Meditation mit Grippe/ErkältungMüdigkeit etc.

  • Liebe Forianer,


    Wie seht ihr das? Könnt ihr meditieren wenn ihr Grippe habt?

    Warum geht das dennoch bei euch?


    Oder warum so gar nicht?


    Bei mir ist es so, dass eine Grippe eine hohe Hürde darstellt mich zum ZAZEN hinzusetzen, deshalb weil ich bei einer Erkältung einfach nicht die Kraft irgendwie dazu finde.

    Das möchte ich jedoch auch mit Hilfe von euch mal genauer betrachten.


    Auf der anderen Seite jedoch ist es mir möglich auch einen Spaziergang zu machen um frische Luft zu schnappen. Da gibt es ja auch keine Hürde.


    Nutze ich es als Ausrede? Könnte sein.


    Ich bin gespannt wie ihr das seht.

    Ich mach nun den ersten Schritt und setze mich zum ersten mal in meiner 8 jährigen Praxis zum ZAZEN hin obwohl ich mich krank fühle.


    Ich bin gespannt.

    🙏🏻

  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wieso?

    Was hindert Dich, einen heilsamen Spaziergang an der frischen Luft zu machen?

    Wirkt erfrischend für Körper und Geist, und sicherlich lebensverlängernd.

    Trau Dich einfach nur!

    Meditieren heißt nicht sich versklaven.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Krank sein kann frustrierend sein, weil ganz viel von dem was sonst ganz einfach und mühelos geschieht auf einmal voller Hindernisse ist. Man hat keine Energie, kann sich nicht konzentrieren, nicht gut motivieren und ist häufig auch geistig unfit.


    Von daher ist auch das Meditieren erschwert. Aber man könnte es auch als eine anspruchsvollere Praxis bezeichnen. Bei glatter See ist es leicht zu Segeln aber bei hohem Wellengang ist es ungleich schwerer. Auch Radfahren ist wenn es abwärts geht und man einen Elektromotor hat angenehmer als wenn es aufwärts geht und man strampeln muß.


    Ich denke es hängt sehr vom Einzelnen ab ob das in dem Moment eine Herausforderung oder eine Überforderung ist.

  • Hallo, liebe(r) Schnuffy ,


    sich selbst unter Druck zu setzen, vermeidet man lieber, am günstigsten ist es wohl, mit Selbstmitgefühl, eine gewisse Lockerheit an den Tag zu legen, also z.B. die Haltung "Ich probier's einfach mal mit ZAZEN, aber, wenn es zu unangenehm wird, gönne ich mir eine Pause"...


    Ich ändere manchmal die Meditationsart, entsprechend meiner Symptomatik, praktiziere z.B., statt geplanter Vipassana-Meditation, Anapanasati-M. oder eine (geführte) Metta-Meditation.


    Wie void schon schrieb, kann der Verlauf/das Resultat individuell (und natürlich auch abhängig von der Schwere der Symptome!) ganz verschieden sein....


    Wie hast DU denn nun dein ZAZEN als Kranke(r) erlebt?


    Wünsche dir GUTE BESSERUNG und wieder frische Motivation/Kraft für die Praxis! :tee:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Ich hatte vor kurzem einen grippalen infekt. Bei den Symptomen war es mir weder möglich im Bett zu meditieren, geschweige denn Shikantaza machen.


    Ich nehme mal an, bei Fieber ist rechte Sammlung oder rechte Achtsamkeit nicht möglich, da sich sich der Geist/Mind wie berauscht fühlt. Also tat ich das Bestmögliche um so schnell wie möglich zu gesunden. Viel schlafen und ausreichend trinken.


    Ich hatte aber noch längere Zeit mit starkem Schnupfen und Husten zu tun. Daher war auch wärend dieser Zeit Shikantaza nicht möglich.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

  • Wenn man aus einem Grund nicht sitzen kann, macht man nur Liegen.

    Rechte Sammlung kann man immer machen, im Gehen, im Stehen, im Sitzen und im Liegen. Die Krankheiten des Körpers werden frühzeitig vermindert und Krankheiten, die von außen treffen, heilen schneller.

    Rechte Sammlung ist das Still machen von Gedanken-erzeugen, Nachdenken, Grübeln, Schaden vorausdenken. Rechte Sammlung ist das Üben der Nichtwahrnehmung, Nichtgefühl, Nichterinnern, Nichtabsichten.

    Nichtwahrnehmung ist die erste schwerste Übung, das nicht wahrnehmen eines Gedanken, ignorieren, nicht ergreifen, nicht Gedanken-erzeugen, Nachdenken, Grübeln, Schaden vorausdenken.


    Nimmt man Schmerz wahr, muss man sich darum kümmern, aber immer, ohne Gedanken zu machen, ob das nicht doch schon sterben ist. Genau die körperlichen Gegebenheiten untersuchen und Hilfe holen, damit man Daten verifizieren kann.

    Schmerz ist nie ein Gedanke, Schmerz ist nie Geistig, wenn er nicht durch Gedanken geistig gemacht wird. Geistig gemachter Schmerz löst körperlichen Schmerz und Krankheit aus.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Zitat

    Wird da, ihr Mönche, der ungelehrte gewöhnliche Mensch von einem Wehgefühl getroffen, dann ist er traurig, beklommen, er jammert, schlägt sich stöhnend an die Brust, gerät in Verwirrung. So empfindet er zwei Gefühle: ein körperliches und ein gemüthaftes. Gleichwie, ihr Mönche, wenn da ein Mann von einem Pfeil angeschossen würde, und er würde dann noch von einem zweiten Pfeil angeschossen. Da würde dieser Mensch, ihr Mönche, die Gefühle von zwei Pfeilen


    Auch bei sowas wie einer Erkältung gibt es ja das Problem selber - gegen das man nicht viel tun kann und andere Probleme ( der zweite Pfeil) die aus Reaktionen auf das Problem erwachsen.


    • Bei Erkältung ist das auf einer geistigen Ebene eine Genervtheit bis hin Wut über die eigene Unfähigkeit.
    • Aber es gibt auch auf der körperlichen Ebene Sachen die eher Reaktionen sind. Zum Beispiel sind viele Verspannungen nicht notwendig.

    Von daher finde ich bei Erkältung manchmal einen inneren Körperscan gut um herauszufinden, was da zum "zweiten Pfeil" gehört.


    Ich denke mir, dass es ja viele schlimme Situationen gibt - schlimme Krankheiten, Tod von Angehörigen und es wäre dann ja schlecht herauszufinden, dass man nur unter positiven Bedingungen meditieren kann.

  • Als ich noch mehr praktizierte, sah ich eine Krankheit als eine Erinnerung warum ich praktizierte. Die Krankheit war ein Lehrer und ich empfand immer öfter Dankbarkeit für die Momente wo ich nicht krank war.

    Solange ich noch halbwegs atmen konnte, konnte ich auch praktizieren.


    Wenn ich zu müde war habe ich geschlafen.


    Dann kam der Moment wo ich nichts mehr mit diesem Körper zu tun hatte.

    Ich habe ihn alles gute gewünscht und das wars dann.

    Wenn ich heute noch praktiziere dann für die Wesen der Welt.

    Wenn ich krank werde visualisiere ich automatisch, wie ich die Krankheiten der anderen Wesen in mir aufnehme und ihnen Liebe zurück schicke.


    Solange wir noch atmen können, können wir praktizieren, und im Endeffekt immer loslassen.

    Werden wir wieder gesund, dann können wir wieder mehr machen.

    Schafft es dieser Körper nicht mehr, dann können wir loslassen und in Frieden gehen.


    Gute Besserung an alle die gerade krank sind !


    Mögen wir alle Frieden finden!

    Einmal editiert, zuletzt von Martin_1980 ()

  • hi,


    also ich würde auch sagen wie du dich fühlst, so wie du es beschreibst würde ich eine "Gehmeditation" machen.


    ich persönlich würde weiter machen wenn ich wieder fit bin, ich denke nicht das eine oder zwei Wochen nicht meditieren auf dem weg letztendlich keinen unterschied machen, solange man jetzt nicht wegen jedem eingerissenen Nagel gleich 3 Monate nicht mehr meditiert xD

    obwohl ein eingerissener Nagel auch weh tut haha aber du weist sicher was ich meine.


    Hoffe konnte dir helfen


    LG Ben

    :dao:

  • Könnte es sein, das Du meditieren als Last empfindest ?

    Könnte es sein, das Du Meditation als anstrengend empfindest ?


    Wieso nutzt Du nicht die Krankheit als Meditation ?

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend