"Hölle" ?

  • Umso wichtiger finde ich es, wenn diese Dinge aus tibetischer Sicht erklärt werden, dass man das im tibetischen Bereich tun kann ohne sich auf die ständigen Grundsatzdiskussionen einlassen zu müssen. Ich versuche hier die Balance zu halten, zwar Kritik und andere Sichtweisen zuzulassen, aber den Fokus auf der tibetischen Sichtweise zu halten. Wenn ich da was übersehe, bitte auch immer melden. In anderen Bereichen des Forums diskutiere ich zu solchen Themen einfach nur mit, da gelten die speziellen Regeln nicht und ich bin nicht der zuständige Moderator. Ich erwähne das immer mal wieder, damit klar ist dass bestimmte Themen von mir je nach Forumsbereich anders behandelt werden.

  • kilaya:

    Umso wichtiger finde ich es, wenn diese Dinge aus tibetischer Sicht erklärt werden, dass man das im tibetischen Bereich tun kann ohne sich auf die ständigen Grundsatzdiskussionen einlassen zu müssen. Ich versuche hier die Balance zu halten, zwar Kritik und andere Sichtweisen zuzulassen, aber den Fokus auf der tibetischen Sichtweise zu halten. Wenn ich da was übersehe, bitte auch immer melden. In anderen Bereichen des Forums diskutiere ich zu solchen Themen einfach nur mit, da gelten die speziellen Regeln nicht und ich bin nicht der zuständige Moderator. Ich erwähne das immer mal wieder, damit klar ist dass bestimmte Themen von mir je nach Forumsbereich anders behandelt werden.


    Guter Ansatz im Bereich Tibetischer Buddhismus.


    Vielleicht ist es allen Tibetern ja vollkommen klar, worüber sie reden, wenn sie den Begriff Hölle verwenden.
    Für mich gibt dieser Thread dazu fast nichts her.

  • das ist halt der nihilismus verkleidet als materialismus.. mit dieser geisteshaltung musste sich ja schon gotama buddha rumschlagen.


    ich versuche das mal auf modernes deutsch zu bringen:


    wir sind multi-dimensionale wesen, deren scheinbar fester körper nur eine materielle illusion darstellen. in echt sind wir nicht nur fleisch und psyche, sondern dieses ist nur eine erscheinungsform einer viel höheren feinstofflichen ordnung. in ECHT wohnen wir auch noch eingebettet in einer matrix, die die äußerern & inneren erscheinungsformen des geistes, so wie der äußeren umwelt simulieren.
    der feinstoffliche körper (seele!) ist äußerst komplex und vielschichtig und besteht aus verschiedenen teilen. ich weiß nicht in wie viele dimensionen er eigentlich in wirklich durchreicht, aber es sind schon einige.
    die lustigen illusionen, in denen wir herumlaufen und interagieren nennt sich "leben". davon gibt es aber nicht nur hier auf der erde welche - nein es gibt auch noch leben auf anderen planeten in diesem universum (wieviele universen es wohl geben mag?). eingebettet ist die materielle welt auch noch in eine unsichtbare astrale-matrix. dort gibt es dann noch höhere und niedere existenzebenen, die mit der materiellen welt interagieren.
    außerdem gibt es dann eben vermutlich noch leben in höheren dimensionen (außerhalb von den raum-zeit universen) - bzw. ist jedes materiell/astrale leben in diese höheren dimensionen eingebettet.
    je nach geistigem input und reaktion darauf führt es einen dann in der materiellen/astralen ebene auf und ab. in enger beziehung steht das wiederum allerdings mit den blockaden im feinstofflichen körper, die wiederum auch mit den niederen und höheren welten verbunden sind. ganz grob gesagt: unsittliches verhalten zieht dämonen an, die sich dort verankern und führen, wenn es blöd läuft, selber zu einer inkarnation als dämon.
    soviel zum groben umriss von samsara.


    die aufgabe des buddhisten ist es dann aus diesen feinstofflichen-energiekörper kram auszusteigen. komplett. also auch den feinstofflichen körper abzulegen und all den anderen kram, bis in die x-te dimension heraus.
    dann ist man draußen - was da ist, kann niemand sagen, denn er kann dann nicht mehr zurück. aber es ist der bereich des ungeborenen. dort wo niemand mehr so ist, wie in dem bekannten multiversum genannt samsara.


    samsara hat so viele schichten und schächtelchen, dass man myriaden von leben verbringen kann und immer noch nicht alles gesehen hat. deshalb drehen so viele leute hier ihre runden ;)


    eine dieser bekannteren illusionen ist, dass es das alles da oben genannte gar nicht gäbe.. wie kann das sein? wieso bekommst du davon nichts mit?
    - die antwort ist einfach: weil du zu viele energieblockaden hast. wenn man schön fleißig seinen energiekörper reinigt, sieht man das alles irgendwann auch mal selber. das sind dann siddhis.. om ah hum vajra guru padma siddhi hum ;)


    zum tantra und den gottheiten: das sind bodhisattvas, die schon sehr hoch entwickelt sind (sehr frei von blockaden und was weiß ich noch alles aus ihrem energiekörper gemacht haben) und noch im spiel von samsara bewusst BLEIBEN, obwohl sie auch gehen könnten. sie unterscheiden sich von "gewöhnlichen" gottheiten dadurch, dass sie einem eben helfen den dharma zu verwirklichen.. also den weg hin zum ende aus samsara zu finden.
    ohne sie würde vielleicht niemand mehr heraus finden.. oder nur sehr wenige ;)


    es wird zwar gesagt, dass sie das aus mitgefühl machen, aber mir kommt es auch so vor, als ob das teilweise ziemliche hedonisten sind :D
    wenn man diesen zustand erreicht, wird man warscheinlich nochmal ein paar extra runden drehen, weil es so viel spaß macht. ^^


    aber zur praxis mit den gottheiten. indem man diese feinstofflichen energiepaket(giganten) in sich hinein läd (mantrazählen ist sowas wie ein downloadbalken vorrantreiben), dann verändern diese den eigenen energiekörper ziemlich gewaltig.
    diese dinge macht man übrigens auch in anderen spirituellen/religösen kontexten und ist nicht nur auf den buddhismus beschränkt. der unterschied ist nur, dass bodhisattvas helfen buddhaschaft zu erlangen. andere gottheiten können andere sachen in äußerer und innerer erscheinungswelt manifestieren (lassen).

    Einmal editiert, zuletzt von raterz ()

  • aber mal was wirklich konstruktives zu dem höllen-gerede in den unterweisungen..


    gerade die tibeter haben da einen hang zu sich zu erniedrigen und panik vor den höllen zu schieben. das wird in vielen praxistexten deutlich. ich würde das mal als tibetische eigenart abtun und das ein bisschen überfliegen und da auch tatsächlich nicht einzusteigen.
    mit zu viel angst vor höllen, kultiviert man angst-dämonen, die ja dann tatsächlich einen wohnungsbezug in einer hölle warscheinlicher machen ;)
    ich hab mich auch eher bisher immer darüber amüsiert, was die da so in ihren texten (meistens wunschgebeten) schreiben.
    außerdem ist ihr fokus ja häufig sehr stark geprägt auf eine gute wiedergeburt. die machen da sehr viel für. ist legitim, aber hat nicht so viel mit dem ursprünglichen tantra zu tun. in indien war auch klar, dass es wiedergeburt gibt, aber wenn man praktiziert, dann dauert es halt manchmal ein paar leben, um die gottheit wirklich zu vollenden. trotzdem liegt der fokus im hier und jetzt und nicht im next life.
    zu viel panik sollte man deshalb nicht schieben, aber auch die praxis nicht völlig außer acht lassen. wer gut praktiziert, braucht keine höllen zu fürchten in meinen augen. gerade das echte bodhisattva gelübde schützt einen (meiner meinung nach) ziemlich vor solche inkarnationen. und wenn es doch passiert, würde ein anderer bodhisattva einen rausboxen - da bin ich mir sicher.
    da kommt dann ein vajrakila und ramt ein phurbu in den eigenen dämonenleib :badgrin:

  • raterz schrieb:

    Zitat

    wer gut praktiziert, braucht keine höllen zu fürchten in meinen augen.

    Ich kann mich an die Unterweisungen von Shamar Rinpoche zu Gampopas 'Jewel Ornament of Liberation' erinnern. Auf das Kapitel 'Höllen' ging er gar nicht detailliert ein. Er vertrat wie raterz die Meinung, ein praktizierender Buddhist muss sich nicht in die Details der verschiedenen Höllenbeschreibungen vertiefen, sondern sollte seine kostbare Zeit lieber darauf verwenden, sich mit den für ihn relevanten Details des vor ihm liegenden Bodhisattva-Weges zu beschäftigen.