Stromeintritt
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Wo steht`n das mit der Weltverbesserungssucht ?
Von wem ist dieses "Diverses" im PK ?
Schön.daß was vom Eckhart drinnestehtWarum fragst du dich das vorm Schlafengehen
und warum fruchtet das nix ? -
Raphy,
danke für deine Antwort. Ich kann nur sagen, dass ich natürlich nicht erleuchtet bin. So wie du bin auch ich überzeugt, vom Buddhismus enorm viel lernen zu können und versuche, seine tiefe Weisheit und Vernunft mir anzueignen. In diesen alten Strom einzutreten und einen Lehrer wie seine Heiligkeit den Dalai Lama zu finden, hilft sicher sehr.
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Karnataka:
ich hab die böse Vermutung, dass für den „Stromeintritt“ die Erfahrung von großem Leid notwendig ist. Das deckt sich auch mit der Lehre, oder? Der Buddha hat wohl intensiv gelitten und sich selbst mit der Askese fast umgebracht. Vielleicht kann dieses Zusammenbrechen bis zur absoluten Grenze die Möglichkeit herbeiführen, dass die störenden Emotionen beseitigt werden und Dinge wie Aussöhnung oder Einsicht oder Ähnliches entstehen, je nach Bedarf, und vielleicht auch eine Erfahrung schaffen, die dauerhaftes inneres Glück gibt.
Auch aus Gesprächen habe ich herausgehört, dass ein bisschen „inneres Sterben“ notwendig ist, um die festgefahrenen Strukturen eines Erwachsenen verändern zu können.
Dazu fallen mir die Koans aus dem Zen ein, die wohl dafür geschaffen sind, einen Menschen systematisch in die Verzweiflung zu treiben. Ist das die ehrlichste Art, Buddhismus zu unterrichten? Ich wünschte, es wäre nicht so.Das Leiden ist der Lehrer, der immer da ist. Das "Ich" ist erst bereit zu sterben, wenn es so unerträglich ist, dass das wahre selbst nicht mehr damit leben mag. Tatsächlich haben Menschen die sehr viel Leid erfahren, es sogar leichter einzutreten. Deswegen treten viele auch erst beim sterben ein. Das löst sich dann endgültig die dritte Fessel.
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Raphy:
Hallo Karnataka,
wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist vom Buddha überliefert, dass er sagt, dass es vier Wege gibt:
Den leidvollen (schweren) und langsamen Weg.
Den leidvollen (schweren) und schnellen Weg.
Den freudvollen (leichten) und langsamen Weg.
Den freudvollen (leichten) und schnellen Weg.Aber auch aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass sich Phasen des Weges wie Sterben anfühlen. Im Grunde stirbt alles was ich, für ich und mein halte. Also alles.
Obwohl alles noch da ist. Das ist mir aber egal, dass alles noch da ist, weil ich es ja besitzen möchte, mich damit identifizieren möchte.
Wenn das nicht geht, kann es genauso gut auch nicht da sein. Das ist mir egal. Ich will etwas haben womit ich mich identifizieren kann, was meins ist. Egal was. Hauptsache etwas.Dieses Sterben kann auch schnell oder langsam sein. Es kann ein friedliches, leichtes Sterben sein. Oder ein Unfriedliches.
Was einem am meisten liegt und wie es eben gerade ist.
Alles ok. Und im Grunde stirbt auch nichts, weil mir noch nie etwas gehört hat. Weil ich nichts davon bin. Weil ich noch nichteinmal dieses feste "Ich" bin, von dem ich hier spreche. Es ist eine Illusion. Die halt sehr echt rüberkommt. Sonst wäre es ja keine Illusion.Liebe Grüße
Sehr schöne Beschreibung eines Sterbeprozesses. Jeder der schoneinmal jemanden beim Sterben begleitet hat kennt die Intensität der Erfahrung. Es stirbt etwas und zugleich wird man frei wirklich zu leben.
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sonnenschein:
...
Was könnt ihr über eure Zweifel anhand dieser dritten Fessel sagen? Mal ganz konkret: Könnt ihr die Welt so lassen wie sie ist? Oder habt ihr das bedürfnis irgendetwas oder jemanden zu ändern? Natürlich euch selbst eingeschlossen! Könnt ihr alles was ist, auch euch selbst so sein lassen wie es ist? Ich weiß es ist eine schwierige Frage aber bitte seid ehrlich, denn nicht umsonst ist es als die Nahrung der Zweifel beschrieben. Vielleicht ein kleiner hinweis oder Hilfe in form einer Frage: Wenn ihr morgen sterben würdet, könntet ihr in Ruhe einschlafen oder habt ihr noch irgendetwas "zu verbessern" ?Ich meine die Frage ernst und es ist sozusagen meine Meditation vor dem Schlafengehen die mir zeigt wo ich stehe.
Lasst euch ruhig Zeit bevor ihr antwortet oder schlaft mal drüber und vielleicht findet ihr die Antwort darin wie gut ihr schlaft...Ich habe keine Zweifel mehr, Sonnenschein. Ich habe auch nicht das Bedürfnis, irgendetwas zu verändern, nicht einmal mich. Das heißt aber nicht, das sich nichts ändert. Und wenn sich etwas ändert, heißt das nicht, das irgend etwas geschieht.
"Ohne Unterlass
ändern sich alle Dinge.
Und doch geschieht nichts."Und auch wenn ich morgen sterben müsste, würde das nichts daran ändern. Ich habe es vor einigen Jahren bei einem Herzinfarkt so erfahren.
Unser Roshi hat mich einmal gefragt, was ich vom Leben erwarte. Ich erwarte nichts vom Leben, ich lebe. Das war meine Antwort. Er wollte auch wissen, wie ich es mir vorstelle, was nach dem Tod so kommt. Auf solche Spekulationen habe ich mich nicht eingelassen. Leben und Tod, geboren werden und sterben haben als Ausdruck unserer samsarischen Welt sicher ihre Berechtigung. Aber mehr auch nicht.Dieser Absatz aus dem 8. Fall des Kattoshu Roku, einer Koansammlung die in unserem Muttertempel in Japan benutzt wird, trifft es ganz gut.
Zitat...Lingyun Zhiqin (Reiun Shigin) aus Fuzhou wurde beim Anschauen der Blüten eines
Pfirsichbaums erleuchtet. In einem Vers sagte er:
30 Jahre lang suchte ich einen Schwertmeister.1
Wie viele male sind Blätter gefallen und neue Knospen zum Vorschein
gekommen?
Aber seitdem ich die Pfirsichblüten gesehen habe,
habe ich nie wieder gezweifelt!...
1. „Schwertmeister“ bezeichnet einen Meister des Weges, einen der das Weisheitsschwert handhabt,
welches die Wurzel der Verblendung durchtrennt „das Schwert, das ganz frei Leben schenkt oder es
nimmt“.LG
Ji'un Ken -
Ji'un Ken:
Ich habe keine Zweifel mehr, Sonnenschein. Ich habe auch nicht das Bedürfnis, irgendetwas zu verändern, nicht einmal mich. Das heißt aber nicht, das sich nichts ändert. Und wenn sich etwas ändert, heißt das nicht, das irgend etwas geschieht.
"Ohne Unterlass
ändern sich alle Dinge.
Und doch geschieht nichts."Und auch wenn ich morgen sterben müsste, würde das nichts daran ändern. Ich habe es vor einigen Jahren bei einem Herzinfarkt so erfahren.
Unser Roshi hat mich einmal gefragt, was ich vom Leben erwarte. Ich erwarte nichts vom Leben, ich lebe. Das war meine Antwort. Er wollte auch wissen, wie ich es mir vorstelle, was nach dem Tod so kommt. Auf solche Spekulationen habe ich mich nicht eingelassen. Leben und Tod, geboren werden und sterben haben als Ausdruck unserer samsarischen Welt sicher ihre Berechtigung. Aber mehr auch nicht.Dieser Absatz aus dem 8. Fall des Kattoshu Roku, einer Koansammlung die in unserem Muttertempel in Japan benutzt wird, trifft es ganz gut.
Zitat...Lingyun Zhiqin (Reiun Shigin) aus Fuzhou wurde beim Anschauen der Blüten eines
Pfirsichbaums erleuchtet. In einem Vers sagte er:
30 Jahre lang suchte ich einen Schwertmeister.1
Wie viele male sind Blätter gefallen und neue Knospen zum Vorschein
gekommen?
Aber seitdem ich die Pfirsichblüten gesehen habe,
habe ich nie wieder gezweifelt!...
1. „Schwertmeister“ bezeichnet einen Meister des Weges, einen der das Weisheitsschwert handhabt,
welches die Wurzel der Verblendung durchtrennt „das Schwert, das ganz frei Leben schenkt oder es
nimmt“.LG
Ji'un KenVielen Dank für Deine sehr persönliche Antwort. Das was im Theravada als Stromeintriit bezeichnet wird, findet sich ja im ZEN als Satori wieder.
Auch wenn es verschiedene Bezeichnungen gibt, so Beschreiben sie doch beide eine Einsicht, die weder in Worten beschreibbar ist, noch unvergessen im Sinne, dass es ein "zurück" gibt. Wobei es in allen Traditionen verschiedene Abstufungen von Befreiung und Erleuchtung gibt. Die Frage die sich jeder Schüler aber vor allem die Lehrer stellen sollten ist ja welche Schleier das erkennen der Wirklichkeit entgegensteht. Deswegen die Frage nach "der Welt verändern wollen" Solange der Wille da ist "etwas" zu verändern ist die spirituelle Dimension der Leerheit noch nicht voll erkannt. Sie bleibt ein Konzept, eine Vorstellung, ein Glaube. Erst durch die tiefe Erkenntnis der Leerheit, die eben oft erst durch großes Leid erfahren wird, ist ein annehmen der Welt in jedem Augenblick erst möglich. So erkennt man auch die Vergänglichkeit von gut und böse und ist frei das "Schwert" zu verwenden. -
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Onyx9:
Sehr richtig, das Satorie der Stromeintritt ist.
Es ist aber ziemlich leicht aufzuhören seine Umgebung verbessern zu wollen,
schwerer ist es - für Überflieger - aufzuhören "die Leerheit realisieren" zu wollen.Auf die Pfirsischblüten
Möge der Mond mit uns seinDie Leerheit kann nicht realisiert werden, denn sie wirkt nicht und ist doch immer da. Sie ist frei von ursache und wirkung. Deswegen kann man auch nichts damit wollen oder nicht wollen. Dadurch hört auch der Strom des Wollens auf und man dritt in den Strom ein.
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Wodurch ?
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Zitat
Wo seht ihr die größten Fessel und wie glaubt ihr sie überwinden zu können?
Ich bin noch nicht soweit einer Religion "hörig" zu sein, was auch immer unten mit "im besten Sinne" gemeint sein könnte, noch bin ich ihr gehorsam (das hatten wir doch schon mal im Katholizismus):
Zitat
Der Stromeintritt
NachtragDer Begriff „Stromeintritt" (sot'âpatti) wurde von Karl Eugen Neumann mit „Hörerschaft" übersetzt, da sota im Pâli sowohl Strom als auch Gehör bedeuten kann. Letzteres besagt dann, daß man dem Gehörten Gehorsam schenkt, ganz Ohr ist, im besten Sinne „hörig". Auch wird der Zuhörer (sâvaka) des Buddha oft „aus dem Munde geboren" genannt oder als einer, der ganzen Gemütes hingegeben, offenen Ohres die Lehre hört (M 48). In beiden Bedeutungen kommt die zwingende Natur zum Ausdruck: Die Strömung ist unwiderstehlich zum Ziel fließend, die gehörte Wahrheit meldet sich unüberhörbar immer wieder zu Wort. Neuerdings mehren sich die Stimmen, die der letzteren Bedeutung Beachtung schenken und sich Neumann anschließen, sowohl unter Indologen als auch unter Mönchen:
Der Übersetzer und Herausgeber für die PTS, Peter Masefield, versteht den Sotâpanno als „'one who had gained the ear', that is, one who had received an oral teaching of the dhamma and thereby attained insight into the Dhamma" (Petavatthu Kommentar, Einl. zu I,1, London 1980, S. 12, FN 14). Ähnl. in Masefields Übersetzung des Vimanavatthu Kommentars, London 1988, S. 127, FN 133; am ausführlichsten in seiner Dissertation an der Univ. Lancaster, „Divine revelation in Pâli Buddhism", London 1986, S. 130 136.
Einer der gründlichsten Denker unter den asiatischen Mönchen des Theravâda, Dhammavuddha Thera in Malaysia, sagt in einem Vortrag vom 9. 12. 1997 zum Begriff sotâpatti:
„...it can also mean 'ear entry' - in the sense of the ear being penetrated by the dhamma. A close study of the Suttas suggests that the latter translation is possibly more correct because the Buddha's disciples were called sâvakas or listeners (of the Dhamma)."
Abgedruckt in der australischen Zs. "Theravâda", März 1999, S. 10 = als Broschüre: Liberation. Relevance of the Sutta-Vinaya, Perak, April 1999, Rdn 10
Zu den beiden Bedeutungen von sota sagte ich kurz:
„Der Buddha hat sich nicht nur auf eine festgelegt. Im Vordergrund steht die Bedeutung `Strom', so daß Stromeintritt im Sinne `des Eintritts in die Heilsströmung' zu verstehen ist, die zum Nirvâna führt. Unter dem Gesichtspunkt der `Hörerschaft' (wie KEN übersetzt) bedeutet es: Die Lehre gehört haben und auf sie hören, wie in unserem Wort Gehorsam
http://www.palikanon.de/diverses/stromeintritt/7nachtrag.htm
ZitatIII. Erkennbarkeit des Stromeintritts
Die Frucht des Stromeintritts besitzen und deren Reife erkennen, sind zwei Dinge. Wer sehr vorsichtig und gewissenhaft ist, wird dazu länger brauchen; der Voreiligere und Leichtgläubigere könnte an diesen Besitz glauben, bevor er wirklich eingetreten ist.
Als Prüfstein gibt der Erwachte einen vierfachen Spiegel, in dem man die entsprechenden inneren Eigenschaften erblicken kann. Man soll damit untersuchen, ob man unerschütterliche Klarheit (avecca-pasâda) zu den drei Kleinodien (Erwachter, Lehre, Jüngerschaft) hat und ob man bei den Tugenden keinerlei Abstriche macht und sie als unverzichtbare Eingangsstufe der Übungen erkennt.
Konkreter wird dieser Spiegel in sieben Prüfungen aufgefächert, die allerdings auf die Mönchssituation zugeschnitten sind und „aus gegebener Veranlassung" an einen Streit im Orden anknüpfen (M 48).55 Der Prüfende soll sich jedesmal etwas vor Augen führen:
1. Der Mönch wußte durch die Belehrung im Orden, daß die fünf Hemmungen abwesend sein müssen, wenn die Vier Heilswahrheiten verstanden werden sollen. Er wußte ferner, daß durch das tiefe Erfassen der Heilswahrheiten die „Welt-Anschauung" verschwindet, d.h. der Glaube an eine an sich bestehende diesseitige und jenseitige Welt, die in Wirklichkeit nur Schaffsal ist, vom Herzen gemalt, vom Bewußtsein entworfen. Darum heißt es als erstes, der Mönch solle sich prüfen, ob die Hemmungen momentan sein Herz umspinnen, als zweites, ob es von Meinungen über die Welt besessen ist und drittens, aus obigem Anlaß, ob sein Herz noch irgendwie zu Ansichtsstreit neigt. Nur wo diese acht Umspinnungen (5 + 3) im Augenblick abgetan sind, sind Geist und Herz fähig, sich wieder auf die Wahrheiten der Erwachung zu besinnen (saccâni bodhâya).
2. Wenn er die rechte Anschauung vom Heil der Erwachung auf dieser Grundlage anerkennt, sie pflegt und immer deutlicher vor Augen hat, dann wird er in ihr immer sicherer, ruhiger, zweifelsfreier. Im Bereich der Ansichten, also im Geiste, kommt er zur Ruhe und Auslöschung (samatha und nibbuti). Es sei noch einmal unterstrichen, daß sich dies im Geiste abspielt, sich nur auf die Anschauung bezieht, noch lange nicht im Herzen auf Ruhe und Auslöschung der Triebe (Herzensfrieden, Einigung).
3. Er kann nun merken, daß er solche rechte Anschauung im Geiste unbeirrbar besitzt, ohne noch von anderen Ordensbrüdern darin abhängig zu sein, geschweige denn daß er noch seinen Meister wechseln und zu anderen Schulen übergehen könnte. Andere Asketen und Brahmanen können in vielen Erfahrungen mit dem Erwachten übereinstimmen,56 und darüber freut sich der Nachfolger. Aber er kann diese Übereinstimmung nur erkennen, weil er vom Buddha die universale Daseinssicht gezeigt bekommen hat, in der alle anderen Teilwahrheiten einbegriffen sind, wie alle Tierspuren in der Ele-fantenspur (M 28).
4. - 5. Auf dieser dreifachen soliden Weisheitsbasis ruht nun das, was dem Nachfolger an Tugendläuterung, an Verhaltensweisen (dhammatâ) eignet:
Ihm sind die Tugendschritte der Ordensregeln so verbindlich, daß er auch kleinste Fehler bei sich bemerkt und, wo es in der Satzung vorgeschrieben ist, bekennt, vor den Untugenden zurückschreckend wie ein gebranntes Kind vor dem Feuer.
Wo Ordenspflichten, Ordensangelegenheiten zu erfüllen sind, da nimmt er sie nicht als Störung und Unbequemlichkeit, sondern sie dienen ihm, wie alles im Orden, zur Übung in Tugend, Vertiefung und Weisheit.
6. 7. Auf dieser Grundlage der Tugendläuterung wiederum kommt er zu Herzenskräften in bezug auf seine Liebe zur Lehre und seine Hochachtung vor ihr. Wird die vom Vollendeten erfahrene Lehre und Ordnung gezeigt, dann hört er aufmerksam und auf den Sinn bedacht, mit ganzem Gemüte zu und ernährt sich von dem Kleinod der Lehre.
Und dabei erlangt er freudiges Verständnis des Sinnes, freudiges Verständnis des Gesetzes, eben Wahrheitwonne (dhamm'-upasamhita pamojja).
Wer diese sieben Prüfungen besteht, d. h. diese Dinge bei sich als Lehrnachfolger feststellen kann, der hat die Frucht des Stromeintritts erlangt, heißt es zum Abschluß von M 48.
aus http://www.palikanon.de/divers…tritt/0stromeintritt.html
In einer Gemeinschaft wird sich immer eine Gruppe finden, die Dinge für ihre Zwecke instrumentalisiert. Heil erlangt man nur durch gehorsam (s. oben: "Die Lehre gehört haben und auf sie hören, wie in unserem Wort Gehorsam")
Will man diesem Beispiel glauben/folgen ist Stromeintritt nur möglich für aufrechte, anpassungsfähige und gehorsame Buddhamönche.Anarchische Buddhapiraten werden mit ihrem eigenen Floss demnach niemals in den Strom hineingelassen (na vielleicht schaffen sie es ja auch aus eigener Kraft ). Da bleibe ich doch lieber bei der Übersetzung: Stromeintritt und nicht bei Gehorsamseintritt.
ZitatSeht ihr es als Ziel in diesem Leben in den Strom einzutreten oder seid ihr schon eingetreten?
Nun spielt es eine Rolle zu glauben man sei oder man sei nicht ? Nun ich jedenfalls bin schliesslich wo ich bin
Gruss Bakram
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In den Strom eingetreten zu sein bedeutet nicht neue Fesseln zu haben. Es bedeutet, dass die Schleier wegfallen, die einen in die unteren drei Daseinsbereiche bringen. Dies gibt unheimlich viel Freiheit, Klarheit und Kraft, da die unteren Bereiche sehr viel Raum einnehmen. Durch die Sicherheit die man hat gewinnt man Zuversicht und empfindet einen tiefen Frieden, der nicht mehr verschwindet, sondern eher in den Hintergrund tritt wenn man ihn einmal erfahren hat. Es bedeutet auch nicht seine Persönlichkeit zu verlieren oder ein passive Schlaffi zu werden der nichts mehr machen will außer weiter in einer Höhle zu meditieren. Wobei es sicherlich viele gibt, die dies dann als ihren einzigen Lebenssinn sehen.
Nochmal die Frage was glaubt ihr hält euch davon ab in den Strom einzutreten? Welche fessel ist die größte, die ihr vielleicht sogar am schwersten erkennt und deswegen vielleicht einen Lehrer braucht der euch dies spiegelt?
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sonnenschein:
Nochmal die Frage was glaubt ihr hält euch davon ab in den Strom einzutreten? Welche fessel ist die größte, die ihr vielleicht sogar am schwersten erkennt und deswegen vielleicht einen Lehrer braucht der euch dies spiegelt?Wie wär's denn wenn du zuerst von deiner größten Fessel erzählst, die du am schwersten erkennst bevor du die anderen fragst?
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Danke sonnenschein.
Liebe Grüße
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Liebe(r) Sonnenschein und alle anderen,
zur weltverbesserung und dem helfen - ich finde der taoismus antwortet hier sehr gut im sinne des wuwei - wenn es geboten ist - dann handelt man
das sein der welt und der zustand der welt - wer kann das beurteilen
alles alles liebe
christian -
mukti:sonnenschein:
Nochmal die Frage was glaubt ihr hält euch davon ab in den Strom einzutreten? Welche fessel ist die größte, die ihr vielleicht sogar am schwersten erkennt und deswegen vielleicht einen Lehrer braucht der euch dies spiegelt?Wie wär's denn wenn du zuerst von deiner größten Fessel erzählst, die du am schwersten erkennst bevor du die anderen fragst?
Nun ich sehe die Sucht die Welt verbessern zu wollen tatsächlich als das größte Hindernis. Es geht ja nicht darum, dass es falsch wäre die Welt verbessern zu wollen, sondern um den Schleier, der dadurch entsteht, wenn man immernur etwas im Außen verändern will und dadurch nicht noch innen schaut. Aber in der Sucht steckt ja auch die Suche drin, insofern ist ein Idelaismus auc der Treibstoff um aus der Gravitationskraft des Egos herauszukommen... Wenn man dann einmal den Orbit gesehen hat kann man ja anderen dabei helfen eigene Raumschiffe zu bauen...
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sonnenschein:
Wobei man diesen Satz mit der "Welt" natürlich auch verschieden tief auffassen kann.
Was die Wesen auch immer machen ist es doch der Versuch
das sog. Ich und die sog. Welt (das Dasein) zu verbessern z.B. durch mehr Genuß.
Das alleine ist aber nicht das Problem wenn es denn in der rechten
Weise (die der Buddha lehrte) versucht würde und dem Leiden tatsächlich
ein Ende gemacht werden könnte und würde. -
accinca:
Wobei man diesen Satz mit der "Welt" natürlich auch verschieden tief auffassen kann.
Was die Wesen auch immer machen ist es doch der Versuch
das sog. Ich und die sog. Welt (das Dasein) zu verbessern z.B. durch mehr Genuß.
Das alleine ist aber nicht das Problem wenn es denn in der rechten
Weise (die der Buddha lehrte) versucht würde und dem Leiden tatsächlich
ein Ende gemacht werden könnte und würde.Wieso willst Du die Welt denn verbessern? Nimm sie doch einfach so an wie sie ist. Wenn Du etwas verändern willst, dann ändere Dich selbst.
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Rabbi Nachman sagte:
"Der Welt steht noch bevor zu schmecken,
was ich zu bieten habe.
Sollten sie auch nur eine meiner Unterweisungen
mit ihrer Melodie und ihrem Tanz hören -
die schiere Freude würde jeden und alles
in einen Zustand der Entrückung
und vollkommenen Überwindung des ICH
versetzen". -
sonnenschein:accinca:
Wobei man diesen Satz mit der "Welt" natürlich auch verschieden tief auffassen kann.
Was die Wesen auch immer machen ist es doch der Versuch
das sog. Ich und die sog. Welt (das Dasein) zu verbessern z.B. durch mehr Genuß.
Das alleine ist aber nicht das Problem wenn es denn in der rechten
Weise (die der Buddha lehrte) versucht würde und dem Leiden tatsächlich
ein Ende gemacht werden könnte und würde.
Wieso willst Du die Welt denn verbessern? Nimm sie doch einfach so an wie sie ist.
Wenn Du etwas verändern willst, dann ändere Dich selbst.
Leider hast du nicht bedacht, daß das sog. "Dich selbst" auch nur ein Teil der Welt ist.
Und warum sollte man ein leidhaftes Dasein nicht verändern wollen? Und wie man
das Dasein zu behandeln hat damit es besser werde, wurde der Buddha ja nicht
müde zu erklären und wird ja auch im rechten achtfachen Pfad immer wieder
erklärt z.B. rechtes Denken, rechte Rede, rechtes Handeln usw. usw. -
Beitrag von accina
Leider hast du nicht bedacht, daß das sog. "Dich selbst" auch nur ein Teil der Welt ist.
Und warum sollte man ein leidhaftes Dasein nicht verändern wollen? Und wie man
das Dasein zu behandeln hat damit es besser werde, wurde der Buddha ja nicht
müde zu erklären und wird ja auch im rechten achtfachen Pfad immer wieder
erklärt z.B. rechtes Denken, rechte Rede, rechtes Handeln usw. usw.der Stromeintritt ist für mich die Überwindung des EGOS
und Rabbi Nachman bringt DAS sehr gut zum Ausdruck.
DAS Leiden ist für mich notwendig, um sich zu läutern,
um in das Bewußtsein für seine Handlungen einzutreten.
Eine Überwindung ist durch Vergebung und Nächstenliebe
möglich.LG
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accinca:
Leider hast du nicht bedacht, daß das sog. "Dich selbst" auch nur ein Teil der Welt ist.
Und warum sollte man ein leidhaftes Dasein nicht verändern wollen? Und wie man
das Dasein zu behandeln hat damit es besser werde, wurde der Buddha ja nicht
müde zu erklären und wird ja auch im rechten achtfachen Pfad immer wieder
erklärt z.B. rechtes Denken, rechte Rede, rechtes Handeln usw. usw.Warum kam Buddha zur Erleuchtung? Weil er das gemacht hat was seine Eltern von ihm erwartet haben und zwar einen Weltenherrscher zu sein und so die Welt zu verändern? Nein! Er hat erkannt dass er die Welt ist. Erst wenn wir kein Leid mehr in uns selbst erzeugen, dann können wir auch kein Leid mehr in "die Welt" tragen. Solange Du die Welt verändern willst und selbst Leid in Dir trägst, dann wirst Du dieses Leid auch in die Welt tragen.Und wann und wo können wir das Leid in uns selbst auflösen? Hier und jetzt! Damit beginnt die Veränderung der Welt. Weltverbesserer versuchen es umgekehrt und wundern sich, dass sie immer wieder auf neues Leid stoßen und auch neues Leid in die Welt bringen. Das ist die Fessel der Weltverbesserungssucht. Solange wir das Leid im Außen verändern wollen lenken wir uns vor unserem inneren Leid ab.Es mag vielleicht Augenblicke geben in denen wir nicht leiden. Dann haben wir auch die Kraft Mitgefühl und Weisheit anzuwenden um etwas im Außen zu verändern. Aber solange wir selber leiden wiederholen wir nur das Leid in uns im Außen. Buddha hat erst wirklich angefangen die Welt zu verändern, als er das Leid in sich durchschaut hat. Hätte er vorher angefangen zu predigen wäre er einer der zahllosen Asketen geblieben die nach sich selbst suchen und doch nichts verändern.
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sonnenschein:
Hier und jetzt! Damit beginnt die Veränderung der Welt. Weltverbesserer versuchen es umgekehrt und wundern sich, dass sie immer wieder auf neues Leid stoßen und auch neues Leid in die Welt bringen. Das ist die Fessel der Weltverbesserungssucht.
Sicherlich hast du aus deiner Sicht dieser Dinge auch recht.
Dem wollte ich auch gar nicht widersprechen. Aber Genau aus
diesem Grunde hatte ich oben ja geschrieben:Zitat
"Wobei man diesen Satz mit der "Welt" natürlich auch verschieden tief auffassen kann."Mir scheint, die Bedeutung dieses Satzes hattest du wohl überlesen. So kommt es
dann zu Missverständnissen. Natürlich kann das was ein "Weltüberwinder" unter "Welt"
versteht und das was ein der Welt ergebener unter "Welt" versteht, recht unterschiedlich sein. -
accinca:
Mir scheint, die Bedeutung dieses Satzes hattest du wohl überlesen. So kommt es
dann zu Missverständnissen. Natürlich kann das was ein "Weltüberwinder" unter "Welt"
versteht und das was ein der Welt ergebener unter "Welt" versteht, recht unterschiedlich sein.Wir überwinden die Welt wenn wir sie so annehmen wie sie ist.
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sonnenschein:accinca:
Mir scheint, die Bedeutung dieses Satzes hattest du wohl überlesen. So kommt es
dann zu Missverständnissen. Natürlich kann das was ein "Weltüberwinder" unter "Welt"
versteht und das was ein der Welt ergebener unter "Welt" versteht, recht unterschiedlich sein.Wir überwinden die Welt wenn wir sie so annehmen wie sie ist.
Kommt darauf an was du unter "Welt" verstehst. Keineswegs ist das immer so.