Das Umgehen mit Leerheit

  • nibbuti:
    Onyx9:

    WDie Theravada_Leute hauen einen generell eines übers Dach
    wenn man vom Daseinsgrund spricht,
    sie kreisen ums Erlöschen. Und da bleibt nix übrig. :D


    Dann irren sich diese Theravada Leute, denn beim Buddha blieben die 5 Anhäufungen übrig bzw. funktionstüchtig.


    :)


    klingt nach zombieland oder ist da etwa was erlöstes dabei ? :)

  • Jedenfalls blieb so ein Körper namens Gautama oder Buddha nach Gautamas Erlöschen übrig ^^


    Es geht ja wirklich nur um einen befreiten Geist, einen anhaftungslosen Geist, oder wie Onyx schreibt mushutoku :)


    Ein befreiter Geist erscheint nirgendswo mehr ist ungebunden und frei und da kann trotzdem ein gesunder fester Körper sein. Dukha ist damit nirodha (vernichtet) (3. Wahrheit erreicht),

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Mushotoku bezeichnet die Geisteshaltung des Meditierenden die entsagt:
    Achtsame Wahrnehmung-Sammlung-Konzentration. Indem nicht gegriffen wird,
    ergo nicht gewirkt, erschöpfen sich die Trübungen, die im wesentlichen aus Begehrens,- und Hassimpulsen
    bestehen, die normalerweise den Geist aufwühlen oder verdunkeln und durch das begriffliche Denken
    und die dualistische Wahrnehmung ( Unwissenheit ) genährt und getrieben werden.


    So kommt der Geist zu einer tiefen Ruhe und klärt sich ( Samadhi ). Hier kommt das hishiryo-Bewusstsein
    "zum tragen" ( Bodhi ), welches alles wahrnimmt und erkennt ( Klarblick ), sich jedoch bei nichts aufhält.
    Die sg. Versenkungsstufen sind ein Ausdruck der Reinheits"grade" des Geistes, bzw. seiner Läuterung
    durch und mit Hishiryo. Der Geist wird klar durch hishiryo, denn hishiryo ist Maka hannya-die große Weisheit,
    die nun Kú, die Leerheit ( shunyata oder shuvi )aufzeigt. Und das kann es, weil es "ebenfalls" leer ist ( frei von Wesenhaftigkeit ).


    Darum hat Leerheit oder kú noch einen "anderen" Aspekt. Aber das verstehen nur Mahayanis,... wenn sie Glück haben
    Für uns ist sozusagen alles ein großer Haufen in Bewegung ohne feste Eigenheit, aber dadrinnen leuchtet es mächtig und was da drinnen leuchtet ist auch leer,
    unbewegt, kühl, todlos und all dieses nibbanamäßige Zeug. Und das wird sichtbar, wenn das Hirn still und rein ist und dann krempelt diese Nibbana-Leehrheit
    den Geist um und dann is er verwirklicht und fällt da nicht mehr ab von. Bis die Skandhas sterben und dann bleibt nur noch das Nibbana und der verwirklichte Geist ist da drin und weg, weil er genauso ist wie das Nibbana. Sonst gäbe es eine allergische Reaktion. Oder so. :grinsen:

  • Onyx9:

    klingt nach zombieland


    für Bewohner & Stammgäste von zombieland


    Onyx9:

    oder ist da etwa was erlöstes dabei ?


    "was erlöstes" ist nur eine weitere Projektionsfläche, zumindest ist keine Verstrickung (papanca) dabei


    wenn wir ein schweres Gewicht fallenlassen, ist das Loslassen oder die Erleichterung auch kein "was", "jemand" oder "etwas"


    es bezieht sich auf was auch immer gerade anliegt


    zB bei Sinneskontakt


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Onyx9:

    Keine Verstrickung wobei ? :D


    nibbuti:

    beim Buddha blieben die 5 Anhäufungen funktionstüchtig.


    Onyx9:

    ist da etwa was erlöstes dabei ?


    nibbuti:


    Zitat

    Gute Nacht !


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • buntes zombieland oder ist da etwa was einladendes dabei ? :)


    Zitat

    wenn wir ein schweres Gewicht fallenlassen, ist das Loslassen oder die Erleichterung auch kein "was", "jemand" oder "etwas"


    wohl wahr .


    Zitat

    es bezieht sich auf was auch immer gerade anliegt


    und schon ist das gewicht wieder aufgenommen. :)

  • Also die Mango die ich gerade verspeist habe war auch leer von einem Selbst oder irgendetwas dahinter. Erst wurden aus dem ovalen Ding kleine Scheibchen, und dann lösten sich auch die langsam in meinem Mund auf. Und von der Mango blieb nichts mehr übrig.


    Uhd doch war da etwas das sich definitiv als Mango identifizieren ließ. Das Aussehen, die Konsistenz, der Geschmack, alles deutete ganz klar auf Mango hin. Und jetzt ist sie einfach weg...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Mabuttar:

    Jetzt bist du die Mango :D
    Und sie wird dein Leben und deine Zukunft für immer Verändern.


    Hat sie schon.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Zur Leerheit der Phänomene.


    Ich möchte behaupten: die Leerheit ist erfahrbar, vielleicht wird sie sogar immer schon erfahren. Wenn wir statt der einzelnen Dingen unserer Erfahrung das Ganze zu denken versuchen, das Ganze der Wirklichkeit also, so merken wir, dass dieses sich nicht als eine bleibende Größe präsentiert. Wir empfinden ein solches Sein als abgründig, ja es entgleitet uns.
    So kommt dieses Ganze in jedem Augenblick in sein Erscheinen wie aus einem Nichts, ist ummantelt von einer Leerheit. Daher ist die Leerheit auch nichts eigenständiges, sie liegt nicht hinter den Phänomenen, sondern gerade darin und wir erfahren sie gerade dann, wenn wir die Wirklichkeit fest zu halten versuchen.
    Ich meine, dieses Erkennen steht uns eigentlich recht leicht zur Verfügung; es braucht dafür keine analytische Vorgehensweise (Untersuchen der Objekte) oder besonderes Talent.


    Bisher habe ich die so verstandene Leerheit nicht meditiert, um derart Erfahrungen zu gewinnen. Aus Respekt vor der buddhistischen Lehre werde ich mich diesem Weg aber nicht verschließen. Es heißt, eine solche Meditation würde tiefen Frieden durch die Überwindung der Leidenschaften bewirken. Mal sehen... :)


    Es sind aber auch Zweifel da, die vielleicht in mir die richtige Einstellung und Motivation behindern. Darauf kommt es aber an. Der Buddhismus steht mit seiner Leerheit als Weg der Befreiung allein da, die anderen Religionen folgen nicht. Der Weg des Mitgefühls, Einsicht in die Gier und das Erkennen des „ewigen Lebens“ - egal wie dies auch formuliert wird - befreien den Menschen, das steht für mich außer Diskussion. Die Abgründigkeit der Welt wird jedoch in der Regel als Bedrohung erlebt und gedeutet. Ich weiß nicht... sich in eine Halbwelt zu verspinnen... die Karikatur eines Menschen, der an nix Anteil nimmt... Ich muss einfach noch nachdenken darüber...

  • Karnataka:

    ... die Karikatur eines Menschen, der an nix Anteil nimmt... Ich muss einfach noch nachdenken darüber...


    Dieses scheinbare Problem lässt sich in der Praxis restlos auflösen. Teilnehmen und Nicht-Teilnehmen lösen sich irgendwann auf. Der Wissende nimmt sogar in höchstem Maße am Lauf der Welt teil, selbst wenn er nur mit gekreuzten Beinen dasitzt.


    Der Buddha hat es in Vollkommenheit vorgelebt. Es gibt keinen Stillstand, alles verändert sich.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Karnataka:

    …da wäre allerdings noch der gute Meister Eckhart:


    Und in diesem Einen sollen wir ewig versinken vom Etwas zum Nichts. Dazu helfe uns Gott. Amen :)


    Aus: http://de.scribd.com/doc/33299…he-Predigten-und-Traktate
    Predigt 42; Seite 247


    Ach ja, der olle Eckhart... :) da lies doch noch ein bischen rum, da ist dann kein gefährlicher Abgrund mehr oder geistesleere Zombies, im Gegenteil:


    "Niemand soll denken, es sei schwer hierzu zu kommen, wiewohl es schwer klingt und auch wirklich im Anfang schwer ist, im Abscheiden und Sterben aller Dinge. Aber wenn man hineinkommt, so ist kein Leben leichter und fröhlicher und lieblicher."


    http://www.zeno.org/Philosophi…Von+der+Erkenntnis+Gottes

  • Wie denn aber soll ich ihn lieben?«
    - Du sollst ihn lieben, wie er ist ein Nicht-Gott, ein Nicht-Geist, eine Nicht-Person, ein Nicht-Bild, mehr noch: wie er ein lauteres, reines, klares Eines ist, abgesondert von aller Zweiheit.
    Und in diesem Einen sollen wir ewig versinken vom Etwas zum Nichts.


    love it :)


    jetzt lassen wir den lieben Gott aber...