Metta-Dilemma

  • Hallo in die Runde,



    von Frühjahr bis Herbst wohne ich in meinem Schrebergarten, zusammen mit meinem 12jährigen Kater.

    Er hat zwar 11 Jahre seines Lebens nur in einer Wohnung verbracht, aber mit Einzug in den Garten schnell das Mäusejagen

    und Töten gelernt. Seine Instinkte funktionieren super gut, ohne dass sie ihm von irgendwem beigebracht worden wären,

    was mich grundsätzlich erstaunt und freut, mir aber inzwischen auch Probleme bereitet:


    Da mein Garten voller Wühlmäuse ist, die alles an- bzw. auffressen und mich zugegebenerweise schon stören, fand ich es anfangs gut

    und nur natürlich, dass er sich jetzt diesem "Problem" widmet. Ich habe vor allem auf eine abschreckende Wirkkung gehofft.

    Nun hat mir "Sunny" dann tatsächlich alle paar Wochen voller Stolz entweder eine tote, oder meist eine lebendige Maus vor die Füße gelegt

    (die ich dann erstmal einfangen und im angrenzenen Park wieder aussetzen oder eben beerdigen durfte). Damit konnte ich bisher ganz gut umgehen.

    Es kam ja nicht allzu häufig vor.


    Nun aber bringt er mir fast täglich eine Maus, mit der ich zunehmend großes Mitgefühl habe. Heute brachte Sunny eine Maus auf unsere

    kleine Terrasse, die schon verletzt war, die ich aber hätte retten können. Hab ich aber nicht. Der Kater "spielte" sie dann schnell zu Tode und ich...

    hab mich furchtbar gefühlt weil ich nicht eingeschritten bin.


    Soll ich zugucken, wie der Kater seine Natur auslebt, obwohl ich um das Leid der Maus weiss und sie retten könnte? Er legt sie mir dann vor die

    Füße, schnurrt und ist mit sich und der Welt zufrieden und will gelobt werden...?

    Oder rette ich die Maus aus den Fängen meines Katers und bringe sie zum Tierarzt...und die Maus morgen und übermorgen und überübermorgen usw...?

    Oder sperr ich den Kater ganztägig ins Gartenhaus, während ich meine Zeit draußen verbringe? (Dann hätte er es deutlich schlecht als zu Hause in der

    Mietwohnung. Und ich bin hauptsächlich wegen ihm überhaupt rausgezogen!)

    Welches ist aus karmischer Sicht die beste Handlung? Viele Mäuse zu retten vermutlich. Ich fühle mich im Dilemma. Vielleicht hat jemand einen guten

    Rat für mich, das wäre schön.



    Lieben Gruß,

    Hexe

  • Deine scheinbare Natur ist vollkommen von Natur abgekoppelt, Dein Mitgefühl ist ein Mitleid, das immer gegen jede Natur ist. Am besten machst Du es wie Nansen und zerschneidest die verdammte Katze, die weder das mausen lässt, noch Dir zum Gefallen ein Spielzeug Deiner Freude wird.

    (Nansen tötet eine Katze. Mumonkan Fall 34)

  • Welches ist aus karmischer Sicht die beste Handlung?

    Das was passiert nicht in Frage stellen, damit nicht dich und andere zu Gott machen (es spiegelt sich nur wie jetzt auch).


    Wer sind wir die meinen das ganze Bild erfasst zu haben? Sehen wir doch nur die Menschen, eine Katze, Mäuse ...

    Was alles wird bitte nicht gesehen, nicht erkannt, nicht gewusst?

    Könnte man danach gehen?


    Das was mir passiert ist nicht gemacht - nicht gemacht passiert es.

    Nun, wir sind bei dir selbst... wie sollen wir dir helfen, wir die nicht (direkt) du selbst sein können so wie du es selbst siehst?

    Was siehst du? Wer stellt sich "deinen Fragen" am besten ?


    --


    Welches ist aus karmischer Sicht die beste Handlung.... ...


    Karmische Sicht... als sei sie eine Konstante...

    Aufwachen mein Freund :luftkuss: Wo willst du all die Veränderlichkeit hinpacken?

    Du platzt doch vor lauter Menge .. Ist es nicht angenehmer ohne Frage zu handeln, hindurchfließen lassen, lass dich tragen.


    Sei mit dem was passiert, das stell keine Fragen - es ist genau das was ist - finde dich mit allem ab, sei dazwischen, handel ohne Fragen, einfach so, es wird richtig sein (im Körper selbst liegt seine Antwort).

  • Danke "seinistsein",


    "Du platzt doch vor lauter Menge"...


    ja, sicher ist da eine Menge, aber von Platzen keine Spur!


    "Sei mit dem was passiert, das stellt keine Fragen - es ist genau das was ist - finde dich mit allem ab, sei dazwischen, handeln ohne Fragen, einfach so, es wird richtig sein (im Körper selbst liegt seine Antwort)"....


    das hatte ich wohl tatsächlich verloren. Danke Dir!

    • Offizieller Beitrag

    Insgsamt ist es glaube ich wichtig, anzuerkenne, dass es ein wirkliches Dilemma ist. Katzen essen Mäuse und wenn man das zulässt sind die Mäuse unglücklich und wenn man es nicht zulässt sind die Katzen unglücklich. Es ist Katzenhalterschicksal.


    Auch wenn man den Konflikt nicht auflösen kann, so gibt es doch Stellschrauben: Nach einer Studie von der Universität von Exeter jagen Katze weniger, wenn man sie fleischreich ernähren ( -36 % weniger Jagd) und täglich so 10 Minuten mit ihnen spielt (-25% weniger Jagd).

    Bei den Fütterungsversuchen zeigte sich: Im Vergleich zu Katzennahrung mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Zusatzstoffen oder pflanzlichen Proteinen zeigten Futtermittel mit viel Fleisch einen deutlich günstigeren Effekt: Die Anzahl der Beutetiere, welche die Katzen ihren Besitzern zu Hause anschleppten, ging um 36 Prozent zurück, ergaben die Auswertungen. „Einige Katzennahrungen enthalten Proteine aus pflanzlichen Quellen wie Soja. Es ist möglich, dass diese Nahrungsmittel trotz der Gewährleistung einer ausreichenden Ernährung bei einigen Katzen einen Mangel an einem oder mehreren Mikronährstoffen verursachen – was sie dann zum Jagen veranlasst“, erklärt Cecchetti zum möglichen Hintergrund des Effekts.


    Wie die Forscher berichten, zeigte sich auch bei der Spiel-Gruppe ein positiver Effekt. Im Rahmen der Testphase kam ein typisches Katzenspielzeug zum Einsatz, bei der die Halter ein Federknäuel von einer Art Angel baumeln ließen: Mit Freude pirschten sich die Stubentiger an diese Objekte heran, jagen ihnen hinterher und stürzen sich auf sie. Die Besitzer gaben den Katzen anschließend auch ein mausähnliches Spielzeug, mit dem sie nach jeder „erfolgreichen Jagd“ weiter spielen konnten, um eine echte Beute zu imitieren. Wie die Wissenschaftler berichten, reichten im Vergleich zu den Kontrollen schon fünf bis zehn Minuten Spielzeit pro Tag aus, um die Raubzüge in der Nachbarschaft deutlich einzuschränken: Die Besitzer fanden 25 Prozent weniger Beutetiere auf Küchenboden, Veranda und Co.


    Die Wissenschaftler kommen somit zu dem Fazit: „Indem sie mit den Katzen spielen und ihre Ernährung ändern, können die Besitzer deren Auswirkungen auf die Tierwelt reduzieren, ohne die Freiheit der kleinen Räuber einzuschränken“, sagt Seniorautor Robbie McDonald von der University of Exeter

  • Nun aber bringt er mir fast täglich eine Maus, mit der ich zunehmend großes Mitgefühl habe. Heute brachte Sunny eine Maus auf unsere kleine Terrasse, die schon verletzt war, die ich aber hätte retten können. Hab ich aber nicht. Der Kater "spielte" sie dann schnell zu Tode und ich...

    hab mich furchtbar gefühlt weil ich nicht eingeschritten bin.

    Frisst er die Mäuse auch oder lässt er sie einfach halbtot liegen? Wenn er sie frisst dann ist das eben der Lauf der Natur, da wird dauernd gejagt und gefressen, viele Wesen haben keine andere Wahl sich zu ernähren.

  • So eine Katze hätte ich auch gerne mal...Und am besten gleich noch einen Tiger für die Geschäftswelt.

    😬🤣...😘🙏

  • Liebe mkha,


    Deine Nachricht macht mich froh.

    Genau so mache ich es inzwischen.

    Fühle Dich umarmt und die Kater gekrault ^^

  • Welches ist aus karmischer Sicht die beste Handlung? Viele Mäuse zu retten vermutlich. Ich fühle mich im Dilemma. Vielleicht hat jemand einen guten

    Rat für mich, das wäre schön.

    Ich würde die Katze wieder in der Wohnung halten. Er wird sonst mit seinem Verhalten eine schlechte Wiedergeburt erleiden

  • Jagen ist eine angeborene Passion von Katzen. (Ich spreche aus Erfahrung, aber ich jage nur Monster und Zombies z.b. in Witcher 3 oder in Videogames.)


    Aber zurück zu echten Felinen, Katzen jagen zur Unterhaltung, aus Spieltrieb, und weil es wie eine Art leckerer Snack ist für sie.

    Sie erkennen aus ethischer Sicht vermutlich das Leid dass sie der Maus antun, nicht wirklich bzw. empfinden kein Mitleid mit Mäusen.

    Anderen Katzen gegenüber haben sie jedoch grosses Mitleid, ich habe z.B. schon YouTube Videos gesehen, wo eine Katze eine tote Katze eine halbe Stunde lang versucht hat anzustubsen, wiederbeleben, usw., das war extrem traurig.

    Ausserdem empfinden Canine als auch Feline tiefe Zuneigung zu Gleichgesinnten oder ihrem Besitzer, kennen aber keinen Funken Mitleid mit Beutetieren.

    Es ist möglicherweise von der Natur so vorgesehen, dass jagende Spezies mit anderen Spezies kein Mitgefühl oder nur stark vermindertes empfinden können, dazu reicht mein psychologisches Wissen über Tiere allerdings nicht aus.

    Vielleicht haben sich während der Evolution die im Sinne der Jagd grausamsten Gehirne also die, die am erfolgreichsten jagen und mit keiner Beute Mitleid haben, als besonders erfolgreich erwiesen, und darum hat sich dieses emotionale Zentrum im Laufe der Jahrtausende zurück entwickelt.

    Desweiteren ist Mitleid bei reinen Carnivoren hormonell bedingt, da Katzen während einer Schwangerschaft schonmal Mäuse oder Häschen zu ihren Katzenbabies ins Nest legen, während sie ausserhalb dieser Phase allerdings alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist, hemmungslos töten können.


    Wahrscheinlich wird auch ein Belohnungszentrum aktiviert nach erfolgreicher Jagd wo Endorphine ausgeschüttet werden und das Hungergefühl beseitigt durch den Snack.


    Hier stehen einige Tips:


    Katze frisst Vögel: Was tun, damit die Katze nicht zum Killer wird | WWF Blog


    Mit der Katze spielen, die Katze kastrieren, und ein Glöckchen um den Hals (das gibt der Beute die Chance, den Jäger zu hören, denn auch wenn Katzen Lauer- und Ansitzjäger sind, macht ein Glöckchen doch sporadisch Geräusche.)

    • Offizieller Beitrag

    I

    Mit der Katze spielen, die Katze kastrieren, und ein Glöckchen um den Hals (das gibt der Beute die Chance, den Jäger zu hören, denn auch wenn Katzen Lauer- und Ansitzjäger sind, macht ein Glöckchen doch sporadisch Geräusche.)

    Von der Idee mit den Glöckenchen ist man anscheinend wieder abgekommen:


    Glöckchen am Halsband von Katzen werden oft eingesetzt, weil man glaubt, so Vögel schützen zu können, auf die die Katze Jagd macht. Doch das stimmt gar nicht!

    Die Glöckchen sind sogar eher kontraproduktiv: Vögel haben eigene Laute, mit denen sie sich gegenseitig auf Gefahren aufmerksam machen. Jungvögel, die noch nicht (so gut) fliegen können beispielweise ducken sich als Folge dieser Warnsignale und verharren bewegungslos am Boden. Das Glöckchen nehmen sie jedoch nicht als Warnsignal wahr, sondern es führt lediglich dazu, dass die Vögel aufgeschreckt werden. So werden sie eher zur Beute der Katze als ohne Glöckchen.

  • Oh das hätte ich nicht gedacht, ich dachte das Glöckchen warnt sie vor dem heranschleichenden Jäger und gibt Gelegenheit, davon zu fliegen.

    Dann weiss ich leider auch nicht genau, was man tun könnte.... vielleicht der Katze möglichst viel Spielzeug bieten als Alternative zur Jagd, Kratzbäume Kletterbäume usw, Nahrung an verschiedenen Stellen verstecken um die Katze zum Suchen anzuregen Ablenkung Spieltrieb aktivieren :)

  • liebe Hexe,


    hier mal aus der Praxis, ohne Philosophie:

    die toten Mäuse, die teilweise der Hund im Garten findet (Katzengeschenke), werfe ich über den Zaun (Garten grenzt an einen Wald).
    lebende Mäuse in der Wohnung :roll: (Katzengeschenke) versuche ich zu fangen. Meistens gelingt es, dann setze ich die Maus in den Garten. Leider hat das nichts mit „retten“ zu tun, denn die Mäuse sind bereits verletzt und erholen sich meines Wissens nach nicht wieder. Lediglich sind sie zurück in einer für sie weniger gruseligen Umwelt.
    zur Zeit finde ich gerade in der Wohnung verteilt mäuseköttel. Wenn weder Hund noch Katze mir anzeigen, wo die Maus sich befindet, habe ich keine Chance sie zu fangen. Das geh nur, solange sie noch im Schlafzimmer ist (dort kommt die Katze meist mit ihrer Beute rein).

    Meine Katze reagiert echt gut auf Ansprache. Wenn mir das ständige rein und raus zu viel ist, erinnere ich sie daran, dass ich bis 6 schlafen möchte! Diese Uhrzeit kennt sie genau! Wenn sie morgens raus geht, erinnere ich sie daran, dass sie nur Mäuse fangen soll, keine Vögel.
    wenn sie mir lebendige Mäuse anschleppt, sage ich ihr, sie soll das lassen.


    … ich weiß recht gut, wie Verhaltensänderung durch Belohnung anzuwenden ist, aber das ist ja bei Katzen etwas eingeschränkt. Ich achte schon darauf, dass sie mich nicht zu sehr erzieht, darauf habe ich keine Lust. Aber ansonsten funktioniert -warum auch immer- wenn ich ihr sage, was ich gerne hätte. (:

  • " wenn sie mir lebendige Mäuse anschleppt, sage ich ihr, sie soll das lassen"


    "...ansonsten funktioniert -warum auch immer- wenn ich ihr sage, was ich gerne hätte. (:


    Also das scheint zu klappen - warum auch immer: Seit 10 Tagen hat Sunny mir keine einzige Maus mehr gebracht! Ein einfacher und guter Rat, Danke Lucy!

  • Hello my dear

    I also have a cat , she also catches mice

    Maybe it is not good to be happy about it. Shantideva teaches there are 3 kinds of karma and they have the same effect

    committing an action yourself,

    rejoicing in it,

    inspiring others

    If we rejoice in actions that later bring suffering we have the same negative karma as the one who committed them.


    But it is good that you think about what to do, it shows your compassion and sense of responsibility for. Dharma is a path of compassion and wisdom.



    I think I got some advice

    Try to save the life of the mouse, of course. With compassion for the cat and the mouse who are in this situation out of ignorance and causes and conditions, they have no choice

    Say a few o mani padme hum for the cat and the mouses - dedicate - may they and all other beings attain a higher rebirth meet dharma and attain enlightenment . Will help them , I am sure !!


    do not worry ..


    wish you good night my Dear

    Tam