• Zitat

    When you come to Facebook to connect with the people, causes, and organizations you care about, we want you to feel comfortable being your true, authentic self. An important part of this is the expression of gender, especially when it extends beyond the definitions of just “male” or female.” So today, we’re proud to offer a new custom gender option to help you better express your own identity on Facebook.


    https://www.facebook.com/photo…3993&type=1&stream_ref=10


    Ich versuche mal eine Übersetzung...


    'Wenn ihr Facebook besucht, um euch mit den Menschen, Anliegen.... und Organisationen die euch interessieren zu verbinden, möchten wir [Facebook], daß ihr euch mit eurem wahren, authentischen Selbst in Übereinstimmung fühlt. Ein wichtiger Teil davon ist die Bestimmung des Geschlechts, besonders, wenn es die konventionellen Grenzen von 'männlich' oder 'weiblich' übersteigt. Wir sind stolz, euch heute eine neue Kundenspezifische Geschlechter Wahlmöglichkeit anbieten zu können, die euch eine bessere Möglichkeit anbietet, eure Identität bei Facebook auszudrücken.'


    ------------------------------------


    Hmmmmmm... Aus den Bedingungen seiner Zeit heraus waren die meisten Reden Buddhas bestimmt für ein rein männliches Publikum geplant. Nur... wo gibt es im PK 'Kundenspezifische Geschlechter Wahlmöglichkeiten' ?


    Buddha musste mit den Randbedingungen seiner Zeit leben. Für mich sind die Geschlechter-spefizischen Elemente der Lehre trotzdem extrem selten.


    Ideen dazu?

  • Für die Befreiung von Gier, Hass und Verblendung spielt das Geschlecht keine Rolle.
    Hunderte von Lehrreden gibt es im PK die dies klar stellen.


    Hier ein paar Beispiele.


    Zitat

    So sprach nun der ehrwürdige Ānando zum Erhabenen: "Herr, wäre denn die Frau, wenn sie unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Ordensregel aus dem Haus in die Hauslosigkeit gezogen ist, fähig, die Frucht des Stromeintritts oder die Frucht der Einmalwiederkehr oder den Heilsstand zu verwirklichen?" – "Fähig ist die Frau, wenn sie unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Ordensregel aus dem Haus in die Hauslosigkeit gezogen ist, die Frucht des Stromeintritts oder die Frucht der Einmalwiederkehr oder die Frucht der Nichtwiederkehr oder den Heilsstand zu verwirklichen." –
    Culla Vagga 10




    Zitat

    »Die Güte, ihr Mönche, die gemüterlösende, soll man entfalten, ob Mann oder Weib. Nicht vermag, ihr Mönche, ein Mann oder ein Weib beim Abscheiden diesen Körper mit sich zu nehmen; der Sterbliche, ihr Mönche, hat den Geist als Zwischenglied . Jener aber weiß: 'Was immer ich da früher mit diesem stofflichen Körper an bösen Taten verübt habe, das alles wird sich hier noch auswirken und nichts davon wird nachfolgen'. Auf diese Weise entfaltet, ihr Mönche, führt die gemüterlösende Güte zur Nichtwiederkehr, es sei denn, daß ein weiser Mönch sich schon hier zu einer höheren Befreiung durchdringt.
    A.X.206

  • fotost:

    Buddha musste mit den Randbedingungen seiner Zeit leben. Für mich sind die Geschlechter-spefizischen Elemente der Lehre trotzdem extrem selten.


    dir fällt´s vielleicht nicht auf, weil Du ein Mann bist. Aber in allen Geschichten agieren natürlich nur und ausschließlich Männer. Frauen müssen immer extra erwähnt werden; und ja, das geschieht selten.


    Ich habe mich sehr lange darüber gewundert, warum praktisch alle Religionen erdballumgreifend so dermaßen männerfixiert sind, bis hin zum totalen Ausschluss von Frauen von der Lehre. Irgendwann mal habe ich aus Lebenserfahrung heraus eine Erklärung dafür gefunden, die mir plausibel erscheint.


    Sie ist für Männer (teilweise auch für Frauen) aber offensichtlich so empörend, dass ich nach einigen Versuchen, sie mit anderen zu diskutieren, vollständig aufgehört habe, darüber zu sprechen. In der Regel hat man mich nicht mal ausreden lassen, geschweige denn verstanden.


    Im Dojo spielt mein Geschlecht für mich und für meine ernsthaften Lehrer und Dharmafreunde keine Rolle, wobei ich blinde Flecken meinerseits und situationsbedingte Ausflüge in übliche Geschlechtsstereotypen nicht ausschließen kann. Ich sehe aber manchmal, dass das Geschlecht für andere durchaus ein Problem sein kann, z.B. für Anfänger oder für junge Leute.

    Einmal editiert, zuletzt von Jojo ()

  • Ich sehe keine Unterschiede bezüglich der Geschlechter im Buddha-Dhamma.
    Lies mal ein wenig imTherīgāthā und Du wirst sehen wie Powerfull die Frauen da berichten. :)


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Kusala:

    Ich sehe keine Unterschiede bezüglich der Geschlechter im Buddha-Dhamma.
    Lies mal ein wenig imTherīgāthā und Du wirst sehen wie Powerfull die Frauen da berichten. :)


    Ich bin ja überhaupt keine Literaturfreundin... :oops:
    Trotzdem auch von mir danke für den Link.


    Was die Zenliteratur angeht, lese ich so Worte wie "der Mönch", "der Meister" usw. sowieso als Dummies / Platzhalter, die mit Geschlechtlichkeit nichts zu tun haben.


    Wird sicher komisch sein, zu lesen "die Nonne", "die Meisterin", weil das in meinem - in dieser Hinsicht ungeübten - Hirn wahrscheinlich immer den Extra-Hinweis auf das Geschlecht flashen wird...

  • Kusala:

    Ich sehe keine Unterschiede bezüglich der Geschlechter im Buddha-Dhamma.
    Lies mal ein wenig imTherīgāthā und Du wirst sehen wie Powerfull die Frauen da berichten. :)


    Liebe Grüße
    Kusala


    Es gibt schon Unterschiede, etwa in den Regeln für Mönche/Nonnen aber grundsätzlich sehe auch ich extrem wenige Unterschiede. Ganz besonders wenn man die Zeitumstände und den Kulturraum betrachtet in dem die Lehre entstanden ist.


    Die meisten Großreligionen scheinen einen ähnlichen Ansatz zu haben und vielleicht sind deshalb die ersten Anhänger häufig Anhängerinnen gewesen :D . Aus heutiger Perspektive scheint der Islam oft sehr frauenfeindlich nur für die damalige Zeit und Gesellschaft sind selbst die Regeln der Sharia sehr fortschrittlich gewesen.


    Kusala, wie siehst Du die Haltung des Buddhismus zu Menschen, die sich den klassischen Kriterien der Geschlechter entziehen? Das war ja die Startfrage bei Betrachtung des Facebook Kommentars?

  • fotost:

    Buddha musste mit den Randbedingungen seiner Zeit leben. Für mich sind die Geschlechter-spefizischen Elemente der Lehre trotzdem extrem selten.


    Ich denke nicht, dass die Lehre geschlechterspezifische Unterschiede beinhaltet. Allerdings existierten organisatorische Unterschiede z.B. in der Hierarchie. In den Augen Buddhas waren Männer generell höher gestellt als Frauen. Da war Buddha wohl ein Kind seiner Zeit. Vor 2500 Jahren waren die gesellschaftlichen Verhältnisse so.


    Bakram

  • fotost:


    Kusala, wie siehst Du die Haltung des Buddhismus zu Menschen, die sich den klassischen Kriterien der Geschlechter entziehen? Das war ja die Startfrage bei Betrachtung des Facebook Kommentars?


    Jetzt bringst Du ein neues Wort ins Spiel, nämlich Buddh-ismus.
    Der Buddha-Dhamma, die Dhammas ist/sind geschlechtsneutral.
    Im Buddh-ismus allerdings spielen auch Politik und traditionelle Weltanschuungen eine Rolle.


    Zum Beispiel im "Tibetischen Buddhismus" was man da über Homosexualität denkt.
    Im Theravada, dass einige sagen, der Nonnenorden sei ausgestorben.


    Den einzigen Unterschied den der Buddha gemacht hat ist, dass er den Nonnen acht extra Regeln gegeben hat.
    Über die könnte man streiten, wenn der Dünkel noch fett ist. Ansonsten ist der Nonnenorden autark.


    ()

  • fotost:



    Transgender ?


    Schätze halt da gibts in geschlechtergetrennten Gemeinschaften keinen Platz für.


    Ansonsten ? ---

    • Offizieller Beitrag

    Der Bedarf für "kundespezifische Wahlmöglichkeiten" kommt ja daher, das bei uns alles so standartisiert ist. Und man es dann indiviudalisieren muss, um es den konkreten Gegenenheiten anzupassen.


    In einer traditionellen Gesellschaft geht man dagegen erst einmal von den konkreten Gegebenheiten aus und Kultur und die damit einhergehende Standartisierung (identische Tongefäße/Masken/Uniformen ) ist eine schwierige Sache, die dementsprechend geschätzt wird.


    Buddhas zog von Dorf zu Dorf, traf dann Menschen und sprach mit denen. Mal mit einem gelehrten Brachmanen, mal mit einer Mutter die ihr Kind verloren hatte, mal mit einem Geschäftsmann aber auch mit freakigen Asketen oder Verbrechern. Dabei stellte er sich konkret auf sein Gegenüber ein. Ich glaube, dass ihn da auch ein Tranvestit oder Transsexueller (im Kamsutra werden "Zwitter" erwähnt) nicht sonderlich irritiert hätte.


    Neben diesen Unterscheiden zwischen traditioenller und moderner Gesellschaft, finde ich es fast noch wichtiger, dass es ja geradezu der Sinn des buddhitischen Ordenslebens ist ja, alle Alle Zu- und Abneigungen loszuwerden. Und damit natürlich die ganze persönliche Identität mit der man sich von anderen abgrenzt.


    Deswegen gab es nicht Möncheroben in dern unterschiedlichsten Farben und Formen um die individuelle Identität des Trägers zu betonen. Im Gegenteil wurden alle kahlrasiert und uniformiert und so ihrer Identität beraubt. Ebenso wurde man als Nonnen und Mönch seiner sexuellen Identität beraubt. So dass das was da nutzlos oben oder unten rumbaumelt mehr eine Erinnerung ist, als irgendetwas von Bedeutung.


    Während Facebook es sich ja geradezu zum Ziel gesetzt hat, sich ein eigenes Profil aufzubauen. Mit den Zu-und Abneigungen , Idenititäten und Anhaftungen. ( hat Buddha Shakymuni eigentlich ein Facbook-Profil. Kann man den liken? )

  • void:

    Zitat

    So dass das was da nutzlos oben oder unten rumbaumelt

    :lol:
    das finde ich sehr lustig.


    und sonst:
    alles klasse beiträge immer wieder, void. auch im bussho tread. danke für. ;)

  • Jedenfalls hab ich von einer Übersetzerin mal die Anmerkung gehört, dass es kein "der" Bodhisattva sei. Wenigstens nicht im Tibetischen. Dass man im Deutschen ein Geschlecht zuschreiben muss, sei irreführend. Korrekt müsste sie stets sagen "der/die" Bodhisattva, aber dann wird's zum lockeren Sprechen zu kompliziert.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee: