Die anfängliche Depression?

  • Einstein123:

    wow, ich habe echt nicht gedacht, dass ich so viele Antworten erhalten würde. Danke dafür :D !
    Ich bin noch ziemlich am Anfang und weiß noch nicht einmal, welcher buddhistischer Lehre ich genau folgen soll. Ich versuche erstmal, generell nach buddhistischen "Regeln" zu leben. Ich versuche das in der Tat, weil ich der Meinung bin, dass man durch Fernsehen und PC zu vielen Reizen ausgesetzt ist. Ich meine, buddhistische Mönche leben ja auch zufrieden ohne TV. Ich merke, dass mich diese ganzen Reize lähmen. Ich sehe es auch nicht wie Askese, weil das ja wirklich Sachen sind, die man sich ruhig sparen kann.


    Die Medien sind nicht das Problem, sondern der Inhalt. Es gibt sowohl Bücher,Filme Internetseiten und Hörbücher die alle sehr gute Quellen zu einer spirituellen Inspiration sein können.
    So etwa 95 % der Medieninhalte sind einfach nur langweiliger Müll, der die Menschen in eine Art Trancezustand halten soll und sie vor wahrer spirituellen Entwicklung abhält.
    Leider gibt es auch einen esoterischen Supermarkt, bei dem viele sich erstmal mit Süßigkeiten vollstopfen von dem sie dann später Bauchweh bekommen, weil die Bestellungen im Universum
    so schwer zu verdauen sind. Wenn Du wirklich einen spirituellen Weg gehen willst, dann Rate ich Dir das gleiche wie der Dalai Lama. Wechsle nicht voreilig die Religion, sondern ergründe erstmal
    die eigenen religiösen und kulturellen Wurzeln.
    Hier ein Link der dafür einen Einstieg bieten könnte:


    http://www.offene-weite.org/Re…ioesen_Begegnung_2008.pdf

  • Fernsehen und Medien nutze ich auch nur noch möglichst achtsam und deutlich seltener.


    Kommt wie bei allem auf die Absicht dahinter an. Wenn ich wirklich mal erschöpft und geistig träge bin, keine Kraft zu lesen habe, such ich mir gezielt was aufbauendes.
    Beispielsweise Naturdokumentationen oder aber auch mal einen schönen beruhigenden Film (meistens welche die ich schon kenne, bei denen ich positive Emotionen habe).
    Zeitung hab ich vor paar Monaten abbestellt und es ist super ohne.
    Ich möchte die Augen nicht vor Krieg und Elend verschliessen, das ist nicht die Absicht. Aber ich finds viel sinnvoller sich auf beeinflussbare Probleme zu richten. Wenn in Taiwan ein Flugzeug abstürzt ist das schlimm, ohne Frage. Aber ändern kann ich null komma nix und negative Emotionen dadurch sind echt unnötig.
    Durch die heutigen Medien wird man eher zum mit"leiden" erzogen bzw. konditioniert...alternativ zur Gleichgültgkeit. Für mich selber hab ich bemerkt, dass ich mein natürliches Mitgefühl echt verlernt hatte (und echt schwierig das wieder zu erlernen).
    Diesen Anschlag in Paris hab ich z.B. nur nebenbei mitbekommen. Resultat der Medien gestern durch Zufall mitbekommen: "60% der Deutschen fürchten einen Anschlag in nächster Zeit"....Super gemacht liebe Medien :D
    Oder dieses Je suis Charlie...Das die verblendeten hasserfüllten Handlungen abzulehnen sind...absolut klar. Aber das eine Satiregruppe Millionen religiöser Menschen durch den Kakao zieht und vor den Kopf stösst...ebenso falsch. Aber natürlich alles nur Ansichten die im Fluss sind :).


    Der Aspekt findet sich auch im 8-fachen-Pfad:
    "Rechte Unterhaltung"...das kann man auf Gespräche beziehen, aber ebenso auf Medien und halt "Unterhaltung" des Geistes.


    Ich schick Dir ganz viel Willenskraft und Freude. Setz Dich einfach in die Natur und geniess mal paar Vögel, fahr ein wenig Fahrrad und versuch zu staunen. Diese leicht depressiven Tendenzen hab ich auch zwischendurch. Vorher hatte man die sicher auch, da man aber von Vergnügen zu Vergnügen gehetzt ist und nie achtsam war, hat man sie nicht mitbekommen.

  • Andi:


    Oder dieses Je suis Charlie...Das die verblendeten hasserfüllten Handlungen abzulehnen sind...absolut klar. Aber das eine Satiregruppe Millionen religiöser Menschen durch den Kakao zieht und vor den Kopf stösst...ebenso falsch. Aber natürlich alles nur Ansichten die im Fluss sind :).


    Satire ist ein wichtiger Teil unserer Demokratie. Wenn man Angst davor haben muss Satire zu machen, dann ist es mit den Grundrechten auf Meinungsfreiheit bereits vorbei.
    In den Islamischen Staaten wie den Iran wird ja gerade ein Holocaust Wettbewerb gemacht.
    http://www.faz.net/aktuell/feu…ust-leugner-13404768.html
    Im Iran werden homosexuelle und ehebrechende Frauen hingerichtet. Dies alles wird mit dem Islam und der Scharia begründet.
    Wenn sich die Satiremagazine nicht mehr trauen würden sich mit dem Islam kritisch auseinanderzusetzen, dann wäre das ein Zeichen dafür, dass wir in keiner Demokratie mehr leben.
    In Diktaturen ist Satire gegen die Herrschenden nicht erlaubt. Und ich möchte in keiner Diktatur leben und deswegen sagen ich: Je suis Charlie


    siehe
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=55&t=14215

  • Kleine Anmerkung


    noch zum Thema Buddhismus & Depression: Der Dalai Lama hat in seinen Harvard Vorlesungen (S.122f)
    Anweisungen gegeben für Depressive, die im Buddhismus einen Ausweg suchen und für Leute, die angesichts der
    buddhistischen Grundwahrheiten in anfängliche Depression verfallen, sehr klug, weise und witzig, wie immer. ;)
    Zu beziehen für ein paar Euro über "zvab" .


    LG
    Micha

  • Einstein123:

    Hallo alle miteinander, ich lebe seit ein paar Tagen enthaltsam, d.h. weniger bis gar kein Medienkonsum, kein sexuelle Stimulation usw. Ich versuche, dadurch klarer denken zu können, aber dadurch bekomme ich auch sehr schlechte Laune und Depressionen. Ich bin sehr schnell erschöpft und müde... Ist das anfangs normal? :? Ich habe schon mehrmals versucht, den Weg des Buddha zu gehen, konnte aber nicht lange durchhalten. Nun wollte ich das nicht schon wieder abbrechen. Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen :D
    MfG
    Einstein123


    Buddha lehrte den Weg der Mitte, völlige Enthaltsamkeit erscheint mir eher wie ein Extrem, was bei dir ja auch an den 'Nebenwirkungen' erkennbar ist.