Buddhismus in der Welt des Konsumdenkens


  • Gut. Das versteh ich. Aber man kann ja nur da anfangen, wo man ist - und eine Art "Ziel" benötigt man auch.
    Da ist es für den Dharma schon förderlich, wenn die Ziele korrigiert werden, z.B. in die Richtung, die Du andeutest, Samten.


    Wenn jemand z.B. innerlich so davor ist, dass er sich sagt: "Ich mache den und den Workshop mit, denn der ist sicherlich wertvoll, weil der Eintritt soundsoviel kostet", dann ist das ja von der echten Dharma-Denke meilenweit entfernt. Da ist es schon okay drauf hinzuweisen, oder?
    Oder wenn eben Leute gern zu allen möglichen Einweihungen pilgern und sich über die entspannende Schwingung, die da entsteht, freuen, dann aber nur ein paar Tage lang danach gut drauf sind und sich alsbald auf die nächste entspannende Einweihung freuen (müssen) - dann stimmt halt was nicht. Zu Hause setzen sie nichts davon um und praktizieren nicht.


    Nach einem inspirierenden Workshop sollte man nicht traurig sein, dass man wieder nach Hause muss, sondern die Inspiration "mitnehmen" und zu Hause weiterführen, damit der Dharma weiter aufleben kann.
    Ein Ergreifen der Chance dieses Lebens ohne zu Greifen. Nicht? :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Namaste


    das taucht immer und immer wieder auf
    Zitat diesmal von Samten :
    "Wohin sollte man seine Motivation auch korrigieren ? Das wäre zunächst doch auch nur "Vorstellung" im eigenen "neurotischen Geist".


    Dazu aus der Bhagavad Gita :


    3. Gesang Yoga des Handelns. Arjuna will wissen, warum er kämpfen soll, wo doch die Erkenntnis wichtig sei. Krishna sagt, dass er handeln müsse, weil die in uns wohnende Natur zum Handeln zwinge. Ein Mensch, der sich zum Nichtstun zwinge und doch an Sinnendinge denke, würde vom rechten Wege abgelenkt werden. Besser sei es, die auferlegte Tat frei von Eigennutz zu tun. Auch im Hinblick auf die Ordnung der Welt müsse er handeln; denn was der Beste tut, das tun die anderen Menschen auch.


    Wenn es also unsere Natur ist zu Handeln, warum dann nicht die Motivation korrigieren ? Hin zu heilsamem Handeln.


    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Zitat

    Wenn es also unsere Natur ist zu Handeln, warum dann nicht die Motivation korrigieren ? Hin zu heilsamem Handeln.


    Ja, so denke ich auch.
    Auch Shantidevas langer Text über den "Eintritt in das Verhalten eines Bodhisattvas" handelt von nichts anderem. Da braucht es nichtmal die Bhagavad Gita dazu (die ich zwar verehre und respektiere, die aber im buddhistischen Kontext evtl nicht so ganz für voll genommen wird).


    Das ist die konventionelle Ebene, wo gehandelt wird, wo Motivation entsteht und die Richtung bestimmt. Das kann man nicht mit der absoluten Ebene (Leerheit) derartig vermixen. Beide Ebenen sind gleichzeitig, bedingen einander. So ist im Handeln das Nichthandeln. Das heißt nicht, dass gar kein Handeln und gar keine Motivation existent sein dürfen. Schwierig drüber zu diskutieren ohne sich sofort in Missverständnissen zu verstricken.


    Ein weiterer Zugang zu dieser Sache ist Altruismus. Wenn man es "für die anderen" tut, wird die Absichtslosigkeit ein Stück weit gefördert.
    Ups. Hier braucht es jemanden, der es besser formulieren kann. Buddhas & Bodhisattvas, bitte helft! :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Vielen, herzlichen Dank für das Einstellen des Artikels, LL ! Warum kannte ich den bisher noch nicht ? :shock:


    Losang Lamo:

    Bei der Beschreibung der angenehmen, schnellen, mühelosen Wege, die einem den direkten Zugriff auf die höchsten Bewußtseinszustände und die supertranszendenten Kicks vorgaukeln, wird leider oft das Kleingedruckte vergessen: Die Momenterfahrung der Erleuchtung ist tatsächlich möglich und sie wischt in einem Augenblick alle Mühseligkeiten der Vorbereitung hinweg, aber vor dieser Erfahrung gibt es eine lange, oft sehr staubige Wanderung.


    Was meint er wohl mit dem "Kleingedruckten" ? Etwa Lamrim, Ngöndro, Bodhicita oder Leerheit ? Hm. Diese "vorbereitenden Übungen" würde ich schon als "großgedruckt" bezeichnen.
    Ich würde auch nicht von "Mühseligkeiten der Vorbereitung" sprechen, denn auch diese machen nur dann Sinn wenn sie mit Freude praktiziert werden. Vielleicht meinte er ja auch die Hindernisse, die bei der Praxis auftauchen können.

  • Karma Pema:


    Dazu aus der Bhagavad Gita :


    3. Gesang Yoga des Handelns. Arjuna will wissen, warum er kämpfen soll, wo doch die Erkenntnis wichtig sei. Krishna sagt, dass er handeln müsse, weil die in uns wohnende Natur zum Handeln zwinge. Ein Mensch, der sich zum Nichtstun zwinge und doch an Sinnendinge denke, würde vom rechten Wege abgelenkt werden. Besser sei es, die auferlegte Tat frei von Eigennutz zu tun. Auch im Hinblick auf die Ordnung der Welt müsse er handeln; denn was der Beste tut, das tun die anderen Menschen auch.


    Wenn es also unsere Natur ist zu Handeln, warum dann nicht die Motivation korrigieren ? Hin zu heilsamem Handeln.


    ...weil das Zitat aus der Bhagavad Gita nur eine (hinduistische) Propaganda für die kriegsliebende Elite ist.




    Zitat

    die Ordnung der Welt


    Freundliche Grüße


    nibbuti

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.