Hingabe - Vertrauen - Glaube

  • Krass fand ich auch die Geschichte vom "Immer Weinenden" (Sadaprarudita):


    "Er war ein armer Mann, der sich sehnlichst wünschte die Prajnaparamita-Lehren der Befreienden Weisheit zu erhalten. Unter ständigem, sehnsuchtsvollen Weinen fand er den Weg zu seinem Lehrer. Sein Wunsch, diesem eine Gabe darzubringen, war so stark, das er bereits das Messer ansetzte, um sich ein Bein abzuschneiden, denn dies war das einzige was er verkaufen konnte, um ein Geschenk zu erwerben. Glücklicherweise ergab sich eine andere Lösung, denn eine Kaufmannstochter half ihm. Nach Jahren hingebungsvollen Wartens erhielt er schließlich die Unterweisungen, fand völlige Befreiung und gilt seither als Beispiel tiefer, völlig authentischer Hingabe."


    (Gampopa S. 47)

  • Sherab Yönten:

    Krass fand ich auch die Geschichte vom "Immer Weinenden" (Sadaprarudita):


    "Er war ein armer Mann, der sich sehnlichst wünschte die Prajnaparamita-Lehren der Befreienden Weisheit zu erhalten. Unter ständigem, sehnsuchtsvollen Weinen fand er den Weg zu seinem Lehrer. Sein Wunsch, diesem eine Gabe darzubringen, war so stark, das er bereits das Messer ansetzte, um sich ein Bein abzuschneiden, denn dies war das einzige was er verkaufen konnte, um ein Geschenk zu erwerben. Glücklicherweise ergab sich eine andere Lösung, denn eine Kaufmannstochter half ihm. Nach Jahren hingebungsvollen Wartens erhielt er schließlich die Unterweisungen, fand völlige Befreiung und gilt seither als Beispiel tiefer, völlig authentischer Hingabe."


    (Gampopa S. 47)


    Na, ein gutes Beispiel für jemanden, der vom Samsara völlig die Nase voll hat.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • Demnach würden die Begriffe Entsagung (von Samsara) und Hingabe tatsächlich sehr gut zusammen passen!


    Losang Lamo:

    Ich weiß, Sherab, Du hast Dir bei der Reihenfolge hier nichts bewusst gedacht


    Stimmt! Trotzdem ein sehr wertvoller Hinweis. Danke! :)

  • Ah! Ich sehe gerade, dass es lt. Gampopa drei Arten von Vertrauen gibt.


    1. Überzeugtes Vertrauen
    2. Strebendes (wünschendes) Vertrauen
    3. Inspiriertes (klares) Vertrauen


    Das strebende Vertrauen (Alternativübersetzung: "sich nach Verwirklichung sehnender Glaube")
    findet sich bei jenen, welche die außergewöhnlichen Qualitäten des unübertrefflichen Erwachens erkannt haben (überzeugtes Vertrauen) und sich, um sie zu verwirklichen, mit großer Hingabe auf den Pfad üben.


    Bei dem strebenden Vertrauen findet sich also sowohl der Begriff Hingabe als auch (bei der Alternativübersetzung) der Begriff Glaube.


    (Gampopa Seite 38)

  • Zwei haben begeisterte und widerstrebende Mitmenschen. Das inspirierende, das klare Vertrauen, hat niemanden mehr, nur noch ich der es hat. Keiner kann folgen keiner kann in einem Weg stehen. Die anderen Zwei sind kommunizierte, wenn Das Vertrauen kommuniziert wird wird es zu einer der zwei oder läuft in Leere.
    Das was ich mit Vertrauen meine ist das inspirierte Vertrauen. Erst dann wirklich und echt wenn es die beiden anderen nicht mehr berühren können. Ich lege dieses offen und alle Aktionen sind nur darauf ausgerichtet Worte zu erfinden die vielleicht verstanden werden könnten. Aber sowohl Erfolg als auch Misserfolg ändernd dieses Vertrauen nicht, auch kenne ich kein Aufgeben, als Mensch habe ich die Pflicht erkannt, verständlich zu sein, auch wenn es nach den Daseinsmerkmalen wissend sinnlos ist.

  • Vertrauen und Hingabe sind für mich zwei verschiedene Dinge.
    Vertrauen ist ein in mir ruhendes Potential, welches ich nur in meiner Praxis vollständig erfahren durfte.
    Bei Menschen ist die Sachlage anders, da vertraue ich jemandem bis zu einem bestimmten Limit. Bis wohin ich gehen darf, ermesse ich selbst. Wird mein Vertarauen von Menschen erschüttert, dann leide ich in dem Maße, in welchem ich Vetrauen gegeben habe.


    Hingabe ist eine für mich blinde Sache, in dem ich ich unter völliger Überwindung meines Egos oder in absoluter Verlendung mich jemandem/etwas hingebe, meist jedoch spielt Gier oder absolute Verzweiflung ein Rolle.
    Mich jemandem oder etwas hingeben, bedeutet, mich aufgeben. Das habe ich seit meiner Jugend nicht mehr gemacht.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Ellviral:

    Ich gebe mich dem hin das mir begegnet, denn das was mir begegnet ist mein Leben.


    :like::rose:
    LG :sunny:
    PS :Aber bitte nicht blind ;)

  • Tara4U:

    Vertrauen und Hingabe sind für mich zwei verschiedene Dinge.
    Vertrauen ist ein in mir ruhendes Potential, welches ich nur in meiner Praxis vollständig erfahren durfte.
    Bei Menschen ist die Sachlage anders, da vertraue ich jemandem bis zu einem bestimmten Limit. Bis wohin ich gehen darf, ermesse ich selbst. Wird mein Vertarauen von Menschen erschüttert, dann leide ich in dem Maße, in welchem ich Vetrauen gegeben habe.


    Ja, allerdings habe ich festgestellt, dass mein Vertrauen in andere stark damit zusammen hängt, wie sehr ich mir selbst vertrauen kann. Seit ich meine Schwächen und Grenzen kenne, verstehe ich andere und erkenne ihre Grenzen und Schwächen. Das hat mein Vertrauen gefestigt und sich verlagert. Ich vertraue auf meinen Instinkt und schenke mein Vertrauen im Wissen, dass sie fehlbar sind.


    Zitat

    Hingabe ist eine für mich blinde Sache, in dem ich ich unter völliger Überwindung meines Egos oder in absoluter Verlendung mich jemandem/etwas hingebe, meist jedoch spielt Gier oder absolute Verzweiflung ein Rolle.
    Mich jemandem oder etwas hingeben, bedeutet, mich aufgeben. Das habe ich seit meiner Jugend nicht mehr gemacht.


    Hingabe ist für mich seit Jahrzehnten etwas Wundervolles. Allerdings gebe ich mich nicht Dingen oder Menschen hin, sondern dem Leben, so wie es mir entgegenkommt. Es sei denn, ich habe die Möglichkeit, etwas zu verändern. Und das muss ich wiederum glauben, solange bis die Realität meinen Glauben bestätigt. Und darauf vertraue ich.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)