Meditationsanleitung Zazen (Entwurf)

  • Wie weit ist die Meditationsanleitung denn nun?

    Wird die irgendwo dann fertiggestellt gepostet?

    Und wo?

  • Mir fällt noch ein: An Tagen, wo mein Geist unruhiger ist, schließe ich die Augen auch einfach für 5 oder 10 Minuten. Das macht mich ruhiger. Danach erst öffne ich sie ein wenig.

    Dem Geist ist das schnuppe. Es ist immer der Eine Geist, ob du ihn als ruhig oder unruhig empfindest. Genauer gesagt ist es immer der Eine Körper-Geist. :maske:

    :zen:

  • Ja genau, so geht es mir auch - also man "vergisst" quasi das Schauen - ergo wird nichts fokussiert sondern man "starrt" halt ins Leere auf die Wand oder auf den Boden...

  • Wie weit ist die Meditationsanleitung denn nun?

    Wird die irgendwo dann fertiggestellt gepostet?

    Und wo?

    Ich würde die jetzt nochmal durchgehen, die letzten Hinweise und Verbesserungen mit einarbeiten.

    Ob die dann hier im Zen-Bereich irgendwo "angeheftet" werden kann / soll, das müsste man schauen.

    In dem Fall könnten wir void / @kilaya bitten, das zu tun.


  • Ob die dann hier im Zen-Bereich irgendwo "angeheftet" werden kann / soll, das müsste man schauen.

    In dem Fall könnten wir void / @kilaya bitten, das zu tun.

    Ich finde die Idee gut; aber Zen ist ein Schwerpunkt-Forum von void; also sag ihm am besten Bescheid, wenn Du fertig bist.


  • Wie geht es denn jetzt weiter? Du hast ja eine wirklich gute Vorlage gemacht - und dann gab es ja eine wirklich umfangreiche Diskussion. Gibt es eine Zusammenfassung der Ergänzungen? Und wird der Thread nun angepinnt?

    _()_

    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“

  • Noch eine letzte Störung, wenn es ok ist^^


    Bzgl. der Handstellung, steht in der Anleitung:

    Handhaltung:

    Die rechte Hand ruht unterhalb des Bauchnabels oder auf dem rechten Oberschenkel, die linke Hand wird auf der rechten Hand abgelegt. Die Daumen werden etwas aufgestellt und berühren sich leicht.


    Das deckt sich auch mit folgender Anleitung, die mir als Neuling empfohlen wurde:

    The Posture of Zazen | White Wind Zen Community


    Hier die konkrete Passage (in Englisch - hoffe, dass es ok ist) und Stellen, die mir nicht ganz klar sind, markiere ich "fett":


    The hands can also help us to practice zazen. Put the right hand palm up so that the wrist is resting on the right thigh, and, if you are in the full-lotus posture, the backs of the knuckles are on the upturned heel of the foot. In Burmese or agura posture the backs of the wrists should rest on the upper inner thighs. Place the left hand so that the knuckles fit behind the knuckles of the right. Bring the blades of the hands in against the tanden (the area of the lower belly four finger widths below the navel) and allow the thumbs to touch lightly in a natural arch above the palms.


    Sollen die Knöcheln (obere Knöcheln bei einer Faust) der linken Hand (die obere) quasi auf der Fläche der rechten Hand liegen, wo direkt dahinter (tiefer) die Knöcheln der rechten Hand liegen würden? Oder ist hier mit 'behind' das Vertikale gemeint, also Knöcheln der linken Hand liegen eher auf Beginn der Finger der rechten Hand auf?

    Bei ersterer Methode erscheint es mir dann etwas einengend zu sein.


    'blades of the hand' - soll man quasi die Handflächen leicht eindrehen, so dass die vordere Handfläche der linken Hand gegen das Tandem sanft gedrückt wird, oder sind die Handkanten beider Hände sanft gegen das Tandem gedrückt (Handflächen würden hier nach oben zeigen) ? Denke eher zweiteres, sonst könnten ja die zusammengeführten Daumen nicht leicht über den Handflcähen sein ("above the palms") ?


    In diesem Video von Gudo Nishijima scheint es aber so, dass quasi die Fingerkuppen/Fingerenden der rechten Hand ungefähr auf Höhe der Knöcheln der linken Hand aufliegen bzw. diese berühren - ca. 5te Minute 30 Sekunden:

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    Ist etwas wirr formuliert, aber evtl. ist trotzdem klar, was ich ungefähr meine - kp, ob solche Details so wichtig sind, aber im Zen-Soto wird ja auf die Haltung doch vergleichsweise viel wert gelegt...


    Letztes Feedback:

    Wenn die sehr hilfreiche Anleitung für Zazen-Anfänger bald als Sticky gepinnt wird, würde ich noch evtl. vorschlagen den Titel so anzupassen, dass dort auch irgendwo "Zen-Soto" vorkommt, damit das klar ist...weil es gbit ja doch unterschiedliche Schulen, deren Praxisformen sich dann doch sehr unterscheiden....einfach um Missverständnisse und potentiell Verwirrungen zu vermeiden...

    Einmal editiert, zuletzt von Zrebna ()

  • Zrebna


    Also, bei Nishijima sieht es in dem Video so aus:

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    Bei Sawaki sieht es so aus:

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    Ich schließe daraus – da ich beide für große Lehrer halte – dass es einen Spielraum gibt, innerhalb dessen alles möglich ist. Bei mir selber war es so, dass ich die Hände anfangs eher wie Sawaki gehalten habe. Es fühlte sich für mich (für meine Körperstatur, für ein entspanntes Sitzen) aber irgendwann nicht mehr hundertprozentig "richtig" an, und ich habe es dann eher so gemacht, wie es bei Nishijima zu sehen ist, vielleicht nicht ganz so, sondern irgendwas dazwischen.


    Mein persönlicher Eindruck ist, für die ganze Körperhaltung, insgesamt: da fügt sich im Laufe der Zeit eins zum anderen und es fühlt sich mehr und mehr an wie "aus einem Guss".


    Das Wort "Soto" kann gerne im Titel erscheinen. Kein Problem.


  • Ich bin auch von Nishijima auf Sawaki gegangen und nun lege ich die Handflächen auf meine Oberschenkel nahe der Knie.

    Ganz einfach um den Kontakt mit den Daumen und Fingern zu vermeiden. Da fällt ein "kontrollieren" wollen weg. Das was ich mal Körper nennen möchte fällt schneller weg und die Sinnestore werden schneller klar.

  • Hier ist die letzte Fassung.

    Wie das angeheftet werden kann, müsstest du schauen, void.

    Danke an alle für die Mithilfe! _()_


    Zazen

    (Sōtō-shū)




    00 Einleitung / Vorüberlegungen


    Diese Anleitung bezieht sich in erster Linie auf die japanische Sōtō-Schule des Zen. Gewisse Ähnlichkeiten bestehen außerdem zur Rinzai-Schule. In beiden Schulen gibt es aber auch Strömungen, in denen es Abweichungen gibt.

    Je intensiver ich mich mit Zen beschäftige, um die für mich geeignetste Linie zu finden, umso mehr werde ich mich mit der konkreten Praxis meiner Schule befassen, die von dieser Anleitung abweichen kann.


    Die Anleitung ist also für Anfänger / Neulinge gedacht. Sie kann eventuell einer ersten Annäherung dienen, eine „Allgemeingültigkeit“ besitzt sie keinesfalls. Für weitere Linien des Zen (wie z.B. koreanisches, vietnamesisches, chinesisches Zen...) mag sie nicht geeignet sein.




    01 Was unterscheidet Zazen von anderen Sitz-Formen?


    Zazen verfolgt keinen Zweck, es gibt kein Ziel, auf das hingearbeitet wird. Die Bedeutung besteht lediglich im Sitzen selbst.


    Zazen verzichtet auf alles, was mich ablenken oder “in die richtige Stimmung“ bringen soll. Lediglich das Zählen der Atemzüge wird manchmal empfohlen, wenn der Geist besonders unstet und hin- und herspringend ist.


    10948-kodo-sawaki-zazen-gemeinfrei-autor-unbekannt-jpg

    Foto: Kodo Sawaki, gemeinfrei, Autor unbekannt


    Kurzes 2-Minuten-Video auf Englisch, in dem Brad Warner auf den Unterschied zwischen Zazen und anderen Formen der Sitz-Praxis eingeht (Helsinki 2009):

    meditation vs zazen - YouTube




    02 Die Umgebung / die äußeren Umstände


    Hier gibt es nur ein paar einfache Hinweise zu beachten. Dōgen, der Zen aus China (dort: Chan) nach Japan gebracht hatte, sagt dazu im Fukan zazengi:


    Zitat

    Für die Praxis des Zazen ist ein ruhiger Raum geeignet. Esst und trinkt nicht zu viel. Gebt alle Bindungen auf und lasst die Pflichten des Alltags ruhen.



    03 Die Sitzhaltung


    Man kann im Lotussitz, im Halb-Lotussitz, Viertel-Lotussitz, im burmesischen Sitz oder im Fersensitz sitzen. Was am besten geht, hängt von der Übungserfahrung, dem Alter, von der Gelenkigkeit, dem Bewegungsapparat ab. Auch auf einem Stuhl sitzen ist möglich.


    Für die Sitzpositionen am Boden wird ein Zafu, ein Meditationskissen oder ein Bänkchen benutzt.


    10949-sitzpositionen3-jpg


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    Die Augenhaltung

    Die Augen werden weder ganz geschlossen (was einen träumenden / bildergeladenen Zustand begünstigen könnte), noch sind sie ganz geöffnet (was viele Eindrücke aus der Umgebung begünstigen würde).

    Stattdessen sind die Augen halb geschlossen und blicken etwa in einem 45°-Winkel nach unten.


    Auch bei der Augenhaltung gibt es Abweichungen in anderen Traditionen. In den koreanischen Traditionen beispielsweise sind die Augen geöffnet.



    Die Handhaltung

    Die rechte Hand ruht unterhalb des Bauchnabels oder auf dem rechten Oberschenkel, die linke Hand wird auf der rechten Hand abgelegt. Die Daumen werden etwas aufgestellt und berühren sich leicht.

    (Auch hier gibt es Unterschiede in anderen Traditionen. Zudem wird es sich bei Rechts- und Linkshändern gegebenenfalls voneinander unterscheiden, welche Hand oben / unten liegt).


    Oberkörper / Becken

    Die Wirbelsäule ist gerade aufgerichtet. Das wird begünstigt dadurch, dass ein Kissen unter dem Gesäß liegt. So ist das Becken ein wenig nach vorne gekippt, sodass eine stabile, aufrechte Sitzhaltung ganz von selber entsteht. Auf diese Weise ist ein längeres Sitzen mit zunehmender Übung mühelos möglich. Zu Beginn können ein paar kleiner werdende Pendelbewegungen nach links und rechts dabei helfen, die richtige, mittige Position zu finden.


    Die Atmung

    Auf die Atmung wird kein Einfluss genommen. Sie geschieht einfach, es wird nichts forciert. Die Atmung wird auf natürliche Weise ruhiger und langsamer werden im Laufe der Zeit. Ich atme durch die Nase in den Bauch, was einer physiologischen, ungehinderten Atmung entspricht.



    Grundlegende Informationen zur Sitzhaltung und Basishinweise für Zazen vom Yokoji Zen Mountain Center mit Beispielfotos. Gut und einfach auf Englisch beschrieben, auch mit geringen Englischkenntnissen verständlich:

    Zen Meditation Instruction (How to Meditate) - YouTube


    Ein weiteres Video auf Englisch zu dem Thema vom Hazy Moon Zen Center. Auch sehr einfach und anschaulich gehalten:

    How to Meditate - Beginners Introduction to Zazen - YouTube


    Ein Video auf Deutsch zu den verschiedenen Sitzhaltungen von Die kleine Zen-Schule. Es werden Hinweise zu den unterschiedlichen Haltungen gegeben und es wird auf mögliche Probleme eingegangen:

    Meditation auf Hocker, Stuhl, Bänkchen, Kissen | Variationen, Tipps und Tricks - YouTube




    04 Die Geisteshaltung


    Was den Geist angeht, gilt dasselbe wie für Körper und Atmung: Ich versuche nicht, einen Einfluss darauf zu nehmen, oder irgendeinen speziellen Zustand zu erreichen. Ich nehme einfach nur wahr, was sich im Geist abspielt, ohne es zu bewerten oder es mit einem “vorteilhafteren“ Geisteszustand zu vergleichen, den es anzustreben gilt.


    Ich werde anfangs vielleicht feststellen, dass mein Geist sehr flatterhaft und rege ist. Das ändert sich mit der Zeit ganz von selber und der Geist wird ruhiger. Ich muss (und kann) das nicht willentlich herbeiführen oder beschleunigen, es geschieht von alleine.


    Insbesondere was die Geisteshaltung betrifft, kann es auch erhebliche Unterschiede geben.


    In anderen Zen-Schulen könnte die Beschreibung oben in die falsche Richtung führen, weil sie eine Subjekt-Objekt-Sicht begünstigen könnte, die nicht erwünscht ist, bzw. die gerade überwunden werden soll. Auch für andere Zen-Linien wird die obige Beschreibung möglicherweise nicht zutreffend sein.

    In koan-basierten Praxisformen wie dem japanischen Rinzai-Zen oder der koreanischen Hwadu-Praxis besteht die geistige Haltung während des Zazen darin, in die Koan-Frage einzudringen. Vermittels der Koan-Frage richtet sich die Aufmerksamkeit dabei immer auf genau dasjenige, das fragt. Dies wird auch als Schau des (eigenen) Geistes bezeichnet.


    Ein 8-Minuten-Video auf Englisch, in dem Shohaku Okumura (Sōtō-shū) etwas zur Geisteshaltung beim Zazen sagt:

    Zazen is Good for Nothing - YouTube


    In dem Film Blueprints for Zen Practice von Thorsten Heisan Schäffer kommen verschiedene europäische Zenlehrer/innen zu Wort. Ab 46:22 geht es um die Frage: “Was ist Zazen und wie praktiziert man es?“ Die Antworten auf die Frage geben: Harry Misho Teske, Roland Yuno Rech, Muho Nölke, Olivier Reigen Wang-Genh, Christoph Hatlapa Roshi, Doris Zölls, Dagmar Doko Waskönig, Dirk Künne, Alexander Poraj, Fumon Nakagawa Roshi:

    Film Blueprints for Zen Practice - Was ist Zen? Was ist Zazen? [HD] - YouTube


    Ein Video auf Englisch von Jeff Shore (Rinzai-shū) mit dem Titel “Where do we put our mind in Zazen“:

    Where do we put our mind in zazen Dharma talk by Jeff Shore - YouTube




    05 Wie lange, wie oft, wann?


    Die Zeitdauer hängt natürlich von deinem Alltag und von deiner Vertrautheit mit Zazen ab. Für absolute Neulinge können 15 Minuten schon eine kleine Herausforderung sein. Zu einem späteren Zeitpunkt sind 30 oder 40 Minuten vielleicht schon kein Problem mehr. Wenn ich 1 Stunde oder länger sitzen möchte, werde ich vermutlich bereits auf einige Erfahrung zurückblicken können. Auch hier gilt: nichts erzwingen.


    Zur Häufigkeit: Es ist ratsam eine tägliche Zazen-Periode anzustreben.


    Ein guter Zeitpunkt für die Zazen-Sitzung hängt natürlich stark von der Struktur des Alltags ab. Die meisten Menschen werden aber wohl eine Tageszeit finden können, zu der die Voraussetzungen günstig und die Ablenkungen geringer sind.



    Kinhin

    11063-kinhin-dojo-bonn-jpg


    Kinhin bezeichnet eine Phase des Gehens in Achtsamkeit. Dieses wird beispielsweise zwischen zwei Zazen-Abschnitten praktiziert.

    Je nach Tradition unterscheidet sich die Geschwindigkeit des Gehens: von sehr langsam bis recht zügig.


    Die Praxis des achtsamen Gehens kann bis auf den historischen Buddha zurückverfolgt werden, siehe Cankama Sutta

    Eine kurze Beschreibung steht auch beim Dojo Bonn zur Verfügung: Kinhin



    Sesshin

    Ein Sesshin ist ein Zeitraum intensiver Zazen-Praxis mit teils deutlich längeren Zazen-Abschnitten als bei der gewöhnlichen täglichen Praxis. Eine solche Periode kann mehrere Tage andauern. Längere Sesshin setzen ein Geübtsein in der Zazen-Praxis voraus.



    Zafu

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    Das Zafu ist das Sitzkissen, das traditionell verwendet wird. Es hat einen Durchmesser von etwa 35 cm und eine Sitzhöhe von 11-15 cm. Das Kissen ist traditionell mit Kapok gefüllt, auch werden Füllungen mit Buchweizen- oder Dinkelspreu angeboten.


    Das Zafu bewirkt eine erhöhte, leicht vorwärts geneigte Position des Beckens und fördert dadurch den Kontakt der Knie zum Boden und eine vorteilhafte Ausrichtung der Wirbelsäule.




    Danksagung


    Diese Anleitung basiert auf meinem bisherigen Wissen, Recherchen, und eigenen Erfahrungen mit Zazen in der Sōtō-Tradition.


    Da mein Wissen lückenhaft ist, war ich auf die Hilfe, Tipps, Kritik und Korrekturen anderer Buddhaland-Mitglieder angewiesen. Für diese Unterstützung möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.


    Einmal editiert, zuletzt von Schmu ()

  • Himmelsbaum: Ausgesprochen gut gelungene Einführung in meinen Augen. Auf den Punkt gebracht und doch erfrischend undogmatisch.


    In meiner Schule wird großer Wert darauf gelegt, mit offenen Augen zu sitzen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Übung in allen Sinnestoren (inklusive dem Sehen) gemäß:


    Zitat

    In unserer Schule ist ‚Sitzen‘, vollständig ungehindert zu sein und äußerlich in Bezug auf alle Wahrnehmungsobjekte, keine Gedanken entstehen zu lassen.


    Quelle: oben verlinkte Einführung von Leuchtende Birke


    Hierzu...


    Zitat

    Ein-Praxis-Meditation bedeutet, dass man zu allen Zeiten – gehend, stehend, sitzend und liegend – immer mit einem ausgerichteten Geist praktiziert. Daher heißt es auch: „In Meditation gibt es kein Austreten und Eintreten“. Hat man einen ausgerichteten Geist, dann tritt man nicht in die Meditation hinein und wieder hinaus, sondern bleibt in Meditation. Egal ob man geht, steht, sitzt oder liegt.


    Quelle: oben verlinkte Einführung von Leuchtende Birke


    möchte ich anführen, dass Zuochan mit geöffneten Augen sehr dazu beitragen kann, der Huatou-Praxis in jeglicher Alltagshandlung gewachsen zu sein.


    Von der Anweisung abgesehen, Zuochan (grundsätzlich?) mit geschlossenen Augen zu praktizieren, hast du nach meinem Verständnis eine perfekte Hinführung geschrieben, auch sprachlich.


    _()_

  • Ausgesprochen gut gelungene Einführung in meinen Augen. Auf den Punkt gebracht und doch erfrischend undogmatisch...


    Vielen Dank! _()_


    Zuochan (grundsätzlich?) mit geschlossenen Augen zu praktizieren


    Grundsätzlich finde ich sollte man mit geschlossenen Augen beginnen. Aber wie ich in Bezug auf Mengshan Yi schrieb, gibt es Situationen wo man davon abweichen kann. Allgemein ist die Sitzmeditation Teil von Gongfu und dann wiederum noch größer der Lebenspflege. Hier sind die Augen idR geöffnet, um auch das einzuüben: "dazu beitragen kann, der Huatou-Praxis in jeglicher Alltagshandlung gewachsen zu sein".

  • Himmelsbaum  void: Wäre es möglich, die Einführung ins Zuochan als Text auf Buddhaland einzustellen oder zumindest an prominenterer Stelle zu verlinken. Als Hinführung in das Gongfu des Wusowei Chan steht sie für mich nicht in Konkurenz oder Widerspruch zur Einführung ins Zazen (Sotu shu) von Schmu; beide sind vielmehr Ausdruck einer historisch gewachsenen Vielfältigkeit von Zen-Linien (Zen hier stellvertretend für Chan, Seon und Zen).

    • Offizieller Beitrag

    Himmelsbaum  void: Wäre es möglich, die Einführung ins Zuochan als Text auf Buddhaland einzustellen oder zumindest an prominenterer Stelle zu verlinken. Als Hinführung in das Gongfu des Wusowei Chan steht sie für mich nicht in Konkurenz oder Widerspruch zur Einführung ins Zazen (Sotu shu) von Schmu; beide sind vielmehr Ausdruck einer historisch gewachsenen Vielfältigkeit von Zen-Linien (Zen hier stellvertretend für Chan, Seon und Zen).

    Ich sehe da wenig was dagegen spricht. Da es sich ja um etwas zur Einführung für Anfänger handelt, gibt es noch Fragen zum Text und dem in ihm vorkommenden Personen und Begriffen wo Leuchtende Birke Fussnoten nachreichen könnte?


    Im Text kommen ja:

    • Chan-Lehrer Wuzhuo Daozhong無著道忠
    • Chan-Lehrer Neng能
    • Chan-Lehrer Rang譲
    • der alte Meister老子

    und Begriffe wie "häretisches Zen" vor ( der ja auch im Forum schon diskutiert wurde) Da wäre es gut, wenn es Fussnoten gibt die einem helfen, das einzordnen, wer das so waren, und woher die Zitate stammen.


    Vielleicht hat Leuchtende Birke das aber bewußt nicht gemacht, um etwas aus einem Guß abzuliefern.


    Aber das soll jetzt nichts verhindern.

  • Ich freue mich sehr über die positive Resonanz, insbesondere von Tai. Und ja, der Text war nie als Konkurrenzprodukt gedacht.


    Vielleicht hat Leuchtende Birke das aber bewußt nicht gemacht, um etwas aus einem Guß abzuliefern.

    Ich wollte mit dem Text ein wenig den alten chinesischen Stil kopieren, wo u.a. kaum Belegquellen angeführt und die Namen verkürzt werden. Zum Beispiel wird aus dem 6. Patriarchen Huineng häufig schlicht ein Neng und aus Nanyue Huirang ein Rang. Das war Teil meiner Freude an der ganzen Sache.


    Ich habe für den Text orthodoxe Zen-Quellen verwendet und eine orthodoxe Zen-Methode darauf angewendet, was aber nicht unbedingt zu einem orthodoxen Zen führt. Daher habe ich das Ganze auch Wusuowei Chan genannt, übersetzt in etwa 'Kann man das überhaupt Zen nennen?'. Daher ist es weniger ein Einführungstext für Anfänger, sondern Ausdruck meiner Freude, gerade auch an den Originalquellen.


    Falls ihr meint, das Ergebnis ist dennoch ausreichend gut für die Zen-Allgemeinheit geeignet und keiner fühlt sich auf die Füße getreten, kann er gerne hier eingestellt werden. Allerdings glaube ich, dass der Text zu lang ist. Es gibt hier wohl eine Längenbeschränkung auf 20.000 Zeichen.

    • Offizieller Beitrag

    Das schöne ist, das man diese Freude richtig spührt.

  • Wenn der Text hier im Forum stehen soll, gibt es ja verschiedene Möglichkeiten. "Fußnoten" könnten auch Glossareinträge sein, dann würde eine Erklärung gleich darüber aufpoppen. Dann schlägt sich das auch nicht in der Länge nieder. Man könnte so einen Text - wie auch den anderen - auch ganz oder zusätzlich bei den Artikeln ablegen. Diese könnten dann über ihren Titel in Beiträgen auch automatisch verlinkt werden. Dort ist keine Längenbeschränkung. Um die Verfügbarkeit / Sichtbarkeit im Forum zu erhöhen und einen Ort für Diskussionen zu schaffen (sofern gewünscht) könnte man auch im Forum einen Teil des Textes als Anreißer einstellen und dann den ganzen Artikel von dort zum Weiterlesen verlinken.

    • Offizieller Beitrag

    Himmelsbaum


    Ich habe den Beitrag, wo du dein Werk vorstellst und Teilen der Erläuterung dazu zu einem Beitrag zusammengefasst und hier unter Meditationsanleitung Zazen eingestellt. Es ist dreist von mir, da so eine Verkürzung unter deinem Namen zu posten und ich traue mich das nur, weil ich da keine grobe Verzerrung sehe. Aber eigentlich macht man sowas nicht!


    Von daher wäre ich dankbar darüber, dass du mir mitteilst, ob das so passt, ob ich es löschen sollst oder in welcher Form das modifiziert gehört.