Tantrayana - Bitte um Erklärung

  • Zitat

    85€ / Jahr finde ich jetzt nicht viel


    Nun, die Höhe ist ja nicht unbedingt ausschlaggebend. Was mich eher stört, ist, dass Belehrungen nur gegen Geld gegeben werden.

  • Wenn ich merke, dass ich mir unterschwellig Selbstvorwürfe mache, dann schmeiß mir manchmal vor dem Spiegel die schlimmsten Beschimpfungen an den Kopf bis ich irgendwann lachen muss. Das ist mir irgendwann einfach aufgefallen, dass man die Show auf die Art abkürzen kann. Vor allem scheint mir, dass man diffuses Hintergrundgemurmel auf die Art ans Licht zerren kann, indem man es übertreibt. So eine Art Lupeneffekt.


    Ist das dann auch eine tantrische Praxis, oder nur mein persönlicher Spleen?

  • kilaya:


    Das ist die Kernaussage des Bodhisattva-Wegs: man wird zum Buddha, um den Wesen zu nutzen. Deine Behauptung ist nicht nur falsch, sondern wischt damit eigentlich das Fundament des Mahayana einfach mal zur Seite.


    Der Mahayana hat kein Fundament. Was auch für den Buddhismus gilt.
    Niemand wird zum Buddha, da alle Wesen Buddha sind. Wie Hakuin in seinem berühmten Lehrgedicht aussagt: Die Menschen sind in ihrem tiefsten Wesen Buddha; es ist wie bei Wasser und Eis: Wie es kein Eis gibt ohne Wasser, so gibt es nicht einen Menschen ohne Buddhanatur. (Zazen Wasan)


    Was möglich ist, das ist der Wegfall von Vorstellungen, doch diese können auch nicht gemacht werden und auch ein Lehrer, kann nichts einem Schüler wegnehmen.
    Genauso wenig kann er einem etwas geben.

    Zitat


    Was der Irrtum ist, ist nicht dieser Kern des Mahayana, sondern die falsche Interpretation und Selbsteinschätzung dieses Kerns bei einigen wenigen Menschen, die noch nicht da sind und ihre Störgefühle nun an anderen Menschen ausleben im Irrglauben, diesen damit "zu nutzen".


    Genau das - zu glauben, man nütze jemandem - ist der Irrglaube. Dieser Irrglaube ist für den Erhalt eines Systems äußerst wichtig, denn nur so sind es den Oben erlaubt, sich bei den Unten zu bedienen - wenn sie gleichzeitig, den Unten den Glauben vermitteln, auch sie wären nützlich. Das ist ein klassischer Fall des Feudalismus. Und Tibet war bis zur chinesischen Besetzung ein Feudalsystem.
    Dass das nun hier ankommen kann, hat mit der Ähnlichkeit von feudalen und patriarchalen Systemen zu tun.

    Zitat


    Den Fehler, das Ausleben der eigenen Gefühle mit einer erfolgreichen Praxis zu verwechseln scheint es aber auch ausserhalb des Tantra zu geben z.B. in einigen Bereichen des Zen. Kultiviert werden sollte im Buddhismus immer auch eine angemessene Ethik. Der Punkt, wo diese einer spontanen und weniger "regelkonformen" Ethik weicht, kommt wesentlich später, als manch einer denkt. Man sollte das also niemals aus eigenem Antrieb heraus forcieren wollen.


    Natürlich gibt es diese Verhaltensweisen und Denkweisen auch im Zen, denn auch Japan war bis zum Bruch durch die Meiji ein feudales System. Es ist auch noch bis heute stark feudalistisch, wie die Unternehmenskultur es dort deutlich macht. Auch hier passte gerade der Rinzai Zen, in dem diese sexuellen Missbräuche um sich greifen, genau zu dieser Struktur. Und mir scheint, wir sind jetzt in einer Zeit angekommen, wo das nicht mehr trägt.


    Aber um es ganz klar zu sagen - es werden nicht Gefühle ausgelebt, sondern es wird Macht ausgelebt und ausgeübt. Es geht nur um Macht. Auch bei denjenigen, die die Macht anderer kritisieren.
    Wer Macht hat, kann sich bei allem bedienen - beim Sex, beim Essen, beim Geld ... und genau das sind die Insignien der Macht: Sex, Essen, Geld, Gewalt.
    Das ist dann schon archaisch-schamanischer Verhaltenskanon.

  • kilaya:
    jianwang:

    Sagt leise ... und wieso wird es zu oft nicht gemacht ...


    Was wird zu oft nicht gemacht?


    Zuerst die absoluten Grundlagen, dann die tantrische Praxis, die ja def nicht oder am wenigsten aus sexueller Praxis besteht.
    Habe schon (real) Leute kennengelernt, die praktizieren (eine Frau davon auch die sexuelle "Variante") aber von der Lehre kaum was wissen.


    Natürlich ist diese Gefahr auch in anderen Linien vorhanden, nur (meine persönliche Meinung) ist das Potential beim tib Buddhismus am stärksten (da praxis/übungsbedingt).


    _()_


    PS: keine Grundkritik ab tib Buddhismus, ich kenne "Übung" (mit dana) ohne Wissen auch vom Zen.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Kilaya:

    Zitat

    Wenn die übliche tantrische Praxis richtig gemacht wird, dann ist klar, dass man die Störgefühle nicht auslebt. Sie werden dann weder verstärkt oder gar ausgelebt, noch verdrängt.


    Gut. "Mittlerer Weg". Ekayana. ;)


    Zitat

    Deine Aussage kann man ansonsten auf alle Methoden der geistigen und spirituellen Entwicklung übertragen: wenn man sie falsch macht, kann man das Problem noch verstärken.


    Das sehe ich nicht so, aber macht ja nichts.


    Danke, Ikkyu San. () afk

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Morpho:
    Zitat

    Kilaya: Deine Aussage kann man ansonsten auf alle Methoden der geistigen und spirituellen Entwicklung übertragen: wenn man sie falsch macht, kann man das Problem noch verstärken.


    Das sehe ich nicht so, aber macht ja nichts.


    Danke, Ikkyu San. () afk

    Das kannst du aber glauben weil ich einer bin der das bestätigen kann, nicht nur an sich sondern auch bei Menschen die ich auf den mittleren Weg hin begleitet habe.

  • IkkyuSan:
    Zitat

    85€ / Jahr finde ich jetzt nicht viel


    Nun, die Höhe ist ja nicht unbedingt ausschlaggebend. Was mich eher stört, ist, dass Belehrungen nur gegen Geld gegeben werden.


    Ja, dem stimme ich zu. Das hat einen komischen Beigeschmack...


    Holzklotz:

    Wenn ich merke, dass ich mir unterschwellig Selbstvorwürfe mache, dann schmeiß mir manchmal vor dem Spiegel die schlimmsten Beschimpfungen an den Kopf bis ich irgendwann lachen muss. Das ist mir irgendwann einfach aufgefallen, dass man die Show auf die Art abkürzen kann. Vor allem scheint mir, dass man diffuses Hintergrundgemurmel auf die Art ans Licht zerren kann, indem man es übertreibt. So eine Art Lupeneffekt.


    Ist das dann auch eine tantrische Praxis, oder nur mein persönlicher Spleen?


    Das ist zwar so nicht traditionell, aber wenn es für Dich funktionert würde ich das schon als eine Art tantrischer Praxis bezeichnen.

  • jianwang:

    Habe schon (real) Leute kennengelernt, die praktizieren (eine Frau davon auch die sexuelle "Variante") aber von der Lehre kaum was wissen.


    Natürlich ist diese Gefahr auch in anderen Linien vorhanden, nur (meine persönliche Meinung) ist das Potential beim tib Buddhismus am stärksten (da praxis/übungsbedingt).


    Ich sehe wie gesagt das Hauptproblem darin, dass die Übungen, an die man in Tibet gar nicht mal eben so herangekommen ist, jetzt offen in der Gegend herumschwirren. Und dass viele Leute meinen, dann keinen Lehrer mehr zu brauchen. Das funktioniert genauso "gut" wie die Leute, die "Dr. Google" konsultieren und dann nicht mehr zum Arzt gehen.

  • Tychiades:
    kilaya:


    Das ist die Kernaussage des Bodhisattva-Wegs: man wird zum Buddha, um den Wesen zu nutzen. Deine Behauptung ist nicht nur falsch, sondern wischt damit eigentlich das Fundament des Mahayana einfach mal zur Seite.


    Der Mahayana hat kein Fundament. Was auch für den Buddhismus gilt.
    Niemand wird zum Buddha, da alle Wesen Buddha sind. Wie Hakuin in seinem berühmten Lehrgedicht aussagt: Die Menschen sind in ihrem tiefsten Wesen Buddha; es ist wie bei Wasser und Eis: Wie es kein Eis gibt ohne Wasser, so gibt es nicht einen Menschen ohne Buddhanatur. (Zazen Wasan)


    Das mit dem "Fundament" ist Wortklauberei, das was man auch einen Wechsel von der "relativen" auf die "absolute" Ebene bezeichnen könnte. Dieser Wechsel ist in einem Sach-Diskurs grundsätzlich ein Totschlag-Argument und hat da nichts zu suchen. Nur als Methode in einem spirituell-philosophischen Diskurs hat das seine Berechtigung.


    Und selbstverständlich ist die Buddhanatur auch Grundlage des tibetischen Mahayana. Trotzdem ist es eine Methode des Bodhisattva-Wegs, der ja das ist, was den Mahayana zum Mahayana macht, dass man verspricht, als Bodhisattva den Wesen zu nutzen, bis alle zu Buddhas geworden sind.


    Meine Meinung ist ja, dass dies letztlich so zu verstehen ist, dass man dann eben ein Buddha ist, wenn man erkannt hat, dass alle schon Buddhas sind. Dann ist das Versprechen ja gleichzeitig erfüllt ;) Nur dass das "zu Buddhas werden" etwas ist, was in der eigenen Sicht geschieht und nicht in der Aussenwelt. Und es ist etwas, das auf der absoluten Ebene erkannt wird, während Samsara deswegen nicht aufhört. Es wird nur als identisch mit Nirvana erfahren.


    Zitat

    Was möglich ist, das ist der Wegfall von Vorstellungen, doch diese können auch nicht gemacht werden und auch ein Lehrer, kann nichts einem Schüler wegnehmen.
    Genauso wenig kann er einem etwas geben.


    Völlig richtig und wird auch im tibetischen Buddhismus nicht anders gesehen. Der Lehrer kann Spiegel und Inspiration sein, er kann etwas antriggern was einen Prozess in Gang setzt. Den Weg gehen muss man schon noch selbst.


    Zitat

    Aber um es ganz klar zu sagen - es werden nicht Gefühle ausgelebt, sondern es wird Macht ausgelebt und ausgeübt. Es geht nur um Macht. Auch bei denjenigen, die die Macht anderer kritisieren.
    Wer Macht hat, kann sich bei allem bedienen - beim Sex, beim Essen, beim Geld ... und genau das sind die Insignien der Macht: Sex, Essen, Geld, Gewalt.


    Wir reden hier über zwei verschiedene Dinge. Einmal um Praktizierende, die ihre Störgefühle an anderen ausleben und meinen, das sei "Tantra" oder "Dzogchen", einmal um Lehrer die Macht missbrauchen. Das ist aber ein anderer Thread, anderes Thema.


    Zitat

    Das ist dann schon archaisch-schamanischer Verhaltenskanon.


    Auch im archaischen Schamanismus muss man zwischen tatsächlich mitfühlend eingesetzten Methoden und Missbrauch von Macht usw. unterscheiden. Was den Buddhismus - und auch die im Rahmen des Buddhismus praktizierten Elemente - aber vom Schamanismus unterscheidet, ist dass der Buddhismus eine klare Ethik zugrunde legt. Damit sollte von der Grundlage eben Missbrauch reduziert werden, aber solange Menschen am Werk sind, lässt sich das leider nicht ausschliessen.

  • jianwang:

    Wie erlangt man diese Erfahrung der Leere, den Mahamudra und den kühlen Kopf, wenn man mit dem Gedanken "alle Begierden, Verblendungen vergrössern" als Unwissender in die Praxis einsteigt?


    _()_


    Das wird ja nicht "gedacht", sondern in der Praxis transformiert. Es wird mit dem gearbeitet, was sowieso da ist, vermute ich. Aber ich kenne mich damit noch nicht recht aus. Deine Frage ist was für einen echten Meister.


    Im Kleinen aber müsste doch eigentlich jeder das Prinzip verstehen:
    Wenn man versucht, etwas zu unterdrücken, wird es dadurch größer ("Denke an irgendwas, aber keinesfalls an einen grünen Apfel.")
    Wenn man ein Hindernis loswerden will, nutzt es nichts, es wegzudenken. Besser und funktioneller ist es, man nimmt das, was da ist, an, um damit zu arbeiten.
    Das weiß doch jeder, oder?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Holzklotz:

    Wenn ich merke, dass ich mir unterschwellig Selbstvorwürfe mache, dann schmeiß mir manchmal vor dem Spiegel die schlimmsten Beschimpfungen an den Kopf bis ich irgendwann lachen muss. Das ist mir irgendwann einfach aufgefallen, dass man die Show auf die Art abkürzen kann. Vor allem scheint mir, dass man diffuses Hintergrundgemurmel auf die Art ans Licht zerren kann, indem man es übertreibt. So eine Art Lupeneffekt.


    Ist das dann auch eine tantrische Praxis, oder nur mein persönlicher Spleen?


    Ich finde, dass das schon in die etwaige Richtung geht.



    Aber tantrische Praxis ist natürlich anders. Es ist tiefgreifende subtile meditative Praxis, nichts Einfaches für "kurz mal". Vielleicht ist das auch das größte Manko des Tantra für uns verwöhnte Westler, dass man es nicht kurz mal "spielen" kann und schon wäre man erleuchtet und könne vor allem endlich alle belehren. :grinsen:

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • kilaya:
    jianwang:

    Habe schon (real) Leute kennengelernt, die praktizieren (eine Frau davon auch die sexuelle "Variante") aber von der Lehre kaum was wissen.


    Natürlich ist diese Gefahr auch in anderen Linien vorhanden, nur (meine persönliche Meinung) ist das Potential beim tib Buddhismus am stärksten (da praxis/übungsbedingt).


    Ich sehe wie gesagt das Hauptproblem darin, dass die Übungen, an die man in Tibet gar nicht mal eben so herangekommen ist, jetzt offen in der Gegend herumschwirren. Und dass viele Leute meinen, dann keinen Lehrer mehr zu brauchen. Das funktioniert genauso "gut" wie die Leute, die "Dr. Google" konsultieren und dann nicht mehr zum Arzt gehen.


    :like:

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
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    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Losang Lamo:

    Im Kleinen aber müsste doch eigentlich jeder das Prinzip verstehen:
    Wenn man versucht, etwas zu unterdrücken, wird es dadurch größer ("Denke an irgendwas, aber keinesfalls an einen grünen Apfel.")
    Wenn man ein Hindernis loswerden will, nutzt es nichts, es wegzudenken. Besser und funktioneller ist es, man nimmt das, was da ist, an, um damit zu arbeiten.
    Das weiß doch jeder, oder?


    Richtig... und genau deswegen ist shikantaza kein Unterdrücken von Gedanken oder Gefühlen. :D Wer so sitzt (Unterdrückend) sitzt falsch.
    Du hast eben fast exakt die Art des Sitzens im Zen beschrieben. Nur das wir es nicht "annehmen", sondern ... ich weiß, dummes Wort ... es sich "totlaufen" lassen. Das Hier und das Jetzt annehmen, doch keinem Gedanken/Gefühl Nahrung geben.


    Dieser Thread ist für mich sehr wichtig :grinsen: Ich lerne ...


    _()_

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    wird erst das Auge klar.


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  • jianwang:

    Du hast eben fast exakt die Art des Sitzens im Zen beschrieben. Nur das wir es nicht "annehmen", sondern ... ich weiß, dummes Wort ... es sich "totlaufen" lassen. Das Hier und das Jetzt annehmen, doch keinem Gedanken/Gefühl Nahrung geben.


    Weswegen ich immer sage, dass es im Kern um das Gleiche geht. Nur dass die Methoden anders sind... Und die sind anders, damit verschiedene Menschen ihren Neigungen entsprechend praktizieren können. Shine / Shamata ist z.B. genau das. Lagthong / Vipassana beschreibt dann die Weisheit, die aus dem Raum aufsteigt, wenn man erfolgreich ein Gefühl "sich hat totlaufen lassen". Dessen Energie wird dann frei, sich auf transformierte Weise zu zeigen. Ich gehe davon aus, dass das immer passiert, nur dass es im Tantra ausdrücklich beschrieben wird und daher von einer Transformation die Rede ist.

  • Nur als Frage ...
    Wie wird bei "Euch" (sry) ein zu transformierendes Gefühl "ausgesucht"? Vom Lehrer/Guru oder wie entsteht der "Entschluss" dazu?


    Und Ja, es ist bis auf Kleinigkeiten sehr ähnlich.


    _()_

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    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Ich kann nur sagen, dass weder ich noch irgendein Lehrer da irgendwas aussucht - es wird mit dem gearbeitet, was sich auf natürliche Weise zeigt. Wenn aber deutlich wird, dass da etwas sehr hartnäckiges ist, dann kann man selbst oder eher der Lehrer zu einem bestimmten Yidam greifen, der darauf genau abgestimmt ist. Der Yidam drückt dann entweder positiv das Ziel aus, z.B. Weisheit, Mitgefühl usw. oder ist ein Werkzeug oder hat Werkzeuge um damit zu arbeiten und es aufzulösen bzw. gezielt umzuwandeln.

  • Und genau bei den Yidam und Daka/Dakini "schalte" ich ab.
    Da es mir persönlich zu religiös wird.
    Auch wenn ich die Hintergründe verstehe, doch ist eben nix für Unsereinen.


    _()_.

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  • Ich würde es tatsächlich eher als "psychologisch" als als "religiös" (in dem von Dir gemeinten Sinne) bezeichnen... Aber wenns nicht Deins ist, ist es nicht Deins - egal wie man es bezeichnet ;)

  • So what ...._()_

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    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend


  • Die Ansätze der verschiedenen Traditionen sind zwar sehr verschieden, aber ich bin auch immer begeistert, wenn ich Parallelen entdecke.
    Mir hat früher mal ein Thread über das "Buddha töten" im Zen letztendlich sehr geholfen, um zu einer inneren Haltung bei den tibetischen Verbeugungen zu kommen. :) Kann schon gut sein, so'n Austausch.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Nur die äussere Form und Rituale sind verschieden ...

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    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


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  • kilaya:

    Weswegen ich immer sage, dass es im Kern um das Gleiche geht. Nur dass die Methoden anders sind... Und die sind anders, damit verschiedene Menschen ihren Neigungen entsprechend praktizieren können.


    das seh ich auch so. Man wählt am Anfang intuitiv was einen am ehesten anspricht und somit ist das auch die Art und Weise, die einen am ehesten in Bewegung setzt. Deshalb hat ja auch jeder Recht, wenn er behauptet, dass seine Tradition die Beste ist (aber halt speziell für sie/ihn) :D

  • Wieso fällt mir in diesem Zusammenhang das Beispiel mit dem brennenden Haus ein, was ich nicht als Herabwürdigung Anderer sehe, sondern das es nur ein "Buddha-Fahrzeug" gibt, was die Kinder auch Alles andere begehren zu bekommen.


    Ob Theravada, Mahayana,Varjayana- Alles nur ein Fahrzeug, das brennende Haus zu verlassen.


    _()_

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    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • jianwang:

    Nur die äussere Form und Rituale sind verschieden ...


    ..…und die Methoden:


    Die eine Gruppe versucht Leid mit der Beseitigung von deren Ursachen zu mildern. Ein langer und beschwerlicher Weg.
    Andere Gruppen wiederum praktizieren das Gegenteil. Sie steigern die Gier und somit die Ursachen für Leid bis zum geht nicht mehr, in der Annahme, dass dadurch die Lust am Begehren vergeht.
    Das wird dann als der schnelle Weg angepriesen, was auch bei oberflächlicher Betrachtung logisch erscheint:
    Begehren lässt sich schneller steigern, als Ursachen abbauen.


    Eine kontinuierliche Zunahme an Zufriedenheit und Gelassenheit als Motivation wäre, so wie bei der Methode der vier Edlen Wahrheiten, demnach bei der tantrischen Methode nicht möglich; ganz im Gegenteil. Bis zum endgültigen verschwinden von Begehren, wären Leid: Unmut, Ärger und Aggressivität in zunehmenden Masse angesagt.
    Oder gibt es da noch Zusatzmethoden, die quasi wie ein Radiergummi den übermäßigen Anfall unheilsamer Zustände entgegenwirken?


    Mir scheint:
    Die tantrische Methode ist bei korrekter Anwendung (vorbereitung, Praxis usw.) ein Fulltime Job.


  • Ja ist es auch. Das macht die tantrische Methode auch so schwierig. Es gibt nur ein aufwärts oder ein abwärts. Das mit den Begierden steigern halte ich allerdings für so nicht wahr. In der Meditationspraxis selbst ja, aber nicht im Alltag. Auch hier gilt ja immer der achtfache Pfad und die vier edlen Wahrheiten als Grundlage. Und auch in der Praxis komme ich daran nicht vorbei... Erst wenn ich wirklich etwas verstanden habe wird das ganze in den Alltag integriert. Irgendwann fällt man ja nicht mehr aus der Rolle des yidams. Das ist das Ziel wenn ich eine solche Praxis mache. Dann kann ich mir aber nicht vorstellen, dass da noch groß Begierde, Abneigung und Zorn vorhanden ist wenn dies tatsächlich verwirklicht wurde. Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt und schaffe hier keine Verwirrung...