„im Hier & Jetzt“ Leben?

  • Ich finde die Entwicklung dieses Threads mit seinen verschiedenen Ansichten sehr interessant. :)
    Erstaunlich, wie man über etwas so Alltägliches so unterschiedlicher Meinung sein kann. Ich gebe zu, ich bin gerade etwas verwirrt, daher werde ich hier fürs Erste aussteigen.
    Es war eine Freude mit euch darüber zu schnaken!


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist ja so, dass das "Hier und Jetzt"ein vergtarisches Restaurant in Bern ist.


    Das heist man einerseits darin verweilen, andererseits haben sie auch ein "Take Away", so dass man Sachen aus dem "Hier und Jetzt" mitnehmen kann. Aber wohin?


    Unsere geistige Tätigkeit ist ja etwas, was versucht, die Welt zu kategorisieren. Und diese Kategorien sind abstrakt ("süß", "der Hund", "Weg", "hassenswert", "sauer", "Nudel"). Sie beinhalten Gemeinsamkeiten zwischen Ereignissen. Insofern sind sie aus dem Strom der Zeit herausgenommen.


    Bei primitive Lebewesen nur aus dem besteht was sie berühren können. Das unzeitliche Futter-Objekt tritt also nur gemeinsame mit der (zeitlichen) Futter-Wirklichkeit auf. Wesen mit Sinnesorganen können dagegn an etwas denken, was sie nicht berühren. Der Bär kann mit dem unzeitlichen Honig-Gedanken in Kontakt kommen, wenn er nur den Geruch des Honigs riecht. Damit eröffnen sich ihm auch Gedanken an Zukunft und Vergangenheit. Er kann denken, auf den Baum zu steigen, von dem es so gut riecht. Und der Mensch ist noch freier, sich mit Objektvorstellungen zu beschäftigen, während er gleichzeitig etwas anderes macht.


    So wie es im Auge selbst dunkel sein muss, damit man etwas sieht, scheint das Ich etwas der Zeit enthobenes, die an ihm vorbeifliegt. Obowohl es ja, dauernd konstruiert wird. In dieser Tätigkeit innzuhalten, bedeutet mit der Zeit mitzugehen. Wodurch es paradoxerweise so scheint, als bliebe man im "Hier & Jetzt".

  • Ich habe festgestellt das meine Ernährung einen wesentlichen Einfluss darauf hat wie achtsam ich dem Leben begegnen kann.
    Umso gesünder, natürlicher, ausgewogener und maßvoller ich mich ernähre umso klarer und bewusster nehme ich mich und meine Umwelt war.


    Am interessantesten ist es, wenn ich 2 Wochen auf jeglichen Zucker verzichte, inkl. Obst, Brot und Alkohol. Ich fühle mich dann tatsächlich wie ein neuer Mensch, weil ich jeden einzelnen Moment viel direkter wahrnehme als vorher. Die Gedanken hören nahezu vollständig auf zu kreisen, im Gegensatz zu vorher, und ich kann mich voll auf das konzentrieren was vor mir liegt, bzw. worauf ich mich konzentrieren möchte. Das hat eine ganz andere Qualität als meine vorherige Wahrnehmung.


    Ich möchte jetzt nicht so weit gehen und sagen das das bei jedem zwingend so sein muss, aber für mich ist es essentiell. Und das kommt auch ganz unmittelbar jedem Aspekt meiner Praxis, dem beschreiten des 8fachen Pfades, zu Gute.


    Kann jeder gerne mal ausprobieren, nur muss man sich dafür auch überwinden ein paar seiner Gewohnheiten zu ändern :D

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    ...
    Am interessantesten ist es, wenn ich 2 Wochen auf jeglichen Zucker verzichte, inkl. Obst, Brot und Alkohol. Ich fühle mich dann tatsächlich wie ein neuer Mensch, weil ich jeden einzelnen Moment viel direkter wahrnehme als vorher.
    ...


    Grüße Geronimo,


    ich stimme Dir 100% zu dem Grundgedanken Ernährung vs. Erfahrung des täglichen Lebens zu. Ich kann tierisches Eiweiß immer schlechter verarbeiten und lebe deshalb etwa 3-5 Tage je Woche vegetarisch (obwohl ich früher häufig Fleisch gegessen habe) - es tut mir gesundheitlich einfach nur gut.


    Zucker dürfte eines der übelsten Konsumgifte sein, die wir kennen (vielleicht von den Gesamtwirkungen das übelste). Ich hätte absolut kein Problem mit einer brutalen Zuckersteuer :D .


    Die Gleichsetzung von Obst, Brot, Alkohol und Zucker erscheint mir dagegen bedenklich. Der Zucker in Obst gehört seit Anfang an zu unserem menschlichen Speiseplan, die Kohlehydrate im Brot sind viel schwerer zu verstoffwechseln als Chemiezucker und Alkohol ist ein Sonderfall, weil Alkohol sowieso ein Zwischenschritt in unserer Verdauung ist.


    Wie üblich scheint Buddha wieder mal recht gehabt zu haben - es ist der mittlere Weg :)


    Zucker im Obst wäre überhaupt kein Problem, wenn wir unser Obst selbst ernten müssten und nicht super-Hybride im Supermarkt zu jeder Jahreszeit und beliebiger Menge kaufen könnten. etc..


    Ich wette, kaum jemand hier kennt die Menge an Zucker, die er/sie jedes Jahr konsumiert (die Zahlen sind erschreckend!)

  • fotost:


    Die Gleichsetzung von Obst, Brot, Alkohol und Zucker erscheint mir dagegen bedenklich. Der Zucker in Obst gehört seit Anfang an zu unserem menschlichen Speiseplan, die Kohlehydrate im Brot sind viel schwerer zu verstoffwechseln als Chemiezucker und Alkohol ist ein Sonderfall, weil Alkohol sowieso ein Zwischenschritt in unserer Verdauung ist.


    So war das nicht gemeint. Aber um mal komplett runterzufahren, den Blutzucker wieder zu normalisieren und das Insulin wieder vernünftig wirken zu lassen, reicht es nicht nur den Industriezucker für eine Weile wegzulassen. Wenn man erst einmal überzuckert ist, dann hält man das auch mit Obst und Brot aufrecht, und ganz besonders natürlich mit Alkohol (Weil die Leber schwer mit dem Abbau beschäftig ist),


    Hat sich das einigermaßen normalisiert, was man mehr als deutlich spüren kann, dann gibt es fast nichts gesünderes als frisches Obst in seinen Speiseplan mit aufzunehmen :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Ok, danke. Mein Beitrag sollte auch nur für die weniger Informierten dienen..



    100Gr Zucker - jeder, jeden Tag! Und das ist nur der reine Chemiezucker ohne all die anderen Zuckerformen. Ich lese häufig die Inhaltsangaben auf Lebensmittelpackungen und die Infos sind erschreckend. Es gibt fast kein zubereitetes Nahrungsmittel ohne Zuckerzusatz.

  • void:

    scheint das Ich etwas der Zeit enthobenes, die an ihm vorbeifliegt. Obowohl es ja, dauernd konstruiert wird. In dieser Tätigkeit innzuhalten, bedeutet mit der Zeit mitzugehen. Wodurch es paradoxerweise so scheint, als bliebe man im "Hier & Jetzt".


    :idea::):idea:

  • Jojo:
    void:

    scheint das Ich etwas der Zeit enthobenes, die an ihm vorbeifliegt. Obowohl es ja, dauernd konstruiert wird. In dieser Tätigkeit innzuhalten, bedeutet mit der Zeit mitzugehen. Wodurch es paradoxerweise so scheint, als bliebe man im "Hier & Jetzt".


    :idea::):idea:


    So könnte man auch darüber Philosophieren. Mach ich aber nicht.