Hishiryo

  • bel:
    Ich bin nicht sicher, was du mir sagen willst, da ich gesprochenes Englisch (aus dem Video) nur schlecht verstehe.


    @Aiko:


    Aiko:

    Um zu erkennen, dass es kein unbedingtes bzw. unabhängiges Selbst oder Ich gibt, brauche ich nicht suchen, sondern da reicht gründliches und logisches Nachdenken.


    Um es zu erkennen Ja, um es zu erleben Nein, würde ich meinen.
    Ich weiß leider nichts von diesem Zen Meister, aber da du ihn sehr zu schätzen scheinst, vermute ich, das das Ergründen bei ihm über bloßes Erkennen hinausging.


    Zitat

    Dogen, Genjokoan hat geschrieben:Sich selbst vergessen heißt von den zehntausend Dingen bezeugt werden.
    Von den zehntausend Dingen bezeugt werden heißt Körper und Geist von sich selbst und den anderen fallen lassen.


    Nachdem ich diese Zeilen noch ein paar mal gelesen habe, viel mir ein Spruch von Abt Muho ein (aus dem Scobel Interview, meine ich). Das ein Wassertropfen, der in einen Ozean fällt nur ein Problem hat, wenn er daran hängt ein einzelner Tropfen zu bleiben. Sorry, Abt Muho hat das sicher eleganter ausgedrückt, das is grad nur aus meiner Erinnerung.
    Mich hat dieser Spruch beeindruckt und er ist mir deshalb eingefallen, weil der Wassertropfen der sich im Ozean auflöst, ja von diesem ganzen Wasser bezeugt/berührt wird. Er selbst existiert aber nicht mehr, denn er bestand nur aus dem Wunsch ein Tropfen zu sein.
    Da er nun von dem Wasser bezeugt ist, heißt das, er hat das Hängen an seiner "Tropfigkeit" :lol: (Körper und Geist) fallengelassen.


    Aiko:

    Das Selbst ist nicht verschieden von allem anderen - was als "zehntausend Dinge oder Dharmas" formuliert wird. Alles ist gewissermaßen Zeuge von Einem - und wenn das erkannt wird, dann fällt der "Vorhang" oder es verlöschen die Triebe.



    Das sehe ich ganz genauso.


    Aiko:

    dein Verständnis von "Meditation sei für irgendwas nötig", ist eben nicht das, was im Zen als Zazen - Praxis und Übung des Erweisens - verstanden wird. Das ist eben beständiges Erwachen, das keine Spur hinterlässt, wie der Vogelflug auch keine Spur hinterlässt.


    Ich habe Schwierigkeiten das zu verstehen. Wird denn Meditation im Zen nicht als nötig verstanden um den Buddhaweg zu gehen?


    Aiko:

    Die Lesart ist etwas anders - in der ersten Zeile heißt es, dass Weg und Selbst nicht verschieden sind. Also wenn da einer den Weg ergründet, dann ergründet er sich selbst - oder wie es auch übersetzt werden kann - den Buddha-Weg gehen, heißt selbst gehen.
    Die zweite Zeile meint dann, dass Ergründen oder Gehen nicht verschieden ist, von Vergessen - will ich wissen, wer ich bin, dann muss ich mich umsehen und meine Lebensweise ansehen - also von mir selbst absehen. Das gilt auch für das, was ich bisher getan habe, also die Spuren des Lebens.


    Das Zitat dieses Zenmeisters ist meiner Ansicht nach keine Anleitung zum Praktizieren, sondern eine Beschreibung des vollständigen Erwachens. Die Gleichzeitigkeit, die er mit dem Wort "heißt" impliziert bringt mich auf diesen Gedanken.


    Zitat

    Die Spuren des Erwachens lösen sich auf, und die aufgelösten Spuren des Erwachens führen endlos fort.


    Der Satz macht mir die größten Schwierigkeiten.

    Aiko:

    Das ist eben beständiges Erwachen, das keine Spur hinterlässt, wie der Vogelflug auch keine Spur hinterlässt.


    Ich weiß, du hast hier versucht mir das zu verdeutlichen, aber ich verstehs wiedermal nicht :<.
    Aber wir interpretieren das Zitat ja scheinbar auch unterschiedlich.

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Mab:
    Aiko:

    dein Verständnis von "Meditation sei für irgendwas nötig", ist eben nicht das, was im Zen als Zazen - Praxis und Übung des Erweisens - verstanden wird. Das ist eben beständiges Erwachen, das keine Spur hinterlässt, wie der Vogelflug auch keine Spur hinterlässt.


    Ich habe Schwierigkeiten das zu verstehen. Wird denn Meditation im Zen nicht als nötig verstanden um den Buddhaweg zu gehen?


    Zen und Zazen ist keine Meditation.
    Es ist einfach die Aktivität, die Buddha übte, als er erwachte. Insofern ist Zazen eine Repräsentanz des Buddha-Dharma. Das ist eben das Bezeugen oder Erweisen des Erwachens - Übung und Erleuchtung ist identisch.


    Zitat
    Zitat

    Die Spuren des Erwachens lösen sich auf, und die aufgelösten Spuren des Erwachens führen endlos fort.


    Der Satz macht mir die größten Schwierigkeiten.

    Aiko:

    Das ist eben beständiges Erwachen, das keine Spur hinterlässt, wie der Vogelflug auch keine Spur hinterlässt.


    Ich weiß, du hast hier versucht mir das zu verdeutlichen, aber ich verstehs wiedermal nicht :<.
    Aber wir interpretieren das Zitat ja scheinbar auch unterschiedlich.


    Im Diamantsutra wird beschrieben, dass der Tathagatha, der So-Gegangene, keine Merkmale hat - er ist ohne Spur. Spuren hinterlassen die Taten, wenn sie karmische Taten sind - wenn aber Karma aufgelöst ist, ist es "ohne Rest" also ohne Spur. Solange jemand eben noch Erwachen mit etwas Besonderem verknüpft und Satori als eine besondere Erfahrung ansieht, solange hinterlässt er Spuren (des Erwachens). Aber auch solange es Leiden gibt und Suchende, die aus dem Samsara entkommen wollen, solange werden sie Spuren des Erwachens suchen und finden. Deshalb führen eben die aufgelösten Spuren des Erwachens endlos fort - eben solange Menschen leben und leiden.


    Dabei ist Spur ein schöner Begriff, der das Kanji in Dogen Zenji, dem Begründer des Soto Zen in Japan (1200-1253) und Autor des Gejokoan, betrifft - 道元禅師 Dōgen Zenji - Do 道 der Weg bedeutet auch "einer Spur folgen" und der Weg entsteht ja durch das Gehen und hinterher gehen, nachfolgen.

  • Aiko:

    Zen und Zazen ist keine Meditation.
    Es ist einfach die Aktivität, die Buddha übte, als er erwachte. Insofern ist Zazen eine Repräsentanz des Buddha-Dharma. Das ist eben das Bezeugen oder Erweisen des Erwachens - Übung und Erleuchtung ist identisch.


    Dann wäre doch nur 1 Zazen nötig um zu erwachen. Oder wie ist das zu verstehen?


    Danke für die Erklärung der letzten Zeile. Das macht Einiges klarer, wenn auch nicht alles, aber das liegt wohl eher an mir :o.
    Ich brauch manchmal ne Weile.

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • ...warum "wehren" sich Zen-Praktizierende immer so vehement dagegen, wenn "man" Za-Zen als Meditations-Praxis bezeichnet ??


    bzw. was verstehen sie selbst, was Meditation meint?


    oder einen "Unterschied" zwischen ZaZen und Meditation..

  • Aiko:


    Zen und Zazen ist keine Meditation.
    Es ist einfach die Aktivität, die Buddha übte, als er erwachte. Insofern ist Zazen eine Repräsentanz des Buddha-Dharma. Das ist eben das Bezeugen oder Erweisen des Erwachens - Übung und Erleuchtung ist identisch.


    Kommt das Wort Zen nicht vom chinesischen Chan, was eine lautliche Umbildung des Wortes Dhyana ist, was Meditation bedeutet?
    Ist das wirklich so haltbar, dass Übung und Erleuchtung identisch sind? Wieso verhalten sich dann so viele Übende so unerleuchtet?


    Liebe Grüße,


    Simo

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Kommt das Wort Zen nicht vom chinesischen Chan, was eine lautliche Umbildung des Wortes Dhyana ist, was Meditation bedeutet?


    Das ist richtig, aber "Chan" ist keine Bezeichnung, die wir uns gegeben haben, sondern die von Außenstehenden stammt und da es ziemlich fruchtlos ist, dagegen anzustinken, haben wir es halt dabei belassen.


    Simo:

    Ist das wirklich so haltbar, dass Übung und Erleuchtung identisch sind? Wieso verhalten sich dann so viele Übende so unerleuchtet?


    Weil sie nicht aus-üben, nicht bezeugen?
    Hier ist aber vor allem gemeint, daß es keinerlei Erwachen (Erwacht-Sein, bhodi) außerhalb der Aus-Übung gibt.

  • bel:
    Simo:

    Kommt das Wort Zen nicht vom chinesischen Chan, was eine lautliche Umbildung des Wortes Dhyana ist, was Meditation bedeutet?


    Das ist richtig, aber "Chan" ist keine Bezeichnung, die wir uns gegeben haben, sondern die von Außenstehenden stammt und da es ziemlich fruchtlos ist, dagegen anzustinken, haben wir es halt dabei belassen.


    Simo:

    Ist das wirklich so haltbar, dass Übung und Erleuchtung identisch sind? Wieso verhalten sich dann so viele Übende so unerleuchtet?


    Weil sie nicht aus-üben, nicht bezeugen?
    Hier ist aber vor allem gemeint, daß es keinerlei Erwachen (Erwacht-Sein, bhodi) außerhalb der Aus-Übung gibt.


    Ah, verstehe. Danke bel, für die Klärung :)

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Bel:

    Zitat

    Das ist richtig, aber "Chan" ist keine Bezeichnung, die wir uns gegeben haben, sondern die von Außenstehenden stammt und da es ziemlich fruchtlos ist, dagegen anzustinken, haben wir es halt dabei belassen.


    Na. Na. Na. Woher willste das denn wissen ? Irgendwer musste sich ja ne Abgrenzung zum Daoismus einfallen lassen und warum muss das ein/e Externe/r gewesen sein ?


    Zitat

    Weil sie nicht aus-üben, nicht bezeugen?
    Hier ist aber vor allem gemeint, daß es keinerlei Erwachen (Erwacht-Sein, bhodi) außerhalb der Aus-Übung gibt.


    Jaha. Kleine Anmerkung: Daß es kein Erwachen ( auch als Prozess) außerhalb des bodhi gibt ( denn das ist mit diesem Zazen gemeint ).
    Außerhalb ist natürlich ein dummes Wort.

  • Mab:

    bel:Ich bin nicht sicher, was du mir sagen willst, da ich gesprochenes Englisch (aus dem Video) nur schlecht verstehe


    noch mal Anfang, Du hast geschrieben:

    Mab:

    Dann habe ich noch versucht möglichst unfokusiert zu sein. Das hat aber nur dazu geführt, dass meine Wahrnehmung "schwammig" und trübe geworden ist. Nichts im Vergleich zu der Klarheit, die bei der Achtsamkeit auf den Atem vorhanden ist.


    Kein Mensch hat hier davon gesprochen, daß man im Zazen "möglichst unfokussiert" sein soll.


    Sabine sagt im Video, daß sie Zazen eine Sammlung/Ausrichtung erlebt - eben Fokussierung - jeder in seinem Körper ist, den ganzen, mit allem was er enthält, auch die Verbindungen, die sich dadurch ergeben, daß wir zusammen sitzen, und jeder in der selben Art leidet (same same) - in einem Punkt, "dem Zafu, dem Kissen" - sie meint, im Sitzen. Fokussierung heißt "beim Sitzen bleiben" (stay!), genau dabei bleiben, nicht pennen, bleib sitzen, ohne Ausflucht, bis es "Ding" macht - Bleib bei dem, was du gerade machst.


    Man kann das sehr gut ein-üben, wenn man die Konzentration auf ein bestimmtes Objekt, z.B. den Atem, das Anhaften an den Atem verläßt, ohne seine Konzentration aufzugeben, auf den ganzen Körper gleichzeitig ausdehnt, auf die Verbindung zwischen sich und dem Kissen, auf die Sitzunterlage, auf der das Kissen liegt, auf den Boden, auf dem das Zabuton liegt und die Zabutons Deiner Nachbarn, die Konzentration bleibt erhalten, ist aber nicht auf einzelnes Objekt gerichtet, sondern es spiegeln sich in ihr alle Erscheinungen ohne daß man von ihnen Besitz ergreift.
    Es ist wie die Welt aus den Augenwinkeln zu betrachten trotzdem der Blick gerade ausgerichtet ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Wer sagt denn, daß es sich um ein Anhaften am Atem handeln muss ?
    Klar ist die Gefahr in anderen Linien größer, aber doch wohl nur vorübergehender Art -letztlich.
    Die Beliebigkeit der Achtsamkeit auf alles und nichts scheint mir aber eine größere Gefahr zu sein,
    verhindert sie doch einsgerichtete Konzentration.

  • Jikjisa:

    Na. Na. Na. Woher willste das denn wissen ? Irgendwer musste sich ja ne Abgrenzung zum Daoismus einfallen lassen und warum muss das ein/e Externe/r gewesen sein ?


    Ich glaub, das steht so bei Huineng, das ist ja der Patriarch, auf den sich alle heutige Zen-Richtungen beziehen. Die Bezeichnung wurde von den übrigen buddhistischen Schulen "vergeben", die ja schon in China etabliert waren, bevor Bodhidharma in China eintraf.
    Der wollte aber keine neue Schule gründen, sondern einfach den Dharma, den ganzen bezeugen - es gab überhaupt keinen Grund, dafür einen neuen Namen zu erfinden.


    Jikjisa:
    Zitat


    Hier ist aber vor allem gemeint, daß es keinerlei Erwachen (Erwacht-Sein, bhodi) außerhalb der Aus-Übung gibt.

    Jaha. Kleine Anmerkung: Daß es kein Erwachen ( auch als Prozess) außerhalb des bodhi gibt (denn das ist mit diesem Zazen gemeint). Außerhalb ist natürlich ein dummes Wort.


    Nein, wie ich schon sagte, das kann man nicht umdrehen :) Bodhi ist Erwacht-Sein (also nix Singuläres, auch kein Prozess, sondern alle Aktivität eines Buddhas) und "(Aus-)Übuung" sind alle Formen, jede Form. Es ist daher auch nicht möglich die Ausübung (hier Zazen) als ein Floß (als Mittel zum Zweck) zu betrachten, daß am "anderen Ufer" zurückgelassen wird.

  • Jikjisa:

    Wer sagt denn, daß es sich um ein Anhaften am Atem handeln muss ?


    Wenn man das nötig hat, um überhaupt konzentriert zu sein und zu bleiben, dann ist das Anhaftung, was denn sonst.


    Jikjisa:

    Die Beliebigkeit der Achtsamkeit auf alles und nichts scheint mir aber eine größere Gefahr zu sein,
    verhindert sie doch einsgerichtete Konzentration.


    Lies noch mal :)

  • Wer soll das denn gewesen sein, der die Lehre nach China vor Bodhidharma gebracht hat ?
    Die älteste Schrift stammt glaub ich auch nicht von Huin Neng, sondern von Sēngcàn 僧璨 (Sōsan) ( 3. Patriarch ). Insofern...

  • Jikjisa:

    Bel:

    Zitat

    Lies noch mal :)


    Das Wörtchen: "Konzentration" in Deiner Beschreibung machts eher noch schlimmer. Hab absichtlich das Wörtchen "Achtsamkeit" genutzt. :)


    Sabine benutzt das englische Wort "concentration" und ich habe - auch für Dich - gleich mehrere Synonyme angegeben, z.B. Sammlung/Ausrichtung, in M10 wird das auch "Einspitzigkeit" genannt. "Achtsamkeit", ist dagegen schon ne Weile aus meinem Wortschatz gestrichen - es wird mir zu beliebig gebraucht.

  • Zitat

    Wenn man das nötig hat, um überhaupt konzentriert zu sein und zu bleiben, dann ist das Anhaftung, was denn sonst.


    Ui.Ui.Ui. :D Das eigentliche ist doch der flüssige Wechsel zw. Konzentration und Betrachtung. Aber bevor man nicht die Konzentration beherrscht ( den Ochsen fangen und anbinden ) ist das kaum möglich.

  • Jikjisa:

    Wer soll das denn gewesen sein, der die Lehre nach China vor Bodhidharma gebracht hat ?
    Die älteste Schrift stammt glaub ich auch nicht von Huin Neng, sondern von Sēngcàn 僧璨 (Sōsan) ( 3. Patriarch ). Insofern...


    Erste buddhistische Überlieferungen gibt es in China aus dem 3.Jh (also 200 noch was), Chan gibts erst seit dem 6.Jh, also 300 Jahre später.

  • Jikjisa:

    Wer soll das denn gewesen sein, der die Lehre nach China vor Bodhidharma gebracht hat ?
    Die älteste Schrift stammt glaub ich auch nicht von Huin Neng, sondern von Sēngcàn 僧璨 (Sōsan) ( 3. Patriarch ). Insofern...


    Das spielt keine Rolle, auf Sōsan haben sich auch andere, heute ausgestorbene Zen-Schulen bezogen.

  • bel:

    Zitat

    Sabine benutzt das englische Wort "concentration" und ich habe - auch für Dich - gleich mehrere Synonyme angegeben, z.B. Sammlung/Ausrichtung, in M10 wird das auch "Einspitzigkeit" genannt. "Achtsamkeit", ist dagegen schon ne Weile aus meinem Wortschatz gestrichen - es wird mir zu beliebig gebraucht.


    Ich hab keinen Bock auf einspitzige Konzentration zum Türschieben, dem Keisaku-Schlurfer und die Getränkeverladerei auf dem Hof.
    Wirklich nicht. ;) Ein äußeres Objekt gibt das nicht her.


    Gute Nacht. ♥

  • Jikjisa:
    Zitat

    Wenn man das nötig hat, um überhaupt konzentriert zu sein und zu bleiben, dann ist das Anhaftung, was denn sonst.


    Ui.Ui.Ui. :D Das eigentliche ist doch der flüssige Wechsel zw. Konzentration und Betrachtung. Aber bevor man nicht die Konzentration beherrscht ( den Ochsen fangen und anbinden ) ist das kaum möglich.


    Beim Zazen wird nix "betrachtet", man bleibt beim Sitzen, alles andere zieht vorüber.

  • Jikjisa:

    Ich hab keinen Bock auf einspitzige Konzentration zum Türschieben, dem Keisaku-Schlurfer und die Getränkeverladerei auf dem Hof.


    Keine Ahnung, wen oder was du meinst, aber wenn Du keinen Bock worauf auf immer hast, dann laß es einfach.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Zitat

    Erste buddhistische Überlieferungen gibt es in China aus dem 3.Jh (also 200 noch was), Chan gibts erst seit dem 6.Jh, also 300 Jahre später.


    So ? Wo denn ?
    Her damit. :D

  • Zitat

    Keine Ahnung, wen oder was du meinst.

    :lol: Schlingel. So einfach kommst du mir nicht davon. Irgendwann mal.

  • Zitat

    aber wenn Du keinen Bock worauf auf immer hast, dann laß es einfach.



    wenn du willst, daß ichs lassen soll: klar, mach ich, kein problem. ;)

  • Bel, danke für die Erklärung!

    bel:

    Sabine sagt im Video, daß sie Zazen eine Sammlung/Ausrichtung erlebt - eben Fokussierung - jeder in seinem Körper ist, den ganzen, mit allem was er enthält, auch die Verbindungen, die sich dadurch ergeben, daß wir zusammen sitzen, und jeder in der selben Art leidet (same same) - in einem Punkt, "dem Zafu, dem Kissen" - sie meint, im Sitzen. Fokussierung heißt "beim Sitzen bleiben" (stay!), genau dabei bleiben, nicht pennen, bleib sitzen, ohne Ausflucht, bis es "Ding" macht - Bleib bei dem, was du gerade machst.


    Man kann das sehr gut ein-üben, wenn man die Konzentration auf ein bestimmtes Objekt, z.B. den Atem, das Anhaften an den Atem verläßt, ohne seine Konzentration aufzugeben, auf den ganzen Körper gleichzeitig ausdehnt, auf die Verbindung zwischen sich und dem Kissen, auf die Sitzunterlage, auf der das Kissen liegt, auf den Boden, auf dem das Zabuton liegt und die Zabutons Deiner Nachbarn, die Konzentration bleibt erhalten, ist aber nicht auf einzelnes Objekt gerichtet, sondern es spiegeln sich in ihr alle Erscheinungen ohne daß man von ihnen Besitz ergreift.
    Es ist wie die Welt aus den Augenwinkeln zu betrachten trotzdem der Blick gerade ausgerichtet ist.


    Ich kann mir so ungefähr vorstellen wie du das meinst, aber ich fühle mich aufgeschmissen wenn es an die Durchführung geht.
    Wir haften doch alle an irgendetwas und wenns nur der Atem ist, kann man sich doch glücklich schätzen ;).
    Mein Interesse die Sichtweise des Zen zu verstehen ist unvermindert groß, aber ich glaube, ich komme hier erstmal nicht weiter.
    Ich danke vor allem Aiko und auch dir, das ihr euch die Mühe gemacht habt mir einen Einblick zu geben.
    Ich bin überzeugt das verschiedene Wege zum Ziel führen. Zumindest kann wohl keiner das Gegenteil beweisen :P.

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.