Hinduismus

  • void . Im meinen letzen Posting an Sudhana ich habe mich auf die konkrete Quelle hingewiesen, also an den Indologen H. W.Schumann. Das war nichts meine eigene Meinung. Die tiefste Jnana gehören Yoga-Tadition. ( Und es ist der Hunduismus, klar).


    Zitat

    Jnana Yoga


    Jnana Yoga (Sanskrit, m., ज्ञानयोग, jñānayoga, Yoga des Wissens), auch Jnanamarga, „Weg des Wissens“ genannt, ist das Streben nach Erkenntnis der letzten Wahrheit, um Erlösung (Moksha) vom Kreislauf der Wiedergeburten zu erlangen. Nach hinduistischem Verständnis ist die Wurzel von allem Übel Avidya, das „Nichtwissen“, und dieses wiederum die Ursache für die Wiedergeburt. Nicht theoretische Gelehrsamkeit und Anhäufung von Einzelwissen ist das Ziel, sondern Weisheit. Das Mahabharata beschreibt den Unterschied bildlich: „Wer nicht erkennt, sondern nur vieles gehört hat, kann den Sinn der Schriften nicht verstehen, so wie ein Löffel nichts vom Geschmack der Suppe weiß“ (MB.II,55,1)

    Nach dem Advaita, einer der populärsten Richtungen hinduistischer Philosophie, ist dieses Wissen stets vorhanden, es braucht daher nicht erworben, sondern nur ins Bewusstsein gerückt zu werden.

    Das Wort Jnana, „Erkenntnis“, ist verwandt mit dem griechischen Begriff Gnosis mit derselben Bedeutung.

    Jnana Yoga – Wikipedia

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Aber natürlich kann man einfach unterschiedlich alles indische als hinduistisch sehen. Dann ist es aber so, dass einem vermutlich Buddhismus und Jainismus zu hinduistischen Strömungen wird.

    Das ist die Kurzfassung des Hindutva, auf das ich bereits verwiesen habe. Eine rezente antikoloniale Ideologie - weswegen gerade der 'indische' Einheitsgedanke da eine zentrale (und völlig neue) Rolle spielt. Anders als oft missverstanden geht es da weniger um 'spirituelle' Einheit als um eine ideologische Einheitsfront gegen den kolonialen Ausbauter.


    So attraktiv solch spirituell inspirierter politischer Widerstand (für den vor allem Gandhi, aber auch der Neo-Buddhist Ambedkar standen) in westlichen Augen scheinen mag - konkret hat sich Hindutva nach der Unabhängigkeit zu einer indisch-nationalistischen Ideologie entwickelt.

    Aber was genau soll das bringen?

    Nun - zum Beispiel eine Regierung wie die derzeitige der Bharatiya Janata Party unter Narendra Modi an die Macht zu bringen und sie dort zu halten, seit mittlerweile neun Jahren. Die haben ihre ganz eigenen, sehr unspirituellen Ideen, wie man mit den ethnischen und religiösen Konflikten der Republik Indien umgeht.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Schon wieder "Hunduismus" - ich dachte ja beim ersten Mal, das sei nur ein Schreibfehler. Aber womöglich liegt das Problem ja woanders. Woran es vor allem liegt, das sind offensichtlich Datierungen, die hier einem Fantasy-Drehbuch entsprungen scheinen. Beispielsweise die sog. Yoga-Sutren des Patañjali - ca. 30 Texte, die zwischen dem 2. Jhdt. vor und dem frühen 5. Jhdt. nach der Zeitenwende entstanden. Patañjali - wenn es sich denn um denselben Autor wie den des Mahābhāṣya handelt - war also lediglich Verfasser eines (oder mehrerer) der frühesten Texte dieser Gruppe. Das Mahābhāṣya lasst sich ziemlich sicher in das 2. Jhdt. v.d.Z. datieren. Fällt also vermutlich in die Lebenszeit Aśoka, in etwa zeitgleich mit der (noch mündlichen) Kanonisierung des Sthaviravada-Kanon (Vorläufer des Palikanon) im sog. 3. Konzil von Pāṭaliputra, 253 v.d.Z.. Die späteste Datierung von Buddhas Todesjahr (nach der sog. 'kurzen Chronologie') ist 370 v.d.Z.


    Die Kurzfassung: Yoga, das frühestens mit den Yoga-Sutras fassbar wird, entstand erst im Reich der Maurya - frühestens ca. zwei Jahrhunderte nach Buddhas Tod. Was Sāṅkhya angeht, so sind wir da noch etwas später - der älteste überlieferte Text sind die Sāṅkhya-Karikā Īśvarakṛṣṇas. Um 400, +/- 50 Jahre. N.d.Z., versteht sich.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Aus Wikipedia entnehme ich eine solche Struktur:

    • Vorvedische Religionen (bis ca. 1750 v. Chr.)
    • Vedische Religion
      • Frühvedische Phase (1750–1200 v. Chr.)
      • Spätvedische Phase (850–500 v. Chr.)
    • Asketischer Reformismus (500–200 v. Chr.)
    • Hinduismus
      • Vorklassischer Hinduismus (200 v. Chr.–300 n. Chr.)
      • Blütezeit (300–650)
      • Spätzeit (650–1100)
      • Islamische Ausbreitung und Sekten-Hinduismus (1100–1850)

    Und Buddhas entstammte eben genau der Zeit in der neue Konzepte wie Karma, Wiedergeburt und Yoga aufkamen, die dann zusammen mit der vedischen Religion die Grundlage für die darauffolgende Phase der indischen Religion - des "Hinduismus" bildet.


    Während man mit einer Begrifflichkeit die das alles pauschal als Hinduismus bezeichnet eben die Entwicklung nicht sinnvoll nachzeichnen kann. Wenn man Veden und Yoga schon als Einheit denkt, ist es schwer, zu untersuchen, wie beides zusammen kamen.

  • Aus Wikipedia entnehme ich eine solche Struktur:

    • Vorvedische Religionen (bis ca. 1750 v. Chr.)
    • Vedische Religion
      • Frühvedische Phase (1750–1200 v. Chr.)
      • Spätvedische Phase (850–500 v. Chr.)
    • Asketischer Reformismus (500–200 v. Chr.)
    • Hinduismus
      • Vorklassischer Hinduismus (200 v. Chr.–300 n. Chr.)
      • Blütezeit (300–650)
      • Spätzeit (650–1100)
      • Islamische Ausbreitung und Sekten-Hinduismus (1100–1850)

    Und Buddhas entstammte eben genau der Zeit in der neue Konzepte wie Karma, Wiedergeburt aufkamen


    Ich möchte den Einordnungsversuch nicht gross stören. Aber gegen einen zu eindeutigen Bestimmungsversuch einwenden, dass Vorstellungen und Lehren die im weiteren Sinne Vorstellungen über ein Leben nach dem Diesseits suggerieren nicht erst in jener Zeit entstanden sind.


    Es ist eigentlich eine universelle Vorstellung die fast jede Kultur in einer gewissen Form hervorbringt.

  • Die Quelle am Ende:


    So passisert, meine eigene Meinung, wenn man die Einzigartigkeiten und das Unikum der so verschiedenen Richtungen ausser acht lässt, oder in den gemeinsamen Eimer hinwirft. / eher weg-wirft, (ironie). So ist mehr als genug, was die Methode von Prof. Dr. Heinrich von Stietencron anbelangt.



    Edmund Weber: Bauddha Dharma vs. Hindu Dharma? Studien zum Problem der Differenz und Konvergenz von Buddhismus und Hinduismus. Journal of Religious Culture / Journal für Religionskultur Nr. 42 (2000)

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    Journal of Religious Culture Journal für Religionskultur

    Ed. by / Hrsg. von Edmund Weber

    in Association with / in Zusammenarbeit mit Matthias Benad Institute for Irenics / Institut für Wissenschaftliche Irenik Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main ISSN 1434-5935- © E.Weber

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    Nr. 42 (2000)

    Bauddha Dharma vs. Hindu Dharma?

    Studien zum Problem der Differenz und Konvergenz von Buddhismus und Hinduismus

    Von

    Edmund Weber

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Die Eingemeindung Buddhas, also der in dem anderen Thread schon angesprochene "Heldenklau", ist natürlich schon länger Teil dieser Ideologie von einem "indogenen Dharma". Ein eigentlich recht bekanntes Modell: Verbindung eines meist gezielt unscharf definierten geographischen Reviers mit einer dessen Bevölkerung oktroyierten uniformen Ideologie. Nationalismus funktioniert nicht nur im Westen - und im Osten nicht nur in Russland und Ukraine. Ist ansteckend wie die Pest.

    So. Egal welcher Nationalismus hat doch nichts mit dem Wesen der Religion zu tun, aber es sei der "spiritueller Missbrauch " ---unter dem Deckmantel der "Reinheit " der Religion.

    Wenn man das beide nichts unterscheidet, dann wir sollten Dalai-Lama , z.B, verunglimpfen ( oder verteufeln, usw) , weil er die "Rechte " unterstützt hatte, aber was hat das alles mit dem Prasangika ( Mahayana) zu tun, denn er schildert es echt meisterhaft.

    D.T. Suzuki oder E. Frauwallner waren auch die rechte, so steht fest, aber wenn die über den Buddhismus schreiben, das ist echt unschlagbar.

    Kurz auf den Nenner gebracht, egal welcher "Dharma" ist nur das leere Wort, wenn wir den konketen Aspekt, der abhängig entstanden ist, nichts berücksichtigen.

    So wenn man unter dem Hinduismus keine Differenzierung unternimmt, dann man kann dort alles mögliche vorstellen.

    Was ist aber echt ansteckend, dass ist ! Nichts die Religion selbst ( per se), aber ihr Verzerrung und Verunstaltung von den Instutionen, bis zum dem Gegenteil davon.

    Die historiche Geschichte von Christentum ist der beste Beispiel dazu. Sollte ich deswegen Bibel verbrennen , die Wörter von Jesus als die absichtliche Lüge interpretieren? Klar, nein und nein!

    Und wie es man "Dharma " im einer Religion interpretiert, so die andere anders.. Es gibt kein Dharma für alle , die als die endgültige Wahrheit in der letzen Instanz. Deswegen wir bekommen von dir ewähnte Pest, so wie ich es sehe.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates