Der Fall Shimano. Mann ohne Rang

  • Ji'un Ken:

    Was würdest du verändern wollen, Matthias?


    Das sind diese kurzen unspezifischen Fragen die nirgendwohin führen. Vor allem wenn man gerade vorher einige ganz spezifische Dinge angesprochen hat.


    Wenn es etwas zu ändern gilt und man wissen möchte was, dann muss man sich mit solchen Dingen wie dem Fall Shimano befassen und eigene Fragen entwickeln.


    Übrigens sehe ich auch nicht das Problem fehlender Ethikregeln als primäres Problem. Das ist nur ein Beispiel dafür, dass sich der zeitgenössische Buddhismus, der sich für allwissend hält, nicht im zeitgenössischen Wissen bedient, das uns allen zur Verfügung steht.


    Eigene Fragen zu entwicklen, heisst den eigenen Erkenntnisprozess in Gang setzen. Das bedeutet Emanzipation. Das bedeutet, das viele buddhistische Lehrer auf der Strecke bleiben werden, weil sie an Emanzipation kein Interesse haben.


    Eigene Fragen entwickeln bedeutet Arbeit. Man muss sich mit etwas auseinandersetzen. Auch mit Dingen die nicht zur eigenen Filterblase gehören. Man müsste z.B. den Fall Shimano selbst genau studieren und Schlußfolgerungen ziehen.


    Meine Einsicht in dieser Sache ist, dass nirgendwo im Shimanoarchiv etwas zu finden ist, woran man sehen könnte, dass dieser spezielle Rinzai den an den Problemen beteiligten in irgend einer Weise geholfen hätte. Und das betrifft nicht nur die Zen Studies Society, sondern fast alle anderen Zen-Lehrer in den USA seit 1982. Keiner hatte den Mumm aufzustehen und zu sagen, dass da was richtig Scheisse läuft.


    Meine Frage in dieser Sache also: Wozu Rinzai? Und: Hat er hierzulande mehr zu bieten? Wenn ja, was?


    Die Frage ist auch, was bringt Teisho und Dokusan, wenn die Leute nicht in die Lage versetzt werden eigene Gedanken zu denken – im Zweifelsfall gegen die Tradition? Diese Form des Frontalunterrichts ist doch meist nur eine Form der Dressur. Von oben herab bekommt man gesagt, ob man erleuchtet genug ist oder nicht.


    Emanzipation bedeutet, sich das nicht mehr sagen zu lassen. Im besten Falle gründen Leute einfach ihre eigenen Sanghas. Basta. Es braucht keine Lehrer und keine Tradition. Es braucht Gemeinschaft und Emanzipation.

  • Kainer Wahr:

    Emanzipation bedeutet, sich das nicht mehr sagen zu lassen.


    Ob es ein anderer sagt oder du selbst dir sagst - was soll das denn für eine Emanzipation sein?

    Zitat


    Im besten Falle gründen Leute einfach ihre eigenen Sanghas. Basta. Es braucht keine Lehrer und keine Tradition. Es braucht Gemeinschaft und Emanzipation.


    Sangha ist ein Begriff aus einer buddhistischen Tradition. Du kannst auch Verein dazu sagen - und? Was für eine Aufgabe bzw. Sinn soll der haben? Das ist doch die Frage: was hat Zen für einen Sinn? Die Antwort auf diese Frage kann dir niemand abnehmen, auch wenn manche gerne das an eine Autorität delegieren wollen.
    Gerade die Gemeinschaft hat im Falle Shimano - aber auch in vielen anderen Fällen - versagt. Und zwar schon die Rinzai-Gemeinschaft in Japan. Das kann man am deutlichsten am anderen Fall Sasaki Joshu sehen. Dessen sexuelle Verfehlungen werden mit den japanischen Gepflogenheiten begründet.
    Bei der Frage nach dem Sinn deines Lebens kann dir kein Verein helfen. Der macht nur ein Aktivitäten-Programm, das davon ablenkt.


    Wozu also Zen? Dogen hat das beantwortet.


    Das Verständnis was denn Erleuchtung oder Erwachen sei - Kensho bzw. Satori - hat Dogen präziese aufgezeigt. Und das ist im Rinzai wie im Soto. Dass Leute hier was daraus machen, dass sie befähigt andere zu führen und denen den Weg zu zeigen - das ist wieder den Macht-bedürfnissen von Einzelnen und Gemeinschaften anzulasten. Daher ist der ganze Zen-Leadership-Kram wie er gerade im Rinzai kolpotiert wird nur lächerlich und ein Popanz. Das kann man an den Posen der Brokat-Lätzchen Tragenden "Meister" ablesen. Die geben dann auch bei Xing als Beruf "Zen-Meister" an.

  • Was im Sótó fehlt ist eindeutig die Entschlossenheit und der Zweifel, zwei Grundpfeiler des Rinzai.
    Seon legt darüber hinaus noch viel Wert auf die Gelübde ( - Ordination ) bis hin zum Vinaya. Beides Koan-Systeme, deswegen
    auch "Bergführer"und Verantwortung übernehmen durch "Entsagung".
    Ob jemand geeignet ist oder nicht, merkt man,wenn sich Samadhi öffnet. Dógen hat nicht
    "präzise" von Erleuchtung gesprochen, dafür aber dauernd von Samadhi.
    Darüber hinaus bringt es nichts, sagen wir mal: auf die "weltliche Art"- also diskursiv-kritisch über Abwege und Irrwege zu sprechen (*).
    Natürlich kann man schon völlig im Eimer sein, psychisch-seelisch, wenn ich lange mit einer krummen Gurke zu tun hatte.
    Ohne Zweifel. Ich war zwei Jahre im Eimer weil ich mit einer krummen Gurke zu tun hatte.Man zweifelt dann permanent an sich selbst und verwechselt das vielleicht auch noch mit dem Koan-Zweifel. Ich hab mich erst vor drei Jahren wieder in ein Dojo getraut.
    Die Frage ist: was soll ich machen ? ( * )
    Ich kann früher, wie heutzutage nur wissen, was authentisch ist, wenn ich selber authentische Erfahrung gemacht habe und zwar mit dem Herzgeist. Erst von diesem Prinzip her kann ich wissen was ein guter Lehrer ist, ein richtiger Meister, ein richtiges Teisho, ein richtiges Mondo. Sich in die Hütte zurückziehen und krakelen ist jedenfalls nicht mein Weg. Das auch aus meinem Karmaverständnis heraus.


    aiko:

    Zitat

    Das ist doch die Frage: was hat Zen für einen Sinn?

    Das ist richtig. Die Frage ist wie ich diesen Sinn ergründe.
    Mit dem Kopf ?

  • Jikjisa:

    Was im Sótó fehlt ist eindeutig die Entschlossenheit und der Zweifel, zwei Grundpfeiler des Rinzai.


    Wie kommst Du eigentlich immer auf derartig abartige Kacke?


    Jikjisa:

    Ob jemand geeignet ist oder nicht, merkt man,wenn sich Samadhi öffnet. Dógen hat nicht
    "präzise" von Erleuchtung gesprochen, dafür aber dauernd von Samadhi.


    Das ist auch gut so, weil er wenigstens da sagen konnte, was das sein soll - im Gegensatz zu Leuten die darüber und "Erleuchtung" nur rhababern.


    Jikjisa:

    Darüber hinaus bringt es nichts, sagen wir mal: auf die "weltliche Art"- also diskursiv-kritisch über Abwege und Irrwege zu sprechen.


    Wieso?


    Jikjisa:

    Natürlich kann man schon völlig im Eimer sein, psychisch-seelisch, wenn ich lange mit einer krummen Gurke zu tun hatte. Ohne Zweifel. Ich war zwei Jahre im Eimer weil ich mit einer krummen Gurke zu tun hatte. Man zweifelt dann permanent an sich selbst und verwechselt das vielleicht auch noch mit dem Koan-Zweifel.


    Und? Möchtest Du das nun auch anderen gönnen?


    Jikjisa:

    Sich in die Hütte zurückziehen und krakelen ist jedenfalls nicht mein Weg.


    Wenn du jetzt mal nicht endlich damit rauskommst, wovon Du eigentlich sprichst, ist das so ziemlich übelste Art von "krakelen".
    Was dein "Karmaverständnis" nicht im mindesten zu tangieren scheint.

  • Freund Nase, du bist gekränkt. Im Moment kriegst du niemanden anderes vor die Brust als Jikjisa.
    Ich bin nur froh, daß du in real besonner bist. Da merkst du, daß ich nicht in der Lage bin dir was zu tun oder was wegzunehmen oder was aufzuhalsen - Meinung hin, Meinung her.
    Natürlich bin ich keine von den ewig lächelnden, alles duldenden, gefälligen Japanerinnen. Vielleicht daher die Ausfälle ? Das wäre dann eine Form von Respekt. Da danke ich recht herzlich.

  • Jikjisa:

    Freund Nase, du bist gekränkt.


    Das denkst dir aus.


    Jikjisa:

    Im Moment kriegst du niemanden anderes vor die Brust als Jikjisa.


    Da bis du schwer im Irrtum.


    Jikjisa:

    Ich bin nur froh, daß du in real besonner bist.


    Das sage ich dir gern ganz genau so bei nächster Gelegenheit persönlich.


    Jikjisa:

    Natürlich bin ich keine von den ewig lächelnden, alles duldenden, gefälligen Japanerinnen.


    Davon hast du offensichtlich auch keine Ahnung.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Jikjisa:

    Gerne.Ich freu mich immer dich zu sehen.


    Schön.
    Und wenn du jetzt die Güte hättest, auf meine Fragen zu antworten.

  • Aber Schimmel, doch nicht auf diese Art und Weise. Wie ist das Wetter in Brandenburg ? Wie geht es Dir ?

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Jikjisa:

    Aber Schimmel, doch nicht auf diese Art und Weise. Gerne beantworte ich alle drängenden Dharmafragen, wenn die Wellen sich geglättet haben. :D


    Hey, Du hast dich doch hier mit deinen offensichtlichen "drängenden Dharmafragen" geplanscht, nur zu Erinnerung:


    Jikjisa:

    Was im Sótó fehlt ist eindeutig die Entschlossenheit und der Zweifel, zwei Grundpfeiler des Rinzai.
    Darüber hinaus bringt es nichts, sagen wir mal: auf die "weltliche Art"- also diskursiv-kritisch über Abwege und Irrwege zu sprechen.
    Sich in die Hütte zurückziehen und krakelen ist jedenfalls nicht mein Weg.


    Also bitte.

  • bel.:

    Zitat

    Und? Möchtest Du das nun auch anderen gönnen?


    Im Moment seh ich mich noch inkompetent den einen wie den anderen Zweifel bei anderen auszuräumen.
    Das heißt, ich rede anderen gern zu. So in der Art: Achte auf dich und hab Vertrauen in dich. Es gibt leider selten jemand, der so was zu mir sagt. Wenn, bin ich sehr dankbar. Das ist mehr wert als hundert Jahre Meinungsstreit. Ach was sag ich: gar nicht zu vergleichen.

  • Jikjisa:

    bel.:

    Zitat

    Und? Möchtest Du das nun auch anderen gönnen?


    Im Moment seh ich mich noch inkompetent den einen wie den anderen Zweifel bei anderen auszuräumen.


    Welche Art Zweifel meinst du?


    Zitat

    Es gibt leider selten jemand, der so was zu mir sagt. Wenn, bin ich sehr dankbar.


    Auf sich selber achtend, achtet man auf die anderen, ihr Mönche,
    auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber


    http://www.palikanon.com/samyutta/sam47.html#s47_19

  • Zitat

    Der Erleuchtete ist eine Abstraktion. Es gibt nur Individuen mit Satori-Erfahrung, deren Charakter und Persönlichkeit sich auch nach dem Grad ihrer Einsicht und Übung unterscheiden.


    Philip Kapleau

  • Aiko:

    Bei der Frage nach dem Sinn deines Lebens kann dir kein Verein helfen.


    Bei dieser wie auch bei anderen Bemerkungen auf mein letztes Posting hin von gestern, frage ich mich, ob du auch nur für einen Augenblick versucht hast, zu begreifen was ich zu sagen versuchte?


    Ansonsten kann ich nur sagen, ob Soto oder Rinzai, ob Dogen was sagte oder ob einer mal irgendwas im Palikanon geschrieben hat, darum geht es nicht.

  • Kainer Wahr:
    Aiko:

    Bei der Frage nach dem Sinn deines Lebens kann dir kein Verein helfen.


    Bei dieser wie auch bei anderen Bemerkungen auf mein letztes Posting hin von gestern, frage ich mich, ob du auch nur für einen Augenblick versucht hast, zu begreifen was ich zu sagen versuchte?


    Ich bin mir auch nicht so im Klaren, was du sagen willst. Aber das wird sich mit der Zeit von allein zeigen, falls du es nicht erklären kannst.

    Zitat


    Ansonsten kann ich nur sagen, ob Soto oder Rinzai, ob Dogen was sagte oder ob einer mal irgendwas im Palikanon geschrieben hat, darum geht es nicht.


    Es geht auch nicht darum, was einer tut - es geht nur darum was du tust und welche Konsequenzen du aus deinen Einsichten ziehst. Es gibt für das was Shimano getan hat keinen einzigen Paragraphen, auf den man ihn fest nageln kann. Und der Begriff der Schutzbefohlenen in diesem Zusammenhang passt nun auch nicht - Frauen können sich selbst helfen. Jedenfalls hat Shimano keine Frau vergewaltigt.

  • bels "drängendste Dharmafrage" ( joke ):


    entschlossenheit.
    war schon versucht ein buch zur hand zu nehmen.
    ich drück mich manchmal ziemlich radikal aus. das hat was mit mir zu tun. zieh dir den schuh nicht an.
    also, es ist nicht gemeint, daß sótó nicht auch entschlossen wäre. ich glaube, das die entschlossenheit hier mehr darüber läuft
    immer wieder die rechte haltung zu finden. schon recht. es ist auch keine mangelnde disziplin gemeint.
    es geht um die entschlossenheit diese plöde buddhanatur aufzutun,
    weil wenn man einerseits starken glauben hat und andererseits starken zweifel kriegt man die krise.
    und diese krise seh ich nicht bei den sótós die ich kenne.
    das ist was existenzielles. du stehst mitten im see und verdurstest. verstehen ?


    sorry.


    diese anspannung kann kippen:



    bei den sótós die ich kenne sehe ich eine art genügsamkeit, wo ich denke, wozu sitzen die ?
    aber das mag an kreuzberger verhältnissen liegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Nö: Du machst erst ne allgemeine Aussage über eine bestimmte Praxis-Richtung und erzählst mir dann offenbar etwas Persönliches. Daß Du bei den Dir bekannten Soto-Leuten kein "Krise" siehst, ist weder denen noch den anderen, Dir nicht bekannten anzulasten.
    Wie sich dieses "Existenzielle" immer wieder heftig, sehr heftig, Bahn bricht, erlebe ich allerdings regelmäßig in meiner Sangha - hängt m.E. einfach damit zusammen, wie dicht man sich auf die Pelle rückt - was da nicht ne Frage des Wollens ist, sondern schlicht die dortige allgemeine Bedingung.

  • bel chen, ich hab nur ne allgemeine aussage gemacht zum unterschied zw. rinzai-weg und sótó-weg ; seon/chan steht dazwischen ( m.M.)
    das kannst du in jedem standartbuch nachlesen


    bel:

    Zitat

    Wie sich dieses "Existenzielle" immer wieder heftig, sehr heftig, Bahn bricht, erlebe ich allerdings regelmäßig in meiner Sangha - hängt m.E. einfach damit zusammen, wie dicht man sich auf die Pelle rückt - was da nicht ne Frage des Wollens ist, sondern schlicht die dortige allgemeine Bedingung.


    ich weiß echt nicht, ob wir hier vom selben "existenziellen" sprechen

  • Jikjisa:

    bel chen, ich hab nur ne allgemeine aussage gemacht zum unterschied zw. rinzai-weg und sótó-weg ; seon/chan steht dazwischen ( m.M.)
    das kannst du in jedem standartbuch nachlesen


    Son Quatsch hab ich noch nie gelesen, was mögen das bloß für "Standards" sein


    Jikjisa:

    bel:

    Zitat

    Wie sich dieses "Existenzielle" immer wieder heftig, sehr heftig, Bahn bricht, erlebe ich allerdings regelmäßig in meiner Sangha - hängt m.E. einfach damit zusammen, wie dicht man sich auf die Pelle rückt - was da nicht ne Frage des Wollens ist, sondern schlicht die dortige allgemeine Bedingung.


    ich weiß echt nicht, ob wir hier vom selben "existenziellen" sprechen


    Das kann gut sein.

  • Zitat

    Son Quatsch hab ich noch nie gelesen, was mögen das bloß für "Standards" sein


    also wenn du dir immer nur dôgen, dôgen, dôgen angetan hast...


    Zitat

    Das kann gut sein.


    versteh ich eh nicht, einheit sitzen, sich gegenseitig ergründen oder so...? oder was bedeutet das? du machst da immer so ein geheimniss drum um die softskills. wie soll ich verstehen was du da meinst ? nachher maulst du wieder rum.

  • Jikjisa:
    Zitat

    Son Quatsch hab ich noch nie gelesen, was mögen das bloß für "Standards" sein

    also wenn du dir immer nur dôgen, dôgen, dôgen angetan hast...


    Ja wenn.
    [klugscheissmodus]Das "Do" (von 道, Weg) ist ein langes "ō", nur für Japaner wichtig, weil die zwischen einem kurzen und langen "o" unterscheiden - wir als Deutsche sprechen ganz natürlich ein "langes o". Offizielle Onyomi-Umschrift ist eh "ou" - aber da das alles viel zu kompliziert ist, würden auch Japaner, wenn das Kanji in einem Namen (Namae-Umschrift) vorkommt, einfach "Dogen" (oder Muho, Shoko, Yoshin, .....) schreiben - was sie aber auch nicht tun, weil sie Namen als Kanji schreiben. [/klugscheissmodus]


    Jikjisa:

    versteh ich eh nicht, einheit sitzen, sich gegenseitig ergründen oder so...? oder was bedeutet das? du machst da immer so ein geheimniss drum um die softskills. wie soll ich verstehen was du da meinst ? nachher maulst du wieder rum.


    Ich mach Geheimnis? Ich weiß jetzt aber auch nich, was du mit "einheit sitzen" und "sich gegenseitig ergründen" meinst.

  • Aiko:

    Frauen können sich selbst helfen. Jedenfalls hat Shimano keine Frau vergewaltigt.


    wie wir ja wissen, gehts nicht allein um Frauen - es ist auch keine Frage der Justiziabilität.
    Es ist einfach so, daß da Leute in ihrem persönlichen Elend hinkommen, eben ohne wirkliche Orientierung, nicht wissend, wie sie sich selbst helfen können - und das dann von Leuten wie Shimano in "emotionaler Unreife, Gedankenlosigkeit und Unsicherheit, mit triebhafter Sucht, nicht in der Lage ihr Verhalten zu ändern" schamlos ausgenutzt. Die Umgebung weiß Bescheid und schweigt - und zwar aus dem einzigen Grund, weil sie sonst alle ihre Kuschelecke verlassen und alle "Bestätigungen", die sie vom "Meister", erhalten haben, in die Tonne treten müßten.


    Diese sexuelle Übergriffigkeit ist ja nur die Spitze des Eisberges.

  • bel:
    Aiko:

    Frauen können sich selbst helfen. Jedenfalls hat Shimano keine Frau vergewaltigt.


    wie wir ja wissen, gehts nicht allein um Frauen - es ist auch keine Frage der Justiziabilität.


    So wie es bislang diskutiert wird schon - da sind Schutzbefohlene und dafür sollen Regeln des Verfahrens etabliert werden. Es gibt ja bereits viele Sanghas mit Regeln. Ich hab' das auch zugespitzt, genau mit dieser Absicht - denn auch wenn Regeln schon mal ein Fortschritt sind, machen die erst Sinn, wenn Verstöße sanktioniert werden müssen. Und dann hast du doch das gleiche Problem, des sich herum Lavierens. Andererseits wird dann auch dieser Bereich infantilisiert und pädagogisiert.


    Zitat


    Es ist einfach so, daß da Leute in ihrem persönlichen Elend hinkommen, eben ohne wirkliche Orientierung, nicht wissend, wie sie sich selbst helfen können - und das dann von Leuten wie Shimano in "emotionaler Unreife, Gedankenlosigkeit und Unsicherheit, mit triebhafter Sucht, nicht in der Lage ihr Verhalten zu ändern" schamlos ausgenutzt.


    Das ist ja ein generelles Problem, das mit den Erwartungen und Versprechen und viele, die zum Zen kommen wissen überhaupt nicht, was da an wirklichen psychischen Herausforderungen auf sie zu kommen kann - das muss nicht so sein, aber es kann. Und ich vermute mal, in Hawaii war Shimano auch überrascht, was er da los getreten hatte. Aber er wurde ja auch benutzt, von seinen Leuten, um in den USA was zu etablieren. Ich hab' mal einen Brief entdeckt - leider finde ich den nicht mehr in meinem Speicher - in dem sich die Rinzai-shu darüber beklagt hat, wie wenig Einfluss sie in den USA hat und dass die Soto-Leute doch da schon viel erfolgreicher seien. Und man forderte da auf, doch mehr Englisch zu studieren. Und da war doch Shimano geradezu ideal.


    Andererseits läuft auf einer anderen Ebene auch noch ein viel subtilerer Prozess der Ablösung von der "Tradition" - denn jetzt wo die "Nachfolger" ihrer Sachen in den berühmten trockenen Tüchern haben, wollen sie auch neu anfangen. Sauber, aber satt.

    Zitat


    Die Umgebung weiß Bescheid und schweigt - und zwar aus dem einzigen Grund, weil sie sonst alle ihre Kuschelecke verlassen und alle "Bestätigungen", die sie vom "Meister", erhalten haben, in die Tonne treten müßten.


    So ähnlich - sie müssten neu anfangen, mit nichts - die Hütte gehörte ja dem ZSS und der Abt hätte die und hat die Kritiker immer raus geekelt. Und dafür neue ausgezeichnet, die sicher mächtig stolz waren. Teile und herrsche. Und wenn nicht der massive Druck von außen gekommen wäre, dann hätten die immer so weiter gemacht.Von innen heraus ist sowas abgedichtet, bis es auf natürliche Weise zerfällt.


    Dass da aber schon von Anfang an der Wurm drin war, konnte man bei Aitken sehen. Er brauchte jemanden - einen Japaner - als was denn? Als Stütze und Autorität, was Authentisches bitte. Und Nakagawa schickte ihm vor allem einen, der Englisch konnte. Die persönlichen Qualifikationen und psychische Reife konnte sich doch erst in Hawaii zeigen, als Shimano den Way of Life schnupperte. Und dann muss man allerdings auch Aitken für unerfahren und naiv ansehen, was das Psychische anbetrifft. Und da hat sich Shimano in seiner Authentizität gezeigt und Aitken stehen gelassen. Das ist ja auch eine Sache von kultureller Identität.
    http://www.shimanoarchive.com/Shimano_Story_By_Aitken.html


    Zitat


    Diese sexuelle Übergriffigkeit ist ja nur die Spitze des Eisberges.


    Die sind meiner Ansicht nach nur die Beilage im eigentlichen Machtspiel. Und das ist wie schon gesagt, etwas komplexer, als dass da eine einfache Lösung heraus kommen kann.
    Ich finde, Mark Epstein hat in seinem Buch "Thoughts Without a Thinker" sehr gut die neurotischen Verfassung mit den Daseinsbereichen beschrieben. Und da ist eben schon so ein Zendo eine Ansammlung von Hungergeistern. Ich empfehle daher für eine Leiter_in eines solchen Clubs auch die laufende Selbstanalyse und Supervision um die sehr subtilen Mechanismen der Gier bei sich zu erkennen.

  • @ bel:


    Zitat

    Es ist einfach so, daß da Leute in ihrem persönlichen Elend hinkommen, eben ohne wirkliche Orientierung, nicht wissend, wie sie sich selbst helfen können - und das dann von Leuten wie Shimano in "emotionaler Unreife, Gedankenlosigkeit und Unsicherheit, mit triebhafter Sucht, nicht in der Lage ihr Verhalten zu ändern" schamlos ausgenutzt.


    Ach,ich weiß nicht bel, ich hatte und habe nie den Eindruck, daß da arg Verzweifelte einrücken; wer kommt hat ja meist zumindest schon einen theoretischen Vorlauf. Manche sind schon sehr labil, stimmt schon, aber das hast du in allen Dojo s, nicht nur bei den Rinzais. Das Problem ist die Hirarchie, die Unantastbarkeit der Häuptlinge und Protegé s. Aber das kannst du nicht von außen ändern, höchstens durch Aufklärung und da brauchts wieder Leute, die sich auskennen, ausgestiegen sind und reden wollen. Letzteres ist auch selten gegeben. Und dann steht wieder Aussage gegen Aussage, oder Aussage gegen Schweigen, und so weiter und so fort. Das Aufhebeln geht nur von Innen. Und sicher gibt es da traditionelle und kulturelle Mauern, die das massiv erschweren. So wie es sinnlos ist und Zeitverschwendung dies hier jetzt zu posten, ist es, sich um einzelne Dojo und Leute da den Kopp zu zerbrechen.


    Gerne schreibe ich Dogen nackig ohne Hut - auch Muho und Uho; möchte bitten meine Texte auf Grammatik, vorallem Kommasetzung zu überprüfen-glaube dit ist mein Minenfeld.

  • Jikjisa:

    Ach,ich weiß nicht bel, ich hatte und habe nie den Eindruck, daß da arg Verzweifelte einrücken; wer kommt hat ja meist zumindest schon einen theoretischen Vorlauf.


    Der möglicherweise nur aus dem ganzen Hara/ Satori/Kensho Gedöns besteht.


    Jikjisa:

    Manche sind schon sehr labil, stimmt schon, aber das hast du in allen Dojo s, nicht nur bei den Rinzais.


    deshalb gehts ja auch nicht um die.


    Jikjisa:

    Das Problem ist die Hirarchie, die Unantastbarkeit der Häuptlinge und Protegé s.


    Genau das ist aber ein strukturelles Problem, das durch pervertierte Darstellung von Zen im Westen seit Beginn, von D.T.Suzuki angefangen, immer wieder befeuert wird.


    Jikjisa:

    Gerne schreibe ich Dogen nackig ohne Hut - auch Muho und Uho; möchte bitten meine Texte auf Grammatik, vorallem Kommasetzung zu überprüfen-glaube dit ist mein Minenfeld.


    Hab damit selbst genug zu tun, wollts dir nur n bissel einfacher machen.