Das reine Beobachten ist eine feine Sache - lasse Gesehenes nur Gesehenes sein, Gehörtes nur Gehörtes usw., dann bist du nicht dabei...
Bei unangenehmen Wahrnehmungen erinnert man sich gern daran: Das entsteht und vergeht, hat nichts mit mir zu tun, das gilt auch für negative Gedanken und Gefühle. Beobachten und schwupps! Verschwinden sie.
Bei angenehmen Wahrnehmungen erinnert man sich nicht so gerne daran, da bedarf es schon einer tiefen Einsicht, damit es nicht zu Begehren und Ergreifen kommt. Und wenn Angenehmes bereits zu Anhaftung und Gewohnheit geworden ist, dann kann man durch Achtsamkeit noch mehr Genuss rausholen, anstatt es unbewusst ablaufen zu lassen.
Ein ganz klares Durchschauen des Mechanismus: Genuss führt immer zu Leid, ist nötig. Bewusst genießen und vom Leid distanzieren, das geht nur bis zu einem gewissen Grad, weil das Genießen untrennbar mit Identifikation verbunden ist. Lässt man das Angenehme bestehen, hat man damit unweigerlich die Basis für dukkha.