Warum wird der 8fache Pfad so wenig beachtet?

  • Es stimmt, daß die Mystiker auch meditieren; es geht da um die Entschlagung vom Eigenwillen.
    Man kommt auch auf Wegen, die nicht so bezeichnet werden, wie es im Buddh. geschieht, auf dasselbe hinaus.
    Man wird alle Elemente des Pfades auch in der Mystik wiederfinden - nur ist die Sprache/ die Begriffe sind anders.


    Aber zu Geronimos Frage:


    Sagen wir mal so. Der achtfache Pfad wird immer "rechter", je mehr die Begierde abnimmt und die Begierde
    nimmt proportional zur "rechten Praxis" ab. Dazu kommt die vertikale Achse: vernachlässigt man die wichtigsten
    Erfordernisse, z.B. Tugend und Meditation, findet man sich wieder an der Oberfläche des Verstehens und Sehens,
    Mithin werden die Hemmnisse stärker: Mattheit, Zweifel, Ärger, Selbstsucht usw.


    Das ist also ein - vermutlich - lebenslanger Prozess; Irrtümer und Rückfälle eingeschlossen.


    Zumal bezweifelt werden darf, dass im Moment hier noch die Überzahl "Buddhisten" bilden - eher ( Selbst-) Unterhalter und Philosophen.

  • brigittefoe:

    richtige Ansicht ist ja Punkt 1, also die Weisheit und die Liebe vor G'tt ! Da ist es bei Euch vielleicht der Buddha ?


    Dem Palikanon zufolge eher nicht:



    brigittefoe:

    Achtsamkeit ist die Nächstenliebe:
    Jesus sagt:
    "Ein einziges Gebot gebe ich euch;
    liebet einander, wie ich euch geliebt habe.


    Das wäre auch nicht ganz das, was im Palikanon als richtige Achtsamkeit beschrieben ist:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist Richtige Achtsamkeit? Da verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Geist als Geist betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Dies wird Richtige Achtsamkeit genannt."(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m141z.html)


    brigittefoe:

    Sicherlich gibt es noch andere Stellen bzg. der Achtsamkeit,möchte Euch aber hier nicht mit Bibelsprüchen zumüllen


    Warum nicht? In anderen Traditionen wird Achtsamkeit sicherlich auch unterschiedlich beschrieben.


    brigittefoe:

    Die Sammlung ist das Gebet (Meditation)


    Das wiederum ist zumindest im Palikanon anders:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist Richtige Konzentration? Da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Dies wird Richtige Konzentration genannt [5]." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m141z.html)


    Mag aber sein, dass andere Traditionen hier auch alles mögliche als Sammlung verstehen würden.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Gebet ist ja von vielfältiger Art und Weise und führt sicherlich auch mitunter in Versenkungszustände, aber die werden dann wahrscheinlich immer als etwas göttliches, als göttliche Eingebung und ähnliches interpretiert und so entsteht (vermutlich) wieder neues Begehren...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Simo:


    Hört sich nach geborenen Sozialpädagogen an :grinsen:


    Danke - warum kann ich bloß nicht drüber lachen?


    .. vielleicht, weil in meiner Arbeit als SozPäd das leiste, was sonst Therapeuten machen, aber nur ein Drittel ihres Gehaltes kriege?
    Und das auch noch in Lebensphasen, bevor die Leute überhaupt bereit und in der Lage wären, eine Therapie zu machen, im dicksten Höllenbereich leben?


    Sorry, aber mich kränkt es, wenn ausgerechnet mein Beruf als weltfremd und praxisfern dargestellt wird.


    Simo? Was hast du fürs Problem mit SozPäds? Kennst du viele und die sind alle zu nix nuzte?

  • Tut mir leid Meike, ich wollte niemanden Kränken. Deswegen auch der grüne Smiley. :( Ich hab halt keine Ahnung.
    Allerdings finde ich ist es ein Zeichen von Reife, wenn man auch über sich selbst und die Herrschaften der eigenen "Gattung" lachen kann. ;)

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Hab noch was vergessen: alle Welt meint, sich über einen lustig machen zu dürfen.


    Ich liebe meinen Beruf sehr, aber das lässt mich nicht kalt. Warum muss ich mich bei dem schweren Job auch noch verhöhnen lassen.



    ... ja, ich bin gekränkt. War anstrengend heute! Da fehlt mir wohl deine Reife. Bestimmt mieses Karma. :(


    Ich kann über mich durchaus lachen. Ist aber ein Unterschied, ob man sich über sich selbst und Kollegen amüsiert, oder von Aussen, auch noch von Leuten, die die Arbeit nicht kennen und nicht machen wollen als Depp dargestellt wird.

  • Geronimo:


    So viele rein theoretische Abhandlungen über das was sein könnte wenn dieses und jenes so und so wäre, so viel Spekulation über Dinge die man ohne entsprechende Praxis eigentlich überhaupt nicht wissen kann... Das ist doch alles nur Zeitvertreib und hilft einem in der Praxis doch auch nicht wirklich weiter.


    Stimmt, man sollte immer aufpassen, dass man die Betrachtungen im Sinne der Wahrheitsergründung (dhammavicaya) betreibt, dann ist das eines der 7 Erleuchtungsglieder (bojjhanga):


    Zitat

    Wenn man, ihr Mönche, innere Dinge weise ergründet, darüber nachsinnt, sie gründlich prüft, dann ist dies das Erwachungsglied Lehrergründung. Wenn man äußere Dinge weise ergründet, darüber nachsinnt, sie gründlich prüft, dann ist dies das Erwachungsglied Lehrergründung. Sprechen wir vom Erwachungsglied Lehrergründung, dann ist dies gemeint. Nach diesem Standpunkt ist es also zwiefach.
    http://palikanon.com/samyutta/sam46.html#s46_51


  • Wenn ich mich über jeden Schwulenwitz oder jeden Anti-Schwulen Spruch aufregen würde, den ich höre oder mitkriege wäre ich längst am Ar***. Also, am besten nicht so ernst nehmen und die Leute reden lassen.

    Kein "Ich" - keine Probleme.


  • Aber jetzt hat sie es nun einmal verletzt. Das kann man auch als Anlass sehen noch einmal genau hinzuschauen :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Aber jetzt hat sie es nun einmal verletzt. Das kann man auch als Anlass sehen noch einmal genau hinzuschauen


    ;)

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Welch ein guter Rat-Schlag :lol:


    Ich hatte nur vermutet, dass es dir nicht - wie 'den Leuten' wurst wäre zu hören, dass es hier im BL eine Sozpäd gibt, die du mit deiner Unbedachtheit kränken konntest.
    Wie viele Anti-Schwulen-Sprüche hast du im BL schon kassiert?


    Aber natürlich ist das nur das dumme Ego, das da gekränkt ist, nichts passiert! 8)


    Hier ein Rat-Schlag für dich: höre nicht auf, dazu zu lernen!


    (ihr seid wieder so schnell, ich schicke es dennoch ab)

  • Mascha:

    Hier ein Rat-Schlag für dich: höre nicht auf, dazu zu lernen!


    Ich hoffe, dass ich nie damit aufhören werde!

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:
    Mascha:

    Hier ein Rat-Schlag für dich: höre nicht auf, dazu zu lernen!


    Ich hoffe, dass ich nie damit aufhören werde!


    Da brauchste nich zu hoffen, wenn du die Aussage jetzt so triffst. Die meisten gehen ja irgendwann in den "is mir egal" Modus, aber die hatten wohl auch nie größeres Interesse an dem was um sie herum passiert.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Grund:

    8fach ist zu kompliziert, wenn's auch einfach geht; vor allem dann, wenn im Einfachen das 8fache enthalten ist. 8)


    Deine Antworten sind manchmal echt so vorhersehbar wie der Geschmack von Tomaten.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • "Ein Augenblick des reinen Geistes ist in sich selber Fahrzeug und Weg" .


    Nur: die Reinheit des Geistes fällt einem nicht in den Schoß und ein Augenblick genügt nicht.

  • Selbst wenn einer eine Abkürzung kennen sollte, gilt sie nicht für alle, man muss auch da durch passen. Ich habe noch keinen getroffen, aber gelesen, z.B. eben dieser vielzitierte bhaya.

  • Der 8fache Pfad ist der sicherste Weg und von allen gleichermaßen zu gehen. Ganz egal wo er oder sie gerade stehen, sie können sofort damit anfangen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Grund:

    8fach ist zu kompliziert, wenn's auch einfach geht; vor allem dann, wenn im Einfachen das 8fache enthalten ist. 8)


    Deine Antworten sind manchmal echt so vorhersehbar wie der Geschmack von Tomaten.


    Schade, wenn du den Geschmack von Tomaten vorhersagen kannst, bevor du sie kostest. 8)

  • Geronimo:

    Der 8fache Pfad ist der sicherste Weg und von allen gleichermaßen zu gehen. Ganz egal wo er oder sie gerade stehen, sie können sofort damit anfangen.


    Ja, wobei es je nachdem wo jemand steht zu verschiedenen Schwerpunkten in der Praxis kommen wird. Aber auslassen kann man kein Pfadglied denke ich, es kann nur sein dass man für das Eine oder Andere schon günstige Voraussetzungen mitbringt, und da weniger üben muss.

  • Grund:
    Geronimo:

    Deine Antworten sind manchmal echt so vorhersehbar wie der Geschmack von Tomaten.


    Schade, wenn du den Geschmack von Tomaten vorhersagen kannst, bevor du sie kostest. 8)


    Ich finde das manchmal auch schade, aber irgendwann hat man so viele Tomaten gegessen, das man ungefähr ne Ahnung davon bekommt wie in etwa Tomaten schmecken, und seien sie noch so gut, es bleiben Tomaten.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Ich finde das manchmal auch schade, aber irgendwann hat man so viele Tomaten gegessen, das man ungefähr ne Ahnung davon bekommt wie in etwa Tomaten schmecken, und seien sie noch so gut, es bleiben Tomaten.


    Na ja, vielleicht ändert ich das ja zum Guten, wenn du den 8fachen Pfad beachtest. 8)

  • mukti:
    Geronimo:

    Der 8fache Pfad ist der sicherste Weg und von allen gleichermaßen zu gehen. Ganz egal wo er oder sie gerade stehen, sie können sofort damit anfangen.


    Ja, wobei es je nachdem wo jemand steht zu verschiedenen Schwerpunkten in der Praxis kommen wird. Aber auslassen kann man kein Pfadglied denke ich, es kann nur sein dass man für das Eine oder Andere schon günstige Voraussetzungen mitbringt, und da weniger üben muss.


    Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht das man kein Pfadglied auslassen kann. Man kann sehr weit kommen ohne je formale Meditation betrieben zu haben, aber um dann den nächsten notwendigen Schritt zu gehen ist die Versenkung unerlässlich. Alle anderen Pfadglieder verstehen sich, mehr oder weniger von selbst, als unauslassbar.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Grund:
    Geronimo:

    Ich finde das manchmal auch schade, aber irgendwann hat man so viele Tomaten gegessen, das man ungefähr ne Ahnung davon bekommt wie in etwa Tomaten schmecken, und seien sie noch so gut, es bleiben Tomaten.


    Na ja, vielleicht ändert ich das ja zum Guten, wenn du den 8fachen Pfad beachtest. 8)


    Ich stehe ihnen vielleicht heute mehr und mehr neutral gegenüber, was ich als ganz angenehm empfinde. Aber ich weiß nicht ob das wirklich gut für den Geschmack deiner Tomaten ist :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:


    Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht das man kein Pfadglied auslassen kann.


    Mache auch die Erfahrung, es hängt ja jedes Glied mit allen anderen zusammen. Man entwickelt sie auch weniger nacheinander, als miteinander.