Da ich zu blöde bin ein eigenes Bild einzustellen (keine Kamera etc. pp)
    poste ich mal die Technik dazu untenstehend ein.


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • @ Losang Lamo,
    mein Problem, in dem Fall, ist das Loslassen ( ?)
    Ich bin bereit das Klavier los zu lassen, und die Malerei, und die Kräuter, und Joggen...
    Ich will aber die weitere Entwicklung in meinem Beruf ( Krankenpflege ) behalten, wie auch das Nähen und die Hunde, Meditation, und Yoga, und Lesen., und Wandern.
    Allerdings, bei Gedanken über das Loslassen von Klavier und Malerei und Kräutern bekomme ich ein Gefühl der Erleichterung aber auch gleichzeitig ein Verlust-Schmerz im Brustbereich.

  • Dana:

    @ Losang Lamo,
    mein Problem, in dem Fall, ist das Loslassen ( ?)
    Ich bin bereit das Klavier los zu lassen, und die Malerei, und die Kräuter, und Joggen...
    Ich will aber die weitere Entwicklung in meinem Beruf ( Krankenpflege ) behalten, wie auch das Nähen und die Hunde, Meditation, und Yoga, und Lesen., und Wandern.
    Allerdings, bei Gedanken über das Loslassen von Klavier und Malerei und Kräutern bekomme ich ein Gefühl der Erleichterung aber auch gleichzeitig ein Verlust-Schmerz im Brustbereich.


    Erleichterung vs Verlustschmerz oder auch Nibbana vs Ego.
    Das ist der Kampf, das ist ganz normal. Richtig klappen tuts dann nur mit Einsicht, denn dann ist der "schmerz" nicht so groß, die Erleichterung aber um so mehr. So hab ichs zumindest festgestellt. Es gibt auch noch einiges woran ich festhalte, weil da die Einsicht noch nicht stärker ist als das Ego. Andere Dinge konnte ich dagegen gut loslassen.


    Bei den Dingen die du aber behalten möchtest, wie wandern, lesen, Meditieren, Yoga etc., ist es ja kein Problem sie zu behalten, aber dennoch zu versuchen das anhaften daran zu verringern. Manches fällt dann vielleicht irgendwann ganz von alleine weg, weil gar kein Interresse mehr daran entsteht. Und anderes wird dann vielleicht irgendwann nur noch gemacht, ohne Anhaften, nur aufgrund der positiven, heilsamen Wirkung.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Was für uns christlich geprägte Menschen ein wirkliches Hinderniss ist, ist unsere Neigung zu einem schlechten Gewissen, denn paradoxerweise erzeugt das Suchtverhalten. Die Religionen nutzen das schlechte Gewissen ( welches ich hier nicht gleichsetze mit aufrichtiger Reue, welche ich für heilsam halte), um ihre Befolger zu knechten und klein zu halten. Welchen Titel diese Religion auch immer in seinem Etikett führt: wer mit schlechtem Gewissen arbeitet, hält die Leute an einer Leine, die zu Abhängigkeit führt.
    Es liegt an der ewigen Einteilung in "gut" und "böse", die das wertfreie Betrachten nicht kennt. Wer Dinge, die im Zusammenhang gesehen anteilig beides enthalten, ohne Unterlass in diese Schubladen stecken muss, kommt zu einer falschen Ansicht der Welt und von sich selbst und verliert so den Zugang zu wirklichem Verständnis - durch Trennung, statt zu erkennen, wie alles zusammen hängt...


    Daher mein Fazit zum Thema: es geht nicht darum, irgendetwas aufzugeben, weil es "nicht gut' sei, sondern es gilt, sich um sich selbst anständig zu kümmern und allmählich herauszufinden, was wichtig ist und was nicht wichtig ist. Dabei fällt dann der oberflächliche Kram ganz von selbst über Bord, und was der eine aufgibt, betreibt der andere noch weiter und man kann den Entwicklungsstand an diesen Äußerlichkeiten nicht festmachen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Was für uns christlich geprägte Menschen ein wirkliches Hinderniss ist, ist unsere Neigung zu einem schlechten Gewissen, denn paradoxerweise erzeugt das Suchtverhalten.


    Nicht alle hier sind "christlich geprägt", liebe LL. ;)


    Losang Lamo:

    Die Religionen nutzen das schlechte Gewissen ( welches ich hier nicht gleichsetze mit aufrichtiger Reue, welche ich für heilsam halte), um ihre Befolger zu knechten und klein zu halten. Welchen Titel diese Religion auch immer in seinem Etikett führt: wer mit schlechtem Gewissen arbeitet, hält die Leute an einer Leine, die zu Abhängigkeit führt.


    Reue ist ein 'Beschützer der Welt'. Deswegen ist es aber noch lange nicht heilsam.


    Vorausschauendes Handeln vermeidet das Entstehen von Reue, ganz zu schweigen von einem rückblickenden Schuldbewusstsein oder 'schlechtes Gewissen'.


    Losang Lamo:

    Es liegt an der ewigen Einteilung in "gut" und "böse", die das wertfreie Betrachten nicht kennt. Wer Dinge, die im Zusammenhang gesehen anteilig beides enthalten, ohne Unterlass in diese Schubladen stecken muss, kommt zu einer falschen Ansicht der Welt und von sich selbst und verliert so den Zugang zu wirklichem Verständnis - durch Trennung, statt zu erkennen, wie alles zusammen hängt...


    Das klingt für mich nach einer neuen Einteilung: Wertfreies Betrachten "gut", Bewertendes Betrachten "böse".


    Losang Lamo:

    Daher mein Fazit zum Thema: es geht nicht darum, irgendetwas aufzugeben, weil es "nicht gut' sei, sondern es gilt, sich um sich selbst anständig zu kümmern und allmählich herauszufinden, was wichtig ist und was nicht wichtig ist.


    Der Buddha lehrte nicht einseitig "es geht darum", "es geht nicht darum", weil "es" im Zusammenhang anteilig beides enthält: aufgeben und kümmern. Es macht zum Beispiel wenig Sinn, sich um eine Flasche Wodka zu "kümmern". ;)


    Allerdings hast du schon recht insofern, dass man "andere" im Allgemeinen nicht in eine Schublade stecken soll, weil es kaum vorauszusehen ist, wie ein Mensch sich weiter entwickelt. Das fängt aber bekanntlich schon im Kleinen, im eigenen Denken an und nicht erst bei einer weiteren Schublade "der Bewerter".


    Nur meine Meinung.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    Einmal editiert, zuletzt von nibbuti ()

  • Nur Deine Meinung? :)
    Wenn "nur meine Meinung" Dich getroffen hat, nibutti, dann solltest Du mal darüber nachdenken. Wirklich.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Nur Deine Meinung? :)
    Wenn "nur meine Meinung" Dich getroffen hat, nibutti, dann solltest Du mal darüber nachdenken. Wirklich.


    Danke für deine Sorge.


    Hier wurde vor-, während und nachgedacht, und nichts getroffen.


    Kannst dir mit einer sachbezogenen Antwort gerne Zeit lassen (wenn du möchtest).


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • 8) ich wüsste nicht, was ich darauf noch antworten soll. Das ist alles Deine Sache, wie Du meine Worte verstehst.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo zusammen,


    habe mich sehr über die weiteren Antworten gefreut, sie sind für mich sehr, sehr interessant, da sie so unterschiedlich sind und was meine Sammlung persönlich betrifft, so verbrauche ich mittlerweile mehr als ich kaufe. Habe mir selbst einen "Stopp" gesetzt und wenn ich was Neues kaufe, so habe ich vorher etliches anderes verbraucht.
    Ich bin auch nicht so der "Wegwerfer", ich miste eher aus durch "Aufbrauchen", da gibt es dann auch keine Reue, grins. :D


    Noch habe ich großen Spaß an den Sachen, obwohl es nur Make-up ist, das man sich jeden Abend wieder komplett abwäscht. Habe mich auch selbst mal kritisch hinterfragt, warum ich das tue. Schnell kam ich zu der Erkenntnis, dass es früher wirklich eine "Maske" war, um unter die Leute zu gehen.
    Heute schminke ich mich nicht mehr so krass, ich habe eher Spaß daran, Neues auszuprobieren, Freude an Veränderung, einfach ein Hobby, mehr auch nicht.


    Habe mich die letzte Zeit auch von vielen Büchern, ollen Handys, Schuhen und Kleidung getrennt durch Secondhand-Verkauf und jetzt ist hier viel mehr Luft.
    Vermisst habe ich bis heute gar nichts, im Gegenteil, denn das, was noch bleiben "durfte" wird jetzt intensiver genutzt.




    Joa, nochmals recht herzlichen Dank für eure so zahlreichen, interessanten Antworten, ich habe mich so gefreut!



    LG Joella :grinsen:


  • Über die Jahre "sammelt" sich einiges an;
    wenn man dann noch in einem großen Haus wohnt,
    wird gestellt und gestapelt :grinsen:


    Ich habe mir zur Regel gemacht,
    was ich in 1 Jahr nicht brauche oder benutzt wird,
    fliegt raus oder wird verschenkt !


    ;)

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler



  • Genau!
    Ich habe es soweit verinnerlicht, dass ich erst gar nichts mehr ansammeln und stapeln will, mittlerweile kaufe ich echt weniger ein und überlege dreimal:"Brauchst du das wirklich?"
    Oder ich denke an "mein Mantra": Ich habe alles, was ich brauche.
    Meist werden dann viele Dinge unwichtig oder ich vergesse sie.
    Das Hunderste braucht man nämlich echt nicht.
    Es gibt so viele nicht-materielle Dinge, an denen man sich auch erfreuen kann.


    LG Joella

  • Joella:


    Es gibt so viele nicht-materielle Dinge, an denen man sich auch erfreuen kann.


    LG Joella


    Aber auch da sollte man aufpassen. Man kann sich nämlich genauso an nicht-materiellen Dingen erfeuen und anhaften, wie man sich materiellen Dingen erfreuen kann, ohne daran anzuhaften. Und umgekehrt.


    Wobei es natürlich erstmal sehr hilfreich ist (bzw sein kann), die offensichtlichen, materiellen Dinge aus dem Weg zu räumen, um dann einen freien Blick auf die inneren Anhaftungen zu werfen.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha



  • Hallo,


    joa, also meine "Sucht" nach herrlichen Herbstspaziergängen im Frühnebel, wenn dann die Sonne aufgeht und die Blätter in allen Farben leuchten, davon bekomme ich wohl nie genug, jedoch erledigt die Natur die Anhaftung daran, wenn bei kahlen Bäumen dann Schnee und Glatteis kommen... :lol:


    LG Joella

  • Ich bin auch wieder in alte Gewohnheiten und anhaftungen verfallen.Ich habe mir ein Aquarium gekauft.
    Ist Tierhaltung im Buddhismus erlaubt?
    Grüße Kaffee48

  • Kaffee48:

    Ist Tierhaltung im Buddhismus erlaubt?


    Der Buddhismus erlaubt und verbietet nichts, er fordert von uns, unseren gesunden Menschenverstand einzusetzen.


    Tierhaltung bedingt leider immer auch, dass Tiere eingesperrt werden und ihnen ihr natürlicher Lebensraum genommen wird.
    Allerdings kann ich nicht beurteilen ob Fische in einem Aquarium ein Bewußtsein dafür haben, dass sie eingesperrt sind.


    Meine Frau und ich haben Schildkröten im Garten, die alle den Drang verspühren, sich von ihrem Gefängnis zu befreien - wenn sie nicht gerade, wie zur Zeit, im Winterschlaf verweilen :D


    Wir versuchen, ihnen eine möglichst artgerechte Haltung zu bieten. Inwieweit ein Aquarium eine artgerechte Haltung ist vermag ich nicht zu beurteilen.

  • Was der eine für gesunden Menschenverstand hält tut der andere noch lange nicht.Die Fische jedenfalls fühlen sich im Aquarium wohl.Hat ja auch was von Entspannung.

  • Kaffee48:

    Was der eine für gesunden Menschenverstand hält tut der andere noch lange nicht


    Das stimmt. Die Situationen sind nicht immer gleich, die Menschen sind verschieden, jeder hat sein eigenes Karma u.s.w.