Begehren und Abneigung?

  • Stero:

    Mitleid, Mitgefühl ... Emotionalitäten sind halt irrational. also wenn es eine rationale Begründung gibt, dann les ich mir das gerne durch, aber das gefühlige Verschwurbeln .... wer soll das verstehen?


    Ja, du verstehst es offensichtlich nicht und bestimmt bist du nicht der einzige.
    Die Idee und Interpretation jemand jemand würde, wenn er mit Mitleid hat mit-Leiden
    ist wohl eine ganz neue Mache kalt und unmenschlich unberührt zu bleiben.
    Über das Wort "Mitleid" lesen wir aber auch bei Wikipedia.a.:


    Was nun die Lehre des Buddha betrifft so finden wir mehrere Begriffe:



    Mitleid: "gefühlte Anteilnahme an Schmerz und Leid anderer"
    oder auch "Mitgefühl an Schmerz und Leid anderer"
    ist im Prinzip auch kein Unterschied.


    Es ist aber inkonsequent zu behaupten beim Mitleid
    leide man mit und beim Mitgefühl für das Leiden
    leide man nicht mit.


    In jedem Fall ist es ein Gefühl für das Leiden anderer es
    sei denn man wollte die Tatsache des Leiden verdrängen
    wie es schon versucht wird wenn das Wort dukkha nicht übersetzt wird.

  • accinca:
    Stero:

    Mitleid, Mitgefühl ... Emotionalitäten sind halt irrational. also wenn es eine rationale Begründung gibt, dann les ich mir das gerne durch, aber das gefühlige Verschwurbeln .... wer soll das verstehen?


    Ist Leiden dann rational?


    Wenn ich "rational" sage dann beziehe ich mich ja auf die Rationalität, die auf Prasangika beruht und diese ist emotionslos oder frei von Emotionalität und frei von Affiziertheit. Was Leiden ist, ist also notwendigerweise nicht rational.


    accinca:

    Die Idee und Interpretation jemand jemand würde, wenn er mit Mitleid hat mit-Leiden
    ist wohl eine ganz neue Mache kalt und unmenschlich unberührt zu bleiben.


    Nein, du musst nur die Buchstabenfolge würdigen, um Mitleid mit Leid in Verbindung zu bringen.
    Außerdem ist deine Gleichsetzung von "menschlich" mit Gefühligkeit vollkommen wilkürlich, wenn auch aufgrund des Vorherrschens von Irrationalität weitverbreitet



    Halt es mit den Begriffen wie du willst. Für mich ist weder Mitgefühl noch Mitleid notwendig.
    Die rationale Einsicht in Notwendigkeiten braucht keine Gefühligkeit.

  • Stero:

    Halt es mit den Begriffen wie du willst.
    Für mich ist weder Mitgefühl noch Mitleid notwendig.
    Die rationale Einsicht in Notwendigkeiten braucht keine Gefühligkeit.


    Ob Mitgefühl oder Mitleid notwendig sind und wenn ja
    wo und wann, wäre jetzt ein anderes Thema.
    Wie mir scheint, sind sie dir aber nicht rational genug?
    Hältst du das Leben eigentlich eher für ein rationales und emotionales Phänomen?

  • mukti:
    Stero:


    Mich interessierte die Ausdrucksweise von Buddhisten zu den von mir aufgeworfenen Fragestellungen. Die konnte ich ja nun sehen.


    War mir schon klar dass es dir gar nicht um diese Fragen ging oder dass es dir überhaupt um den Buddhismus geht. Da hast du dir ja schon eine fixe Meinung gebildet.


    Was soll der Unsinn? Wenn ich Fragen stelle, dann geht es mir um die Fragen, die ich stelle.
    Wenn du denkst, dass das Fragestellen mit dem Begehren nach einer Clubmitgliedschaft einhergehen muss, dann sehe ich das nicht so.

  • accinca:
    Stero:

    Halt es mit den Begriffen wie du willst.
    Für mich ist weder Mitgefühl noch Mitleid notwendig.
    Die rationale Einsicht in Notwendigkeiten braucht keine Gefühligkeit.


    Ob Mitgefühl oder Mitleid notwendig sind und wenn ja
    wo und wann, wäre jetzt ein anderes Thema.
    Wie mir scheint, sind sie dir aber nicht rational genug?


    Was nicht ausschließt, dass man sich mit ihnen rational auseinandersetzen kann.


    accinca:


    Hältst du das Leben eigentlich eher für ein rationales und emotionales Phänomen?


    Man kann sich mit allem rational auseinandersetzen. Die Begriffsbildung, die daraus dann resultiert, führt zu einem rationalen begrifflichen Objekt/Phänomen.

  • Stero:
    mukti:

    War mir schon klar dass es dir gar nicht um diese Fragen ging oder dass es dir überhaupt um den Buddhismus geht. Da hast du dir ja schon eine fixe Meinung gebildet.


    Was soll der Unsinn? Wenn ich Fragen stelle, dann geht es mir um die Fragen, die ich stelle.
    Wenn du denkst, dass das Fragestellen mit dem Begehren nach einer Clubmitgliedschaft einhergehen muss, dann sehe ich das nicht so.


    Nein das denke ich nicht. Den Buddhismus lehnst du als irrational ab, daher konntest du dir von den Antworten keine Lösungen erwarten. Es ging dir also bei den Fragen nur darum etwas über die Ausdrucksweise der Buddhistsen zu erfahren, wie du selber schreibst.

  • Stero:


    Mich interessierte die Ausdrucksweise von Buddhisten zu den von mir aufgeworfenen Fragestellungen. Die konnte ich ja nun sehen.


    mukti:
    Stero:


    Was soll der Unsinn? Wenn ich Fragen stelle, dann geht es mir um die Fragen, die ich stelle.
    Wenn du denkst, dass das Fragestellen mit dem Begehren nach einer Clubmitgliedschaft einhergehen muss, dann sehe ich das nicht so.


    Nein das denke ich nicht. Den Buddhismus lehnst du als irrational ab, daher konntest du dir von den Antworten keine Lösungen erwarten. Es ging dir also bei den Fragen nur darum etwas über die Ausdrucksweise der Buddhistsen zu erfahren, wie du selber schreibst.


    Das Sprachsystem des Buddhismus ist nicht rational, korrekt. Es ist inkonsistent. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich individuelle Buddhisten zu bestimmten Fragestellungen rational ausdrücken könnten.

  • Stero:


    Für mich ist weder Mitgefühl noch Mitleid notwendig.
    Die rationale Einsicht in Notwendigkeiten braucht keine Gefühligkeit.


    Wenn rationale Einsicht nicht den Zweck hat Not zu wenden bzw. Leid zu vermeiden, welchen Sinn hat sie dann überhaupt?

  • Stero:


    Das Sprachsystem des Buddhismus ist nicht rational, korrekt. Es ist inkonsistent. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich individuelle Buddhisten zu bestimmten Fragestellungen rational ausdrücken könnten.


    Aha, du denkst dass manchmal was brauchbares dabei sein könnte wenn man Buddhisten fragt.

  • mukti:
    Stero:


    Für mich ist weder Mitgefühl noch Mitleid notwendig.
    Die rationale Einsicht in Notwendigkeiten braucht keine Gefühligkeit.


    Wenn rationale Einsicht nicht den Zweck hat Not zu wenden bzw. Leid zu vermeiden, welchen Sinn hat sie dann überhaupt?


    Zunächste müsste bestimmt werden, was Not ist und was nicht Not ist und was Leid ist und was nicht Leid ist unter Verwendung der Konventionen der Landessprache. Auf dieser Grundlage könnte dann analysiert werden, ob es notwendig ist das zu vermeiden bzw. unter welchen Bedingungen das notwendigerweise zu vermeiden ist, ob es vermieden werden kann und wenn ja, mit welchem Mitteln das vermieden werden kann.


    mukti:
    Stero:


    Das Sprachsystem des Buddhismus ist nicht rational, korrekt. Es ist inkonsistent. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich individuelle Buddhisten zu bestimmten Fragestellungen rational ausdrücken könnten.


    Aha, du denkst dass manchmal was brauchbares dabei sein könnte wenn man Buddhisten fragt.


    Ja, es könnte etwas dabei sein, was für mich brauchbar ist.

  • Stero:
    mukti:

    Wenn rationale Einsicht nicht den Zweck hat Not zu wenden bzw. Leid zu vermeiden, welchen Sinn hat sie dann überhaupt?


    Zunächste müsste bestimmt werden, was Not ist und was nicht Not ist und was Leid ist und was nicht Leid ist unter Verwendung der Konventionen der Landessprache. Auf dieser Grundlage könnte dann analysiert werden, ob es notwendig ist das zu vermeiden bzw. unter welchen Bedingungen das notwendigerweise zu vermeiden ist. o es vermieden werden kann und wenn ja, mit welchem Mitteln das vermieden werden kann.


    Dann kommt man dahinter welchen Sinn und Zweck rationale Einsichten haben.

  • Stero:

    Das Sprachsystem des Buddhismus ist nicht rational, korrekt. Es ist inkonsistent.


    Welche Umgangssprache (also keine Computersprache) ist denn rational konsistent?
    Der Buddha konnte sich ja nicht eine Sprache aussuchen die niemand verstanden hätte.

  • mukti:
    Stero:


    Zunächste müsste bestimmt werden, was Not ist und was nicht Not ist und was Leid ist und was nicht Leid ist unter Verwendung der Konventionen der Landessprache. Auf dieser Grundlage könnte dann analysiert werden, ob es notwendig ist das zu vermeiden bzw. unter welchen Bedingungen das notwendigerweise zu vermeiden ist. o es vermieden werden kann und wenn ja, mit welchem Mitteln das vermieden werden kann.


    Dann kommt man dahinter welchen Sinn und Zweck rationale Einsichten haben.


    Dass "man" dahinterkommt, das kann ich nicht sagen. Das hängt vom Individuum ab.


    Rationalität ist per definitionem mit Zweck und Ziel verbunden.

  • accinca:
    Stero:

    Das Sprachsystem des Buddhismus ist nicht rational, korrekt. Es ist inkonsistent.


    Welche Umgangssprache (also keine Computersprache) ist denn rational konsistent?
    Der Buddha konnte sich ja nicht eine Sprache aussuchen die niemand verstanden hätte.


    Es geht um die konsistente Verwendung von Wörtern. Dies obliegt demjenigen, der sich sprachlich ausdrückt.


    Ich will das aber niemandem vorschreiben. ich sage halt nur, wenn etwas nicht rational ist, weil's sprachlich inkonsistent ausgedrückt ist.


    Aber das wurde nun doch schon kilometerlang in anderen Threads erörtert. Lasst uns also zum Thema zurückkommen.

  • Stero:


    Rationalität ist per definitionem mit Zweck und Ziel verbunden.


    Was könnte das anderes sein als Leid zu entkommen, die Lösung eines Problems oder Langweile zu vermeiden, Freude zu finden an Inspiration die eben ohne dem nicht vorhanden wäre usw.

  • mukti:
    Stero:


    Rationalität ist per definitionem mit Zweck und Ziel verbunden.


    Was könnte das anderes sein als Leid zu entkommen, die Lösung eines Problems oder Langweile zu vermeiden, Freude zu finden an Inspiration die eben ohne dem nicht vorhanden wäre usw.


    Es gibt zahllose Zwecke und Ziele. Deswegen habe ich die meinen ja bestimmt und meine Rationalität danach ausgerichtet.
    Und diese Rationalität führt mich dazu, hier die Fragen zu stellen, die ich gestellt habe.
    Und die letzte Frage, von der abgewichen wurde, war die im Kontext des Threadthemas Begehren und Abneigung, ob aus der Sicht der Buddhisten der Anlass zu lehren für den Buddha der Erzählungen einer war, den ich mit Begehren in Zusammenhang bringen würde. Wenn jemand lehrt und die ursache dafür Begehren ist, dann wäre eine Ursache das Begehren nach pädagogischer Dominanz. Es hängt also davon ab, ob jemand lehrt, weil er danach gefragt wurde oder ob jemand ungefragt lehrt. Als Begründung für das ungefragte Lehren wurde ein Brahma aufgeführt, eine Begründung mit der ich nichts anfangen kann. Dann kamst du mit "Mitgefühl" als Begründung daher. Aber auch mit dieser Begründung kann ich nichts anfangen, weil ungefragtes Belehren mMn damit, mit einem Gefühl, nicht valide begründet werden kann. Aus Gefühlen heraus machen Leute vieles.

  • Aber das macht nichts, wenn ich eure Begründungen nicht akzeptieren kann. Es gibt halt dann von euch einfach keine Antwort drauf, die eine Antwort für mich sein könnte. Punkt. Kein Problem.

  • Stero:
    mukti:


    Was könnte das anderes sein als Leid zu entkommen, die Lösung eines Problems oder Langweile zu vermeiden, Freude zu finden an Inspiration die eben ohne dem nicht vorhanden wäre usw.


    Es gibt zahllose Zwecke und Ziele. Deswegen habe ich die meinen ja bestimmt und meine Rationalität danach ausgerichtet.


    Es gibt nur einen Zweck und ein Ziel, das auf mannigfaltige Weise angestrebt wird.


    Stero:


    Wenn jemand lehrt und die ursache dafür Begehren ist, dann wäre eine Ursache das Begehren nach pädagogischer Dominanz. Es hängt also davon ab, ob jemand lehrt, weil er danach gefragt wurde oder ob jemand ungefragt lehrt. Als Begründung für das ungefragte Lehren wurde ein Brahma aufgeführt, eine Begründung mit der ich nichts anfangen kann.


    Der Buddha der Überlieferung ist entweder direkt gefragt worden oder er hat denen gelehrt die eine Frage gestellt haben, aber sich damit nicht direkt an den Buddha gewendet haben. Zu Beginn die fünf Asketen die ihr Leben darauf verwendet haben, eine einzige Frage zu lösen. Der Grund ist selbstloses Mitgefühl, nicht Begehren. Aber damit kannst du halt nichts anfangen, weil du keines hast:


    Zitat

    Stero hat geschrieben:
    Für mich ist weder Mitgefühl noch Mitleid notwendig.

  • Stero:

    Dann kamst du mit "Mitgefühl" als Begründung daher. Aber auch mit dieser Begründung kann ich nichts anfangen, weil ungefragtes Belehren mMn damit, mit einem Gefühl, nicht valide begründet werden kann. Aus Gefühlen heraus machen Leute vieles.


    Ich finde du solltest dich nicht dümmer stellen als du bist.
    Gefragt oder ungefragt ist doch Unsinn. Es gibt in der Praxis
    kein "entweder oder". Das kannst du dir doch selber denken.
    Manchmal wurde er gefragt und manchmal eben nicht. Oft
    wurde er auch gefragt na und ? Manchmal gab es einen äußeren Anlaß
    manchmal nicht. Ist mir doch egal.

  • mukti:

    Als Begründung für das ungefragte Lehren wurde ein Brahma aufgeführt, eine Begründung mit der ich nichts anfangen kann.


    Dazu noch - Brahma war nicht der eigentliche Grund für das Lehren. Grundsätzlich war der Buddha bereit zu helfen, aber er dachte dass ihn niemand verstehen würde, weil alle Welt voll Begehren und Veblendung ist. Deshalb neigte er zunächst dazu nicht zu lehren. Nachdem er sich davon überzeugt hat dass es doch Verständige gibt, hat er sich zum Lehren entschlossen.

  • Stero:

    ...


    Und die letzte Frage, von der abgewichen wurde, war die im Kontext des Threadthemas Begehren und Abneigung, ob aus der Sicht der Buddhisten der Anlass zu lehren für den Buddha der Erzählungen einer war, den ich mit Begehren in Zusammenhang bringen würde. Wenn jemand lehrt und die ursache dafür Begehren ist, dann wäre eine Ursache das Begehren nach pädagogischer Dominanz. Es hängt also davon ab, ob jemand lehrt, weil er danach gefragt wurde oder ob jemand ungefragt lehrt. Als Begründung für das ungefragte Lehren wurde ein Brahma aufgeführt, eine Begründung mit der ich nichts anfangen kann. Dann kamst du mit "Mitgefühl" als Begründung daher. Aber auch mit dieser Begründung kann ich nichts anfangen, weil ungefragtes Belehren mMn damit, mit einem Gefühl, nicht valide begründet werden kann. Aus Gefühlen heraus machen Leute vieles.


    Hallo lieber Stero,


    beim Thema lehren aus Mitgefühl sehe ich grundsätzlich kein Problem. Die Frage ist eher wie sich dieses Mitgefühl ausdrückt in Gedanken, Worten und Taten.


    Ich sehe zum Beispiel manchmal Menschen auf der Straße wo ich das Gefühl habe sie könnten vielleicht Hilfe gebrauchen. Vor ein paar Tagen eine Frau die eine Tasche auf Rollen schleppte und sich mühsam am Machendrahtzaun festhielt und entlang hangelte; Pausen machte und es sichtlich sehr anstrengend für sie war.
    Also ging ich hin und fragte sie ob sie Hilfe braucht. Sie sagte "Nein", aber bedankte sich sehr freundlich. Wir unterhielten uns kurz, ich wünschte ihr alles Gute und ließ sie in Ruhe weitermachen.


    In solchen Situationen muß ich nicht warten, bis ich von dem- oder derjenigen angesprochen werde. Sie hätte mich im beschriebenen Fall auch garnicht gesehen da ich einigen Abstand von ihr hatte, als ich die Szene beobachtete.


    Es gab auch andere Situationen wo Menschen meine Hilfe gerne angenommen haben.


    Oder wenn man in einem Haushalt mit Menschen zusammenlebt, kann es auch sein dass man sich hilft ohne auf die Frage nach Hilfe des anderen zu warten. Da ist es natürlich etwas anders, weil man da die Leute normalerweise besser kennt als bei Fremden auf der Straße. In einem gemeinsamen Haushalt kann man dann wohl besser einschätzen wo Hilfe gut sein kann und wo es übertrieben ist.


    Genauso sehe ich auch das Wirken eines Buddhas. Er hält sich zurück, wenn er aber Situationen sieht wo er mit einer Belehrung helfen könnte, dann bietet er diese Beratung an. Und wenn der- oder diejenige nicht möchte, dann läßt er sie oder ihn in Ruhe. Das deckt sich auch mit meinem Eindruck den ich von den überlieferten Belehrungen bis jetzt habe. Meist wird der Buddha von anderen angesprochen oder es entwickelt sich aus dem Verlauf des Gespräches oder er weilt unter Menschen wo ganz offensichtlich ist, dass es ihnen um das Thema Befreiung, Erlösung geht, zum Beispiel wenn er auf Wandermönche, Einsiedler oder Brahmanen (Priesterkaste, nicht zu verwechseln mit Brahmagöttern) trifft.


    Mir ist bis jetzt keine Lehrrede bekannt wo der Buddha sich aufdrängt. Und wenn es sie gibt, dann wären sie im Vergleich zu den anderen überlieferten Lehrreden in der klaren Minderheit. Statistisch nicht wirklich relevant, die Ausnahme die von der Regel abweicht.


    Es scheint also eher die Regel zu sein, dass man sich zurückhält und andere nicht nervt mit der Lehre. Aber denjenigen die sich wirklich dafür interessieren, so gut es geht und man selbst fähig ist und es notwendig ist, zur Seite steht.
    Hier ist Unterscheidungskraft gefragt. Und um die zu entwickeln macht man vielleicht auch mal Fehler, drängt sich zu sehr auf oder hilft nicht dort wo es möglich gewesen wäre. Ganz normal, wir sind Menschen und sind nicht perfekt. Fehler können passieren egal auf welchem Gebiet. Dadurch kann man wachsen.


    Man könnte natürlich fragen woher der Buddha sich ermächtigt fühlt zu glauben anderen helfen zu können. Aber das ist eine Frage die man meiner Meinung nach nicht wirklich prüfen kann, ohne den Buddha als Person und seine Fähigkeiten zu kennen. Man hätte ihn damals also selbst erleben müssen, wir heute können uns nur ein Bild machen aus den überlieferten Texten.


    Wenn wir dazu wieder mein Erlebnis mit der Frau nehmen. Ich selber weiß ja ungefähr was ich für geistige und körperliche Kräfte habe. Ich kann also ungefähr einschätzen ob ich eine Situation meistern, schaffen kann oder ob es sehr ungewiß ist. Bei dieser Frau wußte ich, dass es für mich als gesunden 33 Jährigen kein Problem ist die Tasche für sie zu ziehen, ich hätte sie wohl auch tragen können. Das wäre überhaupt kein Problem gewesen. Und selbst wenn es ein Problem gewesen wäre, hätte ich ihr geholfen, weil wenn zwei Leute ziehen ist es besser als wenn nur eine Person zieht.


    Genauso wie ich jemandem der nicht lesen kann, sagen kann in welche Richtung der Pfeil in eine bestimmte Stadt oder zu einem bestimmten Ort zeigt. Wenn er das möchte. Zum Beispiel beim Wandern. Aber auch hier wieder: Ich muß ich nicht warten bis derjenige mich anspricht, sondern wenn ich sehe da steht jemand scheinbar ratlos vor einem Schild kann ich ihn Fragen ob er Hilfe braucht. Und wenn Hilfe nicht gebraucht wird, ihn oder sie natürlich in Ruhe zu lassen.


    Oder wenn ich jemandem, der in Mathe scheinbar weniger Fähigkeiten hat als ich, bei seinen Mathe Aufgaben helfen kann. Wo es natürlich nachhaltiger ist demjenigen zu lehren wie er die Aufgaben selbst löst, als ihm immer nur die richtige Lösung zu nennen. So braucht er irgendwann meine Hilfe nicht mehr, weil er es allein kann und ist dadurch vielleicht etwas freier.
    Und auch hier wieder, wer keine Hilfe will wird in Ruhe gelassen.


    Genauso könnte ich mir auch vorstellen, dass der Buddha durch seine intensive Praxis in Meditation, Sittlichkeit, Weisheit oder was er noch geübt hat auch bestimmte Fähigkeiten erlangt hat, die es ihm ermöglichen anderen zu helfen auf diesen Gebieten.


    Und wenn es so wäre, wäre es das Normalste diese Fähigkeiten, dieses Wissen zu teilen mit anderen, damit diejenigen die das wollen auch Schritte in diese Richtung machen können oder sogar das Ziel erreichen können.


    Darauf deutet auch meiner Meinung nach meine zitierte Stelle aus der Sutta, in meinem Posting vor diesem. Wenn man nicht an Brahmagötter glaubt, kann man es auch als Geschichte sehen die etwas verdeutlichen will. Oder man setzt statt dem Brahmagott für sich in Gedanken einen Bettler ein der den Buddha zufällig traff oder eine Hausfrau. Siehe auch muktis Anmerkungen im Post über diesem.


    Genauso ist es für mich das Normalste, dieser Frau aus obigem Beispiel zu helfen wenn ich geistig, psychisch und körperlich dazu in der Lage bin.


    Leute die ihre Ruhe haben wollen lasse ich natürlich in Ruhe soweit das möglich ist. Erst vor ein paar Tagen stand jemand auf den Straßenbahnschienen und die Bahn näherte sich. Da hatte ich natürlich keine Zeit ruhig und sanft auf ihn einzuwirken, sondern ich schrie ihm zu er solle von den Schienen gehen und deutete auf die herannahende Bahn. Das kam vielleicht nicht freundlich rüber, ich fand es aber in dem Moment angebracht.


    Man sollte also wohl auch immer auf die Situationen und Umstände schauen, denke ich.


    Aber ich bin natürlich kein perfekter Kenner der Lehrreden und der buddhistischen Praxis, sondern befasse mich nur freizeit- und laienmäßig damit.
    Aber das seit ein paar Jahren mehr oder weniger intensiv.


    Deswegen alles nur meine derzeitige Meinung. :)


    Liebe Grüße


  • Verhalten anderer und warum sie sich so verhalten, ist für mich a priori auch kein Problem, so lange ich mich diesem Verhalten entziehen kann.
    Wenn aber z.B. Buddhisten hier im Lande großen Einfluss erlangen würden und mich unentwegt belehren würden, weil sie ja so großes Mitgefühl mit mir haben, in allen Medien des öffentlichen Lebens, in denen ich Information erwarte, dann würde das ein Problem für mich werden, und ich würde mich wohl gegen die Manifestationen ihres Mitgefühls wehren müssen.


    Raphy:

    Wenn man nicht an Brahmagötter glaubt, kann man es auch als Geschichte sehen die etwas verdeutlichen will.


    Der Gedanke kam mir auch schon. Dabei fiel mir nur ein, dass es sich vielleicht um eine Anspielung auf eine Versenkungsstufe handeln könnte, von denen welche ja mit dem "Götterbereich" assoziiert werden und in denen es zu so einer Art exaltierter Freude kommen kann. Im Zustand exaltierter Freude können Menschen ja ziemlich redselig und mitteilungsbedürftig werden ...
    Wenn man dann noch bedenkt, dass Mitgefühl im Rahmen der sog. Unermesslichkeiten als Sammlungs-Objekt zur Erzielung derartiger Versenkungen dienen kann, dann "schließt sich der Kreis".

  • Stero:

    Dabei fiel mir nur ein, dass es sich vielleicht um eine Anspielung auf eine Versenkungsstufe handeln könnte, von denen welche ja mit dem "Götterbereich" assoziiert werden und in denen es zu so einer Art exaltierter Freude kommen kann.


    Was heißt den "Anspielung"? Der Daseinsbereiche der Brahmas entsprechen genau den vier Vertiefungen (Jahnas)
    weil das der Hauptaufenthaltszustand der sog. Brahmas ist. Darüber hinaus gibt es noch den Daseinszustand der
    sog. "Reinen" oder "Reinhausigen" Wesen die alles sog. "Nichtwiederkehrer" als Nachfolger eines Buddha. Auch
    diese gehören noch nicht zu a-rupa.

  • Stero:


    Das Sprachsystem des Buddhismus ist nicht rational, korrekt. Es ist inkonsistent. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich individuelle Buddhisten zu bestimmten Fragestellungen rational ausdrücken könnten


    wo der " Kluge" mit seiner " Klugheit" nicht weiterkommt, da spottet er, sonst wäre er nicht "klug" ;)