Liebe Sanne,
darüber, wie ich im Alltag übe, habe ich schon oft geschrieben. Und das ist nichts anderes, als das Ego loszulassen. Zum Beispiel, wenn ich mich von jemandem angegriffen fühle, dass ich nicht sofort in den Gegenangriff übergehe oder mich verteidige. Das klappt nicht immer sofort, aber ich bemerke dann im Innern, dass ich beleidigt, empört oder wütend bin und trete davon zurück, gehe in die Stille. Wenn ich Wünsche habe, füttere ich die nicht, so dass im Laufe der Jahre gar keine mehr aufgetaucht sind, die mich vielleicht zu Handlungen zwingen. Mein Anker ist das Gewahrwerden meiner Gefühle.
Alles, was im Geist auftaucht, wird von mir untersucht. Manchmal leider auch etwas zu spät, so dass das Loslassen schwieriger wird. Auf jeden Fall ist es sehr hilfreich, sich mit Sunnata zu beschäftigen. Deshalb kann ich Dir dringend das Buch von Buddhadasa Bhikkhu "Das Kernholz des Bodhibaums" empfehlen. Dabei geht es um den Kern von Buddhas Lehre zum Thema "Leerheit", also nichts, was immer es ist, zu ergreifen bzw. als Ich oder Mein zu betrachten. Buddhadasa beschreibt da in vortrefflicher Weise, wie wir da hinkommen.