Hishiryo

  • Jikjisa:
    Zitat

    Erste buddhistische Überlieferungen gibt es in China aus dem 3.Jh (also 200 noch was), Chan gibts erst seit dem 6.Jh, also 300 Jahre später.

    So ? Wo denn ? Her damit. :D


    Steht wohl in Chinesischen Chroniken, hab mich bisher noch nicht interessiert, die ersten waren übrigens welche aus den Alten Schulen (NIcht-Mahayana), die den Sanskrit-Kanon (die Agamas) mitbrachten.

  • Jikjisa:
    Zitat

    aber wenn Du keinen Bock worauf auf immer hast, dann laß es einfach.


    wenn du willst, daß ichs lassen soll: klar, mach ich, kein problem. ;)


    Als ob ich da was zu sagen hätte :)

  • Mab:

    Ich kann mir so ungefähr vorstellen wie du das meinst, aber ich fühle mich aufgeschmissen wenn es an die Durchführung geht.
    Wir haften doch alle an irgendetwas und wenns nur der Atem ist, kann man sich doch glücklich schätzen ;).


    Wüßte nicht warum, Atmen kannst Du auch ohne Anhaftung, macht der Körper allein.


    Ach ich hatte noch was wichtiges nicht übersetzt. :lol:
    Was Sabine wirklich in Erstaunen versetzte (astonish), daß da (wo sie gerade ist) kein großes "Bla Bla" darüber gemacht wird, wie man das tun soll - sondern einfach nur getan wird: "wirklich (!)".
    Genau so ist es, man muß einfach n bissel Zeit mitbringen.


    Ok, mir ist noch was eingefallen.
    Morgens, nach dem Zazen, gibts ein traditionelles "Formales Essen", abends vor dem Zazen ebenso.
    Für die Neuen zuerst ne kaum überwindbare Hürde, weil jeder Handgriff vorgeschrieben ist, das ganze Unterfangen unnötig kompliziert erscheint und alles in spätestens 20 min abgehandelt sein muß, man muß auch alles aufessen. Man kann da einfach nicht "achtsam" vor sich hin kauen.
    Du kannst dich auch nicht auf dich allein konzentrieren, sondern mußt gleichzeitig auf deine Nachbarn achten, beim Rezitieren, beim Verbeugen, beim sich gegenseitig beim Essen bedienen, bestimmte Pausen einhalten, einfach auch abgucken, wie die "Alten" das machen ..... wenn nicht, gibts ein fürchterliches Durcheinander. Geht dann nach 5 Tagen einigermaßen :)
    Das selbe beim gemeinsamen Abwaschen, gemeinsamen Putzen, Arbeiten.
    Das ist eine Art, wie man lernen kann, sich nicht in einem Objekt zu verfangen ohne die Ausrichtung aufzugeben. Gemeinsam.


    Das nimmt man mit zum nächsten Zazen, wie man das aus dem Zazen zum nächsten Essen mitnimmt.

  • Hi Bel


    Zitat

    Jikjisa: Ich hab keinen Bock auf einspitzige Konzentration zum Türschieben, dem Keisaku-Schlurfer und die Getränkeverladerei auf dem Hof.
    Wirklich nicht. ;) Ein äußeres Objekt gibt das nicht her.


    Die Aussage nehm ich zurück. Deine Beschreibung


    Zitat

    Kein Mensch hat hier davon gesprochen, daß man im Zazen "möglichst unfokussiert" sein soll.


    Sabine sagt im Video, daß sie Zazen eine Sammlung/Ausrichtung erlebt - eben Fokussierung - jeder in seinem Körper ist, den ganzen, mit allem was er enthält, auch die Verbindungen, die sich dadurch ergeben, daß wir zusammen sitzen, und jeder in der selben Art leidet (same same) - in einem Punkt, "dem Zafu, dem Kissen" - sie meint, im Sitzen. Fokussierung heißt "beim Sitzen bleiben" (stay!), genau dabei bleiben, nicht pennen, bleib sitzen, ohne Ausflucht, bis es "Ding" macht - Bleib bei dem, was du gerade machst.


    Man kann das sehr gut ein-üben, wenn man die Konzentration auf ein bestimmtes Objekt, z.B. den Atem, das Anhaften an den Atem verläßt, ohne seine Konzentration aufzugeben, auf den ganzen Körper gleichzeitig ausdehnt, auf die Verbindung zwischen sich und dem Kissen, auf die Sitzunterlage, auf der das Kissen liegt, auf den Boden, auf dem das Zabuton liegt und die Zabutons Deiner Nachbarn, die Konzentration bleibt erhalten, ist aber nicht auf einzelnes Objekt gerichtet, sondern es spiegeln sich in ihr alle Erscheinungen ohne daß man von ihnen Besitz ergreift.
    Es ist wie die Welt aus den Augenwinkeln zu betrachten trotzdem der Blick gerade ausgerichtet ist.


    geht nicht so weit - nur bis zum Zafu des Nachbarn. Bis zum Nachbarn...


    Zu dem Video muss ich sagen, daß man sieht, daß die Frau sich grämt. Sie fürchtet sich auch davor, daß ihre Aussagen als naiv und dumm angesehen werden könnten. Man sieht das direkt. Am liebsten würde ich sie nehmen und eine große Runde mit ihr gehen. In dem Sótó Dojo das ich kenne wird die Sache mit der Unterrichtung gut gelöst. Es gibt Hinweise auf die innere Haltung/ Sati/ punktuell und Teisho während des Zazen, mittendrin, kurz, aber sehr effektiv. Ein/e "Ältere/r" geht herum und korrigiert die Sitzhaltung. Damit wird einigen Problemen vorgebeugt und jede/r, auch der Anfänger fühlt sich integriert in die Sangha. Das ist wichtig. bzgl. des Groundings.

  • bel:

    Zitat

    Das ist eine Art, wie man lernen kann, sich nicht in einem Objekt zu verfangen ohne die Ausrichtung aufzugeben.


    Es ist wichtig die Erfahrungen zu machen sich an den Med.-Objekten zu verfangen- und zu lösen, eine Lösung zu finden. Sie zu scheuen ist keine Lösung. Deshimaru betont an mehreren Stellen die Haltung der Augen. Er geht nicht weiter drauf ein. Das ist das was mit heutzutage auffällt, die kurzen Zeilen, die offensichtlich eine Betonung haben - ohne das sie weiter ausgeführt werden.


    Ich verstehe nicht was in Antaiji läuft; hängt denn alles dort an Muho ? "An Ascetic Monk". So so.

  • Jikjisa:

    geht nicht so weit - nur bis zum Zafu des Nachbarn. Bis zum Nachbarn...


    Oh mann, muß ich jetzt jedes Mal ausdrücklich schreiben: "der weite Himmel und die ganze Erde." hatte ich letztens schon Peter gesagt.


    Jikjisa:

    Zu dem Video muss ich sagen, daß man sieht, daß die Frau sich grämt. Sie fürchtet sich auch davor, daß ihre Aussagen als naiv und dumm angesehen werden könnten. Man sieht das direkt.


    So'n Blödsinn n hab ich ich lange nicht gehört. Von so nem Video allein, ohne Hintergrund-Infos, auf den Gemütszustand anderer Leute zu schließen, ist einfach nur Kaffesatzlesen.
    Es ist ganz selbstverständlich, daß wenn zu sehr privaten Sachen interviewt, sich niemand besonders wohl fühlt.
    Daß es es ihr da aber ganz gut geht, seh ich sofort an zwei Sachen: ihr rutscht ein vertrautes "Muho" raus, wo ein formales "Docho" üblich ist - und sie weiß schon sehr gut, was üblich ist. Aber das ist nicht Ihr Gefühl, ihr Gefühl ist "Muho". Sie hat auch schon den Kopf frei sich um andere Leute zu kümmern, es macht ihr letztlich nix aus, vor dem Reporter, der laufender Kamera und dem "Ascetic Monk" ne Zigarette zu schnorrren :lol:, oh, sind schon 3 Sachen.


    Jikjisa:

    Ich verstehe nicht was in Antaiji läuft; hängt denn alles dort an Muho ?


    Ehrlich gesagt, versteh ich auch so viele Dinge nicht, aber ich weiß, Leute sind da ziemlich lieb zueinander, es geht familiär zu und am meisten kümmert man sich um Neulinge - mit "Unterrichtung" hat das aber nix zu tun - man lebt halt miteinander, man läßt sich aufeinander ein.
    Das ist der Unterschied zu jedem "Dojo".


  • Schade das ich diese "Erfahrungen" erst jetzt lese. Ein paar Jahr früher und ich hätte diesen Weg meiner Erfahrung nicht verlassen.
    Warum habe ich ihn , diesem meinen Weg nicht vertraut? Es gibt zu viele "Wissende" die mit vielen "Wissenden" im Einklang eine Erfahrung verbreiten die bei näherer Betrachtung nicht zur Befreiung führen.
    Ich bin doch meinem Weg gefolgt, denn einmal drauf wird er nur manchmal sehr breit.
    liebe Grüße
    Helmut
    Inzwischen kann ich Dieses zu jeder Zeit erreichen. Einfach so. Ist sehr nützlich bei der Arbeit wenn der Chef nervig ist und meinen Arbeitsablauf in Unordnung bringt ohne das er das bemerkt. Helmut ist weg und ich bin voll da. Nur dann kommt es zu Sprüchen die schon mal sehr heftig klar und wahr sind. Pech gehabt. Überbordende Gefühle schneide ich schon länger so ab.

  • hab mich auf die erste minute des videos konzentriert... hm ? ja, ansonsten ist sie schon tough.gut-nicht gut ? keine ahnung.
    egal. oder sollte ich mich auf dich fokusieren ? :) nochmal guck ichs nicht an.

  • Jikjisa:

    hab mich auf die erste minute des videos konzentriert... hm ? ja, ansonsten ist sie schon tough.


    Keine Ahnung, ich seh sie erst im Mai ;) Und wir beide ziehen vorher gemeinsam n bissel um die Häuser, frische Luft schnappen, Bierchen zischen.

  • Also weißt Du !... :)


    Ich habe heute morgen zwei Minseiten zu Sótó überflogen aus einem dieser verstaubten Bücher.
    Da steht: die Konzentration soll hier nicht unterstützt werden...usw. besser gesagt: nicht gestützt.
    Kann zu reinem Quietismus führen, steht auch da.
    Kannst du auch gleich sagen.


    Zitat

    Das ist sehr tiefgründig, nicht ?:


    Wenn du mit deinem Gast sprichst, so konzentriere deine ganze Energie auf dein Gespräch mit ihm.
    Wenn du gerne in ruhiger Meditation sitzen willst, dann gehe und setze dich, indem du deine Energie
    auf das ruhige Sitzen konzentrierst. Dieser Tage gibt es eine Menge falscher Zen-Meister, die ihre
    Schüler irreführen, indem sie sie lehren, das ruhige Sitzen in "schweigender Meditation" sei das Grund-
    prinzip des Zazen. ( Daie --- Kritik am Sótó )


    Es ist immer wieder nett zu plaudern, aber es gibt noch andere Sachen zu erledigen ... *schmunzel*

  • Mir ist wirklich vollkommen wurscht, was andere meinen über Zazen und Soto sagen zu müssen.
    Ich weiß einfach inzwischen ohne jeden Zweifel wo mein Sitzplatz ist, mehr ist nicht nötig.

  • hahaha... üben.üben.üben !
    koan-objekt ? sila-objekt ? tandien-objekt ? --- hm ?


    sorry... mach nur mein späßchen... musste heute mal sein...


    SORRY ! _()_

  • Hallo,


    bel:
    Jikjisa:

    Wer soll das denn gewesen sein, der die Lehre nach China vor Bodhidharma gebracht hat ?
    Die älteste Schrift stammt glaub ich auch nicht von Huin Neng, sondern von Sēngcàn 僧璨 (Sōsan) ( 3. Patriarch ). Insofern...


    Erste buddhistische Überlieferungen gibt es in China aus dem 3.Jh (also 200 noch was), Chan gibts erst seit dem 6.Jh, also 300 Jahre später.


    der Buddhismus ist seit 65 n. Chr. auf chinesischem Boden bezeugt. Also mehr als 400 Jahre vor Bodhidharma. Die ersten Übersetzungsarbeiten ins Chinesische begangen Mitte des 2. Jahrhunderts. Und zu den ersten Übersetzungen gehörten auch gleich Meditationstexte. Vor Bodhidharma ist also schon viel Buddhismus den Gelben Fluss runtergeflossen.


    Gruß
    Florian