Dhamma - zeitlos, ewig?

  • Zeitlos heißt, keine Vergangenheit, keine Gegenwart, keine Zukunft, einfach Dhamma.

    Nicht ohne Zeit heißt das Dhamma da ist hier, ohne entstehen, ohne andauern, ohne vergehen, aber in der Zeit die ich jetzt damit teile.

    Alle Zeit an einem Ort, Ewigkeit.

    Alle fühlenden Wesen kennen Zeit nicht, nur der Mensch als denkendes, sprechendes, Wesen erkennt sie.

  • Dhamma ist zeitlos, das kann man ja auch so verstehen dass es zu jeder Zeit gültig ist, es ist nicht an eine bestimmte Zeit gebunden. Z.B. in der Steinzeit gab es kein Dhamma in dem Sinn dass es nicht gelehrt wurde, aber die Gesetzmäßigkeiten die im Dhamma ausgedrückt sind gab es da auch.

  • Dhamma ist zeitlos, das kann man ja auch so verstehen dass es zu jeder Zeit gültig ist, es ist nicht an eine bestimmte Zeit gebunden. Z.B. in der Steinzeit gab es kein Dhamma in dem Sinn dass es nicht gelehrt wurde, aber die Gesetzmäßigkeiten die im Dhamma ausgedrückt sind gab es da auch.

    So sehe ich das nämlich auch... man kann sich die Menschheit dazu in der Steinzeit vorstellen... noch kein Bewusstsein für die Dinge von 2022 zb. Gender (dh. auch keine Sprache wie das Wort "Gender" oder "Queer"). Und dieser eine Mensch der wir alle sind, bestehend aus seinen menschlichen Zellen, lehrte sich auch den Dhamma (sagen wir mal vorsichtig: indirekt). Indirekt, kann aber auch nicht sein, da sich diese Direktheit der Dinge relativ ausdrückt. Damit ist es wohl zeitlos, in allen Zeiten und es wird gelehrt, stets. Jedenfalls für mich - ich kann mir das nicht erklären und stehe dann an der Grenze - werde sehr spirituell - bin geerdet - gehe mit der Zeit.


    Was ist eigentlich mit der Intelligenz? Z.b. die Augen haben sich ja über tausende von Jahren erst entwickelt, damit sie ein recht stabiles Bild liefern (das sind ja Muskeln und es war bestimmt auch mal sehr anstrengend zu Sehen). Also die Sinne haben sich angepasst, eine Entwicklung durchgemacht, ihr ganz eigenes Leben gehabt. Vereint bildet der Mensch für mich also auch eine Zusammenfassung der Entwicklung, also Dhamma drückt sich durch unser Leben auch aus, durch/ über den Menschen und der sollte es eig. erkennen und sich nicht bekriegen.


    Ich kriege es gerade schwer in Worte gefasst,... vllt. kriegt das jemand besser ausgedrückt.

  • Theravada

    Die dreifache Zuflucht lautet;


    1.Ich nehme Zuflucht zu Buddha, Dhamma und Sangha


    2.Ich nehme Zukunft ( sagen auch Viele) zu Buddha, Dhamma und Sangha


    3. Ich nehme Zuflucht zu Buddha, Dhamma und Sangha


    akâliko = Zeitlos

    ist die buddhistische Sichtweise durch beständiges Überprüfung des Dhamma.


    Die Vergegenwärtigung Buddhas in Praxisübung auch als Motivation und Energie auf dem Erlösungsweg führt zu Vertrauen und Einsicht.

    Einsicht um zb die Silas zu leben.


    Einer zeitlosen Einsicht/ Klarsicht.


    Mögen wir alle Glücklich sein

    In Metta🙏

  • Entscheide, ob du besser verstehen willst oder es lieber besser weisst als Buddha.


    Wenn mir der Buddha sagt, dass ALLE Dinge IN der Welt abhängig entstanden sind, ihnen jegliche inhärente Existenz fehlt, dann verstehe ich es genau so.


    Ich weiß nicht wie du auf den Gedanken kommst, dass ich es "besser wissen möchte" als der Buddha?


    Wo gilt also das Dhamma des Buddha? In der Menschenwelt, in der Götterwelt, in der Hungergeisterwelt usw.


    Du sagst jedoch das das Dhamma ein inhärente Existenz besitzt, dass es zeitlos existiert, also auch dann, wenn keiner da ist, der überhaupt vom Dhamma hören könnte und noch schlimmer (das ist der gröbere Fehler von dir) das Dhamma schon da war, als es noch keine Menschen, keine Buddhas usw. gab.


    Das ist wie mit der Elektrizität - war sie zu Buddhas Zeiten da? Natürlich nicht - also ist sie nicht zeitlos DA (existent), sondern nur die Prinzipien. Ohne den Buddha gäbe es das Dharma ja gar nicht, denn er hat erst die Prinzipien entdeckt und darauf hin (!) den Dhamma formuliert.


    Man sagt ja auch, dass es gutes Karma ist, wenn man in einer Zeitepoche lebt, wo ein Buddha gegenwärtig ist/war - denn dann kann man vom Dhamma erfahren! Ansonsten ist es eben nicht-existent. Existenz kommt von exsistere was bedeutet, "heraustreten" - das ist das Merkmal, nämlich das Offenbar werden.

  • Zeitepoche

    Könnten wir darüber mal einen eigenen Thread machen?

    Würde mich mal interessieren, wie man das damals und heute sieht und auch, wie genau das ist.


    Wir reden von Dingen die mehr als 3000 Jahre alt sind, oder von Dingen die seit mehr als 3000 Jahren andauern?


    Wer weiß das schon :nosee:

    • Offizieller Beitrag

    Wenn mir der Buddha sagt, dass ALLE Dinge IN der Welt abhängig entstanden sind, ihnen jegliche inhärente Existenz fehlt, dann verstehe ich es genau so.

    Das wichtige ist, dass es erstens Begriffe gibt die konkrete Phänomene in der Zeit meint, die unter bestimmten Bedingungen entstehen und Vergehen.


    Und dass es zweitens Begriffe gibt die Abstraktionen sind, die über konkreten Phänomenen und Ereignissen abstrahieren. "Das Schöne" abstrahiert über dem Auftreten aller möglichen schönen Dinge "Gerechtigkeit" über allen möglichen fairen Verteilungssituationen und "Dhamma" eben allen möglichen Situationen wo der Weg zur Befreiungen gewiesen wird.


    Abstraktionen sind - weil sie über der Zeit abstrahieren "zeitlos"- was aber eben nicht bedeutet, dass sie ewig oder nicht bedingt wären.

  • Vor diesen Zeilen möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich mit besserem Gewissen versuche, in meinen eigenen Worten so wiederzugeben, wie ich das 'alles'?! verstehe. Der Sinn meiner Zeilen soll sein: mehr Klarheit woanders und eigene Beschäftigung. Ich habe selbst kein Bedürfnis den offensichtlichen Apfel zu diskutieren, er liegt für jedermann sichtbar da und er heisst an dieser Stelle: zeitlose Lehre.


    Ein paar sinnvolle Andeutungen, die ein vorsichtigeres Denken hierzu nähren könnten habe ich schon gemacht. Erweiternd dazu möchte noch Folgendes hier hineinstellen.


    Ich beziehe mich zuerst auf die eine Bedeutung von Dhamma - Das Gesetz vom Entstehen in Abhängigkeit. Der Ursache-und Wirkungszusammenhang zwischen dem Daseinsdurst (der sich im bewussten Willen wie auch in den Trieben beispielsweise äussert) den Handlungen, und dem Wahrnehmen und Bewusstwerden und Fühlen, wurde von Buddha als eine allgemeine Gesetzmässigkeit erklärt, deren (so ja so denkbarer) konkreter Beginn, in Form etwa eines 'Urbewusstseins' o Ä, nicht zu erkennen ist. Insofern lässt sich 'zeitlos' verstehen --> 'Es galt, es wirkte schon immer so'/'es war schon immer so'.


    Es ist diese Gesetzmässigkeit, es ist Entstehen in Abhängigkeit, oder auf das was wirklich beobachtbar ist zugespitzt formuliert: es ist bedingtes Wahrnehmen und Bewusstwerden und Fühlen und Wünschen und Abneigen.


    Dieses Dhamma ist kein eigenes Wesen, was man sich so denken kann: es wirkt in die Erscheinungen hinein. Nein, hier ist mehr nur ein Begriff, mit dem in Kürze eine allgemeine Wirksamkeit der Skandhas aufeinander ausgesagt, sozusagen so beschildert wird, damit man sich darüber* bequemer verständigen kann.


    Die Bedeutung von Dhamma bezogen auf die vorliegenden Lehrredentexte, die darin vorgeschlagenen Übungen, die ja gerade! angesichts der Wirklichkeit der sich bedingenden ständig neu entstehenden und wieder vergehenden Skandhas (angesichts der (pseudo)Wirksamkeit eines eigenwirkungsmächtigen Gesetzes 'bedingtes Entstehen') formuliert wurden, um diesem permanenten Veränderungs und Verbrennungsvorgang der Vernunft gemäss/Nibbana gemäss besseres Verstehen, also auch Geistentfaltung zu ermöglichen, also bezogen auf dieses Dhamma: Es wurde formuliert und irgendwann werden auch alle Texte dazu futsch sein. Vergänglich.


    Dieses Dhamma kann aber nur 'vergänglich sein', weil 'das Gesetz vEiA wirkt, genauer gesprochen ... -undsoweiterundsofort mit Worten jedenfalls, die man auch mal stoppen kann und sollte :rad:






    *Nicht über ein Gesetz an sich. Vielleicht ja über Fortschritt oder auch Rückschritt, was ja konkret zwei Seiten dieser allgemeinen Wirksamkeit/dieses Gesetzes sind, über die wiederum Entstehen in Abhängigkeit deutlich wird, wenn man explizit diese Formulierung will. Man kann zB auch sagen, der Geist wandelt sich, verändert sich.

    1 plus 1 ist 2 ist nur die halbe Wahrheit ☀️

  • Zeitlos kann ja auch einfach so verstanden werden, dass es hier und jetzt ersichtlich ist ohne zeitlichen Abstand. Das bezieht sich auf das bedingte Entstehen, das so verstanden werden kann. Das 8. Glied ist im 7.Glied enthalten, das 7. im 6. Glied etc wie in Behältern mit Behälter 8. in Behälter 7 usw - so gesehen auch zeitlos. Ewigkeit hat dann dort keine Sinn. Gibt es eine Sutta wo Ewigkeit im Zusammenhang mit dem Dhamma erwähnt wird?


    Soweit ich weiß, wurde das Dhamma von verschiedenen Buddhas wiederentdeckt. Es bezieht sich aber auch immer auf dieselben Skandhas. So sind dort immer dieselben Gesetzmäßigkeiten gegeben. Wenn es keine Skandhas gibt, dann gibt es auch kein Dhamma, und schon gar keine Ewigkeit. Ewigkeit bezieht sich auf einen bestimmten Rahmen in dem es ewig sein kann mM. Einen höheren Bezugsrahmen. Ohne diesen gibt es keine Ewigkeit. Ewigkeit fällt vermutlich rein unter Vorstellung. Vielleicht auch unter sich Undenkbares vorstellen.


    Über die Welt soll man aber nicht spekulieren, das ist undenkbar laut Anguttara Nikaya IV.71-80 . Das Dhamma bezieht sich nur auf das "Alles", also die 5 Skandhas und nicht auf die Welt, soweit ich es verstehe.

  • Zeitlos kann ja auch einfach so verstanden werden, dass es hier und jetzt ersichtlich ist ohne zeitlichen Abstand.


    Es kann anscheinend wirklich so verstanden werden ... es sollte aber und kann vor dem Hintergrund anderer Erklärungen Buddhas gar nicht so verstanden werden. Das Erkennen


    -ob mit nachträglicher Feststellung: da war ich wach/present/in der Situation, oder gegenteiliger solcher Feststellung, oder ohne gegenwärtige oder nachträgliche Feststellung über die Qualität des Bewusstseins (uff, muss kurz durchatmen)-


    wird ja in Abgrenzung zu 'zeitlos'/'an keine Zeit gebunden' in dieser Lehrredenpassage dazu noch, oder: auch behandelt -->


    1 'Das Dhamma ist vom Erhabenen wohl verkündet worden, es ist hier und jetzt sichtbar, zeitlos, lädt zum Überprüfen ein, führt aufwärts, und ein Weiser kann es für sich selbst verwirklichen. M7


    2 'Wohl verkündet ist vom Erhabenen die Lehre, im gegenwärtigen Dasein schon wirkend, an keine Zeit gebunden, zu ihrer Betrachtung einladend, zum Ziele führend, aus eigener Kraft zu verstehen von den Einsichtigen' S11.3


    Wenn es keine Skandhas gibt, dann gibt es auch kein Dhamma, und schon gar keine Ewigkeit.


    Wenn es keine Skhandas gibt, dann ist Nibbana. Nibbana ist das Ungeborene, das nicht Entstandene, was diesem NamensSinn nach auch nicht vergehen kann.


    Du fragst nach dem Begriff 'Ewigkeit' in den Lehrreden. Ich kenne kein Beispiel und fänds schön, gäbe es dieses Wort wenigstens auf deutsch gar nicht. Moment, ich glaube, es gibt dieses Wort einfach für mich nicht - sorum wirds buddhistischer, vielleicht ...


    Über die Welt soll man aber nicht spekulieren, das ist undenkbar laut Anguttara Nikaya IV.71-80 . Das Dhamma bezieht sich nur auf das "Alles", also die 5 Skandhas und nicht auf die Welt, soweit ich es verstehe.


    Wenn du alle Gedanken und jedes Bewusstsein und Gefühl über die Welt vergisst, bleibt von 'der Welt' nicht mehr viel übrig. Mal ein Versuch von mir ...


    ->


    1. Selbst und Welt sind verbunden - das ist eine Ansicht


    2. Selbst und Welt sind getrennt - das ist eine Ansicht.





    So. Das war das. Jetzt gehe ich Sonnenstrahlenwärme und Licht ☀️ geniessen - totaaal geiles Wetter oder? 😀

    1 plus 1 ist 2 ist nur die halbe Wahrheit ☀️

    Einmal editiert, zuletzt von Saschka ()

  • Wenn es keine Skhandas gibt, dann ist Nibbana. Nibbana ist das Ungeborene, das nicht Entstandene, was diesem NamensSinn nach auch nicht vergehen kann.

    Die 5 skandhas sind auch mit Nibbana da solange man lebt, nur ohne Ergreifen (upadana). Ohne Skandhas gibt es kein Ergreifen der Skandhas und auch keine Wesen, in welchem Weltensystem auch immer, die leiden könnten. So mein Verstehen zumindest.


    Wenn du alle Gedanken und jedes Bewusstsein und Gefühl über die Welt vergisst, bleibt von 'der Welt' nicht mehr viel übrig.


    Die physische Welt bezog sich bei mir eigentlich auf Aussagen wie der Urknall generell hier im Thread.

    Vielleicht klarer so Anguttara Nikaya IV.41-50 :

    »Wahrlich, so sage ich, o Freund: Nicht ist man imstande, durch Gehen das Ende der Welt zu erreichen, da wo es weder Geburt gibt, noch Altern und Sterben, weder Erstehen, noch Abscheiden. Doch nicht kann man, sage ich, o Freund, ohne der Welt Ende erreicht zu haben, dem Leiden ein Ende machen. Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewußtsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.«


    Es kann anscheinend wirklich so verstanden werden ... es sollte aber und kann vor dem Hintergrund anderer Erklärungen Buddhas gar nicht so verstanden werden.

    Das bedingte Entstehen kann man auf verschiedene Weisen verstehen und sie schließen sich nicht unbedingt aus mMn. Aber ich wollte damit keine vedana Diskussion auslösen ;)


    Die Ewigkeit wie auch alles andere bezog sich auf den Thread. Mein Beitrag lag nur zufällig unter Deinem sorry.

  • Hallo cinnamon ☀️😊 Das ist vollkommen ok (und gleichzeitig auch die Herausforderung), dass man ein eigenes Verstehen hat, also verschiedenes Bewusstsein vor der Nase hat. Deswegen kann man einander auch verstehen, weil fremdes Bewusstsein manchmal welches ist, welches man sozusagen auch mal hatte und es deswegen kennt.


    Hier verstehe ich es gar nicht. 'Zeitlos' heisst bei dir nicht zeitlos, es heisst für dich etwas mit unmittelbaren Verstehen. Und die Skandhas sind bei dir 'mit Nibbana'. Was meinst du damit?


    Bei mir ist es so, dass ich vieles so verstehe, wie ich es in den Lehrreden lesen kann. Dass Samsara wahr ist, also dass b Entstehen universell ist und das mögliche Ende davon Nibbana heisst, ist für mich zentral* . Mich hat mehr die generelle Relativierung von 'zeitlos' hier im Thread gejuckt, nicht die konkrete Intertrompetation 😉 von dir.




    *es gibt dazu faszinierende und erhellende Gedanken, die ich auch sehr mag, dazu fühle ich mich stark von der Konsequenz dieser Lehre angezogen.

    1 plus 1 ist 2 ist nur die halbe Wahrheit ☀️

  • Hier verstehe ich es gar nicht. 'Zeitlos' heisst bei dir nicht zeitlos, es heisst für dich etwas mit unmittelbaren Verstehen. Und die Skandhas sind bei dir 'mit Nibbana'. Was meinst du damit?


    Bezogen auf das ursprüngliche Thread-Thema hier "svākkhāto bhagavatā dhammo sandiṭṭhiko akāliko ehipassiko opaneyyiko paccattaṃ veditabbo viññūhi " ist "zeitlos" vielleicht tatsächlich das falsche Wort für mich wegen seiner Annotationen. akalika interpretiere ich als unmittelbar, ohne Zeitspanne Akalika, Ākālika, Akālika: 16 definitions Was man in den Lehrreden liest, ist auch zum Teil Interpretationssache. Das wird ja auch deutlich, wenn man die ersten Beitrage hier liest.


    Ich verstehe den Satz nicht "Wenn es keine Skandhas gibt, dann ist Nibbana". Ich finde es nicht in den Lehrreden. Aber vielleicht reden wir wieder aneinander vorbei.

    Keine Skandhas, dann wäre man ja tot? Deswegen schrieb ich, "Skandhas mit Nibbana" gibt es.

    Wenn man lebt hat man Skandhas (Bewusstsein, Wahrnehmung, Körperliches, etc). Buddha hat ja gelebt und Nibbana erlangt. In einigen Sutten finde ich wiederholt Aussprüche von Buddha ähnlich wie z.B. aus MN11:

    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, wenn Unwissenheit überwunden wird und wahres Wissen in einem Bhikkhu entsteht, dann haftet er mit dem Verschwinden der Unwissenheit und dem Entstehen von wahrem Wissen nicht mehr an Sinnesvergnügen an, er haftet nicht mehr an Ansichten an, er haftet nicht mehr an Regeln und Ritualen an, er haftet nicht mehr an einer Lehre von einem Selbst an. Wenn er nicht anhaftet, ist er nicht aufgeregt. Wenn er nicht aufgeregt ist, erlangt er persönlich Nibbāna. Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"

  • Keine Skandhas, dann wäre man ja tot? Deswegen schrieb ich, "Skandhas mit Nibbana" gibt es.


    Kurze Zwischenfrage: Gibt es im Paranibbana Skandhas? Oder ist da einfach "Nichts"?

    Nach seinem Zerfallen wurde, der Seele wegen, behauptet, dass er in Paranibbana eingegangen ist, von dem nicht mal Buddha sagen konnte, ob es das gibt: Parapsychologie. Geisterwelterschaffer. "Buddha muss doch irgendwo sein, wenn er tot ist." Bla Bla Bla. Alle Reden des Buddha waren verwässert.

  • Hallo cinnamon


    Ja sicher, es ist alles zum Teil oder zum grössten Teil Interpretationssache/Sache des (eigenen) Erkennens. Man kann auch sagen, es ist bedingtes Entstehen und das ist das Problem, vor allem beim Verständnis einer und bei der Verständigung über eine schwer einsehbare Wahrheit in die Gegebenheiten des Daseins.


    Ich finde den Begriff 'zeitlos' ok. Im Deutschen gibt es ja die Wendung 'eine zeitlose Wahrheit'. Oder in der Werbung 'ein zeitloses Design'. Damit ist in etwa gemeint, dass es sich nicht um eine vorübergehende Erscheinung handelt. Ich finde, der Begriff kann schon mehr hergeben. Das heisst, wenn man den Begriff der 'Zeit' richtig versteht, also nicht als eine 'Zeit an sich', eine Vorstellung, die ja für die meisten schwer zu überkommen ist.


    Ich möchte an der Stelle an die Stoa erinnern. Die erklärten 'Logos'. Ich erwähne das beispielhaft, um zu verdeutlichen, dass die Idee einer 'unumstösslichen höheren Ordnung' in verschiedenen Varianten zur Sprache gebracht, oder allgemeiner gesprochen, zum Gegenstand vieler verschiedenartiger Symbolisierungen gemacht wurde. Und so in der Art ist es hier mit 'zeitlos' gemeint.


    Um einen Dreh zu deinem Interpretierenwollen herzustellen: man könnte ja sagen, dass man sich mehr in einem 'Nullfeld der Zeit'* aufhalten muss, um diese Lehre, und damit diese allgemeine Gesetzmässigkeit des Daseins tiefer erfassen zu können.


    ___________



    Zu meiner Entgegnung auf deine Antwort darauf, was ist oder nicht ist, wenn keine Skandhas mehr sind ("dann ist Nibbana"):


    Es geht ja nicht um den konkreten Satz, sondern um den Sinn dahinter. Und den findest du in den Lehrreden schon. So offensichtlich, dass ich den Sinn nicht sehe, 'entsprechende Zitate' hierzu vorzubringen. Ich möchte hierzu aber gerne und kurz auf das von dir vorgestellte Zitat (-->) eingehen.


    Die physische Welt bezog sich bei mir eigentlich auf Aussagen wie der Urknall generell hier im Thread.

    Vielleicht klarer so Anguttara Nikaya IV.41-50 :

    »Wahrlich, so sage ich, o Freund: Nicht ist man imstande, durch Gehen das Ende der Welt zu erreichen, da wo es weder Geburt gibt, noch Altern und Sterben, weder Erstehen, noch Abscheiden. Doch nicht kann man, sage ich, o Freund, ohne der Welt Ende erreicht zu haben, dem Leiden ein Ende machen. Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewußtsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.«


    Mit 'die Welt' ist hier mehr etwas gemeint, was auch der Begriff 'Erfahrungswelt' hergibt, weil in ihm sowohl die angenommene äussere Welt für sich (die zumeist mehr als ein Atta gedachte und besprochene 'Welt') als auch die Realität des Bewusstseins und des Gefühles etc integriert ist. Also auch in diesem Zitat steckt die Wahrheit darüber, dass die einzige Möglichkeit, der Welt zu entrinnen die ist, Nibbana zu ermöglichen.



    ein freundlicher Gruß



    *Das ist für mich aber dann eine Sprache, die ich meiden möchte. Das ist zu verspielt. Ich meinte damit, dass man diese Lehre und damit auch diese eine Gesetzmässigkeit (bedingtes Entstehen) besser versteht, wenn man sich nicht in einem Umfeld von sich schnell wandelnden Umständen befindet. Wenn mehr Ruhe (äusserlich <> innerlich) ist. Das wird für mich aber besser durch die Nennung des Einsichtigen (der hat ja offenbar in grösserer innerer Ruhe tiefer eingesehen) in dem besprochenen Lehhredentextauszug verdeutlicht.

    1 plus 1 ist 2 ist nur die halbe Wahrheit ☀️

  • Nach seinem Zerfallen wurde, der Seele wegen, behauptet, dass er in Paranibbana eingegangen ist, von dem nicht mal Buddha sagen konnte, ob es das gibt:


    Also ist Paranibbana eine spätere Erfindung und der Buddha hat darüber gar nicht gelehrt?

  • Kurze Zwischenfrage: Gibt es im Paranibbana Skandhas? Oder ist da einfach "Nichts"?

    Kenne mich mit Paranibbana nicht aus. Es gibt Paranibbana nach dem Tod und zu Lebzeiten. Hängt davon ab wie das Wort auf Pali angewendet wird. Bhikkkhu Bodhi hat dazu in seiner Samyutta Nikaya Übersetzung mal was erklärt . Weiß nicht ob der "Nichts"-Begriff da so reinpasst.



    Zu meiner Entgegnung auf deine Antwort darauf, was ist oder nicht ist, wenn keine Skandhas mehr sind ("dann ist Nibbana"):
    Es geht ja nicht um den konkreten Satz, sondern um den Sinn dahinter. Und den findest du in den Lehrreden schon. So offensichtlich, dass ich den Sinn nicht sehe, 'entsprechende Zitate' hierzu vorzubringen. Ich möchte hierzu aber gerne und kurz auf das von dir vorgestellte Zitat (-->) eingehen.

    Naja so einige Buddhisten versuchen schon ihren Sinn mit konkreten Texten zu erklären. Siehe Analayo, Bhikkhu Bodhi und viele andere. Sie sagen ja auch nicht, den Sinn findest du in den Lehrreden schon. Schade, bin leider nicht so ein tiefblickender Mensch, bräuchte da schon mehr verständliche Erklärungen. Aber ist jetzt zu off-topic. Freundlichen Gruß zurück (:

    Einmal editiert, zuletzt von cinnamon ()

  • Es gibt Paranibbana nach dem Tod und zu Lebzeiten


    Und wo kann man das im Palikanon nachlesen?

    Dazu musst du vermutlich den Palikanon auf Pali lesen können. Bh. Bodhi geht auf die verschiedenen paranibbana-Wortbedeutungen ein in seiner Übersetzung Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Hier online, aber man muss eine email-adresse eingeben um dort kostenlos zu lesen. Dieser Auszug steht in der "introduction"/Vorwort (PDF) Bhikkhu Bodhi - The Connected Discourses of the Buddha_ Samyutta Nikaya.pdf | murali n - Academia.edu

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  • Das ist ziemlich kompliziert...ich frage mich, ob das wirklich so kompliziert ist oder es nur so gehandhabt wird. Was ich aus dem Text verstanden habe (mein englisch ist nicht optimal) war, dass er gemeint hat, dass Paranibbana "nach dem Tod" eine falsche Übersetzung wäre - er nennt es "final Nibbana" - aber in dem Sinne meint es doch das Gleiche oder nicht? Also das Nibbana eben nach dem Tod und gerade nicht im Leben.

  • Er schreibt Paranibbana ist nicht Nibbana "nach" dem Tod , weil die die ins Parinibbana übergehen schon zu Lebzeiten Nibbana erreicht haben. Beschreibt nscheindend als Nomen mehr den Vorgang, also hier das sterben. Ich sollte besser morgen früh lesen statt so spät.