Mitgefühl statt Abgrenzung oder umgekehrt?

  • Wow ! Voll Karma .


    Steht er für unterdrückte Wünsche ?
    Oder für den Wunsch nach Aufmerksamkeit ?
    Ist er der Ersatzmann der die Wut abkriegt
    weil andere sie nicht abkriegen dürfen ?
    Geht er erst, wenn der Knoten sich löst ?


    Na, ich bin kein Psychologe.
    Und auch kein Karmaexperte.


    Freundlichst !
    Alles Gute !

  • Zitat

    Na, ich bin kein Psychologe.


    Dann lass es auch bleiben. :roll:

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Das denke ich auch.
    Er zeigt rein äußerlich das, was du von dir denkst und er macht, was du dich nicht traust.


    Da wär ich auch sauer. :lol:


    Wie soll man denn da noch ein positives Scheinbild wahren, wenn man so vorgeführt wird. :grinsen:


    Also, vielleicht schaust du da mal ein bisschen genauer hin. Und wenn du diese Person wirklich loswerden willst, gibt es genug Möglichkeiten.
    Aber dann kommt eben was anderes. Das geht so lange, bis du dieses Problem gelöst hast.

  • Ich stelle mir vor ein Obdachloser, der keine Hilfe annehmen will, hockt jeden Tag und jede Nacht vor meiner Tür.
    Das empfände ich auch als Zumutung. Gerade auch als Frau. Und wenn ich noch dazu alleine leben würde erst recht.
    Das ist eine Belagerung und Übergriffigkeit. Das muss sich niemand bieten lassen. Ich bin nicht schuld an der Obdachlosigkeit des Menschen. Es gibt genügend Obdachlose, die keine Hilfe annehmen wollen, keine Arbeit, keine Wohnung, kein Essen … nichts. Die Gründe kennen nur sie.
    Dass Sabeth das belastet kann ich 100%-ig nachvollziehen. Ob er nun sie stalkt oder den Platz einfach so liebt, ist irrelevant.
    Das muss kein schlechtes Gewissen machen, wenn hier Abgrenzung erfolgt. Die finde ich berechtigt und sogar notwendig.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Och lass doch die Ratschläge, die aus einer Vorstellung von "Obdachlosen" kommt auch, Doris.
    Obdachlos ist ja nur ein Umstand und kein Persönlichkeitsmerkmal.


    Jiun Ken liegt näher dran. Voll Karma.
    Da tut sich was Gutes. *schmunzel*

  • Doris Rasevic-Benz:

    ....
    Das muss kein schlechtes Gewissen machen, wenn hier Abgrenzung erfolgt. Die finde ich berechtigt und sogar notwendig.


    Liebe Grüße
    Doris


    Richtig. Und die Möglichkeiten hat sie ja. Polizei, abschließen der Haustür, usw.
    Wenn sie wirklich will, ist das schnell gelöst.


    Aber die Wurzel der Ablehnung, auf die die Situation verweist, ist eben nicht im Problem mit Mitgefühl zu suchen, sondern im Selbstwert.
    Und der Titel des Threads bringt zwei Themen zur Sprache, die sich nicht im geringsten ausschließen. Ich kann ja auch Mitgefühl empfinden und mich abgrenzen.

  • vimokkha:

    Och lass doch die Ratschläge, die aus einer Vorstellung von "Obdachlosen" kommt auch, Doris.
    Obdachlos ist ja nur ein Umstand und kein Persönlichkeitsmerkmal.


    Jiun Ken liegt näher dran. Voll Karma.
    Da tut sich was Gutes. *schmunzel*


    Kannst Du nicht lesen?
    Ich gab keinen Ratschlag, sondern schrieb, wie es mir in so einer Situation gehen würde.
    Und wo hab ich was von "Persönlichkeitsmerkmal" geschrieben?
    Ich habe gar keine Vorstellung über Obdachlosen, aber ich weiß, was ich tun würde, wenn mir jemand derart auf den Pelz rücken würde.
    Dabei wäre das Merkmal "Obdachlosigkeit" völlig egal.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo Doris,

    Doris Rasevic-Benz:

    Es gibt genügend Obdachlose, die keine Hilfe annehmen wollen,
    keine Arbeit, keine Wohnung, kein Essen … nichts. Die Gründe kennen nur sie.


    mal ungeschönt, was ich denke: Du hast Empathie wie'n Holzklotz.
    Schon mal drüber nachgedacht, aus dem wollen ein können zu machen?


    Herzlich,
    Mirco


    EDIT: Andererseits kann so'n Ar***tritt auch wahre Wunder bewirken.

  • Deine Gedanken und Vorstellungen gehören Dir.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Mirco:

    Du hast Empathie wie'n Holzklotz.


    Lieber Mirco, da muss ich Dir widersprechen, ich erlebe Doris anders wie Du.

  • Markus Bertulat:

    Ich habe zu dem Thema folgende Aussage gefunden:
    "Buddha lehrt - distanziertes - Mitgefühl.


    Hallo Markus, von wem ist das Zitat ? Den Ausdruck "Distanziertes" Mitgefühl kenne ich gar nicht. Aber: "Mitgefühl für sich selbst entwickeln!"



  • Hallo Doris,


    so auch meine Sichtweise.
    Sabeth hat ja auch schon im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Hilfe angeboten, die ihr angemessen erscheint.
    Zum einen gibt es das Mitgefühl für den Obdachlosen, aber ich kann mich (so wie Du auch, Doris) da auch gut ein Stück weit in Sabeth einfühlen.

    Herzliche Grüße von der


    Kirschblüte



    Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, daß man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.


    André Gide

  • Hallo Matthias,

    Matthias65:
    Mirco:

    Du hast Empathie wie'n Holzklotz.

    Lieber Mirco, da muss ich Dir widersprechen, ich erlebe Doris anders wie Du.


    es gibt so Momente, da lege ich besonderen Wert auf all das, was mir gerade nicht gefällt.


    Gruß,
    Mirco


    P.S.: Als. Es heißt "als Du" ;)

  • Matthias65:

    "Distanziertes" Mitgefühl kenne ich nicht.


    Seltsam? Das ist eine mir aus mehreren Quellen bekannte praktische Anwendung der buddhistischen Lehre.
    Bekannt aus dem Zen, Aussagen des Dalai Lama, Beschreibungen des Buddhismus aus unterschiedlichen Quellen im Allgemeinen.
    Das ist der bekannte mittlere Weg. Wenn aus Mitgefühl, Mitleiden wird, weil einem eine Sache zu "nah" geht, dann geht man geistig auf "Distanz". Wer mit einer Sache zu sehr verbunden ist, verliert die Objektivität. Die Empfindung von Leid ist immer subjektiv. Ob der Buddha dies jemals wörtlich gesagt hat, ist ohne Bedeutung. Es ist eine praktische Interpretation seiner Aussagen im Ganzen.

  • Markus Bertulat:

    Wenn aus Mitgefühl, Mitleiden wird, weil einem eine Sache zu "nah" geht, dann geht man geistig auf "Distanz". Wer mit einer Sache zu sehr verbunden ist, verliert die Objektivität. Die Empfindung von Leid ist immer subjektiv


    Danke für die Erklärung :)


    Mirco:

    P.S.: Als. Es heißt "als Du"


    Ist das so ? :D
    Soweit ich weiß sagt man in Norddeutschland auch "wie Du..."
    Keine Ahnung was grammatikalisch korrekt ist.

  • Sabeth:
    Deine Geschichte finde ich ziemlich unwahrscheinlich und völlig atypisch für Obdachlose: Normalerweise bewegen die sich in ihrem Mileu und sind nicht derart aggressiv in ihrem Verhalten. Zum Schlafen ziehen sie sich eher zurück an relativ ungestörte Plätze. So meine Erfahrung.


    Wenn dieser Obdachlose so anders reagiert, frage ich mich schon, ob nicht da eine Beziehung- egal welcher Art- besteht.
    Für mich ist das- sofern es sich tatsächlich so abspielt- klares Stalking und strafbar. Man muß nicht vor lauter Mitgefühl seine eigenen Bedürfnisse nach Sicherheit und Respekt von anderen permanent verletzen lassen.


    Was der Mann tut, ist Hausfriedensbruch; über die Hausverwaltung kannst Du sicher ein Hausverbot erreichen und dann eventuell über die Polizei einen Platzverweis.
    Ich gehe davon aus, daß Du versuchst hast, als erstes mit dem Mann zu reden und ihn gebeten hast, dies zu unterlassen?


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Wir sind hier im Anfängerbereich. Wenn ihr etwas zu Sabeths Frage beitragen wollt, könnt ihr das gerne tun.
    Ansonsten macht bitte einen neuen Thread auf.


    OT Beiträge indet ihr hier http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=15&t=11672


    Da ich keine Lust habe, ständig hinter euch her zu feudeln, lösche ich weitere OT Beiträge.

  • Hallo, crazy dragon,


    ja, ich habe ihn gebeten, zu gehen. Oft. Er geht immer, aber er kommt immer wieder.
    Und... es besteht keine Beziehung außer der beschriebenen. Ich kenne den Mann nicht.
    Er ist auch kein "typischer" Obdachloser, sondern ein Mann aus Schwarzafrika, der irgendwie einen unklaren "Status" hat, sagte die Obdachlosenhelferin letztes Mal. Ich hab nicht wirklich Einblick, außer, dass er eben keine Wohnung hat.


    Ich bin auch ziemlich sicher, dass er mich nicht stalkt, also, dass er gar kein Interesse an meiner Person hat.
    Ich wohne ganz oben, und wenn er sich dort hin legt, dann kann er sicher sein, dass eben nur ich vorbei komme, weil
    sonst keiner so weit oben wohnt. Läge er woanders im Treppenhaus, würden mehrere Leute ihn sehen und ihm evtl. größere Schwierigkeiten machen als ich mit meinem "please leave."

  • Praktischer Tipp: Vergessen wir mal kurz das buddhistische Forum hier. ;)
    Geh den Rechtsweg. Lass die lästige Person durch staatliche Gewalt entfernen. Denk danach nicht weiter daran.


    Mal ein anderes heutiges Beispiel:
    Seit Monaten klingelt eine mir unbekannte Frau bei mir und geht anschließend zur Nachbarwohnung. Sinngemäßer Dialog:
    "Haben Sie bei mir geklingelt?"
    "Ja."
    "Unterlassen Sie das, wenn Sie nicht zu mir möchten?"
    "Die Klingel des Herrn Funktioniert nicht."
    "Das ist nicht mein Problem."
    "Der Herr hat soziale Probleme. Er hat die Leitung der Klingel gekappt. Ich kümmere mich um ihn."
    "Das ist nicht mein verschulden. Sagen Sie der Hausverwaltung es soll die Klingel repariert werden."
    "Die Hausverwaltung kümmert sich nicht darum."
    "Verständlich, wenn der Herr sich so verhält."
    "Wie soll ich sonst hier rein kommen."
    "Setzen Sie sich für den Herrn bei der Hausverwaltung ein, dass die Klingel repariert wird. Bei mir klingeln Sie bitte nicht mehr."
    Bin ich deswegen jetzt spießig? Nein, ich habe zum einem Rechte und seh zu, dass ich durch die Problematik anderer Menschen nicht belästig werde.

  • Liebe Menschen, die mir hier alle so freundlich geantwortet habt - ich danke euch für alle Hinweise und Ideen, wie ihr mit der Situation umgehen würdet, und ich fand einige Beiträge, in denen ich für mich las: "Ich DARF mich abgrenzen" sehr, sehr tröstlich.


    Aber insgesamt geht es mir tatsächlich gar nicht (oder gar nicht mehr) so sehr um "Was mache ich nur mit diesem Mann", sondern um das, was sich da eigentlich in mir abspielt, in Bezug auf ihn. Ich hoffe sehr, ihr kommt euch nicht veräppelt vor, weil ich im Eingangsposting um Rat gebeten habe. Ich merke gerade, dass das missverständlich ist; ich meinte dort schon Rat in Bezug auf meine innere Zerrissenheit/ Widersprüchlichkeit.


    Viele Grüße
    Sabeth

  • Sabeth:

    Sondern um das, was sich da eigentlich in mir abspielt.


    Hallo Sabeth!
    Erstmal: Es ist mutig von Dir, eine Problematik öffentlich anzusprechen. So ziemlich jeder Mensch besitzt mindestens eine Problematik. Bei mir sind es sogar mehrere - meine Selbsteinschätzung und die meiner Mitmenschen. Was daran jedoch wahr ist versuche ich immer noch zu ergründen. ;)
    Jeder hat seine Stolpersteine im Leben. Was für den einen leicht ist und nur so floppt, ist für einen anderen schwer oder nicht erreichbar. Was würde Buddha sagen? Keine Ahnung. Die alten Griechen sagen jedoch: Erkenne Dich selbst.
    Man denkt oft man wäre glücklich, wenn man jede Hürde im Leben nehmen könnte. In Wahrheit ist man wohl glücklich, weil es nur dann und wann gelingt eine Hürde zu nehmen. Sonst wäre man erfolgsverwöhnt.
    Eine Hürde hast Du schon genommen! Hier im Forum.
    Liebe Grüße

  • du stehst doch früh auf, um Geld zu verdienen. Werden diese Wohncontainer nicht aus Steuern bezahlt? Also brauchst du Ruhe, um weiterhin dafür zu sorgen, dass in diesem Land niemand auf der Strasse verhungern oder erfrieren muss. Du hast als Steuerzahlerin auch Verantwortung für zig tausend Hartz4 Kinder, damit die ein Dach überm Kopf haben. Also für alle, die sich an das System anpassen, und hifebedürftig sind, kannst du sorgen. Das ist doch schon sehr viel. Ich würde mal sagen, das reicht. Als Frau hat man das Recht auf Abstand zu Männern.