Lesegruppe 17.05 - 26.05: Genjōkōan

  • Zum Glück hat Dogen nicht wissen können, was er mit seinen Schriften anrichtet. Obwohl im Zuimonki - dem anderen Shobogenzo - zuimonki.pdf - hat er über das Problem des extensiven Studiums und dem Bestreben nach großem Wissen gesprochen. Dies sei nicht notwendig. Notwendig sei sich auf ein einziges Ding zu fokussieren - z.B. die Übung des Zazen.

    Dogen wusste genau, ganz genau was er tut und das es alles kein wirkliches Ergebnis bringt. Verstehen nur auf Augenhöhen doch dann keine Worte mehr. Und wenn Du glaubst das er alles auf Zazen gesetzt hat warum dann Genjokoan? Warum das Shobogenzo? Dann hätte ein Satz gereicht. Zen ist Zazen.

    _()_ beschäftigung des Affen?:grinsen:_()_

  • Genau das ist es Beschäftigung des Affen der ist nun mal da. Beschäftigung des Pferdes das will nun mal recht haben mit seinem Willen. Ich steh da und lächel, weil ich zufrieden bin.

    Geschrieben heißt für mich Ruhe von Affengeist und Pferdewillen zu haben.

    Mir fehlt einfach das zeigen der anderen Affengeister und Pferdewillen.

  • Dogen wusste genau, ganz genau was er tut und das es alles kein wirkliches Ergebnis bringt. Verstehen nur auf Augenhöhen doch dann keine Worte mehr. Und wenn Du glaubst das er alles auf Zazen gesetzt hat warum dann Genjokoan? Warum das Shobogenzo? Dann hätte ein Satz gereicht. Zen ist Zazen.

    Mein Eindruck ist, dass seine Koans entstanden sind, weil Dogen sehr gerne schrieb. Er hatte bereits als kleiner Junge Gedichte verfasst.

    Deswegen muss seine Tätigkeit nicht gleich bedeuten, dass "er" seine Koans für wichtig hielt.

    Ebenso könnte das Shobogenzo Aufarbeitungen sein, ohne, dass er dafür ein "man muss dies tun" signalisieren wollte.

    Persönlich hatte er wohl so Buddha besser verstanden.


    Vielmehr habe ich aus Vorträgen über ihn herausgehört, dass viele drumherum Rituale unnötiger Schnickschack sind. . .


    Und sehr sympathisch fand ich auch seine Aussage, dass die in Mode gekommenen Meister-Allüren wie z.B. alberne "Stockschläge" unsinnig sind, sondern dem Schüler lieber klare Antworten gegeben werden sollte.


    Ich denke auch, würde man Dogen heute fragen was das allerwichtigste sei: Zazen


    Mein Eindruck vom Dogen Überbleibsel nach so vielen Jahren.

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Das aller wichtigste ist Zazen. Doch das ist die Übung die Zehntausend Dinge als Dinge zu erkennen und inmitten von ihnen zu sein ohne wissen wer da in der Mitte ist oder auch nur fragt.

    Koan ist die Übung die sich mit dem das Mitte ist beschäftigt. Wenn Zazen nicht geübt wird. Wer ist das der handelt? Wer bewegt diesen Körper? Warum leidet der, der doch angeblich diesen Körper führt? Wer ist der Ergreifende? All das ist nicht im Zazen, aber Zazen ist eben nicht Leben, sondern Nahrung. Da fehlt Aktivität.

    Erleben ist Aktivität und Nahrung. Diese Bedingung erfüllen weder Zazen noch Koan als separate Übungen. Beide zusammen führen zum Erleben, zum nur Erleben.


    Ich sehe alle Meister nach Buddha als Interpreten von Buddha. Die wenn sie Zeigen Buddha sind, wenn sie Interpretieren sind sie Shakyamuni, Dogen, usw

  • _()_

    Mal ne neue Theorie, ohne Dogen wirklich gekannt zu haben oder seine Lebensweg genau zu kennen:erleichtert: wen ich Irre (Sehr warscheindlich:roll:) dan Korrigiert mich:grinsen:


    Dogen hat ja, so fiel ich gehört habe, eine beschwärliche und lange Reise gemacht fon Japan nach China und zurück (wenn ich das richtig mitbekommen habe, sonst halt nur fon China nach Japan) eine solche Reise kostete damals fiel Geld. Dogen wird, da Er schreiben konnte, ja wohl ein Beamter oder sowas gewesen sein. Ich kann mir vorstellen das seine Reise fon irgend Jemandem bezahlt wurde um irgend etwas mit zu bringen zb eine neue Lehre;). Als Dogen zurück (oder an) kamm wurde Er gefragt, was Er den mitbringe.

    Die Antwort war "nichts" so hörte ich.

    Wenn nun der, der die Reise bezahlt hat deswegen sehr enteuscht war, könnte ich mir vorstellen das Dogen im die Schriften schrieb die wir heute studieren um so wenigstens etwas mit zu bringen (auch wenn Dogen Sie im nachhinein geschrieben hatt)

    Könnte das sein?

    _()_

  • Bei Wiki ist nichts dergleichen verzeichnet. Ich seh in seinen Schriften auch eher ein Wegweiser für Ahnungslose und Profis, alle können damit was anfangen. Vom ersten Schritt des Novicen bis zum Buddha-gewordener.

    • Offizieller Beitrag

    Weil die Hälfte der Schiffe die nach China wollten sanken war das ein ziemliches Abenteuer für waghalsige Kaufleute. Der Andrang an Passagieren war da wohl nicht riesig.

    Ich nehme an, die Händler waren für jeden buddhistischen Pilger dankbar, weil der vielleicht gutes Karma für die wertvolle Ladung brachte.


    Und auch in Japan war man sehr neugierig auf alles was in China politisch, wirtschaftlich und kulturell passierte. Auch die Klöster waren interessiert an allem, was sich da so neues tat.


    Mit dem was Dōgen in China lernte, konnte er sich vieler Zuhörer gewiss sein. Außerdem war er ja kein armer Schlucker sondern kam aus höchsten Kreisen. Ein japanischer Kaiser soll sogar ein Neffe von Dōgen gewesen sein.


    Die Idee er habe geschrieben, weil er Geld brauchte, ist abwegig.

  • _()_haha wieder was gelernt:grinsen: ich liebe dieses forum da kriegt mn Infos ohne dumm genant zu werden:hug::)


    Ich meinte auch nocht unbedingt das Dogen Geld brauchte sonder eher das Dogen die Leute die Ihn ausgesant haten nicht enteuschen wollte sondern Ihnen etwas geben wollte das Ihnen nützt. Naja da das wohl eher nicht der fall wahr neme ich an Dogen schrieb um zu schreiben (alles andere wäre ja nicht zen oder?:D) ach auch egal:erleichtert:

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    • Offizieller Beitrag

    Ich meinte auch nocht unbedingt das Dogen Geld brauchte sonder eher das Dogen die Leute die Ihn ausgesant haten nicht enteuschen wollte sondern Ihnen etwas geben wollte das Ihnen nützt. Naja da das wohl eher nicht der fall wahr neme ich an Dogen schrieb um zu schreiben (alles andere wäre ja nicht zen oder?:D) ach auch egal:erleichtert:

    _()_

    Kam er denn mit leeren Händen an? Er hatte ja alles erreicht, was er erreichen wollte. Er hatte alle Antworten auf seine Fragen bekommen, Befreiung erlangt und einen Plan vom Dharma die er anderen vermitteln konnte. Und als er in Japan ankam, lehrte er auch gleich.


    Als Dōgen aufbrach stand des "Zen" Tempels Kennin-ji noch unter der Fluchtel der Tendai Mönche vom Eihei-ji. Nach seiner Rückkehr konnte Dōgen da - mit der Berufung auf seine chinesische Meister - erstmal einen reinen Zen-Tempel aufziehen. Das Dōgen nach China ging, hat sich also sehr gelohnt.

  • Also die Lesegruppe ist ne Super Erfindung.


    Ein Forum ist ja ein Hobby das man gerne pflegen möchte, und so eine Lese Gruppe ermöglicht Inhalte


    Ich finde es noch schwierig zu filtern wo die Aufmerksamkeit im Forum sein sollte. Aber das ergibt sich sicher mit der Zeit. Ausserdem steigt ja mit der Zeit auch das Wissen, und dann kann man vielleicht öfter mal was wichtiges beisteuern


    Ich bin zumindest froh über die Erkenntnis, meine Verwirrungen bewältigen zu können, und in einem Forum nicht nur negativ aufzufallen


    Also wie gesagt so eine Lesegruppe: Ist ne super Idee, weil sie Inhalt ermöglicht für Leute die das Forum als ihr Hobby ansehen


    Go and Love Yourself_()_:like:

    Der Weg des Bogens, wer hält den Bogen?:dao:

  • Nach mehreren Übersetzung

    Genjokoan , Dogen.


    Wenn Du die, von dir, wahrgenommenen Dinge und Gedanken in ihrem wirklichen Dasein erkennst wird dir klar was Vorstellungen, Meinungen, Erleuchtung, Zazen, Leben, Tod, Buddha, Leidende, sind.Denn Dinge und Gedanken sind nicht aus sich Selbst und ohne Mein, Ich, ein Selbst, wenn du das plötzlich erkennst, gibt es keine Täuschung. Keine Erleuchtung, keine Heiligen, kein Buddha, keine Leidenden, keine Geburt, kein Vergehen.

    Weil der Weg zum Frieden, mit Dir, aus Überfluss und Mangel entspringt, gibt es Täuschungen im Erkennen der Dinge und Gedanken in ihrem wirklichen Sein. Entstehen im Vergehen, obwohl es nur Entstehen im Wandel gibt, sogar leidende Buddhas gibt es.

    Und dennoch: Die Blüten, welken und das Unkraut sprießt zu deinem Ärger –

    und das ist alles.


    Wenn du glaubst durch deinen Status und dein Selbstbewusstsein Wahrheiten über Dinge und Gedanken zu verbreiten, dann ist das sicher eine Täuschung. Auch das du glaubst das du allein durch dich die Erleuchtung erreichst, ist Täuschung. Meditation wird dann zum Erwachen, wenn du erkennst das das Entstehen einfach weiter geht, in wechselseitiger Abhängigkeit, bedingt durch Bedingungen, die wiederrum bedingt sind, während du nur sitzt. Das Dinge und Gedanken weiter gehen, ohne dein Eingreifen, zeigt dir das du bist, ohne zu wissen wer oder was du bist. Erkennen das alles ein Alles ist, ist Erwachen.


    Die zum Erkennen, aller ihrer Täuschungen, vollkommen Erwachten, sind Buddha. Die ihre Illusionen und Täuschungen nicht kennen sind heillos verirrt, sind Leidende. Es gibt Menschen, die sogar noch aus dem Erwachen heraus bewusster als bewusst werden und die, die sich inmitten Ihrer Täuschungen immer mehr in ihrem Glauben wollen verwickeln. Wenn Buddha, Buddha wird, sind sie sich nicht bewusst Buddha zu sein. Dennoch sind sie Buddha, die immer sofort einen Buddha erkennen.


    Wenn du mit Körper (Körper) und Geist (* Wahrnehmung, Gefühl, Vorstellungen, Erinnerungen) z.B. eine Farbe siehst, so ist das eben nicht so wie ein Bild, das in einem Spiegel erscheint. Es ist nicht wie, wenn der Mond auf dem Wasser erscheint. Es ist ohne Filter, direkt, du erfährst dich. Da ist kein Spiegel.

    Wenn Du nicht mit Körper und Geist (*) wahrnimmst, wird Ego eine Seite bevorzugen und die andere verbergen. Du siehst den Mond und freust dich, aber siehst nicht mehr das Wasser. Du siehst das Wasser und das Glitzern von Licht, doch nicht den Mond. Ego entscheidet, ob du dies oder das siehst. Das Wasser bleibt ruhig, der Mond wird nicht nass. Wenn der Mond im Wasser wäre, würde das katastrophal sein.


    Den Weg den Buddha gezeigt hat zu ergründen heißt dich selbst ergründen.

    Dich selbst ergründen heißt den Mut haben dich zu vergessen.

    Dich vergessen heißt wahrnehmen das Alles Eins ist.

    Dich als im Alles Eins wahrnehmen heißt Körper und Geist (*) abfallen lassen.

    Abfallen, von allen Gedanken, allen Dingen, allem mein, ich, selbst, Nirwana.

    Die Spuren dieses Erwachen werden verwehen, nie gewesen, doch sie werden

    endlos weiter gehen, auch nach Jahren wirst du sie erkennen.


    Wenn Du dabei bleibst mit Verlangen nach dem Sinn der Buddha Lehre zu suchen, wirst Du dich immer weiter davon entfernen. Wenn Du in der Buddha Lehre bist, also genau hier, in diesem Augenblick, bist Du sofort ein ganzer Mensch, die Buddha Lehre selbst. Nur ein winziges: „Das will ich!“ und weg ist sie.


    Du fährst in einem Boot und deine Augen sehen nur das Ufer und plötzlich bewegt sich das Ufer, wie großartig, das Ufer bewegt sich an dir vorbei. Ja, Täuschungen können glücklich machen. Dann siehst du wieder ins Boot und erkennst das nur du dich bewegst, wie du ja eigentlich weißt, aber es war so schön. Du sitzt in der Bahn und denkst: „Wie rast die Landschaft an mir vorbei.“ So ist es nicht. Auf die gleiche Weise täuscht du dich, wenn du deinen IchGeist vom Körper getrennt erkennst. Das es dem Körper nichts macht, wenn du dir alles Mögliche ausdenkst, dein Körper zerfällt ja sowieso, aber du, dein IchGeist ist beständig. Wo ist dein IchGeist, wenn Du ganz vertieft bist in eine Arbeit? Such den, wenn Du wieder was anderes tust in der vergangenen Tätigkeit. Versuche ihn zu finden. Wo ist er, war er überhaupt da? Da war kein Ich, nur tun. Einen besseren Beweis für die Unbeständigkeit, nicht Mein, nicht Ich, nicht ein Selbst deines IchGeistes, kannst du nicht finden.


    Brennholz wird zu Asche und kehrt nicht als Brennholz zurück.

    Wie kommst Du auf die Idee das die Asche hinterher und das Brennholz vorher wäre?

    Brennholz ist Brennholz. Brennholz hat ein eigenes Vorher und ein Nachher.Es gibt dieses vorher und nachher von Brennholz, Brennholz ist Brennholz es verliert nicht die Orte des Vorher und Nachher, als Brennholz. Brennholz ist Brennholz und nicht nachher Asche. Asche ist jetzt Asche. Asche hat ein eigenes Vorher und Nachher. Es gibt dieses vorher und nachher von Asche, Asche ist Asche sie verliert nicht die Orte des Vorher und Nachher, als Asche. Asche ist Asche und nicht vorher Brennholz. Brennholz und Asche erscheinen getrennt in Ort und Zeit. Sie haben, jeweils, ihre eigene Vergangenheit, Zukunft und freies Dasein. Wenn Brennholz verbrennt ist da brennendes Holz, kein Brennholz und keine Asche, brennendes Holz.


    So wie Brennholz nicht mehr zu Brennholz wird, nachdem es zu Asche verbrannt ist, so wirst du nach dem Tod nicht mehr lebendig. In der Buddha Lehre spricht man nicht davon, dass Leben zu Tod wird. Deshalb sagt man: „Ungeboren“ “Nicht-Werden“, denn Leben ist Leben und Tod ist Tod. Da kann es kein Geboren sein geben, denn dann würde Leben zu Tod werden, wie Brennholz nicht zu Asche wird. Das Tod nicht zu Leben wird, entspricht der Art des Buddha, das Rad der Lehre zu drehen. Deshalb heißt es „Ungestorben“. Tod oder Leben kann nicht sterben, denn das würde bedeuten das Leben nicht immer Leben und Tod nicht immer Tod ist.


    Leben ist die Art und Weise einer Zeit, eines Ortes, so wie Tod die Art und Weise einer Zeit, eines Ortes ist. Es ist wie mit Frühling und Winter: Niemand stellt sich vor, dass der Winter zum Frühling wird und niemand sag das der Frühling zum Sommer wird. Entweder ist es Frühling oder Sommer. Es wird Sommer heißt doch wohl eindeutig das jetzt Frühling ist, dass der Sommer, der sein wird, eine Vorstellung ist.


    Erwachen ist wie die Spiegelung des Mondes im Wasser so erkennen, wie sie ist. Der Mond wird nicht nass, das Wasser bleibt vom Mond unberührt. Das Licht ist weit und groß, trotzdem spiegelt es sich in einer kleinen Pfütze. Der ganze Mond, ja der ganze Himmel, findet im Tautropfen auf dem Gras oder in einem Tropfen Wasser Platz. Das Erwachen verbiegt mich als Menschen nicht, so wie ein Tautropfen Mond und Himmel kein Hindernis bereiten. Erwachen ist erkennen das der Tropfen ein Spiegel ist der einen Ausschnitt der Wirklichkeit zeigt. Erwachen ist erkennen das dein Ego ein Spiegel ist das einen Ausschnitt der Wirklichkeit zeigt. Die Tiefe ist das Maß der Höhe. Wie lang oder kurz ist die Zeit? Was dies anbelangt, untersuche die Größe des Wassers, beurteile die Weite von Himmel und Mond.


    Weil du die Lehre noch nicht vollkommen in Körper und Geist* aufgenommen hast, meinst du, dass du der Lehre bereits genügst. Wenn die Lehre Körper und Geist ganz ausfüllt, dann erst merkst du, dass doch noch was fehlte.


    Stell dir vor, du fährst mit einem Boot mitten auf dem Meer und siehst in alle Himmelsrichtungen: Du siehst nur ein einziges Rund und keine weitere Gestaltung als die Wellen des Ozeans. Doch der Ozean ist weder eckig noch rund, seine Erscheinungsmöglichkeiten sind unbegrenzt: wie ein Palast, wie ein Edelstein. Nur in deinem Gesichtskreis erscheint er gerade jetzt als rund. So steht es auch bei Dingen und Gedanken: die Welt, die deine Sinne zeigen und die Welt der Ordnungen und Gesetze erscheinen auf mancherlei Art und Weise. Deine Augen sehen und verstehen nur, was im Horizont deines Gelernten liegt. Wenn du nach dem Stand der Dinge und Gedanken fragst, darfst du nicht nur Eckiges und Rundes sehen, sondern musst die darüber hinaus gehenden Erscheinungsmöglichkeiten der Meere und Berge und aller Himmelsrichtungen erkennen. Wissen könntest du auch, dass dies nicht nur fern um dich herum, sondern auch direkt vor, unter, deinen Füßen und für jeden einzelnen Tropfen gilt.


    Ein Fisch, der im Wasser schwimmt, stößt an kein Ende des Wassers, soweit er auch schwimmt.

    Ein Vogel, der am Himmel fliegt, stößt an keine Grenze des Himmels, soweit er auch fliegt.

    Fisch und Vogel waren von Beginn an nie von Wasser und Himmel getrennt.

    Brauchen sie viel, benutzen sie viel. Brauchen sie wenig, verwenden sie wenig.

    Es kommt niemals vor, dass sie ihr HIER-Sein nicht ganz ausfüllen und es gibt keinen Ort, an dem sie nicht ihre volle Aktivität entfalten.

    Wenn ein Vogel den Himmel verlässt, dann stirbt er auf der Stelle, als Vogel, denn der Himmel vollbringt das Leben des Vogels. Ein fühlendes Wesen, das nicht am Himmel fliegt, ist kein Vogel.

    Verlässt ein Fisch das Wasser dann stirbt er auf der Stelle, denn das Wasser ist es, durch das er sein Leben lebt. Ein fühlendes Wesen, das nicht durch das Wasser lebt, ist kein Fisch.

    Fisch und Vogel verkörpern hier das Leben und durch Fisch und Vogel soll Leben verkörpert werden, aber Leben, ist nicht Fisch, nicht Vogel. Darüber hinaus soll es weitergehen: Mit deinem übenden Bewahrheiten von allem Lebenden verhält es sich ebenso, dann bewahrheiten auch Dinge und Gedanken dich. Du kannst nicht in Nirwana eindringen. Erkenn das du Samsara nicht verlassen kannst, um Nirwana zu finden. Du lebst in Nirwana wie Fisch im Wasser oder Vogel im Himmel.


    Gäbe es einen Vogel oder einen Fisch, der zuerst das Wasser oder den Himmel gründlich erforschen wollte, bevor er darin schwimmt oder fliegt, dann fände er weder Weg noch Ort für sich in Wasser oder Himmel. So wie Du nie die Befreiung vom Leiden erreichst, wenn du erst die Buddha Lehre ergründen, aber sie nicht gleichzeitig praktizieren willst. Die Buddha Lehre erst nur praktizieren ohne sie zu ergründen ist auch nicht möglich. Die Lehre des Buddha ist nicht nur mit Intuition und nicht nur mit Verstand zu ergründen. Die Buddha Lehre ist nicht nur mit Geist* oder nur mit Körper zu verwirklichen. Wird eine Seite beleuchtet verdunkelt die andere.


    Hier, an diesen Ort angelangt. Dieser Tätigkeit nachgehend, verwirklicht sich das offensichtliche Geheimnis. An diesen Weg gelangt, jenem Geschäft nachgehend, verwirklichst du das offensichtliche Geheimnis. Das ist so, wie es ist, denn jener Weg und dieser Ort sind weder groß noch klein, weder du selbst noch etwas außerhalb von dir, es gab Weg und Ort nicht schon früher und sie entstehen auch nicht in diesem Augenblick. Dinge und Gedanken gab es nicht schon früher und sie entstehen nur in diesem Augenblick und gleich sind sie verwandelt. Das offensichtliche Geheimnis ist, das es hier beim Tätigsein kein Ich gibt. Du wirst es erkennen, Ich ist viel mehr Zeit einfach nicht da, als dass du es als „Ich bin“ bist.


    Ebenso ist es, wenn du die Buddha Lehre übend bewahrheitest. Stößt du auf die Lehre, so durchdringst du die Lehre, erkennst sie nicht mehr. Findest Du eine Tätigkeit so übst du sie ganz aus. Hier liegt dein Ort, dein Weg führt hindurch. Deshalb sind die Grenzen deines Verstehens nicht klar umrissen, weil dieses Verstehen denselben Ursprung hat, auf derselben Übung beruht wie die Abgründige Vertiefung der Buddha Lehre. Bilde dir nicht ein, dass du, wenn du an diesen Ort HIER bist, ihn klar und deutlich in dir selbst erkennst und verstehst. Zwar wird das tiefste sich Gewahrsein unmittelbar vergegenwärtigt, doch dadurch vergegenwärtigt sich nicht ein verborgenes Sein, denn es gibt nichts Verborgenes. Vergegenwärtigung lässt sich nicht fassen, weil wenn du als Verstand erkennst geht das Intuitive so sein verloren, nimmst du intuitiv wahr gibt es keinen Verstand. Diese nicht fassbare Vergegenwärtigung ist MU: „es ist nichts dahinter“. Kein Sein, kein Sonst was, es ist nichts dahinter. MU.


    Als Zenmeister Hōtetsu vom Berg Mayoku einmal einen Fächer benutzte, trat ein Mönch vor und fragte: „Das Wesen des Windes ist beständig. Es gibt keinen Ort, den der Wind nicht erreicht. Das er jeden Ort erreicht ist seine Beständigkeit. Weshalb benutzt Ihr trotzdem einen Fächer, Herr Abt?“ Der Meister erwiderte: „Du weißt nur, dass das Wesen des Windes beständig ist, aber das Prinzip, dass er keinen Ort verfehlt, hast du noch nicht verstanden.“ Der Mönch fragte: „Was ist das Prinzip, nach dem es keinen Ort gibt, den der Wind nicht erreicht?“ Da fächelte der Meister nur mit dem Fächer. Der Mönch verbeugte sich.


    Der Abt fächert nach der letzten Frage nicht um ein Zeichen zu geben, sondern er fächelt ganz ohne Abt, ohne Ich bin.


    Das Siegel der Buddha Lehre, erfahren, erkennen und der lebendige Weg seiner Übertragung liegen HIER.


    Wenn du glaubst, „Beständigkeit“ bedeutet, dass du keinen Fächer zu benutzen brauchst, da du auch so dem Wind ausgesetzt bist, dann kennst du weder die Beständigkeit noch das Wesen des Windes, sein verwehen. Nirwana, das Verwehen, weder seine Beständigkeit noch das Prinzip wie es überall hinkommt. Nur weil Du sowieso schon alles weißt brauchst Du nicht sitzen, nur sitzen ist genauso unangebracht. Vermeide Extreme.


    Weil der Wind, das Nirwana, seinem Wesen nach beständig ist vergegenwärtigt dieser Wind des Buddha-Hauses die Erde als Gold und lässt die Milchstraße zu Quark werden.



    Buddha bezeugt mit seiner Hand nicht die Wirklichkeit der Erde, sondern versichert sich, dass die Erde ihn bezeugt.

  • Genjokoan


    Wenn du die wahrgenommenen Dinge in ihrem wirklichen Hiersein erkennst wird dir klar was ist, Meinungen, Erleuchtung, Leben, Tod, Buddha, Leidende, sind. Dinge sind nicht aus sich Selbst heraus und darum ohne Mein, Ich, Selbst-sein. Das plötzlich erkannt, gibt es keine Täuschung mehr. Keine Erleuchtung, kein Buddha, keine Leidenden, keine Geburt, kein Tod, kein Vergehen. Der Weg des Buddha ist aus einer Quelle. Er enthält also auch Überfluss und Mangel, darum gibt es Täuschungen im Erkennen der Dinge. Entstehen im Vergehen, wo doch nur Entstehen ist. Sogar leidende Buddhas gibt es dann.

    Und obwohl es so ist, welken die von uns geliebten Blüten und erblüht das uns verhasste Unkraut.


    Wenn du glaubst durch Status Wahrheiten über Dinge zu verbreiten, dann ist das sicher eine Täuschung. Auch das du glaubst, das du durch dich allein die Erleuchtung erreichst, ist Täuschung. Meditation wird dann zum Erwachen, wenn du erkennst das das Entstehen weiter geht, in wechselseitiger Abhängigkeit, bedingt durch Bedingungen, die wiederrum bedingt sind, während du nur sitzt. Das Dinge weiter gehen, ohne dein Eingreifen, zeigt dir das du bist, ohne zu wissen wer du bist. Erkennen das alles ein Weg ist, das ist Erwachen.


    Die zum Erkennen, aller ihrer Täuschungen, vollkommen Erwachten sind Buddhas. Die ihre Täuschungen nicht kennen sind heillos verirrte Leidende. Es gibt Menschen, die noch aus dem Erwachen heraus erwachter als Erwacht werden und die, die sich inmitten Ihrer Täuschungen immer mehr in Meinungen verwickeln. Wenn Buddha, Buddha wird, ist er sich nicht bewusst Buddha zu sein. Dennoch ist er Buddha, der immer sofort einen Buddha erkennt.


    Wenn du mit Herzgeist eine Farbe siehst, so ist das eben nicht so wie ein Bild, das in einem Spiegel erscheint. Es ist nicht wie, wenn der Mond im Wasser erscheint. Du erfährst dich direkt. Da ist kein Spiegel. Wenn Du mit Körper und Geist wahrnimmst, wird dein Ich eine Seite bevorzugen und die andere verbergen. Da ist ein Spiegel. Du siehst den Mond, aber siehst nicht das Wasser. Du siehst das Wasser, doch nicht den Mond. Das Wasser bleibt ruhig, der Mond wird nicht nass. Der Mond ist nicht im Wasser.


    Den Weg des Buddha zu ergründen heißt dich selbst ergründen.

    Dich selbst ergründen heißt den Mut haben sich zu vergessen.

    Dich vergessen heißt wahrnehmen das alles ein Weg ist.

    Wahrnehmen das alles ein Weg ist, ist Körper und Geist abfallen lassen.

    Körper und Geist abfallen lassen heißt, nichts ist: mein Ding, Ich bin, Selbst sein, mein Nirwana.

    Die Spuren dieses Erwachen werden verwehen, doch sie werden

    endlos weiter gehen, du wirst dies Erwachen immer wieder erkennen.


    Wenn Du dabei bleibst mit Verlangen nach dem Sinn der Buddha Lehre zu suchen, wirst Du dich immer weiter davon entfernen. Wenn Du die Buddha Lehre bist, bist Du sofort ein ganzer Mensch, der Weg selbst. Nur ein winziges: „Das will ich!“ und du bist ein Bodhisattva.


    Du fährst in einem Boot und deine Augen sehen nur das Ufer und plötzlich bewegt sich das Ufer. Dann siehst du wieder ins Boot und erkennst das nur du dich bewegst. Du sitzt in der Bahn und denkst: „Wie rast die Landschaft an mir vorbei.“ So ist es nicht. Auf die gleiche Weise täuscht du dich, wenn du deinen IchGeist vom Körper getrennt erkennst. Dass es dem Körper nichts macht, wenn du dir alles Mögliche ausdenkst, dein Körper zerfällt ja sowieso, dein IchGeist ist beständig. Wo ist dein IchGeist, wenn Du ganz in einer Tätigkeit bist? Such den, wenn Du wieder was anderes tust, in der vergangenen, erinnerten, Tätigkeit. Versuche ihn zu finden. Wo ist er, war er überhaupt da? Da war kein IchGeist, nur tun. Einen besseren Beweis für die Unbeständigkeit deines IchGeistes, kannst du nicht finden.


    Brennholz wird zu Asche und kehrt nicht als Brennholz zurück.

    Wie kommst Du auf die Idee das, das Brennholz vorher und die Asche hinterher ist?

    Brennholz ist Brennholz. Brennholz ist vorher und nachher Brennholz.

    Es gibt dieses vorher und nachher von Brennholz, es verliert nicht die Orte des Vorher und Nachher, als Brennholz. Brennholz ist Brennholz und nicht Asche.

    Asche ist Asche. Asche ist vorher und nachher Asche.

    Es gibt dieses vorher und nachher von Asche, sie verliert nicht die Orte des Vorher und Nachher, als Asche. Asche ist Asche und nicht Brennholz.

    Brennholz und Asche erscheinen getrennt in Ort und Zeit. Sie haben, jeweils, ihre eigene Vergangenheit, Zukunft und freies Hiersein. Wenn Brennholz verbrennt ist da brennendes Holz, kein Brennholz und keine Asche, brennendes Holz.


    So wie Brennholz nicht mehr zu Brennholz wird, nachdem es zu Asche verbrannt ist, so wirst du nach dem Tod nicht mehr lebendig. In der Buddha Lehre spricht man nicht davon, dass Tod zu Leben wird. Deshalb sagt man: „Ungeboren“ “Nicht-Werden“, denn Leben ist Leben und Tod ist Tod. Da kann es kein Geboren sein geben, denn dann würde Tod zu Leben werden, doch Asche wird nicht zu Brennholz. Das Leben nicht zu Tod wird, entspricht der Art des Buddha, das Rad der Lehre zu drehen. Deshalb heißt es „Ungestorben“. Tod oder Leben kann nicht sterben, denn das würde bedeuten das Leben nicht immer Leben und Tod nicht immer Tod ist. Leben ist die Art und Weise einer Zeit, eines Ortes, so wie Tod die Art und Weise einer Zeit, eines Ortes ist. Es ist wie mit Frühling und Winter: Niemand stellt sich vor, dass der Winter zum Frühling wird und niemand sag das der Frühling zum Sommer wird. Entweder ist es Frühling oder Sommer. „Es wird Sommer.“ heißt das jetzt Frühling ist, dass der Sommer, der sein wird, eine Vorstellung ist.


    Erwachen ist wie der Mond gespiegelt im Wasser, so erkennen wie es ist. Der Mond wird nicht nass, das Wasser bleibt vom Mond unberührt. Das Licht ist weit und groß, trotzdem ist es in einer kleinen Pfütze. Der ganze Mond, ja der ganze Himmel, findet in einem Tautropfen auf Gras seinen Platz. Das Erwachen verbiegt dich als Menschen nicht, so wie ein Tautropfen Mond und Himmel aufnehmen kann ohne Wandel. Erwachen ist erkennen das der Tropfen einen Ort der Wirklichkeit zeigt. Erwachen ist erkennen, dass dein Selbst ein Ort deiner Wirklichkeit ist. Die Tiefe ist das Maß der Höhe. Wie lang oder kurz ist die Zeit? Was dies anbelangt, untersuche die Größe des Wassers, beurteile die Weite von Himmel und Mond. In einem Tautropfen? Wenn Du es genau betrachtest ist im Spiegel nicht nur dein Abbild, es ist die gesamte Welt darin. Siehst Du die Welt im Spiegel vergeht dein Abbild siehst Du dein Abbild vergeht die Welt im Spiegel.


    Weil du die Lehre noch nicht vollkommen in Körper und Geist aufgenommen hast, meinst du, dass du der Lehre genügst. Wenn die Lehre Körper und Geist ganz ausfüllt, dann erst merkst du, dass doch noch was fehlte. Stell dir vor, du fährst mit einem Boot mitten auf dem Meer und siehst in alle Himmelsrichtungen: Du siehst nur ein einziges Rund und keine weitere Gestaltung als die Wellen des Ozeans. Doch der Ozean ist weder eckig noch rund, seine Erscheinungsmöglichkeiten sind unbegrenzt: wie ein Palast, wie ein Edelstein. Nur in deinem Gesichtskreis erscheint er gerade jetzt, als rund. So steht es auch mit den Dingen: die Welt, die deine Sinne zeigen und die Welt der Ordnungen und Gesetze erscheinen auf mancherlei Art und Weise. Deine Augen sehen und verstehen nur, was im Horizont deines Gelernten liegt. Wenn du nach dem Stand der Dinge fragst, darfst du nicht nur Eckiges und Rundes sehen, sondern musst die darüber hinaus gehenden Erscheinungsmöglichkeiten der Meere und Berge und aller Himmelsrichtungen erkennen.


    Ein Fisch, der im Wasser schwimmt, stößt an kein Ende des Wassers, soweit er auch schwimmt.

    Ein Vogel, der am Himmel fliegt, stößt an keine Grenze des Himmels, soweit er auch fliegt.

    Fisch und Vogel waren von Beginn an nie von Wasser oder Himmel getrennt.

    Brauchen sie viel, benutzen sie viel. Brauchen sie wenig, verwenden sie wenig. Es kommt niemals vor, dass sie ihr Hiersein nicht ganz ausfüllen und es gibt keinen Ort, an dem sie nicht ihre volle Aktivität entfalten. Wenn ein Vogel den Himmel verlässt, dann stirbt er auf der Stelle, denn der Himmel vollbringt das Leben des Vogels. Verlässt ein Fisch das Wasser dann stirbt er auf der Stelle, denn das Wasser ist es, durch das er sein Leben lebt. Fisch und Vogel verkörpern das Leben, aber Leben ist nicht nur Fisch, nicht nur Vogel. Darüber hinaus soll es weitergehen: Mit deinem übenden Bewahrheiten von allem verhält es sich ebenso, dann bewahrheiten auch die Hierseienden Dinge, dich. Du kannst nicht in Nirwana eindringen, Samsara nicht verlassen, um Nirvana zu finden. Du lebst in Nirvana wie Fisch im Wasser oder Vogel im Himmel.


    Gäbe es einen Vogel oder einen Fisch, der zuerst das Wasser oder den Himmel gründlich erforschen wollte, bevor er darin schwimmt oder fliegt, dann fände er weder Weg noch Ort für sich in Wasser oder Himmel. So wie Du nie die Befreiung vom Leiden erreichst, wenn du erst den Buddha Weg ergründen, aber diesen nicht gleichzeitig praktizieren willst. Den Buddha Weg erst nur praktizieren willst, ohne ihn zu ergründen, ist auch nicht möglich. Die Lehre des Buddha ist nicht nur mit Intuition und nicht nur mit Verstand zu ergründen. Die Buddha Lehre ist nicht nur mit Verstand oder nur mit Körper zu verwirklichen. Wird eine Seite beleuchtet, verdunkelt die andere.


    Hier, dieser Tätigkeit nachgehend, verwirklicht sich das offensichtliche Geheimnis. An diesen Ort gelangt, jenem Geschäft nachgehend, verwirklichst du das offensichtliche Geheimnis. Das ist so, wie es ist, denn jener Weg und dieser Ort sind weder groß noch klein, weder du selbst noch etwas außerhalb von dir, es gab Weg und Ort nicht schon früher und sie entstehen auch nicht in diesem Augenblick. Dinge gab es nicht schon früher, sie entstehen nur in diesem Augenblick und gleich sind sie verwandelt. Das offensichtliche Geheimnis ist, das es hier beim nur Tätigsein kein Selbstsein für irgendwas gibt.


    Ebenso ist es, wenn du den Weg im Zazen übend bewahrheitest. Stößt du auf den Weg, so durchdringst du den Weg, erkennst den Weg nicht mehr. Oder findest Du eine Tätigkeit so übst du sie ganz aus. Hier liegt dein Ort, dein Weg führt durch den Weg hindurch. Deshalb sind die Grenzen deines Verstehens nicht klar umrissen, weil dieses Verstehen denselben Ursprung hat. Es ist dieselbe Übung, genau dieselbe Übung wie Zazen. Sowohl das, ganz und gar, Tätigsein als auch Zazen zeigen das Abgründige des Buddha Weges.


    Bilde dir nicht ein, dass du, wenn du an diesen Ort bist, ihn klar und deutlich in dir selbst erkennst und verstehst. Zwar wird das tiefste Gewahrsein unmittelbar vergegenwärtigt, doch dadurch vergegenwärtigt sich nicht ein verborgenes Sein, denn es gibt kein verborgenes Sein. Vergegenwärtigung lässt sich nicht fassen, weil wenn du als Verstand, Geist, erkennst geht das Intuitive, Herz, verloren. Nimmst mit Intuition, Herz, wahr gibt es keinen Verstand, Geist.


    Als Zenmeister Hōtetsu vom Berg Mayoku einmal einen Fächer benutzte, trat ein Mönch vor und fragte: „Das Wesen des Windes ist beständig. Es gibt keinen Ort, den der Wind nicht erreicht. Weshalb benutzt Ihr trotzdem einen Fächer, Herr Abt?“ Der Meister erwiderte: „Du weißt nur, dass das Wesen der Luft beständig ist, aber das Prinzip, dass Luft keinen Ort verfehlt, hast du noch nicht verstanden.“ Der Mönch fragte: „Was ist das Prinzip, nach dem es keinen Ort gibt, den die Luft nicht erreicht?“ Der Meister fächelt. Der Mönch verbeugte sich.


    Das Siegel der Buddha Lehre, erfahren, erkennen und der lebendige Weg seiner Übertragung liegen hier. Wenn du glaubst, „Beständigkeit“ bedeutet, dass du keinen Fächer zu benutzen brauchst, da du auch so dem Wind ausgesetzt bist, dann kennst du weder die Beständigkeit, Luft, noch das Wesen des Windes, sein verwehen. Weder die Beständigkeit von Nirwana noch das Prinzip wie es überall hinkommt. Nur weil Du glaubst sowieso schon alles zu wissen brauchst Du nicht sitzen? Nur sitzen ist genauso unangebracht. Vermeide Extreme.

    Weil der Wind, Nirwana, seinem Wesen nach beständig ist, vergegenwärtigt dieser verwehende Wind des Buddha-Hauses die Erde als Gold und lässt die Milchstraße zu Quark werden.

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  • Ich beschäftige mich noch immer mit dem Genjōkōan und habe angefangen das Buch von Okumura, Realizing Genjōkōan, zu lesen. Danke an Horin für diesen Lesetipp. Ich finde es erstaunlich wie viel in diesem doch vergleichsweise kurzem Text, dem Genjōkōan, steckt. Viele Details die Okumura aufzeigt würde ich ohne weiteres gar nicht entdecken, einfach weil mir das Wissen um die Verweise und Redewendungen fehlt. Auch wenn das erst einmal nicht (modern/radikal) "zen-ig" klingen mag, aber ich finde es hat etwas von einer Grundlage an der man seine Praxis orientieren und gleichermaßen sich selbst kontrollieren kann, ob man auf Abwege gekommen ist.

    _()_

  • ich möchte zum Thema Brennholz was sagen:


    Wozu dient Brennholz, wenn nicht um verheizt zu werden


    So wie der Aufenthalt in Sams(on)ara, vielleicht begrenzt ist auf die Menge des Treibstoffs



    Wird der Mond im Wasser nass?


    Existiert der Mond auch wenn ich nicht hinschaue? - Albert Einstein


    um was geht es eigentlich? - Sven


    :ani-butterfly:



    Und wo wir beim Thema sind: "Warum fixiere ich immer aufs neue Frauen mit meinem inneren Blick?"


    obwohl ich doch schon weise bin:ani-handshake:


    Go and Love Yourself_()_:like:

    Der Weg des Bogens, wer hält den Bogen?:dao:

  • Genjokoan

    Ellviral trifft Dogen


    Wenn du die wahrgenommenen Dinge in ihrem wirklichen Hiersein, als deine Sinnesobjekte, erkennst wird dir klar was ist: Meinungen, Erleuchtung, Leben, Tod, Buddha, Leidende. Diese Sinnesobjekte sind nicht aus sich selbst heraus und darum ohne Mein, Ich, Selbsterzeugung. Das plötzlich erkannt, gibt es keine Täuschung mehr. Keine Erleuchtung, kein Buddha, keine Leidenden, keine Geburt, kein Tod, kein Vergehen. Der Weg des Buddha ist dann eine Quelle. Er enthält also auch Überfluss und Mangel, darum gibt es Täuschungen im Erkennen der Dinge. Entstehen im Vergehen, wo doch nur Entstehen ist. Sogar leidende Buddhas gibt es dann.


    Und obwohl es so ist, welken die von uns geliebten Blüten und erblüht das uns verhasste Unkraut.


    Wenn du glaubst durch Status Wahrheiten über Dinge der Sinne zu verbreiten, dann ist das sicher eine Täuschung. Auch das du glaubst, das du durch dich allein Erleuchtung erreichst, ist Täuschung. Meditation wird dann zum Befreien, wenn du erkennst das das Entstehen weiter geht, in wechselseitiger Abhängigkeit, bedingt durch Bedingungen, die wiederrum bedingt sind, während du nur sitzt. Das Dinge, gerade die Sinnesobjekte, weiter gehen, ohne dein Eingreifen, zeigt dir das du bist, ohne zu wissen wer du bist. Erkennen das alles ein Weg ist, das ist Erwachen.

    Die zum Erkennen, aller ihrer Täuschungen, vollkommen Erwachten sind Buddhas. Die ihre Täuschungen nicht kennen sind heillos verirrte Leidende. Es gibt Menschen, die sich noch aus dem Erwachen heraus für erwachter als „Erwacht“ erkennen und die, die sich inmitten Ihrer Täuschungen immer mehr in Meinungen verwickeln. Wenn Buddha, Buddha wird, ist er sich nicht bewusst Buddha zu sein. Dennoch ist er Buddha, der immer sofort einen Buddha erkennt.

    Wenn du eine Farbe als Sinnesobjekt deiner Augen siehst, so ist das eben nicht so wie ein Bild, das in einem Spiegel erscheint. Es ist nicht wie, wenn der Mond im Wasser erscheint. Du erfährst dich direkt. Da ist kein Spiegel. Wenn Du mit Körper und Geist das Sinnesobjekt wahrnimmst, wird dein Selbst eine Seite bevorzugen und die andere verbergen. Da ist ein Spiegel. Du siehst den Mond, aber siehst nicht das Wasser. Du siehst das Wasser, doch nicht den Mond. Das Wasser bleibt ruhig, der Mond wird nicht nass. Der Mond ist nicht im Wasser, der Mond im Wasser ist in deinem Auge ein Sinnesobjekt.


    Den Weg des Buddha zu ergründen, heißt dich selbst ergründen.

    Dich selbst ergründen heißt den Mut haben sich zu vergessen.

    Dich vergessen heißt wahrnehmen das alles ein Weg ist.

    Wahrnehmen das alles ein Weg ist, ist Körper und Geist abfallen lassen.

    Körper und Geist abfallen lassen heißt, nichts ist:

    mein Ding, nichts ist Ich bin, nichts Selbst-sein, mein Nirwana.

    Die Spuren dieses Erwachen werden verwehen, doch sie werden endlos weiter gehen,

    du wirst dies, zu den Sinnesobjekten Erwachen, immer wieder erkennen.


    Wenn Du dabei bleibst mit Verlangen nach dem Sinn der Buddha Lehre zu suchen, wirst Du dich immer weiter davon entfernen. Wenn Du die Buddha Lehre bist, bist Du sofort ein Mensch, der Weg selbst. Nur ein winziges: „Das will ich!“ und du bist ein Bodhisattva.

    Du fährst in einem Boot und deine Augen sehen nur das Ufer und plötzlich bewegt sich das Ufer. Dann siehst du wieder ins Boot und erkennst das nur du dich bewegst. Auf die gleiche Weise täuscht du dich, wenn du deinen IchGeist vom Körper getrennt erkennst. Dass es dem Körper nichts macht, wenn du dir alles Mögliche ausdenkst, dein Körper zerfällt ja sowieso, dein IchGeist ist beständig.

    Wo ist dein IchGeist, wenn Du ganz in einer Tätigkeit bist? Such den, wenn Du wieder was anderes tust, in der vergangenen, erinnerten, Tätigkeit. Versuche ihn zu finden. Wo ist er, war er überhaupt da? Da war kein IchGeist, nur tun. Einen besseren Beweis für die Unbeständigkeit deines IchGeistes, kannst du nicht finden.


    Brennholz wird zu Asche und kehrt nicht als Brennholz zurück.

    Wie kommst Du auf die Idee das, das Brennholz vorher und die Asche hinterher ist?

    Brennholz ist Brennholz. Brennholz ist in jeden seiner Augenblicke Brennholz.

    Es gibt dieses vorher und nachher von Brennholz, es verliert nicht die Orte des Vorher und Nachher, als Brennholz. Brennholz ist aber Brennholz und nicht Asche.

    Asche ist Asche. Asche ist vorher und nachher Asche.

    Es gibt dieses vorher und nachher von Asche, sie verliert nicht die Orte des Vorher und Nachher, als Asche. Asche ist aber in jedem seiner Augenblicke Asche und nicht Brennholz.


    Brennholz und Asche erscheinen getrennt in Ort und Zeit. Sie haben, jeweils, ihre eigene Vergangenheit, Zukunft und Hiersein. Wenn Brennholz verbrennt, ist da brennendes Holz, kein Brennholz und keine Asche, brennendes Holz.


    So wie Brennholz nicht mehr zu Brennholz wird, nachdem es zu Asche verbrannt ist, so wirst du nach dem Tod nicht mehr lebendig. In der Buddha Lehre spricht man nicht davon, dass Tod zu Leben wird. Deshalb sagt man: „Ungeboren“ “Nicht-Werden“, denn Leben ist Leben und Tod ist Tod. Da kann es kein Geboren sein geben, denn dann würde Tod zu Leben werden, doch Asche wird nicht zu Brennholz. Das Leben nicht zu Tod wird, auch das entspricht der Art des Buddha, das Rad der Lehre zu drehen. Deshalb heißt es „Ungestorben“. Tod oder Leben kann nicht sterben, denn das würde bedeuten das Leben nicht immer Leben und Tod nicht immer Tod ist. Leben ist die Art und Weise einer Zeit, eines Ortes, so wie Tod die Art und Weise einer Zeit, eines Ortes ist. Es ist wie mit Frühling und Winter: Niemand stellt sich vor, dass der Winter zum Frühling wird und niemand sag das der Frühling zum Sommer wird. Entweder ist es Frühling oder Sommer. „Es wird Sommer.“ heißt das jetzt Frühling ist, dass der Sommer, der sein wird, eine Vorstellung ist.


    Erwachen ist wie der Mond gespiegelt im Wasser, so erkennen wie es ist. Der Mond wird nicht nass, das Wasser bleibt vom Mond unberührt, weil das Ganze ein Sinnesobjekt in deinen Augen ist. Das Licht ist weit und groß, trotzdem ist es in einer kleinen Pfütze. Der ganze Mond, ja der ganze Himmel, findet in einem Tautropfen auf Gras seinen Platz. Das Erwachen verbiegt dich als Menschen nicht, deine Augen werden nicht platzen, so wie ein Tautropfen den Mond und Himmel aufnehmen kann ohne Wandel. Erwachen ist erkennen das der Tropfen einen Ort der Wirklichkeit zeigt. Erwachen ist erkennen, dass deine Sinnesobjekte, der Ort deiner Wirklichkeit ist.


    Die Tiefe ist das Maß der Höhe. Wie lang oder kurz ist die Zeit? Was dies anbelangt, untersuche die Größe des Wassers, beurteile die Weite von Himmel und Mond. In einem Tautropfen? Wenn Du es genau betrachtest, ist im Spiegel nicht nur dein Abbild, es ist die gesamte Welt darin.


    Weil du die Lehre noch nicht vollkommen in Körper und Geist aufgenommen hast, meinst du, dass du der Lehre genügst. Wenn die Lehre Körper und Geist ganz ausfüllt, dann erst merkst du, dass doch noch was fehlte. Stell dir vor, du fährst mit einem Boot mitten auf dem Meer und siehst in alle Himmelsrichtungen: Du siehst nur ein einziges Rund und keine weitere Gestaltung als die Wellen des Ozeans. Doch der Ozean ist weder eckig noch rund, seine Erscheinungsmöglichkeiten sind unbegrenzt: wie ein Palast, wie ein Edelstein. Nur in deinem Gesichtskreis, deinen Sehsinnesobjekten, erscheint er gerade jetzt, als rund. So steht es auch mit den Dingen: die Welt, die deine Sinne als Objekte erkennen und die Welt der Ordnungen und Gesetze erscheinen auf mancherlei Art und Weise in deinem Sinnesbewusstsein. Dein Bewusstsein sieht und versteht nur, was im Horizont deines Gelernten liegt. Wenn du nach dem Stand der Dinge fragst, darfst du nicht nur Eckiges und Rundes sehen, sondern musst die darüber hinaus gehenden Erscheinungsmöglichkeiten der Meere und Berge und aller Himmelsrichtungen erkennen.


    Ein Fisch, der im Wasser schwimmt, stößt an kein Ende des Wassers, soweit er auch schwimmt.

    Ein Vogel, der am Himmel fliegt, stößt an keine Grenze des Himmels, soweit er auch fliegt.

    Fisch und Vogel waren von Beginn an nie von Wasser oder Himmel getrennt.

    Brauchen sie viel, benutzen sie viel. Brauchen sie wenig, verwenden sie wenig. Es kommt niemals vor, dass sie ihr Hiersein nicht ganz ausfüllen und es gibt keinen Ort, an dem sie nicht ihre volle Aktivität entfalten. Wenn ein Vogel den Himmel verlässt, dann verschwindet der Vogel er auf der Stelle, denn das Fliegen im Himmel vollbringt das Leben des Vogels. Verlässt ein Fisch das Wasser dann verliert er sein Fischsein auf der Stelle, denn das Wasser ist es, durch das er sein Leben lebt. Fisch und Vogel verkörpern das Leben, aber Leben ist nicht nur Fisch, nicht nur Vogel. Darüber hinaus soll es weitergehen: Mit deinem übenden Bewahrheiten von deinen Sinnesobjekte verhält es sich ebenso, dann bewahrheiten auch die Sinnesobjekte dich. Du kannst nicht in Nirwana eindringen, Samsara nicht verlassen, um Nirvana zu finden. Du lebst in Nirvana wie Fisch im Wasser oder Vogel im Himmel.


    Gäbe es einen Vogel oder einen Fisch, der zuerst das Wasser oder den Himmel gründlich erforschen wollte, bevor er darin schwimmt oder fliegt, dann fände er weder Weg noch Ort für sich in Wasser oder Himmel. So wie Du nie die Befreiung vom Leiden erreichst, wenn du erst den Buddha Weg ergründen, aber diesen nicht gleichzeitig praktizieren willst. Den Buddha Weg erst nur praktizieren, ohne ihn zu ergründen, ist auch nicht möglich. Die Lehre des Buddha ist nicht nur mit Intuition und nicht nur mit Verstand zu ergründen. Die Buddha Lehre ist nicht nur mit Verstand oder nur mit Gefühlen zu verwirklichen. Wird eine Seite beleuchtet, verdunkelt die andere. Das einzig reale sind die Sinnesobjekte.


    Hier, dieser Tätigkeit nachgehend, verwirklicht sich das offensichtliche Geheimnis. An diesen Ort gelangt, jenem Geschäft nachgehend, verwirklichst du das offensichtliche Geheimnis. Das ist so, wie es ist, denn jener Weg und dieser Ort sind weder groß noch klein, weder du selbst noch etwas außerhalb von dir, es gab Weg und Ort nicht schon früher und sie entstehen auch nicht in diesem Augenblick. Die Sinnesobjekte gab es nicht schon früher, sie entstehen nur in diesem Augenblick und gleich sind sie verwandelt. Das offensichtliche Geheimnis ist, das es hier beim nur Tätigsein kein Selbstsein für irgendwas gibt.


    Ebenso ist es, wenn du den Weg im Zazen übend bewahrheitest. Stößt du auf den Weg, so durchdringst du den Weg, erkennst den Weg nicht mehr, sondern das vor und hinter den Sinnesobjekten. Oder findest Du eine Tätigkeit so übst du sie ganz aus. Hier liegt dein Ort, dein Weg führt durch den Weg hindurch. Deshalb sind die Grenzen deines Verstehens nicht klar umrissen, weil dieses Verstehen denselben Ursprung hat, die Objekte der Sinne mit dem Sinnesbewusstsein. Es ist dieselbe Übung, genau dieselbe Übung wie Zazen. Sowohl das, ganz und gar, Tätigsein als auch Zazen zeigen das Abgründige des Buddha Weges, ganz bei den Sinnesobjekten sein.


    Bilde dir nicht ein, dass du, wenn du an diesen Ort bist, ihn klar und deutlich in dir selbst erkennst und verstehst. Zwar wird das tiefste Gewahrsein unmittelbar vergegenwärtigt, doch dadurch vergegenwärtigt sich nicht ein verborgenes Sein, denn es gibt kein verborgenes Sein, Buddhanatur, Shunyata. Vergegenwärtigung lässt sich nicht fassen, weil wenn du als Verstand, Geist, erkennst geht das Intuitive, Herz, verloren. Nimmst du mit Intuition, Herz, wahr gibt es keinen Verstand, Geist.

    Als Zenmeister Hōtetsu vom Berg Mayoku einmal einen Fächer benutzte, trat ein Mönch vor und fragte: „Das Wesen des Windes ist beständig. Es gibt keinen Ort, den der Wind nicht erreicht. Weshalb benutzt Ihr trotzdem einen Fächer, Herr Abt?“ Der Meister erwiderte: „Du weißt nur, dass das Wesen der Luft beständig ist, aber das Prinzip, dass Luft keinen Ort verfehlt, hast du noch nicht verstanden.“ Der Mönch fragte: „Was ist das Prinzip, nach dem es keinen Ort gibt, den die Luft nicht erreicht?“ Der Meister fächelt. Der Mönch verbeugte sich.

    Das Siegel der Buddha Lehre, erfahren, erkennen und der lebendige Weg seiner Übertragung liegen hier. Wenn du glaubst, „Beständigkeit“ bedeutet, dass du keinen Fächer zu benutzen brauchst, da du auch so dem Wind ausgesetzt bist, dann kennst du weder die Beständigkeit, Luft, noch das Wesen des Windes. Weder die Beständigkeit von Nirwana noch das Prinzip wie es überall hinkommt. Nur weil Du glaubst, sowieso schon alles zu wissen brauchst Du nicht sitzen? Dauerhaft sitzen ist genauso unangebracht. Vermeide Extreme.

    Weil der Wind, Nirwana, seinem Wesen nach beständig ist, vergegenwärtigt dieser Wind des Buddha-Hauses die Erde als Gold und lässt die Milchstraße zu Quark werden.

  • Genjo-Koan

    von Eihei Dogen


    Wenn alle Dharma, Buddhadharma sind, gibt es Erleuchtung und Täuschung, Übung, Leben und Tod, Buddhas und Lebewesen. Wenn die zehntausend Dharmas ohne Selbst, Buddha, sind, gibt es keine Täuschung, keine Erleuchtung, keine Buddhas, keine Lebewesen, kein Leben und keinen Tod. Da der Weg des Buddha über Sein und Nicht-Sein hinausgeht, gibt es in diesem Weg Leben und Tod, Täuschung und Erleuchtung, Lebewesen und Buddhas.


    Trotz alledem fallen Blüten, obwohl wir an ihnen haften und Unkraut sprießt, obwohl es uns nicht gefällt.


    Das Selbst zu fördern und die zehntausend Dharmas zu realisieren ist Täuschung. Dass die zehntausend Dharmas ihren Weg nehmen lassen und das Selbst so wie es ist realisieren, ist Erleuchtung.

    Es sind die Buddhas, welche die Täuschung erleuchten.

    Es sind die Lebewesen, die in ihrer Erleuchtung getäuscht sind.

    Außerdem gibt es jene, die Erleuchtung jenseits der Erleuchtung erlangen und es gibt jene, die sich in ihrer Täuschung abermals täuschen. Wenn Buddhas wahrhaft Buddhas sind, brauchst du dir nicht dessen bewusst zu sein, dass du Buddha bist. Du bist dann einfach realisierter Buddha und setzt den Weg des Buddha-Realisierens fort.


    Siehst du Formen mit dem ganzen Körper-und-Geist und hörst du Geräusche mit dem ganzen Körper-und-Geist, verstehst du sie ganz vertraut. Dennoch verhält es sich nicht wie bei einem reflektierenden Spiegel und auch nicht wie bei Wasser, in dem sich der Mond spiegelt – Ist die eine Seite realisiert, ist die andere dunkel.


    Den Buddha-Weg zu studieren, bedeute sich selbst zu studieren.

    Sich selbst zu studieren bedeutet, das Selbst zu vergessen.

    Das Selbst zu vergessen, bedeutet durch die zehntausend Dharmas erleuchtet zu

    werden.

    Durch die zehntausend Dharmas erleuchtet zu werden bedeutet den eigenen Körper-und-Geist sowie den anderer zu befreien.

    Von der Erleuchtung bleibt keine Spur zurück, und diese spurlose Erleuchtung wirkt immerdar, wenn du beginnst, nach der Wahrheit zu suchen, entfernst du dich weit von ihr.

    Hast du dich die Wahrheit jedoch bereits korrekt verwirklicht, bist du augenblicklich eins mit deinem ursprünglichen Selbst.


    Betrachtest du während einer Bootsfahrt das Ufer, magst du denken, dass das Ufer sich bewegt.

    Beobachtest du jedoch das Boot, merkst du, dass dieses sich bewegt. Wer mit einem verwirrten Körper-und-Geist die zehntausend Dharmas untersucht, hält den eigenen Geist und die eigene Natur für dauerhaft. Übst du jedoch vertraut und kehrst zum wahren Selbst zurück, so wird dir klar, dass die zehntausend Dharmas ohne Selbst sind.


    Feuerholz verwandelt sich in Asche und wird nicht wieder zu Feuerholz. Glaube aber nicht, dass die Asche nachher und das Feuerholz vorher ist. Wir müssen realisieren, dass Feuerholz im Zustand des Feuerholz –Seins ist und sein Vorher und sein Nachher hat. Doch obwohl es sein Vorher und sein Nachher hat, ist es von beiden unabhängig.

    Asche ist im Zustand des Asche-Seins und hat ihr Vorher und ihr Nachher. So wie Feuerholz nicht mehr zu Feuerholz wird, nachdem es zu Asche geworden ist, kehrst du nach dem Tode nicht mehr ins Leben zurück.

    Dass Leben nicht zum Tode wird, ist eine bestätigte Lehre des Buddha-Dharma, deswegen wird Leben das Nichtgeborene genannt. Das Tod nicht zum Leben wird, ist eine bestätigte Lehre des Buddha-Dharma, deshalb wird Tod das Nicht-Ausgelöschte genannt.

    Leben ist eine eigene Zeit.

    Tod ist eine eigene Zeit.

    Beispielsweise gleichen sie Winter und Frühling. Wir glauben ebenso wenig, dass Winter zum Frühling wird, wie wir sagen, dass Frühling zum Sommer wird.


    Erleuchtung zu erlangen ist wie der sich im Wasser spiegelnde Mond. Der Mond wird nicht nass, und das Wasser wird nicht aufgewühlt. Obwohl sein Licht weit und stark leuchtet, wird er sogar in einer winzigen Pfütze gespiegelt. Der ganze Mond und der ganze Himmel spiegeln sich in einem Tautropfen im Gras in einem einzigen Wassertropfen. Die Erleuchtung beeinträchtigt den Menschen ebenso wenig, wie der Mond das Wasser trübt. Ein Mensch hindert die Erleuchtung so wenig wie ein Tautropfen den Mond am Himmel. Die Tiefe des Tropfens ist die Höhe des Mondes. Was die Dauer der Spiegelung betrifft, untersuche die Unermesslichkeit oder Winzigkeit des Wassers. Und werde dir über die Helligkeit oder Dunkelheit des Mondes am Himmel klar.


    Wenn die Wahrheit unseren Körper und Geist nicht erfüllt, glauben wir, wir haben genug. Erfüllt die Wahrheit unseren Körper und Geist, erkennen wir, dass etwas fehlt.

    Betrachten wir die vier Richtungen beispielsweise von einem Boot auf dem Meer, wo kein Land in Sicht ist, sehen wir nichts weiter als einen Kreis. Andere Aspekte sind nicht erkennbar. Doch ist dieses Meer weder rund noch viereckig, und seine Eigenschaften sind von unendlicher Vielfalt. Es gleicht einem Palast. Es gleicht einem Juwel. Es erscheint nur kreisförmig, so weit unser Blick im betreffenden Augenblick zu schauen vermag. Ebenso verhält es sich mit den zehntausend Dharmas.

    Obwohl das gewöhnliche Leben und das erleuchtete Leben viele Aspekte umfassen, erkennen und verstehen wir durch Übung nur, was die Schärfe unserer Sichtweise zu erreichen vermag.

    Um die zehntausend Dharmas zu würdigen, sollten wir wissen, dass die Eigenschaften der Meere und Berge, auch wenn sie uns als rund oder eckig erscheinen mögen, von unendlicher Vielfalt sind; außerdem befinden sich in allen vier Richtungen weitere Universen. So verhält es sich nicht nur mit dem was uns umgibt, sondern auch hier und in einem einzigen Wassertropfen.


    Wenn ein Fisch im Meer schwimmt, hat das Wasser keine Grenzen, so weit er auch schwimmen mag.

    Doch haben seit Anbeginn kein Fisch und kein Vogel jemals sein Element verlassen. Ist der Bedarf groß, wird das Element stark genutzt, ist es klein, nur wenig. So mangelt es keinem Lebewesen an Vollständigkeit. Wo immer es sich befindet, werden seine Bedürfnisse erfüllt.

    Verlässt ein Vogel die Luft, stirbt er sofort als „Vogel“.

    Verlässt ein Fisch das Wasser, stirbt er sofort als „Fisch“.

    Wasser ist also Leben und auch Luft ist Leben.

    Leben ist der Vogel und Leben ist der Fisch.


    Doch sind darüber hinaus noch weitere Punkte und Aspekte zu bedenken. So gibt es Übung und Erleuchtung, Sterblichkeit und Unsterblichkeit.

    Wenn ein Vogel oder Fisch versuchen würde, an die Grenze seines Elementes zu gelangen, bevor er sich auch nur darin bewegt hat, wird dieser Vogel oder Fisch seinen Weg oder seinen Ort nicht finden.


    Erreichst du diesen Ort, ist das alltägliche Leben die Realisation der Höchsten Wirklichkeit (genjokan). Erreichst du diesen Weg, ist das alltägliche Leben die Realisation der Höchsten Wirklichkeit (genjokan).


    Da dieser Ort und dieser Weg weder groß noch klein sind, weder Selbst noch anderes, weder bereits existierend noch gerade auftauchend, existieren sie somit auf diese Weise. Somit gilt: Wenn du den Buddha-Weg übst und realisierst, begegnest du einem Dharma, so durchdringst du jetzt ein Dharma; und begegnest du einem Handeln, übst du jetzt ein Handeln. Da der Ort hier ist und der Weg überallhin führt, sind die Grenzen des Wissbaren einfach auch deshalb unergründlich, weil unser Wissen mit der absoluten Vollkommenheit des Buddha-Dharma zusammen in Erscheinung tritt und auch mit ihr zusammen übt.

    Denkst du beim Üben nicht: Die Realisation muss zum Objekt deines eigenen Wissens und eigener Sicht und vom Intellekt begriffen werden, ist das Erlangen der Realisation unmittelbar manifest, doch wird ihre vertraute Natur nicht unbedingt realisiert. Einige realisieren sie, andere nicht.



    Der Priester Pao-che von Ma-Kushan umfächelt sich. Ein Mönch trat näher und fragte: „Herr, die Natur des Windes ist beständig und es gibt keinen Ort, den er nicht erreicht. Warum müsst ihr euch trotzdem selbst Wind zufächeln?“ Der Meister antwortete: „Du verstehst zwar, dass die Natur des Windes beständig ist, aber nicht, was es bedeutet, dass er jeden Ort erreicht“. Daraufhin fragte der Mönch: „Was bedeutet es, dass er jeden Ort erreicht?“ Der Meister umfächelte sich nur. Der Mönch

    verneigte sich mit tiefem Respekt.


    Dies ist die erleuchtete Erfahrung des Buddha-Dharma und der grundlegende Weg seiner korrekten Weitergabe. Diejenigen, die sagen, wir sollten keine Fächer benutzen, weil der Wind dauerhaft sei und uns deshalb klar sein sollte, dass er auch existiert, wenn wir nicht fächern, kennen wir

    weder Dauer noch Natur des Windes.

    Weil die Natur des Windes unablässig präsent ist, verwirklicht der Wind des Buddhismus das Gold der Erde und lässt den Joghurt des langen Flusses reifen


    Geschrieben in der Herbstmitte des ersten Jahres der Tempuku-Zeit (1233) und

    vorgetragen meinem Laienschüler Yo Koshu von Kyushu

  • Wenn ein Vogel oder Fisch versuchen würde, an die Grenze seines Elementes zu gelangen, bevor er sich auch nur darin bewegt hat, wird dieser Vogel oder Fisch seinen Weg oder seinen Ort nicht finden.

    Vogel und Fisch stehen hier für die Skhanda. Um die Vergänglichkeit der Skhanda in der Übung zu realisieren, müssen sie im Bewusstsein auftauchen, d.h. sich "in ihrem Element" bewegen.

    Verlässt ein Vogel die Luft, stirbt er sofort als „Vogel“.

    Verlässt ein Fisch das Wasser, stirbt er sofort als „Fisch“.

    Hiermit ist gemeint, dass die Skhanda nichts miteinander zu tun haben. Visuelles kann nur Visuelles sein und niemals ein Gedanke. Hören kann nur Hören sein und niemals etwas Getastetes usw. Da immer nur eines zu einem Zeitpunkt im Bewusstsein sein kann, "stirbt" das, was vorher da war.

    Erreichst du diesen Ort, ist das alltägliche Leben die Realisation der Höchsten Wirklichkeit (genjokan). Erreichst du diesen Weg, ist das alltägliche Leben die Realisation der Höchsten Wirklichkeit (genjokan).

    Der Ort ist hier die Haltung der Gegenwärtigkeit. Diese kann immer geübt werden, es spielt keine Rolle ob man sich in formeller Meditation oder beim Einkaufen befindet. Es ist zu jedem Zeitpunkt möglich, die Bewegung von Fisch und Vogel zu erkennen.

  • Zitat

    Wenn ein Vogel oder Fisch versuchen würde, an die Grenze seines Elementes zu gelangen, bevor er sich auch nur darin bewegt hat, wird dieser Vogel oder Fisch seinen Weg oder seinen Ort nicht finden.

    Bei mir ist das viel direkter verstanden: Wenn ein Handwerker oder ein Beamter versuchen würde die Grenzen seines "Elementes" "Berufsziel" erforschend zu verstehen, bevor er überhaupt darin wirklich arbeitet, wird er in seinem Bereich nie ein zu Hause finden.

    Ich kann noch soviel wissen über den Beruf des Arztes und es noch so gerne erreichen wollen, es hilft mir nichts, wenn ich nicht auch als Arzt in dem Element arbeite. Ein Mensch mit Schulabschluss wird nie erfahren, was er arbeiten möchte, wenn er sich nicht auf den Platz begibt, den er sich ausgedacht hat. Ein Schüler der Koch werden will, weil es ihm Spaß macht zu kochen muss lernen das es eben selten Spaß ist.

    Ich kann nie ein Buddhist werden, auch wenn ich es mir noch so gut vorstelle, wenn ich nicht in die Gemeinschaft der Buddhisten bin.

    Zitat

    Katrin. Vogel und Fisch stehen hier für die Skhanda. Um die Vergänglichkeit der Skhanda in der Übung zu realisieren, müssen sie im Bewusstsein auftauchen, d.h. sich "in ihrem Element" bewegen.

    So natürlich auch.




    Zitat

    Verlässt ein Vogel die Luft, stirbt er sofort als „Vogel“.

    Verlässt ein Fisch das Wasser, stirbt er sofort als „Fisch“.

    Auch hier direkter am Leben von Menschen. Wenn ich meinen Bereich, in dem ich eine Position mit Autorität habe verlasse, dann ist diese Person gestorben.

    Wenn ich Beispielweise als Küchenchef meinen Bereich verlasse und hinter den Tresen/Theke gehe, muss ich mir ganz klar werden, hier bin ich nicht Küchenchef, hier bin ich im Bereich des Restaurantchefs. Mein Mistkerl sein als Koch ist darin begründet, wenn der Service hinter der Essensausgabe geht, also in meinen Bereich und glaubt, dass er dort die gleiche Macht hat wie in seinem, rennt er mit voller Wucht auf eine Mauer.

    Wenn ich Feierabend mache, bin ich nicht mehr der, der ich auf der Arbeit bin. Wenn ich auf Arbeit bin, bin ich nicht mehr der, der ich in der Familie bin.


    Zitat

    Katrin. Hiermit ist gemeint, dass die Skhanda nichts miteinander zu tun haben. Visuelles kann nur Visuelles sein und niemals ein Gedanke. Hören kann nur Hören sein und niemals etwas Getastetes usw. Da immer nur eines zu einem Zeitpunkt im Bewusstsein sein kann, "stirbt" das, was vorher da war.

    So natürlich auch.


    Zitat

    Erreichst du diesen Ort, ist das alltägliche Leben die Realisation der Höchsten Wirklichkeit (genjokan).

    Erreichst du diesen Weg, ist das alltägliche Leben die Realisation der Höchsten Wirklichkeit (genjokan).

    Den Ort erreichen ist eben das sein, was man ganz jetzt ist und nichts anderes, ganz an dem Ort sein und tun was zu tun ist.

    Der Weg ist ETWAS sein, wenn man auf dem Weg ist, also nicht an einem Ort, ein Weg ist nie ein Ort, ist bewegen ohne handeln, SitZen, Gehen.


    Zitat

    Katrin. Der Ort ist hier die Haltung der Gegenwärtigkeit. Diese kann immer geübt werden, es spielt keine Rolle ob man sich in formeller Meditation oder beim Einkaufen befindet. Es ist zu jedem Zeitpunkt möglich, die Bewegung von Fisch und Vogel zu erkennen.

    So natürlich auch.


    Ich sehe meine Arbeit mit der Lehre des Buddha hauptsächlich als Hilfe für ganz normale Menschen. Leider merken Menschen das nicht, weil ihre Tassen so voll sind, wenn sie etwas von mir lesen.

  • Wollte meine "Sicht" prüfen.


    Dharma:

    Objekte: Gegenstand, auf den das Interesse, das Denken, das Handeln gerichtet ist und

    Subjekte: das handelnde Ich als Träger von Zuständen


    Genjokoan.

    Wenn alle Dharma als das erkannt werden, was und wie sie sind, gibt es Erleuchtung und Täuschung, Übung, Leben und Tod, Buddhas und Lebewesen.

    Wenn die Dharma ohne Selbst/Ich Verhaftungen und Festhalten sind, gibt es keine Täuschung, keine Erleuchtung, keine Buddhas, keine Lebewesen, kein Leben und keinen Tod.

    Da der Weg des Buddha über Sein (Objekt) und Nicht-Sein (Subjekt) hinausgeht, gibt es in diesem Weg Leben und Tod, Täuschung und Erleuchtung, Lebewesen und Buddhas.

    Trotz alledem fallen Blüten, obwohl wir an ihnen haften und Unkraut sprießt, obwohl es uns nicht gefällt.

    (Trotz alledem verfällt Schönes und das Unerwünschte wächst wieder, wir sollten uns nicht damit identifizieren.)


    Das Selbst/Ich-sein zu fördern und Dharma zu relativieren ist Täuschung. Das, Dharma ihren Weg nehmen lassen und das Selbst so wie es ist realisierend, ist Erleuchtung.


    Es sind die Buddhas, welche die Täuschung beleuchten, zeigen.

    Es sind die Lebewesen, die im Festhalten an Erleuchtung getäuscht sind.


    Außerdem gibt es jene, die Erleuchtung über die Erleuchtung hinaus erlangen und es gibt jene, die sich in ihrer Erleuchtung-Täuschung abermals täuschen. Wenn Buddha wahrhaft Buddha ist, ist er sich nicht dessen bewusst. Wenn du Buddha bist, ist es dir nicht bewusst. Du bist dann einfach Buddha und setzt den Weg des Buddha-Realisierens fort.

    (Buddha, ein Mal reicht, einen Augenblick, dann wirst du Buddha immer wieder erreichen.)


    Siehst du Formen, hörst Geräusche mit dem ganzen Körper-und-Geist, verstehst du sie ganz vertraut. Dennoch verhält es sich nicht wie bei einem reflektierenden Spiegel und auch nicht wie bei Wasser, in dem sich der Mond spiegelt – Ist die eine Seite realisiert, ist die andere dunkel.

    (Formen sehen, Geräusche hören, Düfte riechen usw. ist Objekte wahrnehmen. Es ist nicht wie die Wahrnehmung durch Reflexion im Verstand wahrgenommenes Subjekt. Realisiert man das Objekt vergeht das Subjekt, realisiert man das Subjekt vergeht das Objekt.)


    Die Lehre des Buddha studieren, bedeutet sich selbst zu studieren.

    Sich selbst studieren bedeutet, das Selbst durchleuchten.

    Das Selbst durchscheinend erkennen, bedeutet durch Dharma erleuchtet werden.

    Durch Dharma erleuchtet werden, bedeutet den eigenen Körper-und-Geist befreien, Buddha werden.

    Von Buddha bleibt keine Spur zurück, und diese spurlose Erleuchtung wirkt immer.

    Wenn du wieder beginnst, nach einer Wahrheit suchen zu wollen, entfernt du dich sofort von Buddha.

    Hast du Buddha jedoch korrekt verwirklicht, bist du augenblicklich wieder eins mit deinem ursprünglichen Selbst.


    Betrachtest du während einer Bootsfahrt das Ufer, magst du denken, das Ufer bewegt sich. Betrachtest du das Boot, merkst du, dass dieses sich bewegt.

    (Dein Denken bewegt das Ufer, dein Denken ist im Boot, weder Boot noch Ufer oder dein Denken sind jemals unbewegt, nur Buddha ist unbewegt.)

    Wer mit einem verwirrten Körper-und-Geist die scheinbaren Dharmas untersucht, hält den eigenen Verstand und die eigene Buddhanatur für dauerhaft. Übst du jedoch vertraut und kehrst zu Buddha (natur) zurück, so wird dir klar, dass die Dharmas ohne Selbst, ohne Buddhanatur, ohne Ich, nur Dharma sind.


    Feuerholz wird durch Verbrennen zu Asche und wird nicht wieder zu Feuerholz. Glaube nicht, dass die Asche nachher und das Feuerholz vorher ist. Wir müssen realisieren, dass Feuerholz im Zustand Feuerholz ist und scheinbar sein Vorher und Nachher hat. Doch obwohl es sein Vorher und sein Nachher von dir verstanden wird, ist es von beiden unabhängig.

    Asche ist Asche und du verstehst ihr Vorher und ihr Nachher. So wie Feuerholz nicht mehr zu Feuerholz wird, nachdem es zu Asche geworden ist, kehrst du nach dem Tode nicht mehr ins Leben zurück.


    Dass Leben nicht Tod wird, (dein Verstand weiß es anders) ist eine bestätigte Lehre des Buddha, deswegen wird Leben das Nichtgeborene genannt.

    (Leben kann nicht tot gehen darum kann es nicht geboren werden.)

    Dass Tod nicht zum Leben wird, (auch hier weiß dein Verstand es besser) ist eine bestätigte Lehre des Buddha, deshalb wird Tod das Nicht-Ausgelöschte genannt.

    (Leben kann nicht tot gehen, darum kann es nicht geboren werden. Tot kann nicht leben gehen, er ist nicht geboren.)

    Leben ist eine eigene Zeit. Tod ist eine eigene Zeit.

    Beispielsweise gleichen sie Winter und Frühling. Wir glauben ebenso wenig, dass Winter zum Frühling wird, wie wir nicht sagen, dass Frühling zum Sommer wird.

    (Es ist Frühling, es ist Sommer, da gibt es keinen Frühlingssommer, außer in Wortschöpfungen.)


    Buddha zu erfahren ist wie der sich im Wasser spiegelnde Mond. Der Mond wird nicht nass, und das Wasser wird nicht aufgewühlt. Obwohl sein Licht weit und stark leuchtet, wird er sogar in einer winzigen Pfütze gespiegelt. Der ganze Mond und der ganze Himmel spiegeln sich in einem Tautropfen im Gras in einem einzigen Wassertropfen. Buddha beeinträchtigt den Menschen ebenso wenig, wie der Mond das Wasser trübt. Ein Mensch behindert die Erleuchtung so wenig wie ein Tautropfen den Mond am Himmel. Die Tiefe des Tropfens ist die Höhe des Mondes. Was die Dauer der Spiegelung betrifft, untersuche die Unermesslichkeit oder Winzigkeit des Tropfen-Wassers. Und werde dir über die Helligkeit oder Dunkelheit des Mondes klar.


    Wenn Wahrheit unseren Körper und Geist nicht erfüllt, glauben wir, wir haben genug.

    Erfüllt Wahrheit unseren Körper und Geist, glauben wir, dass etwas fehlt.


    Betrachten wir die vier Richtungen beispielsweise von einem Boot auf dem Meer aus, wo kein Land in Sicht ist, sehen wir nichts weiter als einen Kreis. Andere Aspekte sind nicht erkennbar. Doch dieses Meer ist weder rund noch eckig, und seine Eigenschaften sind von unendlicher Vielfalt. Es gleicht einem Palast. Es gleicht einem Juwel. Es erscheint nur kreisförmig, soweit unser Blick im betreffenden Augenblick zu schauen vermag. Ebenso verhält es sich mit Dharma.


    Obwohl das gewöhnliche und das erleuchtete Leben viele Aspekte umfassen, erkennen und verstehen wir durch Übung nur, was die Schärfe unserer Sichtweise (Objekt), Vorstellung (Subjekt) zu erreichen vermag.


    Um Dharma zu würdigen, sollten wir wissen, dass die Eigenschaften der Meere und Berge, auch wenn sie uns als rund oder eckig erscheinen, von unendlicher Vielfalt sind; außerdem befinden sich in allen vier Richtungen weitere Universen, auch wenn sie jetzt nicht wahrgenommen werden, sind sie doch existent. (Wir benötigen dafür nur einen Schritt). So verhält es sich nicht nur mit dem, was uns umgibt, sondern hier und auch in einem einzigen Wassertropfen.

    (Auch hier können wir mit unseren Sinnen nie die Mitte erkennen, es gibt immer wieder eine neue Mitte im Tropfen zu entdecken.)


    Wenn ein Fisch im Meer schwimmt, hat das Wasser keine Grenzen, soweit er auch schwimmen mag.

    Doch hat seit Anbeginn kein Fisch und kein Vogel jemals sein Element verlassen. Ist der Bedarf groß, wird das Element stark genutzt, ist es klein, nur wenig. So mangelt es keinem Lebewesen an Vollständigkeit. Wo immer das Wesen sich befindet, werden seine Bedürfnisse erfüllt.

    (Man kann denken, dass das Ufer die Grenze ist, diese Grenze kennt der Fisch nicht.

    Vogel ist ein Begriff für etwas, das die Luft als Element für sich benutzt, wie Fisch einer ist für Wassernutzer. Ein Vogel bleibt ein Vogel, auch wenn er nicht fliegt, ein Fisch, Fisch wenn er nicht schwimmt.)


    Doch sind darüber hinaus noch weitere Punkte und Aspekte zu bedenken. So gibt es Übung und Erleuchtung, Sterblichkeit und Unsterblichkeit.


    Wenn ein Vogel oder Fisch versuchen würde, an die Grenze seines Elementes zu voll zu nutzen, bevor er sich auch nur darin bewegt hat, wird dieser Vogel oder Fisch seinen Weg oder seinen Ort nicht finden.


    Erreichst du diesen Ort, ist das alltägliche Leben die Realisation der Höchsten Wirklichkeit (genjokoan).

    Erreichst du diesen Weg, ist das alltägliche Leben die Realisation der Höchsten Wirklichkeit (genjokoan).


    Da dieser Ort und dieser Weg weder groß noch klein sind, weder das Selbst noch anderes, weder bereits existierend noch gerade auftauchend, existieren sie auf ihre Weise.

    Somit gilt:

    Wenn du den Buddha-Weg übst und realisierst, begegnest du Dharma, so durchdringst du jetzt Dharma; und begegnest du einem Handeln, übst du jetzt ein Handeln. Da der Ort hier ist und der Weg überallhin führt, sind die Grenzen des Wissbaren, ein-fach und auch deshalb unergründlich, weil unser Wissen mit der absoluten Vollkommenheit von Dharma zusammen in Erscheinung tritt und auch mit ihm zusammen übt.

    (Es ist unmöglich, einen vergangenen oder einen kommenden Augenblick zu leben. Das ist die Verblendung. Nichts Vergangenes und nichts Zukünftiges ist jetzt und dieses zu erkennen macht es möglich im Augenblick zu handeln. Ganz ohne Anhaftung oder Festhalten wollen.)


    Betrachtest du beim Üben nicht:

    Die Verwirklichung muss zum Objekt meines eigenen Wissens und eigener Sicht/Subjekt und vom eigenen Verstand begriffen werden.

    Ist das Erlangen der Verwirklichung unmittelbar manifest, ist nicht die vertraute Natur realisiert. Einige realisieren die Buddhanatur, andere nicht.

    (Nur ihre vertraute Natur realisieren und glauben die wahre Natur realisiert zu haben.)

    (Die Buddhanatur muss vertraut werden, damit sie immer wieder verwirklicht wird. Buddhanatur sein ist unmöglich und wenn dann nur einen Augenblick.)


    Der Priester Pao-che von Ma-Kushan umfächelt sich. Ein Mönch trat näher und fragte: „Herr, die Natur des Windes ist beständig und es gibt keinen Ort, den er nicht erreicht. Warum müsst ihr euch trotzdem selbst Wind zufächeln?“ Der Meister antwortete: „Du verstehst zwar, dass die Natur des Windes beständig ist, aber nicht, was es bedeutet, dass er jeden Ort erreicht“. Daraufhin fragte der Mönch: „Was bedeutet es, dass er jeden Ort erreicht?“ Der Meister umfächelte sich nur. Der Mönch verneigte sich mit tiefem Respekt.


    Dies ist die erleuchtete Erfahrung des Dharma und der grundlegende Weg seiner korrekten Weitergabe. Diejenigen, die sagen, wir sollten keine Fächer (Worte) benutzen, weil der Wind (Begriff) dauerhaft sei und uns deshalb klar sein sollte, dass er (Wind) existiert, wenn wir nicht fächern, kennen wir weder Dauer noch Natur des Windes.

    (Wort und Begriff: Das Begriffliche füllt das Wort, der Satz erzeugt die Begrifflichkeit, die erscheinen soll. Wort ist nur Name, Satz erzeugt die Bedeutung der Namen.)


    Weil die Natur des Windes unablässig präsent ist, verwirklicht der Wind des Buddha das Gold der Erde und lässt den Joghurt des langen Flusses reifen