Karma und Synchronizität

  • Ich lese das so wie ich heute Verstehe. Was Hermes als Magie bezeichnet kann man heute alles einordnen. Aber egal mir hat er geholfen und dir offenbar auch.

  • Ich sehe es einfach so, dass alles mit allem zusammenhängt, aber ob mein Gehirn eine Verbindung zwischen zwei Ereignissen herstellen kann, hängt davon ab, ob ich die Zwischenstationen zur Verfügung habe und verknüpfen kann.


    Wenn ich im raschen Weggehen aus der Küche versehentlich ein Glas vom Tisch umwerfe und mich dann umdrehe und das Glas auf dem Boden liegen sehe, ist mir der Zusammenhang einigermaßen klar. :grinsen:


    Hat es nicht auch etwas mit Wissen zu tun? Also, ob mir genügend Wissen zur Verfügung steht, um kombinieren zu können?


  • Hat es nicht auch etwas mit Wissen zu tun? Also, ob mir genügend Wissen zur Verfügung steht, um kombinieren zu können?

    Dazu fällt mir ein, dass ich mal über Synchronizitäten gelesen habe, dass das auch etwas mit erhöhter Aufmerksamkeit auf die eigenen Wahrnehmungen zu tun hat. Mir ist dazu folgendes Bild eingefallen:


    Man betrachtet das Meer mit etwas Wellengang und jede Welle entspricht einem gegenwärtigen Ereignis. Wer genau hinschaut, wird Wellen entdecken, die sich sehr ähneln, gleichzeitig aufsteigen und wieder verschwinden. Vielleicht ein paar Meter voneinander entfernt.


    Andererseits kann man Synchronizitäten auch als harmonische Töne sehen. Jedes gegenwärtige Ereignis entspricht in diesem Bild einem Ton, mit unterschiedlichsten Lautstärken. Wer genau hinhört wird hier und da Töne hören, die zusammenschwingen und eine Harmonie oder einen schönen Akkord bilden.


    Ich persönlich deute Synchronizitäten auch gerne als "gutes Omen" oder ein Fall von "im richtigen Rythmus sein". Eines ist mir klar, wenn ich gehetzt bin, dann verpasse ich solche Ereignisse auf jedenfall, ob nun etwas dahinter ist, oder nicht.


    Was ich aber auch beobachten kann, ist, dass ich mich mit Absicht in eine bestimmte Wahrnehmung oder Bewusstseinszustand begeben kann, in dem ich dann mehr Synchronizitäten bemerke. So eine Art "divinatorische Wahrnehmung". Ein Beispiel wurde genannt, das I Ging. Dies funktioniert aber auch mit jedem anderen beliebigen Buch (man hat eine Frage und schlägt dann spontan ein Buch auf und liest intuitiv den erstbesten Satz), oder auch mit einem Spaziergang (man hat eine Frage und geht spazieren und lässt sich einfach von seinem Gefühl leiten). So kann dann für den Zeitraum, in dem man seine Umgebung mit jener selektiven "deutenden Wahrnehmung" betrachtet, alles mögliche zu einem "Spiegel der Seele" werden.


    Ich kann meine Umgebung hinsichtlich meiner Emotionen betrachten, ich kann meine Umgebung hinsichtlich einer Frage betrachten, die ich für die Zukunft habe, hinsichtliche einer Beziehung, die mir unklar ist usw. Meine bewusste Wahrnehmung kann über eine solche "Frage oder Absicht" die Umgebung filtern, sodass ein bewusster Zugang zum Unbewussten möglich wird.


    Wie ich solche parallelen Ereignisse, oder Synchronizitäten deute, hängt aber auch wirklich von meiner Tagesform ab und ich kann nicht sagen, ob da was dran ist wie an 1+1=2...

  • In letzter Zeit ist es mir wieder des öfteren vorgekommen, dass ich nach einer schon sehr lange nicht mehr im TV gesehenen Person oder einem Thema suche, deren Namen ich vergessen habe. Ich machte das TV an und da wurde sie gerade wieder vorgestellt oder ich las von ihr in der Zeitschrift. Oder ich schlug ein Buch auf und da war ein Artikel über das bestimmte Thema drin. So ging es mir früher - als ich mich mehr damit befasste - ständig.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Synchron ist was zusammenpasst, z.B. der Geisteszustand und äussere Umstände. Das liegt der Karmalehre zugrunde: Gedanken werden zu Handlungen, Handlungen werden zum Schicksal, es wird nicht durch eine höhere Macht bestimmt.


    Und die Wahrnehmung hängt vom Geisteszustand ab. Angst kann zu paranoiden Konstruktionen führen, so dass man sich beobachtet und verfolgt fühlt. Bestimmte Wahrnehmungen werden aus der Umgebung herausgefiltert und falsch interpretiert, plötzlich scheint alles zusammenzupassen. Auch Verschwörungstheorien sind oft eine milde Form von Paranoia, die durch Angst und Unwissenheit entsteht. Andererseits kann man sich als geliebtes Kind Gottes sehen und bei allem was klappt hat "der Herr" seine Hand im Spiel.

    Man lebt oft in Projektionen, im Buddhismus ist man dagegen bestrebt, die Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind. Das wird wohl erst mit dem vollständigen Erwachen der Fall sein.

  • Die von Jung erfundene Synchronizität bedeutet: dass der inneren Vorstellung unmittelbar ein äußeres Ereignis folgt; was der Hellseherei gleichkommt. Sollte jedoch das gleichzeitige Erscheinen von innerer Vorstellung und äußerer Erscheinung mit dem Begriff Synchronizität gedeutet werden, dann würde das Prinzip von Ursache und Wirkung und somit der Kausalität in Abrede gestellt werden.

    Mit Karma hat der Begriff Synchronizität m.E. nichts zu tun. Der Begriff taugt nur etwas für die Esoterik und die sollte ja auch im Buddhismus praktiziert werden – habe ich gehört, gelesen. 8)

    zu tun

  • Für mich ist das alles nicht abwegig.

    Buddhismus ist auch Esoterik, vor allem im tibetischen Buddhismus wird mit Orakeln usw. gearbeitet - s. Kundun, der Film.

    Ich finde das alles auch nicht verwerflich und un-buddhistisch.

    Ab einem bestimmten "Grad" kann die Lehre sowieso kaum vermittelt werden, das fängt schon beim Thema "es gibt kein Selbst" an, ganz abgesehen von der Lehre von Karma, vom Glauben an Höllenwesen etc..


    Desto intensiver die Praxis, desto größer die Erfahrungen, desto mehr unglaubliche Dinge können passieren. Schließlich wird auch im Palikanon von "Wundern gesprochen".


    Worum es aber dem Buddha sicherlich ging, ist die Beschäftigung damit und somit die Ablenkung von der eigentlichen Geistesschulung. Alles andere sind Nebenschauplätze, Begleiterscheinungen, "Abfallprodukte", die es zu ignorieren gilt, weil damit das Ego gestärkt wird (vermute ich).


    Das gilt auch für mich. Wenn ich also von Erfahrungen erzähle, dann deshalb, weil ein User gefragt hat und ich was darüber zu erzählen weiß. 8) Ansonsten hänge ich nicht daran.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Man muss auch sehen, dass die westliche Psychologie noch ganz schön am Anfang steht. Freud und Jung sind Mitte / Ende des 19. Jahrhunderts geboren worden, das ist noch nicht lange her für eine Wissenschaft.


    Insofern hat es auch wieder etwas mit Wissen zu tun, wie viele Bausteine zur Verfügung stehen. Wenn jemand z.B. vor 200 Jahren etwas über Zwillinge geschrieben hat – der eine wohnt vielleicht in Nordamerika, der andere in Australien – dann klang das sicher mystischer, als wenn heute etwas über Zwillingsforschung geschrieben wird.


    Was ich schon sagen würde, ist, dass z.B. Angst / Befürchtungen dazu beitragen können, dass das, worauf sich die Angst bezieht, häufiger tatsächlich eintritt. Das lässt sich aber psychologisch erklären.

    Wenn ich z.B. ein ängstlicher Mensch bin, der öfter gedanklich damit beschäftigt ist, wie "gefährlich" es in unserer Welt ist, dann könnte sich in mir z.B. das Bild verfestigen: Menschen werden ganz schön oft überfallen... das kann auch mir passieren... :?

    Das macht etwas mit mir. Es beeinflusst z.B. auch, welche Zeitungsartikel mich "anziehen". Und irgendwann bin ich so weit, dass meine ganze Körperhaltung, meine Art, mich zu bewegen, Ängstlichkeit und Vorsicht ausstrahlen. Das merken natürlich auch Diebe, die auf der Suche nach einem neuen Handy, Geld oder was auch immer sind. Die wollen es auch möglichst einfach haben. Auf jemanden, bei dem große Gegenwehr zu erwarten ist oder der eine Kampfsportart beherrscht, haben die auch keine Lust... :grinsen:


  • In letzter Zeit ist es mir wieder des öfteren vorgekommen, dass ich nach einer schon sehr lange nicht mehr im TV gesehenen Person oder einem Thema suche, deren Namen ich vergessen habe. Ich machte das TV an und da wurde sie gerade wieder vorgestellt oder ich las von ihr in der Zeitschrift. Oder ich schlug ein Buch auf und da war ein Artikel über das bestimmte Thema drin. So ging es mir früher - als ich mich mehr damit befasste - ständig.

    So Sachen passieren mir auch, und eine gute Erklärung dafür habe ich nicht.

    Wenn man an jemanden denkt ,und der ruft dann z.b. an ,das kann man ja recht gut damit erklären, das man unterbewußt irgendwie eine Verbindung miteinander hat, die halt schon anschlägt wenn der andere anfängt zu wählen,bzw heute den entsprechenden Speicherknopf auf dem Telefon drückt.

    Aber bei TV und Internet weiß ich nicht so richtig ,was einen da aufmerken läßt. Ist ja sowieso immer ewig viel Information, die unser Bewußtsein ständig ausfiltern muß, warum man da eine Sache mitbekommt und andere dann nicht, das ist schon reichlich mysteriös.


    Auf der anderen Seite entspricht es aber ganz einfach auch dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Wenn wir an etwas denken setzen wir Ursachen ,die dann auch zu entsprechenden Resultaten führen. Wunschgebete wirken zwar meistens nicht von jetzt auf gleich, aber eine Richutung geben sie schon .


    In der Kinderheitsenwicklung gibts ja so etwas wie ein magische Phase, wo man denkt man kann über Gedanken und Gefühle die Realität manipulieren. Da muß man natürlich immer aufpssen, das man nicht wieder in diese Richtung geht.


    Aus buddhistischer Sicht ist es ja so, das man sich eher dafür öffnet, was sowieso passieren kann, aber ganz passiv ist diese Haltung ja auch nicht.


    Na ja,so ganz komme ich gerade nicht auf den Punkt, aber ich denke halt Buddhismus ist noch nie ohne Magie ausgekommen und auch in unserer so rational geprägten Geselschaft geht es nicht ganz ohne Esotherik. Wichtig ist da aber das man nichts aus Sensationslust oder auch nur reiner Neugierde macht, sondern das man immer und unter allen Umständen die drei Juwelen und die Bodhisattvaeinstellung als Grundlage wält.


    Dann ist man denke ich immer auf der sicheren Seite, und man läuft weder Gerfahr psychotisch zu werden noch von igendeinem Esotherik Fritzen ausgeplündert zu werden.


    :buddha::rad::mediw:

  • aber ich denke halt Buddhismus ist noch nie ohne Magie ausgekommen und auch in unserer so rational geprägten Geselschaft geht es nicht ganz ohne Esotherik

    Magie oder imaginäre Vorstellungen sind die Folgen davon, wenn man versucht, über das Vermögen des eigenen Bewusstseins hinaus, Dinge in Erfahrung bringen zu wollen, die diesem nicht zugänglich sind…………….über dem Tellerrand hinaus wartet dann Gott, der weiß alles, du musst es nur glauben.

  • Hi @hedin02,


    ich habs weder mit Gott noch damit alles schon jetzt ganz genau zu wissen. Buddhismus geht jenseits von Analyse und Wissen,aber er schließt die Analyse nicht aus.

    In sofern bietet er Platz für sehr unterschiedliche Herangehensweisen und das gefällt mir am Buddhismus sehr gut.


    :vajra: Phönix

  • Wenn jemand z.B. vor 200 Jahren etwas über Zwillinge geschrieben hat – der eine wohnt vielleicht in Nordamerika, der andere in Australien – dann klang das sicher mystischer, als wenn heute etwas über Zwillingsforschung geschrieben wird.

    Auch hier bietet der Buddhismus eine nachvollziehbare Erklärung - ob die jetzt wissenschaftlich haltbar ist oder nicht, bleibt dahingestellt; logisch ist sie aber allemal: bei Zwillingen ist das Geistkontinuum geklont, und da Zwillinge i.d.R. bei derselben Familie aufwachsen, wird auch die Prägung der Zwillinge basierend auf dem gleichen Kontinuum kaum große Unterschiede in ihrem grundlegenden Verhalten ergeben. Äußere Umstände könnten vielleicht zu kleinen Abweichungen führen.

    Wachsen die Zwillinge in unterschiedlichen Kulturen auf, so wird sich auch die Verhaltensweise jedes einzelnen Zwillings der jeweiligen Kultur anpassen. Wie weit hier das gleiche Geistkontinuum durchschlägt, müsste im Einzelfall ermittelt werden.

  • Wenn jemand z.B. vor 200 Jahren etwas über Zwillinge geschrieben hat – der eine wohnt vielleicht in Nordamerika, der andere in Australien – dann klang das sicher mystischer, als wenn heute etwas über Zwillingsforschung geschrieben wird.

    Auch hier bietet der Buddhismus eine nachvollziehbare Erklärung - ob die jetzt wissenschaftlich haltbar ist oder nicht, bleibt dahingestellt; logisch ist sie aber allemal: bei Zwillingen ist das Geistkontinuum geklont, und da Zwillinge i.d.R. bei derselben Familie aufwachsen, wird auch die Prägung der Zwillinge basierend auf dem gleichen Kontinuum kaum große Unterschiede in ihrem grundlegenden Verhalten ergeben. Äußere Umstände könnten vielleicht zu kleinen Abweichungen führen.

    Wachsen die Zwillinge in unterschiedlichen Kulturen auf, so wird sich auch die Verhaltensweise jedes einzelnen Zwillings der jeweiligen Kultur anpassen. Wie weit hier das gleiche Geistkontinuum durchschlägt, müsste im Einzelfall ermittelt werden.

    _()_

    Ich kenne zwei 1 Eiige (fom selbe Ei:?) Zwilinge, welche bei der selben Familie aufgewachsen sind. Denoch sind beide im geiste komplet unterschiedlich.

    _()_

  • Zwillinge haben unterschiedliche Geisteskontinua, egal ob eineiig oder nicht. Diese unterschiedlichen Geisteskontinua bringen sie aus ihren früheren Leben mit und sind nicht materiell-biologisch verursacht. Die äußeren Umstände auf die hier so viel Gewicht gelegt wird, sind tatsächlich nur zweitrangig. Das zeigt sich schon daran, dass Zwillinge, die in der gemeinsamen Familie aufwachsen genauso unterschiedlich sein können wie Zwillinge, die aus welchen Gründen auch immer, in unterschiedlichen Kontexten aufwachsen und sich entwickeln.


    Die äußeren Umstände spielen eine Rolle, aber entscheidend sind die karmischen Prägungen, die durch Handlungen in früheren Leben im eigenen Geisteskontinuum angesammelt wurden.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Die äußeren Umstände auf die hier so viel Gewicht gelegt wird, sind tatsächlich nur zweitrangig. Das zeigt sich schon daran, dass Zwillinge, die in der gemeinsamen Familie aufwachsen genauso unterschiedlich sein können wie Zwillinge, die aus welchen Gründen auch immer, in unterschiedlichen Kontexten aufwachsen und sich entwickeln.

    Aus der Zwillingsforschung:

    e87e00ec05c1be709967d36cb91556e8e011879b.jpg


    Zitat

    Eineiige Zwillinge vs. zweieiige Zwillinge

    Zweieiige Zwillinge haben in der Regel 50 % ihres Erbgutes gemeinsam. Bei zweieiigen Zwillingen, die gemeinsam aufgewachsen sind, ist eine Korrelation von 0,60 sichtbar. Dieser geringere Zusammenhang gegenüber eineiigen Zwillingen deutet auf einen genetischen Einfluss hin.[2]

    Nimmt man an, dass sich eineiige Zwillinge gegenüber zweieiigen Zwillingen durchweg ähnlicher sind, so ist diese Vermutung falsch. Geht man davon aus, dass ein Merkmal im Wesentlichen umweltbedingt ist, so sind sich zweieiige Zwillinge, die gemeinsam aufgewachsen sind, genauso ähnlich wie eineiige Zwillinge, die gemeinsam aufgewachsen sind. Das zweieiige Zwillingspaar ist sich in dieser Hinsicht sogar ähnlicher als eineiige Zwillinge, die getrennt voneinander aufgewachsen sind. Ähneln sich nun aber zusammen aufgewachsene zweieiige Zwillinge weniger als zusammen aufgewachsene eineiige Zwillinge oder sogar getrennt aufgewachsene eineiige Zwillinge, so kann dieses Merkmal als überwiegend erbbedingt gekennzeichnet werden. Dennoch wird in allen relevanten Untersuchungen bestätigt, dass sich eineiige Zwillinge ähnlicher sind als zweieiige Zwillinge gleichen und unterschiedlichen Geschlechts.[1]

    Zwillingsforschung – Wikipedia

  • Was ich schon sagen würde, ist, dass z.B. Angst / Befürchtungen dazu beitragen können, dass das, worauf sich die Angst bezieht, häufiger tatsächlich eintritt. Das lässt sich aber psychologisch erklären.

    Wenn ich z.B. ein ängstlicher Mensch bin, der öfter gedanklich damit beschäftigt ist, wie "gefährlich" es in unserer Welt ist, dann könnte sich in mir z.B. das Bild verfestigen: Menschen werden ganz schön oft überfallen... das kann auch mir passieren... :?

    Das macht etwas mit mir. Es beeinflusst z.B. auch, welche Zeitungsartikel mich "anziehen". Und irgendwann bin ich so weit, dass meine ganze Körperhaltung, meine Art, mich zu bewegen, Ängstlichkeit und Vorsicht ausstrahlen. Das merken natürlich auch Diebe, die auf der Suche nach einem neuen Handy, Geld oder was auch immer sind. Die wollen es auch möglichst einfach haben. Auf jemanden, bei dem große Gegenwehr zu erwarten ist oder der eine Kampfsportart beherrscht, haben die auch keine Lust... :grinsen:

    Genau, und die aus Angst resultierende Verunsicherung kann dann auch Unfälle aller Art nach sich ziehen. Dann denkt man: 'Wieso muss immer mir sowas passieren?" Oder umgekehrt, bei starkem Mut und Selbstbewusstsein ergreift man jede Gelegenheit um etwas durchzusetzen und wird zu einem "Glückspilz". Das sind durch den eigenen Geisteszustand verursachte "Synchronizitäten".


    Vieles unterliegt aber nicht dem eigenen Einfluss, z.B. mag jemand sein Leben lang Lotto spielen und kaum was gewinnen, ein anderer gewinnt vielleicht viel beim ersten Mal. Nach der Karmalehre könnten die Ursachen dafür in vorigen Leben liegen, wo man etwa ein Geizhals oder besonders großzügig war. Demnach wäre es wieder abhängig vom eigenen Geisteszustand.


    Oder, nachdem in jedem Moment alles gleichzeitig abläuft, muss es ja immer wieder mal vorkommen dass etwa Gedanken und Begebenheiten genau zusammenpassen. Da könnte man meinen dass das Zufall ist.

  • Nach der Karmalehre könnten die Ursachen dafür in vorigen Leben liegen, wo man etwa ein Geizhals oder besonders großzügig war. Demnach wäre es wieder abhängig vom eigenen Geisteszustand.

    Und das ist dann nicht mystisch ;) oder was?

    Ich wundere mich immer wieder darüber, dass vehement gegen mystische Erfahrungen im Leben argumentiert und als Humbug hingestellt wird, aber wenn es denn um Wiedergeburt und Karma geht, ist alles ganz "normal". :rofl:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • C. G. Jungs Synchronizität ist ja extrem viel jünger als der Buddhismus. Also wäre die Frage, warum C. G. Jung nicht buddhistische Lehrmeinungen mit aufgenommen hat, schlüssiger.

    Aber ich kenn mich nicht aus - vielleicht hat er das ja sogar. Es wäre ihm wenigstens zuzutrauen.


    Die Anthroposophie, die ja auch noch so jung ist, ist jedenfalls auf den Begriff der Synchronizität eingegangen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Nach der Karmalehre könnten die Ursachen dafür in vorigen Leben liegen, wo man etwa ein Geizhals oder besonders großzügig war. Demnach wäre es wieder abhängig vom eigenen Geisteszustand.

    Und das ist dann nicht mystisch ;) oder was?

    Ich wundere mich immer wieder darüber, dass vehement gegen mystische Erfahrungen im Leben argumentiert und als Humbug hingestellt wird, aber wenn es denn um Wiedergeburt und Karma geht, ist alles ganz "normal". :rofl:

    Für mich ist das die Karma-Auffassung der Favorit. aber weil ich es nicht wirklich weiß, respektiere ich auch andere Auffassungen.Mystische Aspekte hat der Buddhismus nach der Überlieferung jedenfalls auch, höhere Geisteskräfte zum Beispiel. Und bei der Lehre ist nicht alles mit dem Verstand erfassbar, sagt der Buddha.

  • Ich habe da so meine Zweifel, ob der Buddha-Dharma mystische Aspekte hat. Manches kommt uns vielleicht nur mystisch vor, weil wir es noch nicht genügend verstanden haben. Karma und Wiedergeburt hat nichts Mystisches an sich. Man kann beides mit logischen Argumenten erfassen und verstehen. Andererseits wenn etwas nicht vollständig durch begriffliches schlussfolgerndes Denken erfassbar ist, ist dies nicht automatisch etwas Mystisches. Eine unmittelbare geistige Wahrnehmung geht natürlich über das begrenzte begriffliche Denken hinaus, ist aber nichts Mystisches, nur weil wir noch nicht diese unmittelbare geistige Wahrnehmung entwickelt haben. Eine unmittelbare geistige Erkenntnis der Selbstlosigkeit erlangt man aber durch den Stromeintritt bzw. weil man sie erlangt hat, tritt man in den Strom ein. Im Mahayana wird gesagt, diese unmittelbare, nichtbegriffliche Erkenntnis erlangt man auf dem Pfad des Sehens.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Wiedergeburt kann man heute auch als wiedergeboren durch gebären nehmen. für Buddha ist es bestimmt nicht erfassbar gewesen wie das denn un echt funktioniert. Züchtung oder auch wenn er Familien beobachtet wie sich in den Kindern und Enkeln Verhaltensweisen, Körperbau und Krankehitsneigung erscheinen die sie nicht gewusst oder selbst erlernt, erworben haben können.

    Aber das ist natürlich auch nur ein Mythos, Vererbung durch DNA statt durch Wiedergeburt.

  • Ich habe da so meine Zweifel, ob der Buddha-Dharma mystische Aspekte hat. Manches kommt uns vielleicht nur mystisch vor, weil wir es noch nicht genügend verstanden haben. Karma und Wiedergeburt hat nichts Mystisches an sich. Man kann beides mit logischen Argumenten erfassen und verstehen. Andererseits wenn etwas nicht vollständig durch begriffliches schlussfolgerndes Denken erfassbar ist, ist dies nicht automatisch etwas Mystisches. Eine unmittelbare geistige Wahrnehmung geht natürlich über das begrenzte begriffliche Denken hinaus, ist aber nichts Mystisches, nur weil wir noch nicht diese unmittelbare geistige Wahrnehmung entwickelt haben. Eine unmittelbare geistige Erkenntnis der Selbstlosigkeit erlangt man aber durch den Stromeintritt bzw. weil man sie erlangt hat, tritt man in den Strom ein. Im Mahayana wird gesagt, diese unmittelbare, nichtbegriffliche Erkenntnis erlangt man auf dem Pfad des Sehens.


    Gruß Helmut

    Kommt wohl darauf an was man unter "mystisch" versteht. Wenn es z.B. heißt der Buddha habe mit dem "himmlischen Auge, das dem menschlichen überlegen ist" gesehen wie die Wesen gemäß ihrer Handlungen von Geburt zu Geburt durch das Samsara wandern (M.85), könnte man das als mystisch bezeichnen denke ich im Sinne von einer höheren Fähigkeit, nicht in einem abwertenden Sinn.

  • Vieles unterliegt aber nicht dem eigenen Einfluss, z.B. mag jemand sein Leben lang Lotto spielen und kaum was gewinnen, ein anderer gewinnt vielleicht viel beim ersten Mal. Nach der Karmalehre könnten die Ursachen dafür in vorigen Leben liegen, wo man etwa ein Geizhals oder besonders großzügig war. Demnach wäre es wieder abhängig vom eigenen Geisteszustand.

    Nochmal, meine Vorstellung zu Karma:

    Nicht die früheren Handlungen (Taten, Sprache, Denken) werden durch Karma wiederkehren, sondern deren Ergebnisse (Gefühle, vipaka) erscheinen als Frucht der aktuellen Handlungen.

    Die aktuellen Handlungen werden von inneren (Gestaltungen) und äußeren (Kontakt) Umständen veranlasst und von Karma vipaka zu heilsamen oder unheilsamen Handlungen beeinflusst.

  • Nochmal, meine Vorstellung zu Karma:

    Nicht die früheren Handlungen (Taten, Sprache, Denken) werden durch Karma wiederkehren, sondern deren Ergebnisse (Gefühle, vipaka) erscheinen als Frucht der aktuellen Handlungen.

    Die aktuellen Handlungen werden von inneren (Gestaltungen) und äußeren (Kontakt) Umständen veranlasst und von Karma vipaka zu heilsamen oder unheilsamen Handlungen beeinflusst.

    Überliefert sind jedenfalls nicht nur Gefühle als kamma-vipaka, sondern auch die allgemeinen Lebensumstände - von angenehmen/unangenehmen Bedingungen als Mensch oder Tier bis zu Geburten in Daseinsbereichen wie Himmel, Hölle und Gespensterreich.